Langfristprognosen

Hallo,

gerade habe ich ein Forum gefunden, daß sich mit Langfristprognosen beschäftigt. Hier wird (Stand Mai 2004) der Juli 2004 abgehandelt:
http://www.swisswetter.ch/cgi-bin/forum/langfristpro…

Ich würd mal sagen, Reinhold ist auf dem richtigen Wege.

Gruß,
Christian

P.S.
Der Juli 2004 ist bisher rd. 6 Grad kälter ausgefallen als der Juli 2003 bzw. insgesamt liegen wir derzeit bei rd. 4 Grad unter normal und zwar bei 19,3 Grad für die Tages höchst temperatur.

http://www.swisswetter.ch/cgi-bin/forum/langfristpro…
Ich würd mal sagen, Reinhold ist auf dem richtigen Wege.

Hallo, Christian,
klingt zumindest plausibel und sauber herausgearbeitet. Wenn die Formeln nur nicht so verzweifelt nach dem Hahn auf dem Mist klingen würden!
Zitat:
_Folgende Regel wurde gefunden:
Die Bedingungen der Regel lauten:

  1. Der März im Vor-Vorjahr war um mindestens 1.0 Grad zu warm.
  2. Der Mai im Vor-Vorjahr war um mindestens 1.1 Grad zu warm.
  3. Der Juli im Vor-Vorjahr war zu kalt oder um maximal 1.9 Grad zu warm.
  4. Der Mai im Vorhersagejahr war um mindestens 1.1 Grad zu warm.
    Ergebnis:
    In allen Vergleichsjahren war der Juni um mindestens 0.9 Grad zu warm._
    Gruß
    Eckard

Moin Eckard,

klingt zumindest plausibel und sauber herausgearbeitet. Wenn
die Formeln nur nicht so verzweifelt nach dem Hahn auf dem
Mist klingen würden!

naja, das wirkt auf der einen Seite vielleicht so, aber es gibt entsprechende Ausarbeitungen, die ich für einigermaßen tragfähig halte. Dort werden dann feste Regeln formuliert, die in der Vergangenheit mit einer Signifikanz von über 80% zutrafen. Auf Basis dieser Regeln wagt ein Autor inzwischen Langfristprognosen in einer Zeitung in Süddeutschland mit wohl nachvollziehbarem Erfolg. Das ist der hier:
Meteorologische Langzeitprognosen. Winter und Sommer selbst vorhersagen. von Ivo Brück ISBN: 3831140677 Buch anschauen

Gruß,
Christian

Hi,

ohne diesen Artikel gelesen zu haben, kann ich Dir mit 100% Sicherheit verraten, daß:

eine *langfriste* *Wetterprognose* *prinzipiell* *nicht* *möglich* *ist*.

Was allenfalls geht, ist ein globaler Trend, wie z.B. Klimaerwärmung über Jahrhunderte, und selbst hier streiten sie.

Wie schön, vielleicht kann das ja endlich einmal einer auf Aktienkurse anwenden. Oder andere Trends. Und das ist eben einfach Bullshit.

Das Wetter ist ein chaotisches Geschehen. Es gibt Fluktuationen auf allen Zeitskalen.

Scheinbare Erfolge basierend auf Analysen funktionieren deshalb, da man nicht davor gefeit ist, ein Ergebnis zu erwarten. Man kann übrigens zu jeder zufälligen Reihe ein „Gesetz“ finden, daß diese erzeugt. Man kannt ja diese Spiele 1,3,5,7, was folgt als nächstes? Es gibt sogar eine Website (ich such sie mal raus), wo man solche Gesetze erzeugen kann.

Also vergiß es ganz schnell, das ist Kaffesatzleserei, da sind Bauernregeln auch nicht schlechter.

Gruß
Moriarty

Hi,

eine *langfriste* *Wetterprognose* *prinzipiell* *nicht*
*möglich* *ist*
.

ich werde die Diskussion nicht schon wieder führen. Dazu ist in den vergangenen Monaten genug gesagt worden und die Artikel sollte eigentlich noch alle im Forum stehen, z.B. dieser mit einigen Links:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Wenn die ganze Sache so absurd ist, fragt man sich, warum die US-Wetterbehörde Millionenbeträge in diese Richtung steckt und damit auch noch meint, der Landwirtschaft helfen zu können. Aber da Regierungen Geld in alles mögliche stecken, muß das gar nichts bedeuten. Auch dieser Mensch, der seit rd. 5 Jahren auf Basis einer Handvoll Regeln relativ erfolgreich Wetterprognosen abgibt (und die auch vorher veröffentlicht), ist vielleicht nur ein Spinner und/oder Scharlatan. Soll mir alles recht sein.

Ich kann gut damit leben, daß es Menschen gibt, die der Ansicht sind, daß Langzeitprognosen möglich sind und andere, die das nicht glauben. Mit den unerfreulichen Diskussionen, die sich bei dem Thema gerne mal ergeben, komme ich weitaus weniger gut klar.

Gruß,
Christian

Nachtrag

Das Wetter ist ein chaotisches Geschehen. Es gibt
Fluktuationen auf allen Zeitskalen.

