Leben und Arbeiten in London

Hallo,

würde mich sehr freuen, wenn jemand seine Erfahrungen bzgl. Leben und Arbeiten in London mitteilt.

Wie ist das Leben und Arbeiten dort eigentlich, auch verglichen mit einer deutschen Großstadt, wie z. B. Frankfurt ?

Wie hoch sind dagegen die Lebenshaltungskosten, auch im Vergleich zu z. B. Frankfurt und 1-2 Zimmer-Wohnung ?

Wie hoch sind die Gehälter vergleichsweise, z. B. in der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung ?

Wie werden Deutsche dort angesehen ? Ist London tolerant ?

Das sollte für´s erste mal reichen :smile:

Hi,

Kann DIr leider zu den Vergleichen mit Frankfurt nix sagen. Ausser dass es hier SEHR SEHR teuer ist.
Aber dafuer auch sehr tolerant und die Deutschen haben ob ihres mangelnden Humors den Ruf sehr praezise und effektiv zu sein. Sind also alles in allem beliebt :smile:

Hallo,

wie äusserst sich die Toleranz der Briten ?

Wie ist die Lebensqualität ? Habe „nur“ gelesen,
dass die Wasserqualität nicht besonders gut ist.
Stimmt das überhaupt ?

Der Durchschnittsverdienst in London beträgt 40.000 DM (ich glaube Brutto). Wie soll man davon bespw. eine normale 1 Zimmer-Wohnung bezahlen für 2.400 DM ? Das reicht doch vorne und hinten nicht !
Aber irgendwie muss es doch gehen. Wahrscheinlich sind die 40.000 doch netto, sonst würde es doch garnicht gehen. Leben doch nicht nur Millionäre dort.

Zum britischen Humor liest immer wieder, dass er schwarz ist. Worüber lachen die Briten ?

Präzise und genau, ja das sind sie im Allgemeinen, die Deutschen. Und deswegen kommen Sie wohl in London auch nicht so gut überall an, denn die Briten hassen zuviel Genauigkeit.

Hi,

Kann DIr leider zu den Vergleichen mit Frankfurt nix sagen.
Ausser dass es hier SEHR SEHR teuer ist.
Aber dafuer auch sehr tolerant und die Deutschen haben ob ihres mangelnden Humors den Ruf sehr praezise und effektiv zu sein. Sind also alles in allem beliebt :smile:

Hi,

wie äusserst sich die Toleranz der Briten ?

Jeder dritte „Londoner“ gehoert einer ethnischen Minderheit an. Das ist schon lange so, und insofern geht es gar nicht ohne Toleranz! Irgendwie kann sich hier jeder zu Hause fuehlen, deshalb liebe ich diese Stadt so.

Wie ist die Lebensqualität ? Habe „nur“ gelesen,
dass die Wasserqualität nicht besonders gut ist.
Stimmt das überhaupt ?

Re Wasserqualitaet - es gibt ein urban myth, dass das Trinkwasser aus dem Wasserhahn in London vorher schon durch 5 Leute „geflossen“ ist… keine Ahnung, ob das wahr ist, aber ich find es ist trinkbar.
Mit der Lebensqualitaet ist das so eine Sache - zwei Dinge, die hier einfach nicht hinhauen sind TRansport und Gesundheitswesen. Da sind sie ein echtes Schlusslicht. :wink:

Das mit dem Gehalt… also die, die ich hier so kenne, verdienen alle so um die £25000 im Jahr, ein paar Leute (stockbroker, headhunters etc) auch mehr. Eine normale 1 Zimmer Wohnung kostet je nach Lage ab £120 die Woche… Ist schon sehr teuer, im Zentrum lebt kaum einer…

Zum britischen Humor liest immer wieder, dass er schwarz ist.
Worüber lachen die Briten ?

Tcha, ich definiere „die Briten“ jetzt als „der Londoner“. Die Briten sind im allgemeinen freundlich, wenn auch oberflaechlich. Sie haben alles in allem einen eher trockenen Sinn fuer Humor, nehmen sich gerne auf die Schippe oder ueberspitzen Dinge gerne. Sie haben auch eine Art Galgenhumor, sind in ihrem komischen Element, wenn die tube mal wieder ausfaellt oder es regnet ohne Ende.

