Hallo Nadja,
das Verb "lassen" zieht einen Akkusativobjekt nach sich!
(Objekt ist sächlich)
Oder geht das Verb „lassen“ mit anderen Valenzen einher z. B. mit Dativ?
Wenn „lassen“ nicht mit einem Verb konstruiert wird, ja.
Ich lasse ihm die Möglichkeit, jederzeit zu gehen.
„Die Möglichkeit“ ist Akkusativobjekt, „ihm“ Dativ.
„etwas“ müsste dann das Akkusativobjekt von „machen“ sein.
Ja.
Es geht um das Verb „einfallen lassen“
Ich lasse mir etwas einfallen. Gehört das Dativpronomen
„mir“ dem Verb „lassen“ oder „einfallen“? Wenn „mir“ dem Verb
„einfallen“ gehört, wo ist dann das Akkusativobjekt von dem
Verb „lassen“?
Ich würde behaupten: ja, „mir“ ist an „einfallen“ gebunden. Das Akkusativobjekt zu „lassen“ ist „etwas“.
Wenn Du den Satz ohne „lassen“ konstruiert, siehst Du es besser:
Ich lasse mir etwas einfallen. - Etwas fällt mir ein. „Etwas“ ist jetzt Subjekt, „mir“ bleibt Dativobjekt zu „einfallen“.
Aber: Ich lasse ihn etwas machen. - Er macht etwas. „Etwas“ bleibt Akkusativobjekt zu „machen“, „ihn“ wird zum Subjekt.
Das Objekt zu „lassen“ mit Verbalkonstruktion bezeichnet die Person oder Sache, die eine Erlaubnis bekommt oder zu etwas veranlasst wird.
Wenn Du den Satz ohne „lassen“ bildest, findest Du es als Subjekt wieder. Wenn es im „lassen“-Satz nicht vorkam, wird es ergänzt:
Vgl.:
Ich lasse ihn gehen. - Er geht.
Ich lasse mir helfen. - Jemand hilft mir. (helfen + Dativ „mir“)
Ich lasse mich untersuchen. - Jemand untersucht mich. (untersuchen + Akkusativ „mich“)
Ich lasse mir einen Termin geben. - Jemand gibt mir einen Termin. (geben + Dativ „mir“ + Akkusativ „einen Termin“)
Ich lasse ihn das Geschenk übergeben. - Er übergibt das Geschenk.
-> „Ihn“ ist abhängig von „lassen“, „Geschenk“ von „übergeben“.
Wenn Du in Deinem Beispielsatz das Objekt zu „lassen“ erkennbarer haben möchtest, könntest Du konstruieren:
Ich lasse mir den Gedanken einfallen. - Der Gedanke fällt mir ein.
Und übrigens: Ich bewundere es sehr, wie Du Dich in die verwickelten Gegebenheiten unserer Sprache hineinarbeitest! Ich habe selbst eben eine ganze Weile gebraucht, das auseinanderzutüfteln, und die Vorstellung, diese Regeln bewusst anwenden zu müssen, verwirrt mich ziemlich.
Viele Grüße,
Jule