Habe gehört, dass man ausserhalb von London schon extrem viel weniger bezahlen muss, für Wohnung und Lebenmittel. Wieviel Kilometer sollte man von London weg wohnen und wie lange braucht man dann bis in die City von London.
Klar mußt du außerhalb von London weit weniger bezahlen, aber wenn du wie ich auf Öffentlich Verkehrsmittel angewiesen bist, kannst du es vergessen. Ich finde es sowieso vom Verkehrsnetz extrem schlecht hier. Auch mit Auto würde ich sagen, brauchst du in der Rush hour von den äußeren Gebieten von London in die innenstadt schon eine Stunde, jedenfalls ist das bei Bussen so.
Habe ich auch neulich im Presseclub auf ARD gehört, dass das britische Gesundheitssystem eine Katastrophe ist. Wie soll ich mir das vorstellen ?
Werden bspw. akut Lebensgefährdete manchmal nicht oder viel
zuu spääät behandelt ? Wäre ja voll der Wahnsinn. Gott sei
dank, bin ich relativ gesund.
Aber es kann immer mal was passieren.
Naja ich mußte hier Ärzte auch noch nicht in Anspruch nehmen, ich habe nur von Bekannten so einiges gehört. Entweder waren die Ärzte nicht so prall, oder manche müssen sich nebenbei zusätzlich versichern und müssen nach behandlungen noch extra draufzahlen. Ämter arbeiten nicht gut zusammen etc.
Im Grund genommen läuft hier alles weniger Bürokratisch ab, aber das geht dann auch auf Kosten der Organisation.
In London herrscht doch eine relativ grosse Arbeitslosigkeit, meines Wissens liegt die Quote bei 10-12 %. Ist ja nicht gerade wenig. In welchen Branchen arbeiten die Menschen. Wie hoch sind die Sozialhilfen (Arbeitslosengeld, Sozialhilfe) ?
Dort wird´s wahrscheinlich anders heissen und anders geregelt.
Sozialhilfe beträgt ihr der Grundsatz ca. 300 Euro, d.h. in
London müsste der Satz bei ca. 480 Pfund liegen, um genau so
hoch zu sein wie in Deutschland. Ist das realistisch. Dazu
kommt noch die Miete. Wie durchlässig ist das Sozialsystem in
GB ?
*ROFL*
Dazu kann ich dir kaum was sagen und ich hoffe, daß ich auf diesem Gebiet auch nie Experte werde, was Arbeitslosenhilfe usw. angeht.
Aber deiner Rechnung nach würde dort Arbeitslose leben wie Könige. Du kannst doch nicht zwei verschiedene Systeme miteinander vergleichen.
In Deutschland wird z.B. Arbeitslosengeld nach deinem letzten Einkommen berechnet. In England werden Sozialleistungen nach dem EXISTENZMINIMUM berechnet.
Und da kommt weit weniger rum. Denn wie du schon erkannt hast, man muß ja nicht gerade in den teuersten Städten und Gegenden wohnen.
Also ich kenne in London speziell niemanden der Arbeitslos ist. Jeder macht hier irgendeinen Job. Ob der genug zum Leben ist, ist natürlich eine andere Frage. Im Norden Englands ist die Lage weitaus schlimmer. Da gibt es die größe Arbeitslosigkeit. Die Industrie hat dort früher viel eingebracht, aber heute steht da vieles still.
Die Stategie hier heißt ja wenig Steuern und dafür auch weniger Sozialleistungen und damit fähr GB in der Wirtschaft eigentlich ganz gut. Nur die Leute, insbesondere die Kleinverdiener in den Großstädten haben dabei gelitten. Gerade über Jugendliche in Vorstädten wird immer mehr berichtet. Sie haben weniger Aussichten auf einen guten Job und wenn, dann reicht es kaum zum Leben.
Mit Gewerkschaft haben die Briten nicht wirklich viel am Hut. Einfach aus dem Grund, daß die Steuern hier relativ niedrig sind und außer in einigen Ballungsräumen die Arbeitslosigkeit relativ gering ist.
Das hat natürlich zur Folge, daß das Einkommen eines Normalverdieners manchmal dem eines Arbeitslosen gleicht und nicht wenige einen zweitjob haben. Und Arbeitsstunden haben die Briten ja bekanntlich so um die 60 in der Woche. Da sínd die Deutschen ja auch sehr verwöhnt.