Präzise und genau, ja das sind sie im Allgemeinen, die
Deutschen. Und deswegen kommen Sie wohl in London auch nicht
so gut überall an, denn die Briten hassen zuviel Genauigkeit.

Hab bis jetzt (in fuenfeinhalb Jahren) bis auf das ein oder andere Kommentar nach gewissen Fussballmatches noch nix negatives gehoert. Die Briten bewundern die deutsche Effizienz, auch wenn sie immer wieder Anlass fuer Witze ist. Bei mir im Buero z.B. schuetteln sie jeden Tag mit dem Kopf, wenn ich PUNKT 12 Mittag essen gehen. Ist aber nie boese gemeint.
Auch den Krieg (Don’t mention the war!) betrachtet man hier gerne mit einem Augenzwinkern, woran man anfangs als Deutscher schon etwas zu schlucken hat.

Ich denke es ist so wie ueberall - man kommt sehr gut klar, with a little give and take :smile:

Hi Marcel
Ich lebe zwar nur zur Hälfte in London, weil ich mich immer noch nicht zu dem entgültigen Sprung durchgerungen habe (was auch am Geld liegt), aber ich denke ich kann da schon ein bissel mitreden.

Ich denke das Gröbste wurde schon gesagt. Der Transport ist echt eine katastrophe und ich bin auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen *grummel*. Ebenso wie beim Gesundheitswesen, wenn du wie ich einige Wehwechen hast, würde ich fast dazu optionieren die Krankenkasse in D nicht zu kündigen und für jeden Artzbesuch mal rüber zu Jetten um zum Arzt zu gehen :smile:. Diesbezüglich genießen ich noch meine Zeit in Deutschland und komme erst geimpft, bepflastert, bandagiert und mit Schutzmaske versehen auf die Insel *ggg*

Früher habe ich auch immer gedacht, die Deutschen sind u.a. in England nicht gut angesehen, vorallem weil in den Medien immer häufiger von Übergriffen auf Austauschschüler die Rede ist. Allerdings muß ich sagen, daß ich bisher keine negativen Erfahrungen gemacht habe und wenn dann nur bei Jugendlichen, aber das hat man in D auch.

Was Arbeit anbelangt, so weiß ich nicht wie das bei Arbeitnehmern ist, da ich noch nicht hier arbeite. Aber wenn man mit Engländern Geschäfte macht gilt man als Zuverlässiger als mancher Engländer.
Mir haben auch schon einige gesagt, daß die Deutschen wegen ihrer etwas leidenschaftlicheren (?!?!) Art geschätzt werden. Nunja hier würde man den Kopf schütteln, aber bei Engländern braucht es auch nicht viel um leidenschaftlich zu wirken.
Es stimmt schon sie sind manchmal etwas Oberflächlich, aber beim Punkt Höflichkeit macht ihnen kaum einer was nach.

Auch wenn die Engländer in den Medien gelobt werden, weil sie so wenig Arbeitslose haben, sieht die Realität doch etwas anders aus. Viele die ich kenne, haben hier einen zweitjob um mit den niedrigen Löhnen ihren Unterhalt zu finanzieren.
Was Leistungen und Zuschüsse betrifft, sind wir Deutschen sehr verwöhnt, da muß man erstmal schlucken, wenn man hier rüber kommt.

Ich für meinen Teil bin froh, daß ich bisher nur privat hier war und schon einige Erfahrung sammeln konnte, so ist der Schock bei manchen Angelegenheiten nicht so groß.
Aber alles in allem entschädigt das Ambiente dieser Stadt und auch dieses Landes schon für vieles.
Und wenn das in D so weitergeht, werden manche Mängel die das englische System aufweist, weil es mal einige anständige Reformen braucht, in D auch geben, aber da nur weil alles runtergewirtschaftet wird.
Da ist es dann auch egal welches Übel man wählt.
Klar ist das Leben hier teurer und meiner Ansicht nach etwas härter, aber man muß ja nicht gleich in London wohnen und auch nicht gleich in den Norden Englands ziehen, wo das Leben etwas rauher ist.

Grüße
Novalee

Hi Marcel
Ich lebe zwar nur zur Hälfte in London, weil ich mich immer noch nicht zu dem entgültigen Sprung durchgerungen habe (was auch am Geld liegt), aber
ich denke ich kann da schon ein bissel mitreden.

