ich bin in der Fünften klasse und kann mich nicht entscheiden ob ich Französisch oder Latain wählen soll.
Was meint ihr?
Das kommt hauptsächlich darauf an, ob du damit irgendetwas anfangen willst.
Wenn du später nach Frankreich reisen willst, wäre natürlich Französisch zu empfehlen.
Persönlich würde ich Latein empfehlen, aber ich mag tote Sprachen auch generell lieber
Latein ist eine sehr logische Sprache; die Wörter werden umfassend dekliniert und konjugiert, sodass die Bedeutung eines Satzes meist eindeutig „klar“ ist, wenn man denn das System versteht
Wenn du also nicht allzu logisch denkst oder nicht etliche Formen auswendig lernen willst oder kannst, wäre Französisch einfacher.
Und auch noch verwendbar… Allerdings hat Latein den Vorteil, dass man dabei ein gewisses Sprachgefühl gewinnt, was auch in anderen Sprachen sehr hilfreich sein kann. (Du würdest dich wundern, wieviele Wörter aus dem Lateinischen kommen)
Solange es dir aber absolut nur um die einfachere Sprache geht, wäre das wohl Französisch.
Ich empfehle wie gesagt trotzdem Latein.
Zusammenfassend hängt das von Folgendem ab:
-Soll/Muss die Sprache später anwendbar sein?
-Traust du dir zu, die Formen zu lernen?
-Würdest du dich über etwas mehr Sprachverständnis freuen können?
mfg,
Ché Netzer
ganz pragmatisch
Hallo,
Französisch kannst Du immer lerne, sogar außerhalb der Schule. Aber Latein lernt sich früh am einfachsten. An der Uni später wäre es die reinste Quälerei und die antike Welt erschließt sich in diesen Crashkursen auch nicht.
Viele Grüße,
Andreas
Naja, ehrlich gesagt: Für viele Schüler ist Latein an der Schule spätestens ab dem 2./3. Jahr auch eine Quälerei (meist sind sie natürlich selbst schuld). Nachholen an der Uni geht wenigstens schnell und als Erwachsener hat man ein klares Ziel vor Augen, wenn man das macht.
Grüße
mitzisch
Lernen
Es ist eine harte Botschaft, aber hört mich an: Fremdsprachen wollen GELERNT sein! Also sind die ersten Jahre hart (Vokabeln, Grammatik), aber dann geht die Anwendung los, und das macht dann doch Spaß.
Gruß,
Andreas
Servus,
die Quälerei hat aber auch ein bissel mit den Lehrplänen zu tun: Wenn die eher langweiligen Selbstbeweihräucherungen des Kommisskopfes Gaius Iulius C. das höchste der Gefühle sind, muss lateinische Literatur dort, wo sie Vergnügen macht - e.g. Seneca, Cicero, Ovid - halt auf der Strecke bleiben.
Um zur Überschrift zurück zu kommen: Wenn man mehr als einen der europäischen Legionärsdialekte als Fremdsprache lernen will, ist die Basis Latein schon etwas Hilfreiches. Als „Art pour l’art“ hat sie eine Rolle als erste Fremdsprache allerdings nur verdient, wenn man nicht allerschnellsten Schrittes ein Abi möglichst nach 11 Schuljahren anstrebt und danach ruckzuck noch einen Bätscheler draufsatteln will, sondern sich den angeblichen Luxus einer nicht unmittelbar zweckmäßigen Bildung gönnt: Nützlich im eigentlichen Sinn ist Latein bloß, wenn man einige „lebenden“ Fremdsprachen und nicht bloß eine lernen möchte.
Schöne Grüße
MM
Es ist eine harte Botschaft, aber hört mich an: Fremdsprachen
wollen GELERNT sein! Also sind die ersten Jahre hart
(Vokabeln, Grammatik), aber dann geht die Anwendung los, und
das macht dann doch Spaß.
Mir brauchst du das nicht zu sagen. Tja, das ist ja das Problem. Sie hören irgendwann auf zu lernen, der Berg, den sie bewältigen müssten, damit es wieder läuft, wird immer höher, und Selbstdisziplin und 15jährige kommen oft nicht so gut miteinander klar . Die Hoffnung auf Spaß in der Kursstufe treibt keinen an. Es machen auch immer nur sehr wenige in der Kursstufe mit Latein weiter, wo es dann tatsächlich Spaß machen kann (Philosophie, Liebesgedichte usw.).
Moderne Fremdsprachen kann man halt von Anfang an anwenden.
