Lateinisches Zitat

Hallo LateinerInnen,

für einen Artikel möchte ich ein bekanntes Zitat verwenden, bin mir aber - meine Lateinkenntnisse stammen nur aus „Asterix“ - nicht sicher, ob der Satz so korrekt ist. Auch bin ich nicht ganz gewiß, welcher antike Autor den Satz geprägt hat. Er lautet ungefähr:

„Post coitus est animales tristes.“
(soll heißen: Nach der Vereinigung sind alle Tiere traurig.)

Stimmt das so?

Gruß,
hendrik

Probiers halt aus!

Oder vielleicht so?

„Omne animal post coitum triste“

MN

Was für einen Asterix hast du dir denn da vorlesen lassen? Wenn ich mich richtig entsinne, steht in meinen so etwas nicht drin!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Oder vielleicht so?

„Omne animal post coitum triste“

MN

Hallo Michael
das ist optimal. Erinnert mich allerdings son bisschen an Lateinbücher für die ersten Klassen, da wurden auch immer Verben ausgespart :wink:
Gruss
Rainer

das ist optimal. Erinnert mich allerdings
son bisschen an Lateinbücher für die
ersten Klassen, da wurden auch immer
Verben ausgespart :wink:

Ja, das ganze heißt Elipse und ist ein beliebtes Stilmittel.

Andreas

Fremde Federn

Hallo Michael
das ist optimal. Erinnert mich allerdings
son bisschen an Lateinbücher für die
ersten Klassen, da wurden auch immer
Verben ausgespart :wink:
Gruss
Rainer

Danke für die Blumen. Ich will mich allerdings nicht mit fremden Federn schmücken (meine eigenen Lateinkenntnisse sind mehr als mäßig): in dieser Form habe ich das Zitat auf einer Webpage gefunden, wo es übrigens Galen zugeschrieben wurde.

Gruß
Michael

Morituri te salutant
(obiger Satz ist der einzige, den ich noch kann - vielleicht, weil ich ihn seinerzeit unter meine Geschichtsabiarbeit gesetzt habe…)

…provisorischen Dank soweit, aber was soll der Satz ohne Verb? Heißt das dann soviel wie „Die Trauer der Tiere nach der Vereinigung“?
Aber das er vermutlich von Claudius Galenus ist, hilft mir schon weiter!

Gruß,
hendrik

Was für einen Asterix hast du dir denn da
vorlesen lassen? Wenn ich mich richtig
entsinne, steht in meinen so etwas nicht
drin!

…stammt ja auch nicht daraus - besser hinlesen! (D.h. vielleicht bist Du ja nur prophetisch und eines Tages verfaßt einer eine pornographische Asterix-Version; schlimmer als die Dialektversionen - Ästeriksle und so - könnte das auch nicht mehr sein…)

Nichtrömergruß,
hendrik

(obiger Satz ist der einzige, den ich
noch kann - vielleicht, weil ich ihn
seinerzeit unter meine
Geschichtsabiarbeit gesetzt habe…)

…provisorischen Dank soweit, aber was
soll der Satz ohne Verb? Heißt das dann
soviel wie „Die Trauer der Tiere nach der
Vereinigung“?

Hihi, meinst Du die PDS?
Nee
„Omne animal post coitum triste“ heisst
Jedes Tier (ist) nach dem Coitus traurig
warum eigentlich?
und wie stellt man so was fest?
Muss der Goldhamster einen Fragebogen ausfüllen?
:wink:
Rainer

PDS & PKD
"Die Trauer der Tiere nach der

Vereinigung"?

Hihi, meinst Du die PDS?

…falls Du damit Postdoitale Sepression meinst, dann ja. PKD wäre doch auch eine schöne Parteienabkürzung, als Wahlplakat wären ein heulender Hamster (s.u.) und ein ihn tröstender Lothar de Maizière denkbar (der ohnedies so ähnlich guckt). Womöglich haben wir die Guten aber unterschätzt, und die Partei ist schon wieder einen Schritt weiter - dann hieße PDS womöglich Postdepressiver Sex; ich werde mal in der Parteizentrale nachfragen: wenn sie dort zu beschäftigt sind, um ans Telefon zu gehen, wissen wir Bescheid…

und wie stellt man so was fest?
Muss der Goldhamster einen Fragebogen
ausfüllen?

…also PKD gibt’s ja wirklich und angeblich auch bei allen höheren Säugetieren - hat wohl was mit Hormonausschüttungen zu tun. Zur Frage, inwiefern man das (und wenn ja, wie) bei Hamstern feststellt, verweise ich auf den Leitartikel zum Thema in der aktuellen Ausgabe des „Playhamster“ (mit Pin-up zum Anknabbern).

hendrik

Hi Hendrik
das war vom Feinsten, hab mich köstlich amüsiert, natürlich sofort ein Abo vom Playhamster bestellt.
Wenn Du mal Lateinprobleme hast, meld Dich ruhig, ich werde inzwischen die PDS mit Hamstern unterwandern, beim Gysi merkt man den Unterschied sowieso nicht, wenn die ne Brille tragen.
:wink:)
Rainer

sollte jeder Lateinschueler auf jeden Fall kennen - was sonst !

