Latein Übersetzung gesucht

Hallo Leute!

Ich sitze gerade an meiner Hausarbeit für Römisches Recht und versuche krampfhaft, diese Digesten zu übersetzen. Es geht mir dabei nicht um wörtliche, sondern nur um sinngemäße Übersetzung (passt das auf den Fall, kann ich es verwenden?)

Si mulier ex pecunia donata emptum servum vendidisset et alium emisset, posteriorem periculo mulieris esse fulcinius scripsit: quod non est verum, licet non ex re mariti emptus sit.
Die habe ich selbst probiert:
Wenn die Frau (Ehefrau) den aus geschenktem Geld gekauften Sklaven verkauft und ihn ein anderer kauft, ist dies auf Gefahr der Frau, schrieb Fulcinius. Dies ist nicht wahr, dass es erlaubt ist, dass der Mann aus dieser Sache kauft.

Diese hab ich auch probiert, werde aber aus der Übersetzung auch nicht schlauer:
Utilem tamen viro competere.
Nützlich ist es dennoch, was der Mann gemeinsam erstreben soll???

Bei diesen hab ich nur Ansätze:
Sed si vir lana sua vestimentum mulieri confecerit, quamvis id uxori confectum fuerit et uxoris cura, tamen viri esse neque impedire, quod in ea re uxor tamquam lanipendia fuerit et viri negotium procurarit.
Si uxor lana sua, operis ancillarum viri, vestimenta sui nomine confecit muliebria, et vestimenta mulieris esse et pro operis ancillarum viro praestare nihil debere: sed viri nomine vestimenta confecta virilia viri esse, ut is lanae uxori praestet pretium: sed si non virilia vestimenta suo nomine mulier confecit, sed ea viro donavit, non valere donationem, cum illa valeat, cum viri nomine confecit: nec umquam operas viri ancillarum aestimari convenit.

Vielen Dank für eure Hilfe, es würde mir auch reichen, wenn man mir eine Seite angibt, die eine halbwegs brauchbare Übersetzung liefert (google scheidet aus, die hab ich schon probiert…)

Gruß Alex

Hallo Alex,

Ich sitze gerade an meiner Hausarbeit für Römisches Recht und
versuche krampfhaft, diese Digesten zu übersetzen. Es geht mir
dabei nicht um wörtliche, sondern nur um sinngemäße
Übersetzung (passt das auf den Fall, kann ich es verwenden?)

Si mulier ex pecunia donata emptum servum vendidisset et alium
emisset, posteriorem periculo mulieris esse fulcinius
scripsit: quod non est verum, licet non ex re mariti emptus
sit.
Die habe ich selbst probiert:
Wenn die Frau (Ehefrau) den aus geschenktem Geld gekauften
Sklaven verkauft und ihn ein anderer kauft, ist dies auf
Gefahr der Frau, schrieb Fulcinius. Dies ist nicht wahr, dass
es erlaubt ist, dass der Mann aus dieser Sache kauft.

meine Interpretation - ohne allzuviel gewähr:

das „donatum“ ist die Mitgift der Frau. Sie hat also einen Sklaven, der zu diesem unveräußerlichen Heiratsgut gehört, verkauft und einen Zweiten freigelassen(servum emittere ist ein feststehender Begriff) .Schlussfolgerung: wenn sie das tut, macht sie das auf eigene Gefahr. F. sagt nun: nee, das stimmt nicht. Sie darf nichts aus ihrem Heiratsgut verkaufen (aus der Sache, die sie vom Ehemann hat)

Diese hab ich auch probiert, werde aber aus der Übersetzung
auch nicht schlauer:
Utilem tamen viro competere.
Nützlich ist es dennoch, was der Mann gemeinsam erstreben
soll???

denk mal an english competition. Gemeint ist Wettbewerb mit dem Mann

Bei diesen hab ich nur Ansätze:
Sed si vir lana sua vestimentum mulieri confecerit, quamvis id
uxori confectum fuerit et uxoris cura, tamen viri esse neque
impedire, quod in ea re uxor tamquam lanipendia fuerit et viri
negotium procurarit.

auch nur Ansätze: offenbar ist Wolle und Wollverarbeitung und daraus erwirtschafteter Gewinn Frauensache. Da hat der Mann nichts darin herumzuschnacken.

Si uxor lana sua, operis ancillarum viri, vestimenta sui
nomine confecit muliebria, et vestimenta mulieris esse et pro
operis ancillarum viro praestare nihil debere: sed viri nomine
vestimenta confecta virilia viri esse, ut is lanae uxori
praestet pretium: sed si non virilia vestimenta suo nomine
mulier confecit, sed ea viro donavit, non valere donationem,
cum illa valeat, cum viri nomine confecit: nec umquam operas
viri ancillarum aestimari convenit.

da geht es darum, dass die Hausfrau der familias die Sklavinnen zur Verarbeitung der Wolle einstetzt, die rechtlich eigentlich dem Hausherrn gehören. Offenbar darf sie das.