Grüße
mitzisch
Mir brauchst du das nicht zu sagen. Tja, das ist ja das
Problem. Sie hören irgendwann auf zu lernen, der Berg, den sie
bewältigen müssten, damit es wieder läuft, wird immer höher,
und Selbstdisziplin und 15jährige kommen oft nicht so gut
miteinander klar. Die Hoffnung auf Spaß in der Kursstufe
treibt keinen an. Es machen auch immer nur sehr wenige in der
Kursstufe mit Latein weiter, wo es dann tatsächlich Spaß
machen kann (Philosophie, Liebesgedichte usw.).
So allgemeingültig ist das nun aber auch nicht. Ich selbst bin einer der besagten 15jährigen und bei uns haben neben mir erstaunlich viele Latein in der Kursphase belegt. Dabei war Latein sogar Pflichtfach und ich nehme an, dass die Motivation höher ist, wenn man das Fach einmal selbst gewählt hat, es nochmals zu wählen.
Obwohl ich bestätigen kann, dass der Unterricht momentan nicht gerade viel Spaß macht. Wir brauchen immer noch etwa eine Doppelstunde für drei Zeilen aus dem Bello Gallico
mfg,
Ché Netzer
OT
Hi!
Das freut mich sehr, dass es bei euch anders ist. Wenn bei euch Latein Pflichtfach ist, gehen ohnehin wohl nur Leute an eure Schule, die das gezielt wollen. Das ist bei uns nicht so. Latein steht hier als 2. FS zur Wahl (mit Französisch), ab Kl. 6. Viele wählen es wohl aus Verlegenheit, weil wir das einzige Gymnasium sind, und müssen es bis einschl. Kl. 10 durchziehen. Für die Kursstufe (die letzten beiden Jahre bis zum Abi) kann man dann Latein 4-stündig wählen. Es kommt immer nur ein winziger Kurs zustande.
eine Doppelstunde für drei Zeilen aus dem Bello Gallico
=) Haltet durch - ihr schafft das. Es lohnt sich!
Grüße
mitzisch
Wenn bei
euch Latein Pflichtfach ist, gehen ohnehin wohl nur Leute an
eure Schule, die das gezielt wollen.
Stimmt, daran hatte ich nicht gedacht. Aber einige wären wohl trotzdem froh, wenn ihnen Latein höchstens mal in Asterix begegnet wäre
Das ist bei uns nicht so.
Latein steht hier als 2. FS zur Wahl (mit Französisch), ab Kl.
6. Viele wählen es wohl aus Verlegenheit, weil wir das einzige
Gymnasium sind, und müssen es bis einschl. Kl. 10 durchziehen.
Das sind natürlich keine guten Umstände. Bei uns gibt es ab der 8. (Grundschule bis zur 6.) die Wahlfächer. Dabei stehen dann TuN (Technik und Natur), Französisch und Chinesisch zur Auswahl.
Für die Kursstufe (die letzten beiden Jahre bis zum Abi) kann
man dann Latein 4-stündig wählen. Es kommt immer nur ein
winziger Kurs zustande.
Das ist nun bei uns ganz anders. Mal abgesehen davon, dass es bei uns 3 Stunden (Grundkurs) bzw. 5 sind (Leistungskurs), bin ich im Grundkurs #8 und da sind wir an die 20 Schüler. Und soweit ich weiß, gibt es 3 Leistungskurse. (Hätte ich auch genommen, aber die LK-Plätze waren schon belegt…)
mfg,
Ché Netzer
Hallo,
Was meint ihr?
Ich meine: Französisch. Da kannst du nämlich mal ein Buch lesen oder TV5 gucken oder in den Schüleraustausch gehen. Für Latein gibt’s nur die Klassiker oder den Asterix.
ich bin in der Fünften klasse und kann mich nicht entscheiden
ob ich Französisch oder Latain wählen soll.
Außerdem kommt’s bei Latein auf jeden einzelnen Buchstaben an. In Französisch wirken sich Rechtschreibfehler meistens nicht so drastisch aus, dass es gleich eine ganz andere Verbform bzw. Zeit ist. Aber ein a am falschen Platz in Latein - Desaster!
Wenn du später Geschichte studieren möchtest, brauchst du allerdings in einigen Bundesländern das Latinum. Weißt du schon, was du mal machen möchtest?
Schöne Grüße
Petra
Hallo!
Tja, das ist ja das
Problem. Sie hören irgendwann auf zu lernen, der Berg, den sie
bewältigen müssten, damit es wieder läuft, wird immer höher,
und Selbstdisziplin und 15jährige kommen oft nicht so gut
miteinander klar.
