Weshalb sieht ein Laserstrahl im Spiegel „intensiver“ aus, der zurückgeworfene Strahl allerdings schwächer, während es vor dem Spiegel genau umgekehrt ist? Man stelle sich ein X vor. Der Laser ist der Ausgangspunkt, unten links beim X. Er strahlt in den Spiegel (das ist die Mitte des X). Der Strahl der zum Spiegel geht, sieht schwach aus - wenn man in den Spiegel schaut, wirkt er jedoch doppelt so hell. Nun strahlt der Spiegel den Strahl zurück und das wirkt im Spiegel sehr schwach. Der Strahl der zurück geworfen wird, wirkt allerdings doppelt so hell auf der „realen Seite“. Warum ist das so?
Also, ich bin mir nicht sicher, ob ich deine Frage verstehe:
Du strahlst einen Laser auf einen Spiegel. Es handelt sich dabei um einen ebenen Spiegel, vermute ich mal. Der Einfallswinkel scheint auch leicht von 90° verschieden zu sein, oder?
Jetzt sagst du zum einen, „wenn man in den Spiegel schaut, wirkt er jedoch doppelt so hell“. Der reflektierte Strahl kommt dir also doppelt so hell vor wenn du in seinen Strahlengang schaust?
Als nächstes sagst du: „Nun strahlt der Spiegel den Strahl zurück und das wirkt im Spiegel sehr schwach.“ Das widerspricht doch deiner Aussage von eben?
Oder verstehe ich da irgendwas falsch? Ich brauche sowieso ersteinmal einen Kaffee.
cheers,
aalemann
Hallo!
Ein Laserstrahl ist (übrigens wie Licht generell) unsichtbar. Wenn man ein Leuchten entlang seines Weges sieht, dann handelt es sich um Streulicht. Das entsteht dadurch, dass Licht auf kleine Partikel in der Luft (z. B. Staubteilchen) trifft. Die Richtung der Streuung ist von der Wellenlänge abhängig. Blaues Licht wird um große Winkel gestreut (deswegen ist der Himmel blau), rotes Licht wird weniger gestreut (deswegen ist der Himmel um die untergehende Sonne rot).
Ich vermute, dass Dein Laser rotes Licht ausstrahlt. Daher wird prinzipiell mehr Licht nach „vorne“, also ungefähr in Strahlrichtung, gestreut als nach hinten. Während sich der Laserstrahl auf den Spiegel zubewegt, wird viel Licht in Richtung Spiegel gestreut und wenig Licht in Richtung Auge. Wenn der Laserstrahl reflektiert wurde, ist es genau umgekehrt.
Du kannst das Ganze zum Beispiel dadurch überprüfen, dass Du relativ flach auf den Spiegel strahlst. Dann müssten die beiden Strahlen nahezu gleich hell erscheinen.
Michael
Hallo,
wie schon vom Physiklehrer bemerkt wurde, ist das, was man da vom
Laserlicht sieht, sogenanntes „Streulicht“.
http://de.wikipedia.org/wiki/Tyndall-Effekt
In sauberer Luft würde man gar nichts sehen.
Im Zimmer schweben aber immer Staubpartikel, die man auch sehr gut
erkennen kann, wenn ein heller Sonnenstrahl in ein ansonsten
abgedunkeltes Zimmer fällt.
Im Zimmer befinden sich Partikel mit einer bestimmten Größe (zwischen
ca. 5…50um). Partikel, die größer sind schweben schlecht, weil ihre
Masse im Verhältnis zur Oberfläche einfach zu groß ist. Diese fallen
also rel. leicht schnell herunter.
Partikel, die wesentlich kleiner als ca. 5um sind, entstehen normal
nur bei Verbrennungsprozessen, aber haften sehr schnell an alle verfügbaren
Oberflächen an und klumpen auch zusammen. Die bleiben also auch nicht
lange im Zimmer, sofern nicht ständig neue Produziert werden.
Deshalb diese Größenordnung um 10um, die durch die Konvektion im Zimmer
ständig aufgewirbelt und transportiert werden.
Für diese Partikelgrößen ist der Streulichteffekt sehr stark winkelabhängig.
Hier sieht man etwa die Intensität im Verhältnis zum Winkel.
http://www.sfb224.rwth-aachen.de/Abbildungen/6_2/Abb…
Beachte, das die Intensität logarithmisch aufgetragen ist.
Da sieht man also, das das Streulicht in einem engen Winkel nach vorn
ca. 100 fach stärker ist, als zur Seite oder nach hinten.
Dass dir das nur als etwa doppelt so hell vorkommt, liegt wohl zum einen
daran, das das Helligkeitsempfinden der Auges auch eher logarithmisch
ist und der Winkel in Vorwärtsrichtung nicht so spitz war.
Du kannst das aber auch prüfen, indem du den Laserstrahl im Dunkeln
mal von der Seite und dann im spitzen Winkel besichtigst.
Dann wirst du die Effekte sehen.
Achtung: Nicht direkt in den Strahl blicken!
Die rel. großen Partikel flimmern also durch den Strahl.
Falls du mal feinen Rauch fabrizieren kannst (Zigarette, Räucherkerze)
wirst du statt dem Flimmer einen feinen roten Strahl sehen, der wie eine
Schnur erscheint. Das ist so, weil du die sehr kleinen Partikel in
der Größenordnung unter 1um nicht mehr einzeln erkennen kannst.
Diese Partikel sind dafür aber in weitaus größerer Zahl vorhanden.
(hunderttausende bis zig Mio. pro 1cm³).
Gruß Uwi