Laute bei der Entbindung irgendwie doch peinlich?

Die Hebi schreit ja mit
Gott zum Gruße, gute Frau!

Unsere Hebi hat uns zwar gleich
beruhigt, und gemeint, dass manche Frauen halt so besser mit
aller Kraft pressen können, und beim ausatmen laute Töne von
sich geben, die aber auch schon mal in einem lautem Schrei
enden können.

Mich persönlich würde weit mehr als das laute Schreien die Wortwahl „unsere Hebi“ stören. Da könnte ich nämlich laut schreien.
Nix für ungut,
Branden

Hallo Jennifer,

du brauchst keine Angst haben und es muss dir auch nicht peinlich sein. Schrei oder lache oder weine oder verfluche deinen Mann oder den Arzt oder die Welt oder tue, was immer du tun musst, um die Schmerzen zu verarbeiten! Ich hatte eine sehr schnelle Geburt für das erste Kind (4 Stunden), entsprechend schmerzhaft war das ganze - zwei Stunden Eröffnungsphase, zwei Stunden Presswehen (der Kleine hing fest). Ich habe gestöhnt und geschrien und gewimmert und ganz ehrlich?! Ich habe kaum eine Erinnerung daran! Mein Freund hat mir hinterher erzählt, dass in dem Moment, als der Kleine geboren wurde, mein Schreien so laut war, dass es den Punkt des Hörbaren für ihn überschritt. Und?! Nach der Geburt sah ich aus wie eine Sau, voller Blut und geschwitzt ohne Ende und die Haare wirr und vollkommen heiser - aber ich habe schon zwei Tage später, als ich wieder richtig sitzen und aufs Klo gehen konnte, gesagt, für so ein tolles kleines Wesen würde ich das irgendwann mal wieder tun. Du vergisst sicher nicht, dass es Schmerzen waren. Aber wie sie sich anfühlen, vergaß ich doch recht schnell.

Ich hatte totale Panik vor dem Abgang des Stuhlganges, der oft passiert. Auch ein Einlauf konnte das nicht verhindern. Aber es war mir in dem Moment einfach völlig egal. Die Hebamme hat’s weggemacht und gut war’s.

Und dann hast du da einen kleinen Mensch liegen, der viel lauter schreien kann als du. Und das ist soooo toll :smile:

LG

Hi,

also ein Entbindungsarzt + Team hat glaub ich schon jeden erdenklichen menschenlichen Laut bei einer mehrstündigen Geburt gehört und ist durch nichts zu schocken. Solltest du wirklich zum Wüterich werden und Toben, fluchen, schreien, grunzen, fauchen, quengeln, heulen, brüllen, maulen, beleidigen etc, sollte eventuell nur auf ein Geburtsvideo verzichtet werden :wink:

Der Arzt kennt das schon, dein Mann/Freund liebt dich, die eltern die eventuell dabei sind kennen dich auch schon lange : )

Ja, aber hilfreich
Hi!
Aaaalso. als ich ins Klinikum kam, waren deutliche Lautäußerungen meiner Vorgängerin zu hören, lustigerweise auf Englisch… „push!“ Riefen die Hebamme und der Ehemann im Duett.

Mir sank das Herz in die Hose angesichts der Begleitgeräusche der werdenen Mutter.

Aber auch ich sollte ja da durch. Nach einer Weile schimpfte die Hebamme mit mir, ich wäre zu beherrscht, ich solle mich gehen lassen, sonst ginge nichts vorwärts. Und was soll ich sagen? Genauso war es auch, ich musste mich am Anfang überwinden, mir lautstark Luft zu machen, aber es hat gut getan.

Und schlußendlich befindet man sich ja während einer Entbindung im Ausnahmezustand und peinlich ist dann eigentlich gar nichts mehr…

Für die Entbindung alles Gute und ein Rat: Mach Dir nicht zuviele Gedanken darüber, was Du alles tun möchtest und was nicht. Aber sei offen, wenn Dir nach etwas ist, nicht alle Frauen sind gleich und es gibt viele unterschiedliche Bedürfnisse während einer Geburt. Welches die Deinen sind, wirst Du herausfinden müssen. Höre auf die Hebamme, falls sie Dir liegt!
Grüße
kernig

Oder sie verfluchen den Mann, der ihnen das eingebrockt hat :wink:

Schöne Grüße
wildpferd

Mich persönlich würde weit mehr als das laute Schreien die
Wortwahl „unsere Hebi“ stören. Da könnte ich nämlich laut
schreien.

Da muss ich dir Recht geben, lieber Medi!

Nachher kommt der Schorni zur Abgasmessung, danach muss ich auf Tour, Hartzis auf die Finger sehen.