Wer das Hergestellte wie wem gibt oder verkaufen darf regelt der weitere Absatz. Aber das ist mir jetzt offengestanden zu kompliziert

Vielen Dank für eure Hilfe, es würde mir auch reichen, wenn
man mir eine Seite angibt, die eine halbwegs brauchbare
Übersetzung liefert (google scheidet aus, die hab ich schon
probiert…)

ich bin ja soo gemein: wie wäre es mit einem Buch? Es gibt Übersetzungen der Digesten in Bibliotheken.

Findest Du über KVK:
http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html

benützte die Schlagwortzeile, schreibe:
Digesten Übersetzung hinein und klicke „alle deutschen Kataloge“.
Möglicherweise hat’s ja sogar Deine eigene Studien-Uni?

viele Grüße
Geli

Hallo Alex!
Ich versuch’s mal.
Si mulier ex pecunia donata emptum servum vendidisset et alium emisset, posteriorem periculo mulieris esse fulcinius scripsit: quod non est verum, licet non ex re mariti emptus sit.
Ich meine so:
Wenn die Frau (Ehefrau) den aus geschenktem Geld gekauften Sklaven verkaufte und einen anderen kaufte, geht der letztere auf Gefahr der Frau, schrieb Fulcinius. Dies ist nicht wahr (=das trifft nicht zu), auch wenn er nicht aus dem Vermögen des Ehemanns gekauft wurde.
Denn:
alium] ist Akkusativ.
posteriorem] ist Akkusativ.
licet mit Konjunktiv] soviel wie ein konzessive Nebensatzeinleitung, im Sinn von „wenn auch / mag auch”
Bist Du sicher, dass es „pecunia donata” heißt?
„pecunia dotata” wäre „Geld aus der Aussteuer / Mitgift”; würd mir gut gefallen.

utilem] So wie Du übersetzt, müsste es „utile” (=Neutr. Sing.) heißen. Es muss aus dem Zusammenhang verstanden werden und sich auf ein Mask. oder Fem. im Sing. beziehen.
viro competere] dem Mann zustehen

Sed si vir lana sua vestimentum mulieri confecerit, quamvis id uxori confectum fuerit et uxoris cura, tamen viri esse neque impedire, quod in ea re uxor tamquam lanipendia fuerit et viri negotium procurarit.
Aber wenn ein Mann von seiner Wolle der Frau ein Gewand machen ließ, dann ist es [oder im Fall indirekter Rede: sei es], auch wenn es für seine Frau und durch die Sachwaltung der Frau angefertigt wurde, trotzdem Eigentum des Mannes und die tatsache, dass die Frau bei dieser Angelegenheit die Chefin der Spinnstube war und den Auftrag des Mannes besorgte (im Auftrag des Mannes tätig war) sei kein Hindernis/spreche nicht dagegen.

Si uxor lana sua, wenn die Frau mit hilfe ihrer Wolle
operis ancillarum viri durch die Arbeiten der Dienerinnen des Mannes
vestimenta (…) muliebria Frauenkleider
sui nomine in seinem Namen/Auftrag
confecit anfertigen ließ,
et vestimenta mulieris esse gehör(t)en die Kleidungsstücke der Frau
et pro operis ancillarum und für die Arbeiten der Mädge
viro praestare nihil debere: muss/müsse sie dem Mann nichts leisten (schulde sie … nichts).

sed viri nomine vestimenta confecta virilia Aber im Namen des Mannes angefertigte Männerkleider
viri esse, sind/seien Eigentum des Mannes,
ut is lanae uxori praestet pretium: sowie/sobald dieser der Frau den Preis der Wolle zahlt;

sed si (…) suo nomine mulier Aber wenn die Frau in ihrem eigenen Namen
non virilia vestimenta (…) confecit, Nicht-Männer-Kleider (?) anfertigen ließ,
sed ea viro donavit, diese aber dem Mann schenkte,
non valere donationem, dann gilt/gelte das nicht als Schenkung/Geschenk,
cum illa valeat, während/wohingegen es/sie gilt,
cum viri nomine confecit: wenn sie sie im Namen/Auftrag des Mannes anfertigen ließ
nec umquam (…) convenit und niemals ist es zulässig,
operas viri ancillarum aestimari die Dienste der Mägde des Mannes zu taxieren.

Ziemliches Gestrüpp Dein Text! Für mich doppelt, weil ich in München studiert habe und dort das römische Recht von den Juristen und nicht von den Philologen gelesen wird.
Falls Du noch Fragen hast, stell sie.

Beste Grüße
H.

Hallo Hannes!

Danke für eure Hilfe!

Bei uns in Linz (Österreich) wird es auch von den Juristen gelesen, ich habe nur nach Parallelstellen für die Hausarbeit gesucht. Wir bekommen die Aufgaben schon auf deutsch…

Gruß Alex