Hallo ihr Lieben,
könnte mir jemand den Aufbau des Lebensarbeitszeitkonto erklären.
Des Weiteren für welche Freistellungen kann man es benutzen. Ist es überhaupt ein attraktives Modell bei der Arbeitszeitflexibilisierung?
Ich danke euch für eure Hilfe.
LG
Hallo,
der Aufbau eines Lebensarbeitszeitkonto lohnt sich aus meiner Sicht auf jedem Fall.
Ich selbst spare jedes Monat einen Betrag in das LAZ-Konto ein, damit ich früher in Rente gehen kann.
Bei uns in der Firma kann man Gutstunden, Urlaub- bzw. Weihnachtsgeld, Prämien oder eben auch monatlich einen bestimmten Betrag ansparen. Dieses Kapital verzinst sich jährlich.
Der Betrag wird immer vom Bruttoentgelt abgezogen, d. h. du mußt zunächst keine Sozialversicherung und keine Steuern bezahlen.
In der Freistellungsphase, wenn du dein angespartes
Guthaben abfeierst, erhältst du ganz normal dein Entgelt weiter, die Sozialversicherungsbeiträge und Lohnsteuer wird normal einbehalten.
Dies ist ähnlich wie bei einem Altersteilzeitmodell, welches zunächst die Arbeitsphase vorsieht und anschließend die Freistellungsphase.
Ich hoffe, ich habe dich nicht zu sehr verwirrt.
Bei Fragen kannst du dich gerne noch einmal melden.
Viele Grüße
Karin
Hallo,
vorweg kann ich Ihnen nur sagen, dass es zu umfangreich wäre, das Lebensarbeitszeitkonten-Modell auf wer-weiss-was zu erklären.
Deine Fragen sind auch sehr wage, so dass man sie nicht konkret beantworten kann.
Die Freistellungsphasen kann man für
- längeren Erziehungsurlaub
- bezahlte Freistellung für die berufliche oder allgemeine Fortbildung (Sabbatical)
- vorzeitiger Ruhestand
nutzen.
Zur Arbeitszeitfexibilisierung ist das LAZK ein interessantes Modell, kommt aber auf den Arbeitgeber und Ihre Position im Unternehmen an; für beide muß eine Freistellung vertretbar sein.
Eines noch…
Das LAZK hat auch Nachteile; es ist keine bAV(!) und auch keine Alternative!
Evtl. sind bei SV-freien Einzahlungen über den SV-Grenzen spätere Leistungen SV-Pflichtig und die SV-Beiträge konterkarieren das Modell.
Liebe Grüße
Andreas Wurscher
Die Frage nach dem Lebenszeitarbeitskonto ist besonders nach der Rentenregelung „Rente mit 67“ höchst aktuell geworden!
Für Lebensarbeitskonten gibt es unterschiedliche Modelle, die zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbart werden können.
Die Grundidee , zeitweise
z. B. im jungen Alter deutlich mehr zu arbeiten , um später, jenseits z. B. des 60. Lebensjahres deutlich weniger zu arbeiten, ist schlüssig;sie berücksichtigt besonders die nachlassenden physischen Eigenschaften älterere Arbeitnehmer.
Allerdings bedarf dieser Komplex rentenrechtlicher und steuerlicher Ausgestaltung; da ist m. E. durch die Gewerkschaften, die Tarifparner (in der jeweiligen Branche )und den Gesetzgeber noch viel Arbeit zu leisten; ein Problem besteht bei Arbeitgeberwechsel, der inzwischen eher der Regelfall als die Ausnahme in der Berufsbipographie darstellt; es müssen folglich die erbrachten Vorleistungen durch Mehrarbeit dem Arbeitnehmer unabhängig von den Fällen Arbeitslosigkeit oder Arbeitsplatzwechsel gutgeschrieben werden können.
Dies müssen die Tarifpartner zusammen mit dem Gesetzgeber ordnen dmit der Arbeitnehmer sowohl die Lasten (anfangs) als auch den Nutzen (im Alter)angemessen berücksichtigt findet.Absolut unverständlich ist , dass dies die Arbeitnehmer- organisationen nicht schon lange auf ihre Agenda gesetzt haben. Gleiches gilt für den Gesetzgeber, der die Rente mit 67 will.
Mit freundlichem Gruß, Wulf Splittgerber.