Hallo BumbleBee,
->Im Latein entwickeln die silbischen Allophone
von r, l, m und n (/ṛ, ḷ, ṃ , ṇ/) Sprossvokale.
vielen Dank schon mal für Deine Erklärung. Ich habe aber doch
noch eine Rückfrage, damit ich sicher bin, alles richtig
verstanden zu haben.
Ich deute die folgende Zeile so, dass sich aus krron im
lateinischen caron, caronis entwickelt hätte, sich aber das n
bei caron und das o bei caronis verschliffen haben zu caro,
carnis. Stimmt das?
*ṛ r, *ḷ l > ar, al: *kṛ r-on - > caro, carnis
Über den geanuen ur-indogermanischen Vorläufer des lateinischen Wortes „caro” (sind ja eh alles erschlossenen Mutmaßungen, wie man an den Sternchen davor sieht) lässt sich das PDF-Dokument ja nicht so genau aus. Ob es überhaupt jemals im Genitiv, Dativ, Akkusativ, Ablativ eine Form mit „-o-” gab, ist nicht gesagt.
Möglicherweise lautete der frühlateinische Vorläufer ja auch *kṛ rn, und neben der Ausbildung des Sprossvokals a anstelle des silbischen ṛ wurde das auslautende n im Nominativ komplett vokalisiert, während es in den übrigen Formen der Folgesilbe zugeschlagen wurde und erhalten blieb.
Im American Heritage Dictionary http://www.bartleby.com/61/roots/IE467.html steht jedenfalls unter Punkt 10, dass der lateinische Stamm carn- ist. Von Vorläuferstämmen mit „-o-”liest man da nichts.
Übrigens, jetzt mein ganzes, mittlerweile sehr spärliches Latein mal wieder aus dem Hinterstübchen gekramt:
In der Deklination des lateinischen Wortes für Jungfrau findet ja auch ein merkwürdiger Lautwechsel statt: virg o , virg i nis
Gruß Gernot