Läuse am Pfirsichbaum?

Endlich habe ich es geschafft, und die Kräuselkrankheit am
Pfirsich ist ausgeblieben. Aber was dieses Jahr passiert ist, habe ich noch nie
gesehen. Es ist fast schlimmer.

Alle jungen Zweige haben die Blätter eingerollt. Auch an älteren
dickeren Zweigen sind zumindest die Blätter an den Zweigspitzen eingerollt.

Die Ursache sind grüne Blattläuse. Die Frage ist, was kann
man jetzt noch tun, oder gar nichts machen und abwarten? Ohnehin hängen dieses
Jahr gerade mal 10 Pfirsiche dran, also könnte man Gift spritzen und auf die
paar Pfirsiche verzichten. Allerdings, es ist zu befürchten, dass die Läuse gar nicht erreicht werden, weil sie schön geschützt in den Blättern eingerollt sind.

Viel wichtiger wäre aber für mich die Frage, was ist die
Ursache für diese Invasion von Blattläusen in diesem Jahr? Kann, oder soll ich vorbeugend
etwas tun, damit das das nächstes Jahr nicht wieder passiert? Oder war das
diesmal einmalig, vielleicht Wetter bedingt?
Hier ein Bild vom betroffenen Baum: http://www.directupload.net/file/d/4032/3rlio4y6_jpg.htm
Wer hat da einen Rat.

Danke

Servus,

Blattläuse vermehren sich in solchen Wellen eine kurze Zeit lang, wenn Coccinella und Harmonia länger brauchen, bis sie die nötigen Kapazitäten haben, um die Läuse zu verspeisen.

Man kann dem begegnen, indem man Meisen bis in den April hinein füttert - starke Meisen machen starke Bruten, und sobald die jungen Meisen geschlüpft sind, geht es den Läusen an den Kragen. Außerdem kann man auf den Baumscheiben früh (je nach Standort Februar/März) Ackerbohnen säen - die verlausen heftig, und damit gibt es rechtzeitig starke Populationen von Coccinella und Harmonia.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

vielleicht bringst Du am Baumstamm Leimringe an, die fangen die Ameisen ab. Diese „melken“ und „pflegen“ ja die Blattläuse.

Grüße Mannema

Servus,

die geschlechtliche Form von Blattläusen heißt Aphisfliege. Und wie der Name sagt, fliegen die.

Leimringe sind gegen Frostspanner geeignet, den Blattläusen machen sie nichts.

Schöne Grüße

MM

Guten Tag Mischek,

ich vermute, dass das dieses Jahr ein besonders gravierendes Problem ist.

Bei uns gibt es einen ausgefeilten Schädlings-Bekämpfungsplan, ab 1. März habe ich regelmäßig - mit unterschiedlichen Mitteln - unsere Bäume und Sträucher behandelt, auch gegen Blattläuse, das geht im Rhythmus von 4 Wochen.

„Erfolg“: ein großer Obstbaum (helle Süßkirsche), der Ende Februar stark zurückgechnitten wurde, war noch nie so stark von Blattläusen befahllen wie in diesem Jahr. Andere Bäume (Zwetschge, Apfel so wie jedes Jahr und der Sommerflieder ebenfalls)

Jetzt bleibt wohl nur abzuwarten, wie es nächstes Jahr aussieht.

Oder weiss unser www-Freund Aprilfisch (MM) etwas Konkretes dazu zu sagen??

Gruß Walter VB

Hi,

den Blattläusen direkt nicht; aber sie fangen die Ameisen ab, die manchmal in die von Blattläusen befallenen Bäume klettern; man liest immer wieder, dass sie die Läuse melken und gegen Fraßräuber schützen.

FG myrtillus

Servus,

den Aphisfliegenanflug können sie nicht aufhalten - und umgekehrt können ein paar Ameisen nichts gegen eine Horde Harmonia Axyridis ausrichten.

Schöne Grüße

MM

brennesseljauche ansetzen und spritzen. aber jetzt ist egal, wenn nur noch 10 persching dranhängen.

gruß inder

Hi,

die eingerollten Blätter auf dem Foto sehen so schlimm aus, dass die Blattläuse da wahrscheinlich nicht mehr viel zu saugen haben. Wenn du ohnehin auf die Früchte verzichten willst, könntest du ein systemisches Insektizid spritzen. Solche Mittel werden von der Pflanze aufgenommen und mit dem Saftstrom verteilt. Sie schützen daher vor allem die noch nicht befallenen Blätter. Wenn der Baum von Bienen beflogen wird (die sammeln manchmal den von den Blattläusen ausgeschiedenen Honigtau ein), darfst du kein bienengefährliches Pflanzenschutzmittel verwenden. Geeignete Mittel incl. Beratung gibt es im Gartenfachhandel.

Man hört in diesem Jahr viel von massenhaftem Blattlausbefall. Ich beobachte auch in der Natur wieder ein verstärktes Auftreten. Ratschläge zur langfristigen Bekämpfungsstrategie hast du ja schon erhalten.

Mich würde noch interessieren, wie du es geschafft hast, das die Kräuselkrankheit ausgeblieben ist. Rechtzeitig ein Fungizid gespritzt?

FG myrtillus

Hallo myrtillus,
Ein drittel der Blätter sind noch vorhanden und werden hoffentlich den Baum am Leben halten, wenn man jetzt noch etwas unternimmt. Vielleicht ist da ein systemisches Mittel die bessere Wahl anstatt ein Kontaktgift. Ich werde mich mal erkundigen. Ich kenne solche Mittel für Zimmerpflanzen zum gießen, ob das auch für Bäume funktioniert?

Zum Thema Kräuselkrankheit: Nach jahrelangen Versuchen die Krankheit mit käuflichen Mitteln zu besiegen sind gescheitert. Ich habe mich dann erinnert, dass mein Opa mit Kupfervitriol hantiert hat, und auch die Winzer in der Nachbarschaft haben damit gespritzt. Im Gartencenter bin ich damit auf taube Ohren gestoßen. Ich habe daraufhin viel und lange in Richtung Kupfervitriol recherchiert und endlich die Lösung unter „Bordeaubrühe“ gefunden. Kupfervitriol im Internet gekauft, 10g pro Liter Wasser und 1Teelöffel Kalk vom Baustoffhändler hinzu. Mit dieser Brühe habe ich im Winter die Bäume 2 mal gespritzt. Der Erfolg ist gravierend. (Kupfer ist allerdings nicht gerade das Beste für den Boden).
Gruß Mischek

Hi Mischek

Gießanwendungen sind so viel ich weiß höchstens für Topf- und Kübelpflanzen zugelassen, nicht in der freien Gartenerde. Ich hatte an eine Spritzbehandlung gedacht; allerdings ist das Spritzen von größeren Bäumen auch kein Vergnügen.

FG myrtillus

In der Gefangenschaft verspeisen Ameisen die Blattläuse, wenn ihre Kohlehydratzufuhr ausreichend ist. In freier Natur hab ich das noch nicht ausprobiert.