Larry Hagman (Dallas) über Amerika

Hallo,

hier ein Interview der SZ mit Larry Hagman (aus der Fernsehserie Dallas. Hinweis für die Jüngeren!)
http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.p…

Der Artikel ist nur bis 30 Tage nach Erscheinen (24.08.02) frei einsehbar. Danach nur noch im kostenpflichtigen Archiv.

Ich bitte um Meinungen, danke.

Gruß
Michael

Hi Michael,

'n bissel derb und solche Worte von „J.R.“ überraschen mich ziemlich.
Aber das liegt wohl auch an dem Dallas-Klischee.
Unterm Strich bin ich froh, daß es noch denkende und streitbare Amerikaner gibt … denn Recht hat er.

Gruß RaRo

Unterm Strich bin ich froh, daß es noch denkende und
streitbare Amerikaner gibt … denn Recht hat er.

Ich bin auch froh, daß es noch denkende Deutsche gibt.

Gruß
Bark

Ich bitte um Meinungen, danke.

Ja, was soll man dazu sagen? Ich habe den Artikel am Wochenende zusammen mit drei Freunden gelesen. Wir haben uns sehr amüsiert (diese Interviews in der „SZ am Wochenende“ sind sowieso meistens lesenswert, so auch John Cleese und „Wo ist der Eierlöffel?“ Sehr amüsant).

Entspricht natürlich nicht dem J.R.-Klischee sondern hat ungefähr das gesagt, was sich viele Linke in Deutschland wünschen. Nur was würdest Du von einem prominenten Deutschen halten, der in Amerika für die „Meinung eines kritischen Deutschen“ steht und dabei Mitglied einer 4-Personen Partei ist? Also, anscheinend in Deutschland politisch politisch ziemlich isoliert ist (obwohl er ja George Vidal als seinen Freund bezeichnet. Aber auch Vidal hat mehr Freunde in Europa als in Amerika).

Nur was würdest Du von einem prominenten Deutschen
halten, der in Amerika für die „Meinung eines kritischen
Deutschen“ steht und dabei Mitglied einer 4-Personen Partei
ist?

Was das „gesunde Volksempfinden“ (=Mehrheit???) oft will, hat mit Demokratieverständnis manchmal recht wenig zu tun. Da finde ich Leute, die gegen den Strom schwimmen, zuweilen doch bewunderungswert, vor allem, wenn sie dadurch keine persönlichen Vorteile haben. Zudem hält es geistig fit. Ausserdem: Die Parteienlandschaft von Deutschland und den USA kann man nun wirklich nicht gleichsetzen.

Gruß
Michael

Moin Michael,

ich denke, das was er sagt, ist weder neu, noch überraschend, noch revolutionär.

Was überrascht ist, wer es sagt, also Larry Hagman, den man aufgrund seiner J.R. Rolle wohl eher konservativer eingeschätzt hätte, und wie er es sagt. Nämlich mit recht deftigen Worten und Sprüchen (ich hab mal versuch mir vorzustellen, wie das Interview wohl im englischen Original geklungen haben mag *ggg*).

Gruss
Marion

Nur was würdest Du von einem prominenten Deutschen
halten, der in Amerika für die „Meinung eines kritischen
Deutschen“ steht und dabei Mitglied einer 4-Personen Partei
ist?

Was das „gesunde Volksempfinden“ (=Mehrheit???) oft will, hat
mit Demokratieverständnis manchmal recht wenig zu tun.

Demokratie bedeutet ja gerade, daß Minderheitenrechte geschützt bleiben. Die Aussage der „Volksherrschaft“ ist eine grobe Vereinfachung. Die spannende Frage ist, ob im Zeitalter der Medien „das Volk“ nicht so manipuliert werden kann, daß es sich selbst eine Regierung gibt, die es scheinbar „richtig“ vertritt. Dann sind die Minderheiten nicht nur zahnlos (wie heute) sondern werden bekämpft.

Da

finde ich Leute, die gegen den Strom schwimmen, zuweilen doch
bewunderungswert, vor allem, wenn sie dadurch keine
persönlichen Vorteile haben. Zudem hält es geistig fit.
Ausserdem: Die Parteienlandschaft von Deutschland und den USA
kann man nun wirklich nicht gleichsetzen.

Gruß
Michael

Der Ton ist derb, aber es zeigt den Zorn dieses Mannes. Das Einzige, was meines Erachtens nicht stimmt ist die Behauptung, G. W. Bush sei dumm. Ich glaube, er ist unintelligent. Dumm ist er nicht; er weiss sehr wohl, was für ihn günstig ist. Die Hysterie, die er erzeugt hat, wird vermutlich nur von der Kommunistenfurcht des Kalten Krieges noch übertroffen. Auch dort gab es Momente, in denen die USA irrational und gefährlich gehandelt haben.

Die Tatsache, daß so ein Mann Präsident werden konnte, sollte uns nicht hämisch gegenüber den Amerikanern machen. Mit entsprechender medialer und finanzieller Unterstützung könnte man nahezu jeden Menschen in einer Medien"demokratie" in ein solches Amt bringen. Man muß nur die niedrigen Instinkte auf dem absolut niedrigsten Niveau ansprechen…

„Demokratie“ offenbart hier in dieser Zeit eine fundamentale Schwäche: Mit entsprechender Unterstützung gelingt es jedem Idioten, gewählt zu werden (hatten wir ja auch schon mal in Deutschland !!). Es gibt aber offensichtlich keine Alternative: Die USA müssen diesen Kerl aushalten. - Es steht nur zu befürchten, daß sie ihn wiederwählen !

Gruß, Lothar Struck

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Demokratie bedeutet ja gerade, daß Minderheitenrechte
geschützt bleiben.

Nach welcher Definition? In der attischen Demokratie, aus der ja unsere Demokratie stammt, war dies jedenfalls nicht so (z.B. Scherbengerichte).