Schöne Grüße vom
Psychi

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Bloß dumm, dass man so schlecht vorhersagen kann, wann Schluß sein wird :wink: Unsere zweite kam jedenfall genau in dem Moment als der Cocktail gerade angemischt wurde.

Gruß vom Wiz

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Hallo,

meine Frau hatte bei der Geburt unserer ersten Tochter auch diese Bedenken, wollte bloß nicht peinlich wirken. Unter der Geburt war ihr dann alles komplett egal.
Wenn dir das zuhören unberufener Ohren Gedanken macht, wie wäre es mit einem Geburtshaus? Genau eine Gebärende.

Gruß
Burkh

Ich wollte damit ja auch nur sagen, dass man sich beizeiten überlegen muss, ob man eine PDA möchte und nicht in dem Irrglauben abwartet, dass man damit auch noch in letzter Minute die Schmerzen lindern kann.
(Wie sagte der Gynäkologe: Zähne lässt man sich ja auch nicht ohne Betäubung ziehen :wink:
Gruß florestino

Servus,

Dir ist schon klar, dass während des Geburtsvorgangs sämtliche Körperflüssigkeiten aus Dir herausgedrückt werden; Du von mindestens Deinem Mann, Deiner Hebamme und evtl. noch Deiner/m Frauenarzt/ärztin umringt bist, wobei Du mindestens von der Taille abwärts nackt bist; Hebamme oder Ärztin regelmäßig Dein „Allerheiligstes“ nicht nur von außen anschauen, sondern auch ausgiebig darin herumfummeln (die Öffnung des Muttermunds ertasten); Du Dich vor Schmerzen evtl. übergeben musst und Du alleine nicht mehr auf die Toilette gelassen wirst?

Glaub mir, unter diesen Umständen ist Dir das bisschen Schreien nicht mehr peinlich.

Allerdings würde ich Dir empfehlen, einen MP3-Player oder ähnliches mitzunehmen. Denn am Anfang, wenn die Wehen evtl. noch gar nicht so schlimm sind, kann es einen ziemlich mitnehmen, wenn im Nachbarraum die Frau schreit als würde sie gleich die Löffel abgeben.

Zum Schreien kann ich nur sagen: Wenn es Dir bei den Schmerzen hilft, dann lass es raus. Und nur Mut, die Geburt ist eine der natürlichsten Ereignisse der Welt.

Gruß,
Sax

War ab 1 Uhr im Kreissaal, Entbindung 3.30 Uhr, nachmittags im Stillzimmer Frage von den anderen Müttern: Wann ist das Baby denn gekommen?
Ich: heute nacht/morgen.
Kommentar der Mütter: ach siiiiiiiiieeee waren das :smile:

Ich hab sogar meinen Mann und meine Hebamme angebrüllt weil sie gleichzeitig von der Liege weg sind und ich da mind. 1-2 Minuten alleine lag :smile:

Selbstbeherrschung ist in diesem Moment absolut fehl am Platz. Nie wieder darfst du so hemmungslos schreien wie bei der Geburt deines Kindes.

Grüße Bröselchen

Hallo,

hab vor der Entbindung genauso gedacht wie Du. Während der Geburt hätte eine Horde Japaner fotografierend durch den Kreissaal marschieren können und es wäre mir sowas von egal gewesen. Theorie und Praxis liegen in diesem Fall sehr weit auseinander.
Mach Dich nicht verrückt mit sozialen Normen und Hemmungen. Geburt ist kein soziales Ereignis sondern da wird der Mensch wieder zum Tier… . Ich glaube, deshalb spricht auch kaum jemand ehrlich darüber sondern dass was im Kreissaal passiert ist ein Tabuthema. Am Besten hilft Dir ein ehrlicher Erfahrungsbericht einer guten Freundin, wenn Dir das möglich ist.

Alles Gute für Dich und Dein Baby
Anita

Servus,

Ich glaube, deshalb spricht auch kaum
jemand ehrlich darüber sondern dass was im Kreissaal passiert
ist ein Tabuthema.

Deshalb sollte der Partner auch seeeehr zurückhaltend mit Filmen/Fotographieren sein…

Wobei ich ehrlich gestehen muss, dass ich 10 Minuten nachdem unsere Kleine da war auch kurz gefilmt habe, aber nur dezent und im Halbdunkel, so dass zwar die (beinahe) ersten Schreie und unsere Freude drauf war, jedoch Mamas Abgekämpftheit eher im Dunkel blieb…

Gruß,
Sax

Hallo!

