Laptopbetrieb mit deaktivierter Festplatte

Ich finde es sinnlos, wenn ich einen Laptop besitze, der allerhand Energiesparfunktionen unterstützt um noch den letzten Watt Energieverbrauch zu reduzieren, währenddessen aber mit aktivierter Festplatte läuft, die ihrerseits 2 bis 4 Watt nimmt (was sehr viel ist bei ca. 8 bis 10 W im Ruhebetrieb)
Die Frage: ist es nicht möglich die Festplatte abzuschalten und nur den RAM zu benutzen wenn der Rechner einmal hochgefahren ist? Womöglich mit Hilfe einer ramdisk, auf der die zu schreibenden Dateien temporär gespeichert werden bis der Rechner heruntergefahren wird oder der RAM zu voll ist. Unterwegs braucht man ja nicht allerhand Daten von der HD, OpenOffice z.B. kann vollständig in dem RAM geladen werden.

hdparm -Y

schaltet die HD nur für 0,5 s aus, danach muss wieder gelesen werden.

Die zweite Frage ergibt sich direkt aus der ersten:
Wieso gibt es da im Internet bislang so wenig bis keine aufschlussreichen Antworten?

Hallo,

mit welchem Betriebssystem arbeitest du denn?

Folgender Link könnte Dir weiterhelfen:

http://forum.digitalfernsehen.de/forum/computer-co/6…

Natürlich muß sichergestellt werden, daß keine Anforderungen an die Festplatte kommen. Und dies ist ein Problem. Denke nur einmal an die Vielzahl tempörärer Datein, die ein Programm ggf. anlegt und verwaltet. Weiterhin wird natürlich in der Regel nicht das gesamte Programm in den Hauptspeicher geladen, sondern nur die benötigten Teile, so daß ein ständiges „nachladen“ notwendig sein kann. Und automatische sichern bei Office und und und …

Das es grundsätzlich funktioniert zeigen die diversen Linux-Live-Systeme, die z.B. von CD ins RAM geladen werden und dann das Laufwerk wieder freigeben können.

Benutze doch ein solches vom USB-Stick und du benötigst überhaupt keine Festplatte mehr Hat natürlich Nachteile im Bereich der Geschwindigkeit.

Bedenke bitte auch, daß das vollständige Ab- und Anschalten einer Festplatte nicht unbedingt gut tut.

tf

Hallo Thomas und danke für die Antwort!
Ich benutze die jüngste Ubuntu Version.

Hier holte ich bislang die einschlägigste Information:
http://forum.ubuntuusers.de/topic/festplatte-standby/

Der „Live-USB-Stick“ wäre zwar eine Lösung aber meiner Meinung nach doch eine sehr grobschlächtige. Ich meine, da stehen doch wirklich allerhand intelligente Leute hinter dem Linuxprojekt und es werden allerhand lustige Kernelfeatures implementiert (die sich z.B. ACPI oder APM nennen), aber nichts, womit man praktisch mehrere Watt sparen kann?

Ich denke da an eine virtuelle Schnittstelle o.ä., bei dem das Programm *denkt*, dass es auf die HD schreibt, es in Wirklichkeit aber der RAM ist. Und dass automatisch die die *vollständigen* Bibliotheken und nicht nur Teile in den RAM geladen werden kann doch auch nicht so schwer sein.
Wie du schon sagtest; es können ja auch die Live-CDs vollständig in den RAM geladen werden und das braucht schätzungsweise nur um die 400 MB.
Und zu guter Letzt könnte man noch ein Feature einbauen, dass nachfragt, wenn man im Begriff ist auf die HD zuzugreifen um ein ständiges Wiederparken des Lesekopfes zu vermeiden.

Gruß,
intp

Hallo intp,

Die Frage: ist es nicht möglich die Festplatte abzuschalten
und nur den RAM zu benutzen wenn der Rechner einmal
hochgefahren ist?

Du kannst dein ganzes Ubuntu in den RAM laden und somit alles dort stattfinden lassen. Manche Distris können das von sich aus, Ubuntu müsste etwas modifiziert werden.
http://wiki.ubuntuusers.de/System_vom_RAM_booten
Du musst dann nur noch eine Routine schreiben (die es vielleicht schon gibt), die vorm runterfahren (also bei halt oder reboot) den ganzen Schlamassel wieder auf die Festplatte kopiert.
Ob das nun empfehlenswert ist müsste jeder selbst einschätzen, weil ja jeder Crash, der eventuell den Griff zum Reset-Taster erfordert, deine Arbeit zunichte macht. Ein Journaling-System ist damit auch überflüssig.

Viele Grüße
Marvin

Moien

Der „Live-USB-Stick“ wäre zwar eine Lösung aber meiner Meinung
nach doch eine sehr grobschlächtige.

Vorallem hängt dann ständig was an USB, spricht die CPU-Sparsysteme laufen ins Leere und der C4-Zustand wird von der CPU nicht mehr erreicht. Es sei den man bekommt USB autosuspend zum laufen. Was dann aber wieder vom Stick abhängt.

Ich denke da an eine virtuelle Schnittstelle o.ä., bei dem das
Programm *denkt*, dass es auf die HD schreibt, es in
Wirklichkeit aber der RAM ist.

Unionfs existiert seit Kernel 2.4’er Zeiten und macht genau das: man hat ein (oder mehr) unveränderliches Basis-FS und eins zum schreiben. Das veränderliche legt man in den RAM.

Und dass automatisch die die
*vollständigen* Bibliotheken und nicht nur Teile in den RAM
geladen werden kann doch auch nicht so schwer sein.

Da gibt es ein Detailproblem: die Grösse. Mein /lib ist 300 MB, /usr gar 4.1 GB gross (von /home mal ganz zu schweigen…). So viel RAM haben die wenigsten Laptops. Man kann zwar das Zeug auch komprimiert in den RAM schieben (squashfs + unionfs + RAMfs), aber dann kann man nachträglich kaum was installieren. Und es wäre immernoch eng.

Linux in RAM geht. Man kann es selbst über Boot-Skripts machen. Anleitungen dazu gibt es im Netz. Aber es schränkt immer die Funktion des Systems massiv ein.

Intels Powertop kennst du? Das bringt im Zweifelsfall sehr viel mehr als das Rumbasteln mit RAMfs.

Dein hdparm -Y Problem ist normal: du hast ext3 bei der Installation benutzt. Das scheibt alle paar Sekunden ins Journal. Und du hast noatime noch nicht aktiviert. Auch das löst ständig Schreibzugriffe aus. Und die Lösung für beides nennt sich Laptop-mode-tools. Damit dreht die Platte nur noch bei fsync (benutzt du FF?) oder beim lesen von neuen Bibs hoch.

Und das ganze Problem läst sich auch in Hardware lösen: CF-Karten sind erstaunlich sparsam, geräuschlos und mit 16-32 GB gross genug. SSD mit mehr Platz gibt es inzwischen auch in bezahlbar.

cu

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Hallo,

laptop-mode gibt es schon seit geraumer Zeit. Dort wird Disk I/O so gestaltet, dass nicht alle 0.5s auf die Platte zugegriffen werden muss.

http://samwel.tk/laptop_mode/

Gruß

Fritze