Hallo,
werde bald Mama und freue mich auch schon auf mein Baby. Was mir etwas Angst macht sind die wahnsinningen Schmerzen bei der Entbindung und das ich laute Schmerzensschreie wie ein Tier loslasse. Es erzählen alle die Schmerzen sind gleich nach der Geburt vergessen.Leider sind nur wenige meiner Freundinnen ehrlich, was für Schmerzlaute von Ihnen zu hören waren. Wahrscheinlich wollen sie mir keine Angst machen. Doch gestern waren wir auf Kreißsaalbesichtigung und im anderen Kreißsaal lief natürlich, ich hab immer so ein Pech, gerade eine Geburt, als es da drin ziemlich plötzlich laut wurde und die Mama auch kurz, aber leider auch allzu deutlich zu hören war. Sind halt nur normale 08/15 Wände. Unsere Hebi hat uns zwar gleich beruhigt, und gemeint, dass manche Frauen halt so besser mit aller Kraft pressen können, und beim ausatmen laute Töne von sich geben, die aber auch schon mal in einem lautem Schrei enden können. Und dann könne es auch passieren, dass man draußen gehört wird, aber sonst eher nicht.
Wichtig wäre es sich ganz dem Geschehen hinzugeben und keinesfalls versuchen die Schmerzlaute zu unterdrücken.
Die Frau hatte wohl eine heftige Presswehe,meinte die Hebi.
Langsam steigt jetzt doch die Angst vor der bevorstehenden Entbindung, und dass ich versuche mich dann doch erstmal zurückzuhalten, weil ich nicht gehört werden möchte, und genau dass soll ja dass falsche sein.
Bitte nicht lachen jetzt, aber ich finde es nicht gerade sehr toll, dass man auf der Station gehört wird
beim Pressen und so und draußen läuft gerade auch wieder eine Kreißsaalbesichtigung. Muss ja nicht jeder mitkriegen, wenn man dann auch laut wird. Hört sich ja auch nicht gerade fein an, wenn man im Kreißsaal zum Tier wird.
War bei euch was zu hören? Also ich mein, wart Ihr sehr laut geworden im Kreißsaal oder ist euch auch sowas passiert, dass aus dem Nebenkreißsaal Laute zu hören waren?
Oder vergisst man wirklich alle Hemmungen und Peinlichkeiten in dem Moment, wenn man selbst da liegt und am Pressen ist oder schon vorher und es ist einem sowas von piepegal, und selbst wenn man zum Tier wird, ob und wie man von anderen gehört wird?
Jennifer
Liebe Jennifer,
ich lache bestimmt nicht und kann deine Befürchtungen gut verstehen.
Aber es ist tatsächlich so, dass es dir in diesem Moment total egal sein wird, was andere von dir denken oder hören könnten. Und deine Hebamme hat dir richtige Auskünfte gegeben. Lauter wird es erst während der Übergangsphase zu den Preßwehen, evtl. am Ende einer Preßwehe.
Das ist von Frau zu Frau total unterschiedlich. Während einer meiner Geburten hat im Nebenzimmer eine Mutter entbunden, die kaum einen Mucks von sich gegeben hat, andere halten schon die ersten Wehen kaum aus. Bleib locker, was das Thema angeht und lass alles auf dich zukommen. Das ist kein Wettbewerb im Leise-Gebären und auch kein Casting für stilvolles Benehmen unter Schmerzen xD
Sondern was dich erwartet, ist Natur und Liebe pur, mit allem was dazu gehört!
Wenn du in den Kreißsaal kommst, können du oder deine Begleitung aber ruhig die Hebamme darauf ansprechen, dass sie darauf achten sollen, dass die Tür geschlossen ist. Eine Klinik danach auszusuchen, dass man durch die Wände keinen Laut hört, halte ich für übertrieben. Manchmal ist auch so viel zu tun, dass es gut ist, wenn die Hebammen akustisch dezent mitkriegen können , was grade im anderen Saal läuft. Rigipswände werden es schon nicht sein…
Hab keine Angst und freu dich weiter auf die Geburt,
ich wünsche dir eine schöne Entbindung und alles Gute für die Zeit danach!
