Lässt sich die geringe Frauenquote im technischen Bereich durch Erziehung erklären?

Hallo,

ich halte das nach wie vor für ein Gerücht, dass Mädchen von Anfang an mit Puppen spielen.

Mit einer entsprechenden Erziehung würden wir mehr Mädchen in technische Berufe bringen.
Und jetzt bitte der Aufschrei:
Ich bin -zumindest in bestimmten Fächern wie Mathe und Physik- für Monoedukation.
Wie sonst erklärt sich dieses jährlich wiederkehrende Phänomen:
Mathe-Leistungskurs mit 15 -20 Mädels an einem kath. neusprachlichen Mädchengymnasium während am benachbarten naturwissenschaftlichen Gymnasium nur 2 Mädchen im Mathe-LK sind?

Grüße
miamei

Hallo!
Mädchen spielen von Beginn an Puppen, während Jungs eher mit Legosteinen spielen oder sich mit Fischertechnik auseinandersetzten. Was würde passieren, wenn diese Rollenklischees mal vertauscht würden? Würden mehr Frauen technische Berufe, und damit gleichzeitig einen technischen Studiengang wählen?

Also diese Aussage ist ja voll daneben.

Wie konkret ist denn Germanistik oder Jura?
Studiengänge in denen es kaum um Konkretes geht, aber man Kommilitonen mittlerweile mit der Lupe suchen muss…

Es liegt eher daran, dass Mädchen schon von klein auf in Schubladen gesteckt werden und das wird immer schlimmer. NIE gab es so viel Pink in den Mädchenzimmern und Kinderläden wie heute!
Es fängt ja schon damit an, dass es kaum noch geschlechtsneutrale Baby-Bodies gibt.
und warum gibt es jetzt „Mädchen-Playmobil“? Ich durfte noch Cowboy und Ritter spielen und musste nicht Hausfrau und Schönheitssalon in Pink über mich ergehen lassen. Und Mädchen-Ü-Eier! Natürlich in Rosa bzw Pink. Was soll das?

Und noch vor 20 Jahren sagte man uns zur Studienwahl: Chirurgie? Frauen? in 100 Jahren nicht! da keine Teilzeit möglich, 48-Stunden-Schichten, körperlich anstrengend und überhaupt…
Jetzt gibts praktisch nix anderes mehr auf dem Markt und siehe da: plötzlich können Kliniken Teilzeit, Mütterschichten und ähnliches…

grüße miamei

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Hallo,

Unlogisch. Frauen nutzen doch Nagellack, da sieht man den Dreck nicht. Die modernen Klebenägel sind angeblich enorm haltbar - kann man verm. auch als Schraubenzieherersatz nutzen, wenns not tut.
Blaue Flecken haben viele Frauen auch vom ganz brav Frau sein.

Aber das Problem ist halt nicht mit so schlichter Logik zu packen. Da sind Kultur und Erziehung vor.
Wer sich als Kind nie einsauen darf, wird das verm. sein Leben lang meiden.
Ich durfte. Und kann mit immer unterschiedlich langen Nägeln und immer irgendeinem Kratzer und blauem Fleck leben. Dreck muss ich wegmachen - Nagellack hasse ich und Trauerränder kommen bei der Arbeit nicht gut an -

Männer dürfen weit eher dreckig sein. Da denkt der Betrachter: der hat gearbeitet. Bei Frauen denkt er: die ist ungepflegt. So läuft das halt.

Gruß, Paran

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Sind nicht gerade technische Firmen daran interessiert ihre „Frauenquote“ zu halten? ich dachte zumindest, dass GERADE Frauen in diesen Berufen von der Firma hinsichtlich Familienplanung unterstützt werden

Würden Mädchen von klein auf Sport treiben wie Jungen, könnten sie dann später auch im Tennis, Fußball oder Boxen so gut sein?

Das ist offensichtlich Quatsch, was die Spitze betrifft. Da dies Frauen abhalten würde, gibt es eigene Frauenligen. Die Fußball-Nationalelf der Frauen hätte gegen eine Kreisligmannschaft keine Chance. Das Äquivalent wäre getrennter Unterricht. Im Breitensport wie in der Arbeit ist Veranlagung völlig egal, da geht es eher darum, dass man Spaß daran hat.

Also, ja, man könnte Frauen im großen Stil für technische Berufe begeistern. Wäre das ein Ziel an sich?

Sag ich doch.

Hallo,

Für diese Sportarten ist das notwendig, was Männer eher haben als Frauen: körperliche Kraft.
Männer eigenen sich beruflich daher eher zu körperlich anstrengenden Arbeiten. Ist klar und kann so bleiben.
Ich weiß nicht recht, wie Du das mit technischen Berufen, die ein Studium erforderlich machen, in Zusammenhang bringen willst?