…provisorischen Dank soweit, aber was
soll der Satz ohne Verb? Heißt das dann
soviel wie „Die Trauer der Tiere nach der
Vereinigung“?

nein - aber das „sein“, also est kann man im Latein immer weglassen - mesitens ist es sogar Verstaerkung, wenn man es benutzt !

alea iacta est (siehe links unten - um die allg. Diskussion um I-D noch ein bisschen heiss zu halten)
Dirk

„Post coitus est animales tristes.“
(soll heißen: Nach der Vereinigung sind
alle Tiere traurig.)

Stimmt das so?

Also, wenn man grammatisch ganz korrekt sein möchte - was man im Lateinischen aber meistens nie tut - dann könnte es heißen
„Post coitus omnes animales tristes sunt“.
Ist aber in diesem Fall wohl kein Zitat mehr, jedenfalls kein originales…

Hoffe, dir irgendwie doch geholfen zu haben…
Big Bug

Danke, Danke, Danke…
…fast bedaure ich nun, mich immer mit höchst langweiligem Französisch abgemüht zu haben, statt mich in die weitläufigen Gefilde freiflottierender lateinischer Grammatik zu begeben, wo man (ich zitiere aus dem Latrinischen) „meistens nie“ wirklich falsch liegen kann.

Ich bedanke mich für die diversen Versionen des von mir gesuchten Satzes. Auch weiß ich, glaube ich, jetzt, warum das Römische Imperium sich so lange halten konnte: flexible Grammatik! Wenn das stimmt, ist Deutschland zum Untergang verurteilt, und die U.S.-Amis haben noch ein paar Jahrhunderte der Vorherrschaft vor sich.

Ave Inhalator,
hendrik

…stammt ja auch nicht daraus

Schade, das wäre ein Anlaß gewesen, mich mal wieder auf die Asterixe zu stürzen

eines Tages verfaßt einer
eine pornographische Asterix-Version;
schlimmer als die Dialektversionen -
Ästeriksle und so - könnte das auch nicht
mehr sein…)

Ich bin schon gespannt.

Nun aber im Ernst und aus der Berliner Morgenpost:

"Leser-Fragen: Woher kommt animal triste?

Woher kommt das geflügelte Lateiner-Wort «post coitum omne animal triste»? (Nach dem Beischlaf ist jedes Lebewesen betrübt) fragt unser Leser Dr. Klaus Jander aus Berlin-Zehlendorf.

Ein italienisches Zitatenbuch führt diese antike Traurigkeit auf den griechischen Philosophen Aristoteles zurück. Der Spruch wäre dann eine Latinisierung. Doch das ist vage Spekulation. Aristoteles hat die Formulierung in seinen Schriften so nie benutzt.
Wörtlich nachweisen läßt sich das geflügelte Wort in einem Gedicht des römischen Dichters Petron.
Reclams lateinisches Zitatenlexikon schreibt daher die melancholisch- tiefsinnige Sentenz dem 66 n.Chr. verstorbenen Poeten zu.
Aber auch hier trüben sich die Quellen. Die Überlieferung der Textstelle ist vermittelt über Dritte, daher spricht man von einem
Pseudo-Petron. Der Ursprung hüllt sich in Nebel.
Seither wurde das Sprichwort auf viele Weisen übernommen und z.T. verengt. Bei dem römischen Universalgelehrten Plinius darf nur noch der Mensch traurig sein. Dem Philosophen Arthur Schopenhauer ist im 19. Jahrhundert die «eigenthümliche Betrübniß … umso deutlicher, je edler der Charakter ist.» Von da ist es nicht mehr weit zu dem sprichwörtlichen Anhängsel «post coitum omne animal triste - außer die Frau». Daß
dem nicht so ist, bezeugt das jüngste Buch der Schriftstellerin Monika Maron, eine
Liebesgeschichte. Titel: «Animal triste»."

Ich hoffe, damit die Traurigkeit beendet zu haben.

Bernhard

Beendete Traurigkeit
Danke für diese Ausführlichkeit. Hilft mir!

hendrik
(der sehr verliebt und
absolut untraurig ist)

Hallo LateinerInnen,

für einen Artikel möchte ich ein
bekanntes Zitat verwenden, bin mir aber -

Wie wäre es mal mit

ignis-quis-caput-vir-multum-ab-andere-et-multum-in-plus

Feuer-wer-Haupt-mann-viel(fiel)-vom-Wagen-und-viel-ins-mehr

Alle mit dem Großen Latinum mögen verzeihen.

CatDog