Anja
Hallo Jennifer,
ich kann deine Ängste gut nachvollziehen.
Habe hierzu nur einen Tip für dich: Lass die Geburt mit allem drum und dran einfach auf dich zukommen und mach dich nicht verrückt.
Ich hatte eine natürliche Geburt, ohne PDA. Sicher hatte ich auch Schmerzen bei den starken Wehen, vorallem als das Köpfchen durch ist. Auch ich habe da 2-3 mal laut „Aua“ geschrieen - mir wars aber in der Situation wirklich total egal, ob mich jemand hört oder nicht. Andere Frauen gehts nicht anders!
Zudem kann es eh keiner zuordnen, welche Frau da nun „laut“ war und welche nicht. Es wird keiner mit dem Finger auf dich zeigen!
Lass es auf dich zukommen, geniesse die Schwangerschaft!
Alles Gute für die Geburt,
Grüsse,
Sabrina
Hallo,
ehrlich gesagt, ich kann als Frau wirklich sagen, dass ich den Aspekt des nicht-schreien-wollens total verstehen kann. Allerdings ist es tatsächlich so, dass fast alle Frauen mehr oder weniger SChreien. Und irgendwann ist es einem egal, weil es einfach gut tut. Das Schreien entlastet, ähnlich wie bei einem ekstatischen Liebesspiel - wie oft war man da schon laut
Gebären IST eine sehr ursprüngliche Sache und man kann wirklich gut gebären, wenn man es schafft, sich hinzugeben, wie beim Liebesspiel. Für uns Hebammen ist es ganz normal tönende Frauen zu betreuen, wir ermuntern sogar dazu, weil es den Geburtsfortschritt fördert. Deshalb kann ich nur ganz viel Mut machen zum Gebären MIT Tönen! Alles Gute und viel Glück,
Stefanie
Hallo Jennifer,
ich verstehe Deine Angst. Hatte ich auch vor der ersten Geburt und habe mich mit dem Gedanken beruhigt, dass es seit Menschengedenken Frauen überstanden haben und zwar zum größeren Teil unter viel unfreundlicheren Bedingungen.
Geburt ist eine Naturgewalt. Du kannst Dich nicht dagegen auflehnen. Ich bin mir sicher, dass Du in dem Moment nicht weißt, ob Du laut bist oder nicht. Deshalb können es Dir ja auch Deine Freundinnen nicht sagen. Ich habe da nun auch wenig Hemmungen: Wieso soll man angesichts einer Naturgewalt nicht schreien. Deshalb bin ich noch lange kein Tier. Aber meine biologische Natur hat es so vorgesehen, dass durch Schreien Spannungen und Schmerzen gemildert werden können. Warum sollte ich davon etwas zurück halten? Schließlich hilft es doch auch dem Kind, wenn ich entspannter bin. Was interessieren mich fremde Frauen, von denen ich ja nicht mal weiß, ob es für sie bei der Besichtigung besser ist zu hören: „Ah, man darf auch einfach schreien.“ oder „wie schrecklich, wenn man so schreien muss.“
Meine erste Geburt war schwer, aber hinterher ist es wunderbar, das gemeinsam mit dem Kind geschafft zu haben. Ich kann die Frauen mit Kaiserschnitt sehr gut verstehen, dass sie diesem einzigartigen Erlebnis nachtrauern.
Also, nur Mut. Du hast offenbar eine gute Hebamme. Das ist viel wert. Wichtig ist, an das Aus-Atmen zu denken und die Wehenpausen zur Entspannung zu nutzen.
Mama werden war für mich das Schönste auf der Welt - und ist es auch weiter mit meinen beiden Süßen.