Irgendwie habe ich das Gefühl, daß die meisten Menschen unter Wetter etwas verstehen, daß sich auf der Wetterkarte vor ihnen und auf ein paar Quadratkilometern Himmel über ihnen abspielt. „Dummerweise“ leben wir aber auf einer Kugel bzw. - was unser Wetter angeht - auf einer Halbkugel, also einem – vom Sonnenlicht abgesehen – geschlossenem System.

Es gibt durchaus Konstanten in unserem Wetter, sonst gäbe es kein Klima. Anders formuliert: Es gibt Ursache und Wirkung en. Unser Problem ist derzeit, daß unsere Langfristprognosen auf Basis von computergestützten Wettermodellen für den Eimer sind, weil wir offensichtlich die Kausalkette zwischen Ursache und Wirkung nicht hinreichend genau erforscht haben.

Für die Belange einer Langfristprognose ist aber die zugrundeliegende Systematik vollkommen uninteressant, es geht nur um das reine Endergebnis. Wenn es bspw. für eine zuverlässige Prognose ausreicht, das Wetter im Vorjahr mit dem im Vorvorjahr zu vergleichen, dann ist der Zweck erfüllt, wenn die Prognose stimmt und nicht erst, wenn ich weiß, warum sie stimmt.

Gruß,
Christian

ich werde die Diskussion nicht schon wieder führen.

Hallo, Christian,
nein, ich glaube auch nicht, dass es etwas bringt die alte Debatte noch einmal anzuwärmen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Regeln eine Trefferwahrscheinlichkeit von >50% haben. Aber im Grunde hatten das auch ein großer Teil der Wetterregeln, die wir als „Bauernregeln“ kennen. Auch die basieren schließlich auf Langzeiterfahrung und -beobachtung.

  • Natürlich gibt es in der ersten Maihälfte häufig einen Kälteeinbruch.
  • Ganz sicher entscheidet es sich Mitte/Ende Juni, ob das Azorenhoch sich festsetzt und einen warmen Sommer bringt, oder nicht und somit für Tiefdruckgebiete die Rennbahn nach Nordeuropa freigibt.
  • Und natürlich gibt es vielfach um die Mitte des Dezember herum eine signifikante Erwärmung.

Das sind Erfahrungen, die bereits ein Menschenalter bringt. Die sich auch im nachhinein mit wissenschaftlichen Verfahren durchaus nachweisen lassen.

Dennoch werden sie, genau wie die aufgrund der im Link angeführten Regeln, bestenfalls als Basis für großräumige und mittelfristige Tendenzvorhersagen dienen können.

Je kleinräumiger und zeitlich begrenzter Du jedoch eine auf längere Distanz projizierte Voraussage treffen willst, desto stärker sinkt naturgemäß die Trefferwahrscheinlichkeit.

Die Fülle der für eine höhere Genauigkeit erforderlichen Daten überschreitet schlicht jedes heute noch mögliche Maß.

Grüße
Eckard

Hallo Eckard,

Je kleinräumiger und zeitlich begrenzter Du jedoch eine auf
längere Distanz projizierte Voraussage treffen willst, desto
stärker sinkt naturgemäß die Trefferwahrscheinlichkeit.

der Autor des von mir angegebenen Büchleins legt sich teilweise auf ein Jahr mit der Präzision einer Woche fest. Wie erwähnt liegen diese Prognosen m.W. regelmäßig bei > 80%.

Die Fülle der für eine höhere Genauigkeit erforderlichen Daten
überschreitet schlicht jedes heute noch mögliche Maß.

Mein Reden. Hier geht es ja eben nicht um eine Gewaltberechnung per Supercomupter sondern um die Auswertung langjähriger Wetterdaten, aus der dann eine Handvoll wenn–>dann–>außer-Bedingungen ermittelt wurden. Beibehalten wurden nur Bedingungen, die in der Vergangenheit (der betrachtete Zeitraum lag bei rd. 100 Jahren) eine Signifikanz größer 90 %(oder 95%, habs grad nicht im Kopf) aufwiesen, alle anderen wurden verworfen.

Ich werde mal anfangen, Buch zu führen. Mal schauen, was auf dieser Basis an Wettervorhersagen herauskommt.

Gruß,
Christian

Hi,

ohne diesen Artikel gelesen zu haben, kann ich Dir mit 100%
Sicherheit verraten, daß:

eine *langfriste* *Wetterprognose* *prinzipiell* *nicht*
*möglich* *ist*
.

Was allenfalls geht, ist ein globaler Trend, wie z.B.
Klimaerwärmung über Jahrhunderte, und selbst hier streiten
sie.

Also wenn eine langfristige Wetterprognose nicht möglich ist, ist eine über Jahrhunderte gehende Klimaprognose erst recht nicht möglich.

Während aber langfristige Wetterprognosen durch das dann eintretende Wetter recht schnell überprüft und ggf. widerlegt werden können, ist dies bei Klimaprognosen unmöglich. Von daher handelt es sich bei Klimaprognosen prinzipiell um pseudowissenschaftliche Aussagen, denn Vorraussetzung jeder Wissenschaft ist, dass sich Theorien an Hand ihrer Prognosen widerlegen/überprüfen lassen.

Selbst die Sprüche des Orakels von Delphi liesen sich immerhin überprüfen und besaßen von daher mehr wissenschaftlichen Gehalt als die Sprüche der Klimatologen.

Man kannt ja diese
Spiele 1,3,5,7, was folgt als nächstes?

1,3,5,6 … Du bist dran

Gruss Bell