Habe gehört, dass man ausserhalb von London schon extrem viel weniger bezahlen muss, für Wohnung und Lebenmittel. Wieviel Kilometer sollte man von London weg wohnen und wie lange braucht man dann bis in die City von London.

Ich denke das Gröbste wurde schon gesagt. Der Transport ist echt eine katastrophe und ich bin auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen *grummel*. Ebenso wie beim Gesundheitswesen, wenn du wie ich einige Wehwechen hast, würde ich fast dazu optionieren die Krankenkasse in D nicht zu kündigen und für jeden Artzbesuch mal rüber zu Jetten um zum Arzt zu gehen :smile:. Diesbezüglich genießen ich noch meine Zeit in Deutschland und komme erst geimpft, bepflastert, bandagiert und mit Schutzmaske versehen auf die Insel *ggg*

Habe ich auch neulich im Presseclub auf ARD gehört, dass das britische Gesundheitssystem eine Katastrophe ist. Wie soll ich mir das vorstellen ?

Werden bspw. akut Lebensgefährdete manchmal nicht oder viel zuu spääät behandelt ? Wäre ja voll der Wahnsinn. Gott sei dank, bin ich relativ gesund.
Aber es kann immer mal was passieren.

Auch wenn die Engländer in den Medien gelobt werden, weil sie so wenig Arbeitslose haben, sieht die Realität doch etwas anders aus. Viele die ich kenne, haben hier einen zweitjob um mit den niedrigen Löhnen ihren Unterhalt zu finanzieren.
Was Leistungen und Zuschüsse betrifft, sind wir Deutschen sehr verwöhnt, da muß man erstmal schlucken, wenn man hier rüber kommt.

In London herrscht doch eine relativ grosse Arbeitslosigkeit, meines Wissens liegt die Quote bei 10-12 %. Ist ja nicht gerade wenig. In welchen Branchen arbeiten die Menschen. Wie hoch sind die Sozialhilfen (Arbeitslosengeld, Sozialhilfe) ?

Dort wird´s wahrscheinlich anders heissen und anders geregelt. Sozialhilfe beträgt ihr der Grundsatz ca. 300 Euro, d.h. in London müsste der Satz bei ca. 480 Pfund liegen, um genau so hoch zu sein wie in Deutschland. Ist das realistisch. Dazu kommt noch die Miete. Wie durchlässig ist das Sozialsystem in GB ?

Ich für meinen Teil bin froh, daß ich bisher nur privat hier war und schon einige Erfahrung sammeln konnte, so ist der Schock bei manchen Angelegenheiten nicht so groß.
Aber alles in allem entschädigt das Ambiente dieser Stadt und auch dieses Landes schon für vieles.
Und wenn das in D so weitergeht, werden manche Mängel die das englische System aufweist, weil es mal einige anständige Reformen braucht, in D auch geben, aber da nur weil alles runtergewirtschaftet wird.
Da ist es dann auch egal welches Übel man wählt.
Klar ist das Leben hier teurer und meiner Ansicht nach etwas härter, aber man muß ja nicht gleich in London wohnen und auch nicht gleich in den Norden Englands ziehen, wo das Leben etwas rauher ist.

Bist Du wegen des Berufs dorthin, wegen der berühmt-berüchtigten Liebe wegen oder wegen was ?

Und wie kann man sich am besten dort zurechtfinden, wenn man ganz neu hinzukommt (natürlich mit guten Sprachkenntnissen). Ich denke mal, dass es schon generell viel schwieriger ist, wie wenn man in Deutschland irgendwo anders hinzieht oder ? Aber es gibt doch auch Anlaufstellen für Deutsche und was genau machen die ?

Gruß
Volker

vielen dank für dein Interesse

Zur ethnischen Minderheit:

Woher stammen die denn aller her ? Indien, Amerika etc. ? Und gibt´s dort viele aus Deutschland ?
Kultmulti extrem sozusagen. Birgt das keine Spannungen in sich ?