Viele Grüße
Lea
Hallo Jennifer!
Ich habe zwei Kinder bekommen. Eins nach langen Wehen per Kaiserschnitt und eines spontan. Das Schreien hilft die Wehen zu verarbeiten, man schreit den Schmerz aus sich heraus. Möchte man schreien und hält sich zurück, so verkrampft man und das behindert den Geburtsprozess. Wenn man diese Schmerzen hat ist einem auch alles völlig egal, auch ob einen jemand hört, ob ein jemand auf die Toilette begleitet… Ich hatte bei meinem zweiten Kind eine Hausgeburt geplant und habe meine Pläne kurz vorher geändert, weil ich wußte, daß ich schreie und Angst hatte, das ich mich das daheim (im Mehrfamilienhaus) nicht traue und bin dann doch ins Krankenhaus. Da kann man richtig schön laut und lange schreien. Manchen hilft es auch zu singen oder laut zu stöhnen. Wichtig ist, daß der Geburtsverlauf durch äußere Einwirkungen nicht gestört wird. Empfehlenswerte Literatur: Geburt und Stillen von Michel Odent oder Natürliche Geburt von Janet Balaskas o.ä. (sind Klassiker. Sehr wichtig finde ich auch, daß Baby nicht auf dem Rücken liegend zu gebären. Es fehlt die Schwerkraft, damit der Muttermund leichter aufgeht und der Damm wird dadurch viel stärker belastet und kann viel schneller reißen oder wird routinemäßig geschnitten. Ich habe spontan im Vierfüßler entbunden und hatte im Dammbereich absolut nichts. Empfehlen kann ich Dir, Deine Vorstellung und Wünsche zur Geburt schriftlich festzuhalten und der Hebamme bei Deiner Ankunft im Krankenhaus zu geben.
Alles Gute
Anke
Hallo Jennifer,
ich kann Deine Ängste diesbezüglich gut verstehen.
Schau mal hier in diesem Forum wurde sehr viel dazu gesagt.
http://www.hochzeitsplaza.de/hochzeits-forum/off-top…
Ich persönlich habe mich beim ersten Kind tatsächlich gehemmt gefühlt meinem Drang zu SChreien nachzugeben weil es mir vor all den Leuten peinlich war.
Das hat mich jedoch daran gehindert mich zu öffnen und meinem Kind den Weg nach unten „freizumachen“ - ich war quasi sehr verspannt. Dadurch mußte man bei meiner ersten Geburt „nachhelfen“.
Das Schreien macht frei - es öffnet den Körper für den Schmerz. Der Schmerz ist dazu da, den Geburtskanal freizugeben. Unterdrückt man diese „Schmerzveratmung“ kann der SChuß eben nach hinten losgehen so wie beim ir (und mir haben auch alle davor gesagt „ach bei der geburt ist dir das scheißegal“).
Jedenfalls war das für mich ein Grund beim 2. Kind keine fremden Leute mehr um mich rum zu haben und ich habe mich für eine Hasugeburt entschieden. Ich weiß das ist nicht für jeden was und jemand der sich nicht damit beschäftigt hat hält es für gefährlich und was weiß ich. Ich habe mich aber eingehend damit beschäftigt und muß sagen für mich war es gefährlicher im Krankenhaus, weil ich mich dort eben nicht entspannen könnte und ich in dieser intimen Phase (nackig etc.) einfach gehemmt war. Zuhause nur mit meinem Mann (wobei ich sogar den zeitweise nicht dabeihaben wollte/konnte) und nur mit der Hebamme konnte ich mich problemlos öffnen und hab mein 2. Kind ohne Verletzungen und ohne Hilfe / Eingriffe von außen auf die Welt gebrahct.
Das soll keine nachricht sein um dich zur Hausgeburt zu bringen, nicht dass Du denkst - aber ich wollte Dir eben kurz meine Erfahrung mitteilen.
Viele Grüße
Selina