Bist Du wegen des Berufs dorthin, wegen der berühmt-berüchtigten Liebe wegen oder wegen was ?
Ich bin hierher gekommen oder will ganz hierher ziehen, weil es einfach nichts gibt was mich in Deutschland hält. Was auch? Die tolle Regierung? Die Freundlichkeit der Deutschen? Die Deutsche Weltoffenheit? Ganz bestimmt nicht! Nunja ich gebs zu, unser Königshaus ist zur Zeit auch kein Paradebeispiel…aber trotzdem.
Und was nützt das Beste Sozialsystem, wenn die Mentalität einem nicht gefällt oder die Menschen sich weniger sozial Verhalten. Natürlich gibt es auch positives und ich habe hier natürlich auch viele Bekannte aber für mich sehe ich in diesem Land keine Zukunft.
Meine Eltern, zwei Onkel und ich sind die Einzigen Deutschen in unserer Familie und meine Eltern sind wohl die Einzigen, die hier immer bleiben werden.
Man sollte es sich auch sehr gut überlegen, ob man wirklich auswandern will. Es ist weitaus einfach aus Deutschland rauszukommen, als wieder rein.
Daher lasse ich mir auch damit viel Zeit.
Hier habe ich auch einige Bekannte. Allerdings leben die meisten davon im tiefsten Schottland, im entfernten Irland oder in Manchester. Also alles ziemlich weit weg.
Und wie kann man sich am besten dort zurechtfinden, wenn man
ganz neu hinzukommt (natürlich mit guten Sprachkenntnissen).
Ich denke mal, dass es schon generell viel schwieriger ist,
wie wenn man in Deutschland irgendwo anders hinzieht oder ?
Aber es gibt doch auch Anlaufstellen für Deutsche und was
genau machen die ?
Also ich denke, wenn man generell in ein andere Land geht, sollte man zumindest schonmal dort gewesen sein.
Denn es ist niemals so wie in Deutschland.
Man kann England kaum mit Deutschland vergleichen, auch nicht wenn man an einen Umzug denkt. Die Mentalität ist einfach ganz anders. Auch wenn die Engländer etwas oberflächlich sind, kann man schnell viele Bekanntschaften machen. Man muß nur aufpassen, wie man sich dabei verhält. Wenn mir in Deutschland jemand anbietet mich ein Stück zu begleiten weil es draußen schon dunkel ist, muß ich nicht gleich davon ausgehen, daß er mit mir ins Bett will, insbesondere nicht wenn es ein guter Freund ist. Bei den Briten scheint das aber dann klare Sache zu sein.
Kulturmäßig hat London auch vieles zu bieten. Ob es da bei denen zu Konflikten kommt weiß ich nicht. Aber man muß ja auch nicht gleich in Soho wohnen
Die Kulturvielfalt ist eigentlich ganz interessant. Vorallem wenn man sich die Kinos ansieht. HIer gibt es z.B. ein spezielles Kino, in dem hauptsächlich indische Filme gezeigt werden.
Auch sonst gibt es gerade wegen der Kulturvielfalt sehr viel zu entdecken. Das kann man mit Frankfurt gar nicht vergleichen.
Was vielleicht auch nicht ganz interessant ist, ist das Klassendenken in GB. Hier hat nicht nur jede Region ihren Dialekt, sondern auch jeder Stand. Die etwas höhere GEsellschaft drückt sich ganz anders aus als der Mittelstand. Naja ich merke hier natürlich kaum Unterschiede, aber das kommt sicher noch. Und ich denke das ist genaus wie bei uns, wenn jemand sagt:" Ich kommuniziere gern mit anderen" und der andere antwortet: „jo alter ich auch“
Nur das die Engländer da etwas pinibler sind, als die Deutschen.
Ja es gibt schon Anlaufstellen, da würd ich mich einfach mal durchgoogeln. Beste Anlaufstelle ist da wohl die britische Botschaft in Berlin.
Bei Google wirst du mit Informationen über England und auswandern erschlagen, da hat man schon einiges zu lesen.
Grüße
Novalee