LaTeX Silbentrennung

Ich arbeite gerade zum ersten Mal mit LaTeX und habe ein kleines Problem.

Die Silbentrennung ist manchmal etwas unschön, weshalb ich am Anfang des Dokuments mit \hyphenation{wort1 wort2 wort3} einige Wörter definiert habe, die gar nicht getrennt werden sollen, und außerdem innerhalb des Texts immer mal mit - die zu trennenden Stellen vorgeben habe. Nun wird aber in diesen Fällen immer mal der Rand überschrieben, d. h. ein nicht-zu-trennendes (Teil-)Wort wird noch in die Zeile gequetscht, obwohl es nicht mehr reinpasst.

Wie krieg ich es hin, dass dann einfach - möglichst automatisch - vor diesem Wort ein Zeilenumbruch gesetzt wird? Das Dokument ist übrigens im Blocksatz, d. h. die Leerzeichen müssten entsprechend gedehnt werden.

Bis denne und Danke!
Schnoof

Hallo,

Die Silbentrennung ist manchmal etwas unschön, weshalb ich am
Anfang des Dokuments mit \hyphenation{wort1 wort2
wort3}
einige Wörter definiert habe, die gar nicht
getrennt werden sollen

Warum denn das? Gib dort bitte sinnvolle Trennstellen an. \hyphenation{Ur-instinkt} z.B. Wenn Du ein - setzt, bedeutet das für LaTeX im übrigen, dass dort und nur dort getrennt werden darf, es ist also keine zusätzliche Trennstelle. Die kannst Du mit "- einfügen.

LaTeX vergibt „Penalties“ für zu große Lücken im Blocksatz als auch für „in den Rand hineinragen“. Wenn die Lücke zu groß wird, schneidet ein ausgefranster Rand womöglich besser ab.

Bevor Du aber an den Blocksatzparametern von LaTeX rumfummelst, überdenke lieber Deine Strategie mit den Trennstellen.

Gruß

Fritze

Hallo,

Die Silbentrennung ist manchmal etwas unschön, weshalb ich am
Anfang des Dokuments mit \hyphenation{wort1 wort2
wort3}
einige Wörter definiert habe, die gar nicht
getrennt werden sollen

Warum denn das? Gib dort bitte sinnvolle Trennstellen an.
\hyphenation{Ur-instinkt} z.B. Wenn Du ein - setzt, bedeutet
das für LaTeX im übrigen, dass dort und nur dort getrennt
werden darf, es ist also keine zusätzliche Trennstelle. Die
kannst Du mit "- einfügen.

Das hat alles schon seinen Grund. Es geht in dem Text um Rechtschreibfehler, und die Beispiele für Rechtschreibfehler möchte ich nur ungern getrennt haben. Es ist mir auch klar, wie - funktioniert. Ich will ja zum Teil die Trennmöglichkeiten einschränken, wenn es meiner Meinung nach ästhetischer ist (wobei mir durchaus klar ist, dass man hierbei über Sinn und Unsinn streiten kann, aber ich habe mal gelernt, dass man manchmal, z. B. bei Wortzusammensetzungen, bestimmte Trennungen bevorzugen sollte).

LaTeX vergibt „Penalties“ für zu große Lücken im Blocksatz als
auch für „in den Rand hineinragen“. Wenn die Lücke zu groß
wird, schneidet ein ausgefranster Rand womöglich besser ab.

Bevor Du aber an den Blocksatzparametern von LaTeX
rumfummelst, überdenke lieber Deine Strategie mit den
Trennstellen.

Zumindest die Beispiele sollten nicht getrennt werden. Ich glaube, das ist auch verständlich, oder?

Bis denne
Schnoof

Hallo,

Bevor Du aber an den Blocksatzparametern von LaTeX
rumfummelst, überdenke lieber Deine Strategie mit den
Trennstellen.

Ich habe mir mal auf den Fuß geschossen, indem ich die Umlaute in einem virtuellen (?, nennt man das so?) Zeichensatz genutzt habe und dadurch eine schlechte Trennung bekommen habe. Die führt dann mitunter zu solchen Effekten.

