Hallo Hannes,
(Hört man es aber nicht irgendwie heraus aus dem berühmten
Vers von Vergil: „Tu regere imperio populos, Romane,
memento!“?)
DD Also, ich will ja die Bayern nicht allzu sehr in Schutz nehmen, aber ich glaube, ein bisschen mehr Bescheidenheit, als in diesem Vers zum Ausdruck kommt, darf man dem bayerischen „mia san mia“ doch unterstellen.
Das ist unser aller Bescheidenheit. Ich habe schon einmal den
Ausspruch meines Prof an der Uni mitgeteilt: „Machen wir uns
doch nichts vor. Ciceros beschränkteste Dienstmagd hatte von
Latein mehr Ahnung als wir alle miteinander.“
Da wird er wohl Recht haben. Allerdings war zu Ciceros Zeit, soviel ich weiß, der Unterschied zwischen (vom Volk) gesprochenem und geschriebenem Latein schon ziemlich groß. So kunstvoll wie Cicero konnten sich seine Dienstmägde sicher nicht ausdrücken. Aber darüber weiß ich leider auch viel zu wenig.
Das weiß ich nicht, kann es mir aber, im Hinblick auf manche
sentenzenhaft verkürzte Sätze bei Seneca, vorstellen.
Vielleicht so im Sinn von: Egal, welchen Anschein wir uns
geben, - wir sind die, die wir (wirklich) sind.
Würde das dann nicht unterstellen, dass man sich anders gibt, als man ist?
Ich neige fast dazu, meinem Bekannten zu sagen, dass er sein Motto lieber nicht ins Lateinische übersetzen soll. Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man es lieber bleiben lassen, und wozu soll ein Motto gut sein, das kaum jemand versteht?
Auf jeden Fall danke ich dir für deine Antwort, und auch dafür, dass du ehrlich zugibst, dir mit deiner Übersetzung auch nicht sicher zu sein.
Viele Grüße, Tanja