Es kommt wohl auch darauf an, wem man dabei in die Hände fällt. Wenn ich an meine eigene Schülerzeit denke: Es gab richtig sture Paukmenschen, die mir über einige Jahre hinweg die Freude an Latein fast vermiest hätten, aber auch welche, die begeistern konnten.
Und wenn ich mich heute in der Schule umsehe, dann sehe ich, dass es noch genauso ist, und meine, man kann bei/trotz allem Sprachdrill doch auch eine gewisse Leichtigkeit und Heiterkeit hereinbringen.
NB: Ich spreche nicht von „Spaß“. Ich hasse dieses Wort im Zusammenhang mit etwas Ernsthaftem. Ich spreche von FREUDE an einer Sache. Spaß belustigt, Freude teilt sich mit.
Gruß!
H.
umgekehrt wird ein Schuh draus
Hallo Petra,
schöne Beispiele, aber die Argumente dreh ich samt und sonders um.
Ich meine: Französisch. Da kannst du nämlich mal ein Buch
lesen oder TV5 gucken oder in den Schüleraustausch gehen.
Keine Frage, aber das kann man, wie unten schon geschrieben, immer noch machen.
Für
Latein gibt’s nur die Klassiker oder den Asterix.
„Nur“ die Klassiker? Ja, eben! Das ist des Pudels Kern. Alle europäische Literatur und noch mehr basiert da drauf. Ad fontes!
Außerdem kommt’s bei Latein auf jeden einzelnen Buchstaben
an. In Französisch wirken sich Rechtschreibfehler meistens
nicht so drastisch aus,
Du wirst doch nicht das geistige „Downgrading“ befürworten? Gerade diese entscheidenden Unterschiede im Lateinischen erfordern genaues hinsehen und präzises Übersetzen. Mit Oberflächlichkeit kommt man nicht weit. Darin verbirgt sich ein wichtiger Zusatznutzen. Und durch das Übersetzen wird das Sprachgefühl gefördert und die eigene Muttersprache verbessert.
Beste Grüße,
Andreas
Hallo,
wenn du gut in Mathe bist, nimm Latein.
wenn dich Geschichte interessiert, nimm Latein
wenn dich Fremdsprachen interessieren und du viele weitere lernen möchtest, nimm latein,
Ich war nie eine Leuchte in Latein, habe aber damit sorgfältiges arbeiten gelernt, italienisch und spanisch danach waren leicht zu lernen und auch ein paar Brocken französisch waren nie ein problem.
grüße
miamei
Französische Orthografie
Servus,
die französische Orthografie, die ein Entwicklungsstadium des Französischen konserviert, die dieses schon seit ein paar hundert Jahren hinter sich gelassen hat, und daher auch für Franzosen viel schwerer zu erlernen ist als z.B. die deutsche für Deutsche, kennt Fälle genug, wo einzelne Buchstaben und sogar weniger als Buchstaben, nämlich Akzente, über die Bedeutung eines Wortes entscheiden.
Beispiele, nicht repräsentativ - pur aus der hohlen Hand gegriffen:
- poison - poisson
- foi - foie - fois (phonetisch identisch)
- sur - sûr (phonetisch identisch)
- marche - marché
- marée - marais (phonetisch fast identisch)
- des - dès
- port - porte
Es ist nicht zufällig, daß es im Französischen eine große Zahl von unübersetzbaren Witzen gibt, deren Pointe auf dem Gleichklang von unterschiedlich geschriebenen Ausdrücken beruht, und natürlich auch weniger witzige Sprüchlein, die nach diesem Prinzip funktionieren.
On prend encore un petit café dans ses culottes?
Schöne Grüße
MM
Weder die eine noch die andere Sprache ist „leichter“ oder „besser“ - Mit Latein eignest Du Dir ein umfassendes grammatikalisches Wissen an, daß Dir in keiner modernen Fremdsprache so vermittelt wird. Dieses Wissen unterstützt analytisches Sprachverständnis, gleichzeitig bekommst Du eine Einführung in die Geistesgeschichte Europas („Wie wir wurden, was wir sind“). Das kann Dir Französisch nicht vermitteln. Kurzfristig gedacht ist Französisch natürlich „nützlicher“, weil man ganz schnell ein paar Brocken sprechen kann. Nur: Das Französisch, das Franzosen heute in Frankreich sprechen, hat nichts mit dem Französisch zu tun, das man in der Schule lernt.
Also: Latein bringt Dir mehr umfassende Bildung, Französisch erhöht Deine Verwertbarkeit als Arbeitnehmer… Die Wahl liegt bei Dir.