Wenn man LaTeX etwas weniger streng machen möchte, tut

\sloppy

dies, allerdings auf Kosten der Optik.

HTH,

Sebastian

Guten Abend!

Zu Deiner Beruhigung: Du hast genau richtig gelernt. Jeder halbwegs gelernte Setzer wird Dir bestätigen, daß man am besten sinngerecht trennen sollte und dafür leicht löchrigen Satz in Kauf nimmt. Man kann das garnicht oft genug anführen, weil es überall und fast immer falsch gemacht wird. Wenn man wirklich die Lesbarkeit eines Textes optimieren möchte, dann muß man per Hand nachtrennen, da führt kein Weg drum herum. So sollten Trennungen eigentlich fast immer nach mehr als zwei Buchstaben erfolgen. Auch die letzten Buchstaben eines Wortes sollten nicht per Trennung in die nächste Zeile verschoben werden. Über sinngerechte Trennungen kann mann immer streiten, aber wenn es wenig Unterschied macht, trennt man lieber über einer Wortfuge als woanders. Wirklich gräßliche Beispiele wie »Urin-sektenfresser« oder so kommen allerdings nicht allzu häufig vor.
Überhaupt sind es nicht unendlich viele unschöne Trennungen, die nachgebessert werden müssen, daher sollte man sich die Mühe schon machen. Es sei denn, das Dokument ist eh nur von extrem kurzer Lebensdauer. Da kommt es dann auch nicht drauf an.

Das war jetzt keine Hilfe zu Deinem Problem sondern ein rein inhaltlicher Beitrag. Und um einer Diskussion vorzubeugen: Es war auch nicht als »LaTeX-Bashing« gemeint … (wir hatten das Thema ja schon ziemlich exzessiv!) ;o)

Liebe Grüße,

Christian

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Das hat alles schon seinen Grund. Es geht in dem Text um
Rechtschreibfehler, und die Beispiele für Rechtschreibfehler
möchte ich nur ungern getrennt haben.

Was für Wortmonster nutzt Du denn als Beispiele, wenn die nicht in eine Zeile passen?

Mein Vorgehen wäre in dem Fall, mir eine schöne Umgebung für diese Fehlerbeispiele zu generieren, evtl. durch eine dezente graue Hinterlegung oder ein Symbol am Rand markiert, in der die falschen Worte aufgeführt würden. Ohne Trennung versteht sich, aber in jedem Fall auch kürzer, als eine Zeile.

Es ist mir auch klar,
wie - funktioniert. Ich will ja zum Teil die
Trennmöglichkeiten einschränken, wenn es meiner Meinung nach
ästhetischer ist

Gar keine Trennung ist aber eine recht starke Einschränkung, jedenfalls meiner bescheidenen Meinung nach.

(wobei mir durchaus klar ist, dass man
hierbei über Sinn und Unsinn streiten kann, aber ich habe mal
gelernt, dass man manchmal, z. B. bei Wortzusammensetzungen,
bestimmte Trennungen bevorzugen sollte).

Sicher. Das ist ja dank des \hyphenation Befehls bzw. der Einzelfallbehandlung auch unproblematisch. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass bei fehlenden Trennungsmöglichkeiten und Lückenbreiten weit über ästhetische Maß hinaus von LaTeX lieber in den Rand geschrieben wird. Dabei fühlt es sich aber deutlich unwohl. Bitte mal die „overfull hbox …“ Meldungen beachten!

Gruß

Fritze

Hallo Fritze,

sorry, wenn ich mich hier mal kurz mit einer eigenen Frage einmische.

Sicher. Das ist ja dank des \hyphenation Befehls bzw. der
Einzelfallbehandlung auch unproblematisch. Ich wollte nur
darauf hinweisen, dass bei fehlenden Trennungsmöglichkeiten
und Lückenbreiten weit über ästhetische Maß hinaus von LaTeX
lieber in den Rand geschrieben wird. Dabei fühlt es sich aber
deutlich unwohl. Bitte mal die „overfull hbox …“ Meldungen
beachten!