Re Wasserqualitaet - es gibt ein urban myth, dass das Trinkwasser aus dem Wasserhahn in London vorher schon durch 5 Leute „geflossen“ ist… keine Ahnung, ob das wahr ist, aber ich find es ist trinkbar.
Mit der Lebensqualitaet ist das so eine Sache - zwei Dinge, die hier einfach nicht hinhauen sind TRansport und Gesundheitswesen. Da sind sie ein echtes Schlusslicht. :wink:

d.h. man sollte schon ein auto haben oder ? Ist Benzin und Unterhaltung (Versicherung, Steuer?) des Autos auch so teuer ?

Das mit dem Gehalt… also die, die ich hier so kenne, verdienen alle so um die £25000 im Jahr, ein paar Leute (stockbroker, headhunters etc) auch mehr. Eine normale 1 Zimmer Wohnung kostet je nach Lage ab £120 die Woche… Ist schon sehr teuer, im Zentrum lebt kaum einer…

Sind 25.000 Pfund brutto und wieviel bleibt netto ? Haben die dort ein einfaches Steuersystem mit niedrigen Steuersätzen ?

Gruß
Marcel

Hallo,

habe bei den Eurobeträgen irrtümlich den zu niedrgien Kurs berücksichtigt. Der liegt z.Zt. bei 0,70 Pfund für ein 1 €. Sind die Wechselkursschwankungen gross ?

Hallo Marcel,

noch ein Punkt, der noch nicht angesprochen wurde, der aber wichtig sein kann:
Die Briten sind prüde! Und zwar nicht nur die älteren.

Selber war ich bisher nur im Urlaub hier, ich kenn aber einen Sack voll Briten, die mich ab und zu auch besuchen (in D) und mir fällt immer wieder auf, daß auch Leutchen um die zwanzig stockprüde sind und Männer ein Frauenbild haben, daß meiner Frau (und nicht nur der) die Haßkappe auf den Schädel treiben.
Du mußt auch sehr vorsichtig sein, wenn Du mit einem Mädel (scheinbar) unverbindlich flirtest, das könnte von einigen als Verlobung angesehen werden.

Gandalf

Hi Gandalf
Du weißt aber schon das viele Briten, Amerikaner etc. die Deutschen für zu offen halten?
Insbesondere die Frauen gelten als leicht zu haben. Jedesmal wenn ich mich mit amerikanern unterhalte, bei Briten zum Teil auch, höre ich „oh Deutschland, ich mag Deutschland, ihr seid da so freizügig und geht so offen mit Sex um und die Mädels sind leicht zu haben“ blabla.
Früher habe ich doch glatt geglaubt das erste was ich höre ist „Nazi“ aber da höre ich so gut wie gar nichts. Immer nur diese anderen Anmerkungen.

Ich finde die Deutschen sind da auch etwas „zu offen“. Ich bin ja selbst auch etwas konservativ, aber ich denke die Amerikaner und die Briten übertreiben das da auch etwas.
Grüße
Novalee

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Habe gehört, dass man ausserhalb von London schon extrem viel weniger bezahlen muss, für Wohnung und Lebenmittel. Wieviel Kilometer sollte man von London weg wohnen und wie lange braucht man dann bis in die City von London.

Klar mußt du außerhalb von London weit weniger bezahlen, aber wenn du wie ich auf Öffentlich Verkehrsmittel angewiesen bist, kannst du es vergessen. Ich finde es sowieso vom Verkehrsnetz extrem schlecht hier. Auch mit Auto würde ich sagen, brauchst du in der Rush hour von den äußeren Gebieten von London in die innenstadt schon eine Stunde, jedenfalls ist das bei Bussen so.

Habe ich auch neulich im Presseclub auf ARD gehört, dass das britische Gesundheitssystem eine Katastrophe ist. Wie soll ich mir das vorstellen ?
Werden bspw. akut Lebensgefährdete manchmal nicht oder viel
zuu spääät behandelt ? Wäre ja voll der Wahnsinn. Gott sei
dank, bin ich relativ gesund.
Aber es kann immer mal was passieren.

Naja ich mußte hier Ärzte auch noch nicht in Anspruch nehmen, ich habe nur von Bekannten so einiges gehört. Entweder waren die Ärzte nicht so prall, oder manche müssen sich nebenbei zusätzlich versichern und müssen nach behandlungen noch extra draufzahlen. Ämter arbeiten nicht gut zusammen etc.
Im Grund genommen läuft hier alles weniger Bürokratisch ab, aber das geht dann auch auf Kosten der Organisation.