Ich hab sogar meinen Mann und meine Hebamme angebrüllt weil
sie gleichzeitig von der Liege weg sind und ich da mind. 1-2
Minuten alleine lag :smile:

Ich auch! Habe geschrien: „Bleibt hier!“ Und schwupps, waren beide wieder da :smile:

LG

Hi,

Ich glaube, deshalb spricht auch kaum jemand ehrlich darüber sondern dass was im Kreissaal passiert ist ein Tabuthema.

den thread haste schon gelesen oder? :wink:

die Franzi

Liebe Franzi,

aber so detailiet hat niemand ihre Erfahrung geschildert, oder? Und weisst Du in Deinem Freundeskreis detailliert Bescheid wie die Geburten der Kinder Deiner Freundinnen verlaufen sind oder Deiner Mutter? Ich nicht, denn irgendwie spricht niemand mehr darüber als „anstrengend, schmerzhaft, gerissen…“. Im Internet werden viele Tabus gebrochen, die den Alltag beherrschen.

Gruß Anita

1 Like

Hallo,

aber so detailiet hat niemand ihre Erfahrung geschildert,
oder? Und weisst Du in Deinem Freundeskreis detailliert
Bescheid wie die Geburten der Kinder Deiner Freundinnen
verlaufen sind oder Deiner Mutter?

tatsächlich ja. Das erste Mal wurde unter praktisch Wildfremden bei der Rückbildung drüber gesprochen, und dann immer mal wieder, wenn Mütter unter sich waren. Ich weiß von jeder der Mütter, mit denen ich öfter zu tun habe, ob enge Freundin oder nicht, wie ihre Geburt gelaufen ist, ob es ein KS oder eine normale Geburt war, wenn KS dann warum, wenn normale Geburt, ob es einen Riss oder Schnitt gab etc. pp - anscheinend ist es zum einen ein Bedürfnis, drüber zu reden und zum anderen einfach nicht so wild gegenüber anderen Frauen, die Ähnliches erlebt haben.

Gruß
Cess

Hallo Cess,

da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Das es verschiedene Geburtspositionen gibt, habe ich erstmals im Geburtsvorbereitungskurs erfahren. Ich bin vorher immer davon ausgegangen, dass man ein Kind im Liegen bekommt, so wie im Film. Mir hat keine Freundin erzählt, dass sie Ihr Kind im Sitzen/Stehen auf dem Geburtshocker… bekommen hat. Ich hab auch immer gedacht, dass das Kind einem gewaschen, gewogen, gemessen… übergeben wird. Das war dann nicht so. Hat mir aber auch niemand vorher erzählt. Das wurde auch im Geburtsvorbereitungskurs nicht erwähnt.
Daher finde ich schon, dass Geburt ein Tabuthema ist. Wenn Du andere Erfahrungen gemacht hast, umso besser. Ich finde, dass es ein wichtiges Ereignis ist und irgendwie komisch ist, dass man nicht so wirklich davon erzählt.

Viele Grüße
Bhawna

Hi,

da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Das es verschiedene
Geburtspositionen gibt, habe ich erstmals im
Geburtsvorbereitungskurs erfahren. Ich bin vorher immer davon
ausgegangen, dass man ein Kind im Liegen bekommt, so wie im
Film. Mir hat keine Freundin erzählt, dass sie Ihr Kind im
Sitzen/Stehen auf dem Geburtshocker… bekommen hat. Ich hab
auch immer gedacht, dass das Kind einem gewaschen, gewogen,
gemessen… übergeben wird. Das war dann nicht so. Hat mir
aber auch niemand vorher erzählt. Das wurde auch im
Geburtsvorbereitungskurs nicht erwähnt.

ja, das ist doch eine andere Geschichte. VORHER hat mir da auch kaum wer was zu erzählt, das meiste wusste ich aus Büchern, vom Job oder über die Hebamme. Ich kannte aber auch vorher kaum jemanden näher, der Kinder hatte. Lediglich eine Freundin, aber die hat tatsächlich von der Geburt erzählt, detailliert.

Aber sobald ich Gleichgesinnte um mich hatte, nämlich Mütter, die etwa zur gleichen Zeit entbunden hatten, die aktuell die gleichen Interessen und Problemchen wie ich hatten, da hat man angefangen, sich auszutauschen.

Darum meine ich, dass es kein Tabuthema ist. Ich kenne nur Leute, die drüber sprechen - es kommt eben auf die Situation und die Gesprächspartner an. Ich würde auch nicht einer x-beliebigen Kollegin mal eben erzählen, was im Kreißsaal abging. :smile:

Gruß
Cess

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Hallo Cess,

wenn ich es so überlege, dann hast Du Recht. Mit Müttern die zur fast selben Zeit entbunden haben, habe ich mich in der Tat auch ausgetauscht. Wahrscheinlich liegt es wirklich daran, dass man entweder den Gesprächsrahmen nicht für geeignet hält oder einer Frau, die noch kein Kind hat, keine Angst einjagen möchte und nicht, dass es ein Tabuthema ist, wie ich angenommen hatte.

Viele Grüße
Anita

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