Gruß, Paran

Interessanterweise zeigt sich, dass da, wo es keine Koedukation gibt, Mädchen gerne und sehr erfolgreich Mathematik und naturwissenschaftliche Fächer belegen. In meinem Jahrhgang gab es an der reinen Mädchenschule, die ich besuchte (Ba-Wü, Zentralabitur, Leistungen also mit denen der Jungmänner vergleichbar), nicht nur jeweils einen Chemie-, Physik- und Biologie-LK, sondern gleich zwei (!) Mathematik-LKs. Eine Klassenkameradin von mir, die dann Chemie studierte, berichtete auch, dass von den Frauen in ihrem Fachbereich ein überproportional großer Anteil von Mädchenschulen kam.

Nicht egal ist aber, dass es ein paar Unterschiede zwischen Körper und Intellekt gibt - und dass es inzwischen massenweise Studien gibt, die belegen, dass es nahezu keine Unterschiede in der intellektuellen Befähigung von Männern und Frauen gibt. Männer neigen nur etwas mehr zu den Extremen, sprich: Es gibt zwar unter ihnen ein paar mehr „Genies“, aber dafür gibt es auch mehr „Idioten“. Für die breite Mehrheit der Männer und Frauen ist dies aber nicht relevant.

Interessant sind übrigens auch Untersuchungen, die zeigen, welchen signifikanten Einfluss Vorurteile und Klischeevorstellungen haben: Wird Frauen vor einem Test, in dem sie Mathe-Aufgaben lösen sollen, erläutert, dass Frauen darin schlechter abschneiden als Männer, fallen ihre Leistungen prompt deutlich schlechter aus als, wenn ihnen derlei vorher nicht erzählt wird. Solchen Vorurteilen begegnen aber Mädchen und Frauen tagtäglich (z.B. auch hier) - man sollte ihre Wirkung auf die Berufswahl deshalb auf keinen Fall unterschätzen.

:paw_prints:

PS: Was ich persönlich interessant finde: In solchen Diskussionen kommt früher oder später immer der Punkt, an dem irgendein männlicher Disksutant die körperliche Überlegenheit von Männern auspackt, um damit die allgemeine Überlegenheit über Frauen zu begründen. So als bräuchte es gewaltige Geisteskräfte, um einen Sack Kartoffeln zu schleppen, einen Ball zu treten oder dem Frauchen eins mit der Keule überzuziehen.

Hallo :paw_prints:

ich sehe eigentlich nur Konsens zwischen uns. Zum P.S.: der Schritt zur allgemeinen Überlegenheit ist sicher sehr verlockend und unsinnig. Es wäre jedoch auch sehr unwahrscheinlich, dass es neben der körperlichen Konstitution keine kognitiven Bereiche gibt, die (im Mittel) unterschiedlich veranlagt sind. Nur sind kognitive Bereich schwerer zu erforschen als sportliche, da sie im verborgenen stattfinden. Um bei meinem Fußball-Beispiel zu bleiben: Hätte man nur ein Stichprobe von 1000 Kindern, die Fußball neu erlernen, dann würde man wohl kaum zu dem Schluss gelangen, dass Jungen es im Mittel besser können.

Ich muss @miamei einafch in allem zustimmen

Hallo,

ja das halte ich auch für ein Gerücht, eher wohl mit dem Smartphone.

Das Hauptproblem sehe ich eher an den Fingern Ironietag
Technik hat nun einmal viel mit Arbeit,Dreck und damit abgebrochenen Fingernägeln zu tun.
Und da ist das weibliche Geschlecht dann immer ganz schnell verschwunden.

Und wer das nicht glaubt,sollte sich mal an die Hochschulen begeben, da wo es um Sachen mit „Papier“ bzw heute ja mit BEAMER geht, sind die Weiblichkeiten in Massen zu finden.

Geht es aber darum, zum B. ein Elektro-Fahrrad selber zu konstruiren, ist kein Weib in Sicht.
Klar,weil da muss man schrauben,feilen usw. holt sich blaue Flecken und jede Menge Dreck unter die Fingernägel.

Hallo,

dass Mädchen „von Begin“ an mit Puppen und Jungs mit Lego spielen kann ich aus Erfahrung mit eigener Kindheit und der meiner Kinder nicht bestätigen. Absolut nicht.

Was Frauen oft am Technikstudium abschreckt ist Mathe, also abstraktes Denken, nicht Technik im praktischen Bereich. Ob das angebohren oder anerzogen ist - ? Dürfte sehr schwer zu erforschen sein, da Umwelteinflüsse nie auszuschließen sind.

Und um in dem Bereich Karriere zu machen, muss man sich Kinder wohl verkneifen - Mutterschaftsurlaub ist in technischen Berufen selten vorgesehen, Überstunden eher. Schon einen Einstiegsjob zu bekommen dürfte schwierig sein.

Das wird erst besser, wenn es an geeigneten Männern mangelt. Dann wird die Industrie werben, Kindergärten anbieten etc.

Gruß, Paran

Hallo.

Es ist schon richtig. Bei dem Eingeimpften, der VERMITTELTEN Struktur gewissermaßen, handelt es sich weniger um Erziehung als um ein Aussprechen einer Botschaft dazu, wo ein Kind herkommt.

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