In London herrscht doch eine relativ grosse Arbeitslosigkeit, meines Wissens liegt die Quote bei 10-12 %. Ist ja nicht gerade wenig. In welchen Branchen arbeiten die Menschen. Wie hoch sind die Sozialhilfen (Arbeitslosengeld, Sozialhilfe) ?
Dort wird´s wahrscheinlich anders heissen und anders geregelt.
Sozialhilfe beträgt ihr der Grundsatz ca. 300 Euro, d.h. in
London müsste der Satz bei ca. 480 Pfund liegen, um genau so
hoch zu sein wie in Deutschland. Ist das realistisch. Dazu
kommt noch die Miete. Wie durchlässig ist das Sozialsystem in
GB ?

*ROFL*

Dazu kann ich dir kaum was sagen und ich hoffe, daß ich auf diesem Gebiet auch nie Experte werde, was Arbeitslosenhilfe usw. angeht.
Aber deiner Rechnung nach würde dort Arbeitslose leben wie Könige. Du kannst doch nicht zwei verschiedene Systeme miteinander vergleichen.
In Deutschland wird z.B. Arbeitslosengeld nach deinem letzten Einkommen berechnet. In England werden Sozialleistungen nach dem EXISTENZMINIMUM berechnet.
Und da kommt weit weniger rum. Denn wie du schon erkannt hast, man muß ja nicht gerade in den teuersten Städten und Gegenden wohnen.

Also ich kenne in London speziell niemanden der Arbeitslos ist. Jeder macht hier irgendeinen Job. Ob der genug zum Leben ist, ist natürlich eine andere Frage. Im Norden Englands ist die Lage weitaus schlimmer. Da gibt es die größe Arbeitslosigkeit. Die Industrie hat dort früher viel eingebracht, aber heute steht da vieles still.

Die Stategie hier heißt ja wenig Steuern und dafür auch weniger Sozialleistungen und damit fähr GB in der Wirtschaft eigentlich ganz gut. Nur die Leute, insbesondere die Kleinverdiener in den Großstädten haben dabei gelitten. Gerade über Jugendliche in Vorstädten wird immer mehr berichtet. Sie haben weniger Aussichten auf einen guten Job und wenn, dann reicht es kaum zum Leben.
Mit Gewerkschaft haben die Briten nicht wirklich viel am Hut. Einfach aus dem Grund, daß die Steuern hier relativ niedrig sind und außer in einigen Ballungsräumen die Arbeitslosigkeit relativ gering ist.
Das hat natürlich zur Folge, daß das Einkommen eines Normalverdieners manchmal dem eines Arbeitslosen gleicht und nicht wenige einen zweitjob haben. Und Arbeitsstunden haben die Briten ja bekanntlich so um die 60 in der Woche. Da sínd die Deutschen ja auch sehr verwöhnt.

Bist Du wegen des Berufs dorthin, wegen der berühmt-berüchtigten Liebe wegen oder wegen was ?

Ich bin hierher gekommen oder will ganz hierher ziehen, weil es einfach nichts gibt was mich in Deutschland hält. Was auch? Die tolle Regierung? Die Freundlichkeit der Deutschen? Die Deutsche Weltoffenheit? Ganz bestimmt nicht! Nunja ich gebs zu, unser Königshaus ist zur Zeit auch kein Paradebeispiel…aber trotzdem.

Und was nützt das Beste Sozialsystem, wenn die Mentalität einem nicht gefällt oder die Menschen sich weniger sozial Verhalten. Natürlich gibt es auch positives und ich habe hier natürlich auch viele Bekannte aber für mich sehe ich in diesem Land keine Zukunft.
Meine Eltern, zwei Onkel und ich sind die Einzigen Deutschen in unserer Familie und meine Eltern sind wohl die Einzigen, die hier immer bleiben werden.

Man sollte es sich auch sehr gut überlegen, ob man wirklich auswandern will. Es ist weitaus einfach aus Deutschland rauszukommen, als wieder rein.
Daher lasse ich mir auch damit viel Zeit.

Hier habe ich auch einige Bekannte. Allerdings leben die meisten davon im tiefsten Schottland, im entfernten Irland oder in Manchester. Also alles ziemlich weit weg.