Eben diese „overfull“ Meldungen machen mir Bauchschmerkzen, ich hab das Problem mittlerweile allerdings hinten angestellt, da irgendwie nichts geholfen hat. Es wäre ja eigentlich simpel: die Trennbegriffe aus dem Script in den \hyphenation Befehl und gut ist. Das Problem bei mir: Ich hab dieselben Meldungen mit denselben Worten.

Klingt das irgendwie bekannt ? Woran kann das liegen ?
Ich habs auch mit langem Suchen im Internet und den einschlägigen Büchern nicht wegbekommen.

Gruss und sorry nochmal für’s thread-hijacking, aber es passt ja zum Thema.

Y.-

Was für Wortmonster nutzt Du denn als Beispiele, wenn die
nicht in eine Zeile passen?

Es sind schon mehrere Beispiele in einer Zeile, also:

  • Fehlerart: Beispiel1, Beispiel2, Beispiel3
    Und Beispiel3 sprengt dann den Rahmen. Manchmal ist ein solches Beispiel auch mitten im fließenden Text untergebracht, wenn ich etwas genauer erläutern möchte. Und dann kann es vorkommen, dass LaTeX partout mitten in meinem Beispiel umbrechen möchte, nicht davor, wenn, dann dahinter mit overfull-box-Meldung.

Die mir vorliegenden Texte sind Protokolle mit „schönem“ Amtsdeutsch - zum Teil sind das wahre Wortmonstren, wobei ich mir dennoch die kürzeren ausgesucht habe.

Mein Vorgehen wäre in dem Fall, mir eine schöne Umgebung für
diese Fehlerbeispiele zu generieren, evtl. durch eine dezente
graue Hinterlegung oder ein Symbol am Rand markiert, in der
die falschen Worte aufgeführt würden. Ohne Trennung versteht
sich, aber in jedem Fall auch kürzer, als eine Zeile.

Es ist mir auch klar,
wie - funktioniert. Ich will ja zum Teil die
Trennmöglichkeiten einschränken, wenn es meiner Meinung nach
ästhetischer ist

Gar keine Trennung ist aber eine recht starke Einschränkung,
jedenfalls meiner bescheidenen Meinung nach.

Gar keine Trennung ist auch nur bei den Fehlerbeispielen angesagt, zumal man sich über korrekte Silbentrennung bei einem falschen Wort erst recht streiten könnte. Ansonsten ist es eher so, dass ich „auto-ma-tischen“ einem „au-tomatisch-en“ vorziehen würde, wobei das von Christian genannte Beispiel das noch deutlicher macht. Vor allem Komposita sind hier sehr interessant. Es geht hier zum Teil auch nur um zwei Zeichen. Ich bin davon ausgegangen, dass zwei Zeichen keinen so großen Einfluss auf die Leerzeichen einer Zeile haben.

Naja, ich werd mich wohl damit arrangieren müssen.

Bis denne
Schnoof

Hallo,

Naja, ich werd mich wohl damit arrangieren müssen.

Quatsch. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Zunächst einmal kannst Du mal eine \begin{sloppypar}…\end{sloppypar} Umgebung ausprobieren. Dann kannst Du von Fall zu Fall eben doch trennen. Und Du kannst einen Zeilenumbruch per \ erzwingen.

Probiere es mal aus.

Gruß

Fritze

PS: Ich verstehe immer noch nicht, wieso ein Rechtschreibfehler im Fließtext erklärt werden muss. Aber wenn Du es so willst, soll es so sein :smile:

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Quatsch. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Zunächst einmal kannst
Du mal eine \begin{sloppypar}…\end{sloppypar} Umgebung
ausprobieren. Dann kannst Du von Fall zu Fall eben doch
trennen. Und Du kannst einen Zeilenumbruch per \ erzwingen.

Die sloppypar-Umgebung gefällt mir. :o) Wenn man’s nicht übertreibt, sieht es wirklich besser aus, als LaTeX’ Vorschlag. Die Lücken dürfen halt nur nicht zu groß werden.

Danke!