Nochmal Hi,
Ausser bei hochmotorisierten Kampfflugzeugen,
Ich hatte es in meinen Antworten weiter unten schon mal geschrieben: Triebwerke produzieren nur Schub, egal bei welchem Flugzeug und in welcher Fluglage. Auftrieb wird nur von dem von der Luft umströmten Körper erzeugt.
Es gilt normalerweise: 2/3 Auftrieb werden über dem Flügel erzeugt und 1/3 Auftrieb unter dem Flügel. Beim Stall bleibt immer noch das 1/3 unter dem Flügel übrig, welches noch ausreichend Auftrieb liefert.
???
Der Auftrieb einer Tragfläche besteht zu 2/3 aus Sogkräften die auf der Oberseite und zu 1/3 aus Druckkräften die auf der Unterseite des Flügels entstehen. Dieser Druckunterschied bewirkt die Auftriebskraft.
Wie du darauf kommst das beim Stall noch die Druckkräfte vorhanden sind die Auftrieb liefern kann ich nicht nachvollziehen (bzw. den vermeintlichen Zusammenhang).
Wenn sich ein Flugzeug im Stall befindet, produzieren die Tragflächen keinen Auftrieb.
Dabei wird meistens nur noch mit dem Seitenruder gesteuert, da die Querruder evtl. sogar gegensinnig wirken, da die Klappe, die nach unten zeigt, den Flügel nicht mehr heben kann, sondern nur noch einseitig bremst. Knüppel links im Stall bedeutet, dass das Querruder links nach oben geht und das rechte runter. Das erhöht den Widerstand am rechten Flügel und statt einer erwarteten Linksdrehung, geht der Vogel womöglich ins Trudeln nach rechts.
Im Stall selbst liegt keine Strömung an. Das was du versuchst zu beschreiben ist das Umkehren der Querruderwirkung. Der Begriff ist etwas irreführend. Die Ruder behalten natürlich ihre Funktion bei, lediglich der Effekt den sie hervorrufen kann bei sehr langsamen Geschwindigkeiten anders sein.
Wenn man im extremen Langsamflug das Querruder nach rechts ausschlägt, erhöhst du am linken Tragflügel (hier schlägt das Querruder nach unten aus) den Anstellwinkel durch die größere Profilwölbung. Das kann im ungünstigsten Fall zur Folge haben das die Strömung an dieser Tragfläche zuerst abreißt, da die für diesen Anstellwinkel benötigte Geschwindigkeit nicht vorhanden ist. Als Folge daraus gerät das Flugzeug ins Trudeln (nach links, und damit nicht in die Richtung in die das Querruder ursprünglich ausgeschlagen wurde).
Zur Vermeidung bzw. zur Verminderung dieses Effektes, werden die Tragflächen von den Konstrukteuren geometrisch (Veränderung des Einstellwinkels) und/oder aerodynamisch (Veränderung des Profils von der Wurzel zur Flächenspitze hin) „geschränkt“.
Erreicht wird dadurch folgendes: Die Strömung reißt zuerst in der Nähe des Rumpfes ab. Die Querruder haben noch maximal lange Wirkung.
Grüße
Felix