Und wie kann man sich am besten dort zurechtfinden, wenn man
ganz neu hinzukommt (natürlich mit guten Sprachkenntnissen).
Ich denke mal, dass es schon generell viel schwieriger ist,
wie wenn man in Deutschland irgendwo anders hinzieht oder ?
Aber es gibt doch auch Anlaufstellen für Deutsche und was
genau machen die ?

Also ich denke, wenn man generell in ein andere Land geht, sollte man zumindest schonmal dort gewesen sein.
Denn es ist niemals so wie in Deutschland.
Man kann England kaum mit Deutschland vergleichen, auch nicht wenn man an einen Umzug denkt. Die Mentalität ist einfach ganz anders. Auch wenn die Engländer etwas oberflächlich sind, kann man schnell viele Bekanntschaften machen. Man muß nur aufpassen, wie man sich dabei verhält. Wenn mir in Deutschland jemand anbietet mich ein Stück zu begleiten weil es draußen schon dunkel ist, muß ich nicht gleich davon ausgehen, daß er mit mir ins Bett will, insbesondere nicht wenn es ein guter Freund ist. Bei den Briten scheint das aber dann klare Sache zu sein.

Kulturmäßig hat London auch vieles zu bieten. Ob es da bei denen zu Konflikten kommt weiß ich nicht. Aber man muß ja auch nicht gleich in Soho wohnen :smile: Die Kulturvielfalt ist eigentlich ganz interessant. Vorallem wenn man sich die Kinos ansieht. HIer gibt es z.B. ein spezielles Kino, in dem hauptsächlich indische Filme gezeigt werden.
Auch sonst gibt es gerade wegen der Kulturvielfalt sehr viel zu entdecken. Das kann man mit Frankfurt gar nicht vergleichen.
Was vielleicht auch nicht ganz interessant ist, ist das Klassendenken in GB. Hier hat nicht nur jede Region ihren Dialekt, sondern auch jeder Stand. Die etwas höhere GEsellschaft drückt sich ganz anders aus als der Mittelstand. Naja ich merke hier natürlich kaum Unterschiede, aber das kommt sicher noch. Und ich denke das ist genaus wie bei uns, wenn jemand sagt:" Ich kommuniziere gern mit anderen" und der andere antwortet: „jo alter ich auch“
Nur das die Engländer da etwas pinibler sind, als die Deutschen.

Ja es gibt schon Anlaufstellen, da würd ich mich einfach mal durchgoogeln. Beste Anlaufstelle ist da wohl die britische Botschaft in Berlin.
Bei Google wirst du mit Informationen über England und auswandern erschlagen, da hat man schon einiges zu lesen.

Grüße
Novalee

Hi Novalee,

Du weißt aber schon das viele Briten, Amerikaner etc. die
Deutschen für zu offen halten?

tu ich, ich kenn schließlich einen Haufen davon.

Insbesondere die Frauen gelten als leicht zu haben.

Das kann ich so nicht bestätigen. Zumindestens bei den Briten ist das nicht so.

Ich finde die Deutschen sind da auch etwas „zu offen“. Ich bin
ja selbst auch etwas konservativ, aber ich denke die
Amerikaner und die Briten übertreiben das da auch etwas.

Nö, ich find, daß das so schon in Ordnung ist.
Ich könnte Dir dutzende Geschichten Erzählen über die Prüderie der Briten/Amerikaner, da ist es mir doch wesentlich lieber so, wie es hier ist!

Gandalf

HI GAndalf
ich meinte nicht das die Frauen in GB angeblich leicht zu haben sind, sondern die Frauen in D. Auch wenn das die Amerikaner mehr so sehen, als die Briten.
Kann ich mir denken, daß du da andere Erfahrung gemacht hast, als Frau bekommt man diesbezüglich auch mehr mit :smile:. Sonst würde ich diese Behauptung ja nicht aufstellen.

Naja ich denke ob die zu prüde sind oder nicht ist Geschmackssache und kommt auf den eigenen Standpunkt und auf die Erfahrung an.
Ich kenne auch genug Geschichten, bzw. erlebe hier auch selber genug, aber da gibts genausoviele über die Deutschen. Da gilt dann nur, wo man sich selbst am ehesten wohlfühlt.

Grüße
Novalee

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]