Lebensauer Energiesparlampen

… die soll ja wesentlich größer sein als die der inzwischen verbotenen Glühlampen.

Guten Abend also.

Jetzt habe ich aber gehört, dass Glühlampen anfangs, so Anfang des 20. Jhdts. auch sehr, sehr lange gehalten haben. So lange, dass die Lampenindustrie um den Absatz fürchtete und sich in den 1920er Jahren zusammengesetzt hatte und beschloss, die Lebensdauer auf 1000 Stdn. zu begrenzen.

  1. Ist das wirklich so? Klingt ja etwas abenteuerlich.
  2. Wenn das stimmt, wird dann wohl auch die Lebensauer von Energiesparlampen irgendwann begrenzt …

Das fragt sich
Laika

Jetzt habe ich aber gehört, dass Glühlampen anfangs, so Anfang
des 20. Jhdts. auch sehr, sehr lange gehalten haben. So lange,
dass die Lampenindustrie um den Absatz fürchtete und sich in
den 1920er Jahren zusammengesetzt hatte und beschloss, die
Lebensdauer auf 1000 Stdn. zu begrenzen.

Wenn du eine Glühlampe konstruierst, dann hast du als Vorgabe die 230V Spannung und die 100W Leistung.
Du kannst sie so bauen, dass sie wenig Licht abgibt, die Glühwendel etwas gelblicher leuchtet, weil sie kälter bleibt - dann hält sie DEUTLICH länger.
Du kannst sie auch so bauen, dass sie mehr Licht abgibt, aber schon nach 100h defekt sein wird.

Man hat da echt die Wahl.
Und es ist wohl wirklich so, dass man sich zusammengesetzt hat und auf Normwerte einigte, alleine schon, um dem Verbraucher das Leben zu erleichtern.

Ich habe gerade eine 100W Lampe in der Hand, die auf Lebensdauer optimiert wurde. Sie ist stoßfest und hat gerade mal 880 Lumen, hält aber laut Hersteller 2.500h.
Die „Normglühlampe“ mit 1000h Brenndauer hat dagegen fast 1500lm Lichtstrom.

  1. Ist das wirklich so? Klingt ja etwas abenteuerlich.

Man kann es auslegen. Ich sage: Das war eine sinnvolle Normierung.
Andere nennen es Verschwörung und verkennen die technischen Zusammenhänge.

  1. Wenn das stimmt, wird dann wohl auch die Lebensauer von
    Energiesparlampen irgendwann begrenzt …

Diese Begrenzung WILL der Verbraucher. Zumindest scheinen das die Verbraucher zu wollen, die denken, für 1,99€ würde man eine taugliche, haltbare ELS bekommen.

Von 1,99€ sind 32ct MwSt.
Bleiben 1,67€, von denen sind 26ct vorgezogene Entsorgungspauschale.
Bleiben 1,41€, von denen muss man noch Marge der Händler, Gewinn des Herstellers und Transport abziehen.
Das da überhaupt noch ein Cent für die Herstellungskosten bleibt, ist schon verwunderlich.

Hi,

Und es ist wohl wirklich so, dass man sich zusammengesetzt hat
und auf Normwerte einigte, alleine schon, um dem Verbraucher
das Leben zu erleichtern.

So sehe ich das auch. Es macht keinen Sinn, einen Pfennigartikel wie eine Glühlampe auf hohe Lebensdauer zu optimieren, weil dadurch ihr Wirkungsgrad noch schlechter wird und man mit dem erhöhten Energieaufwand letztendlich mehr bezahlt.

Gruß S

Hallo!

das war tatsächlich so,die Hersteller von Glühlampen einigten sich in einem Kartell darauf,Lampen so zu bauen,das die Glühfäden durchschnittlich 1000 Brennstunden halten. Das gilt als die erste Kartellabsprache in der Industrie. Damals noch ungeahndet.
Warum,um den Absatz der Lampen zu sichern.

Es gab/gibt auch Speziallampen für Spezialzwecke,die verstärkte Glühfäden haben,die halten länger (Bergbau,Schifffahrt,Industriezwecke).

Leuchtstofflampen haben sowieso eine sehr lange Lebensdauer(systembedingt),auch ist sie meist hersstellerseitig garantiert ( ca. 8000 h).

MfG
duck313

Hai!

Das fragt sich

Hier kannst du dir eine Glühbirne mal anschauen die vor der Einigung
produziert wurde.

Diese Glühbirne brennt seit 110 Jahren, beachte bitte den enormen
Lichtausstoß. :smile:
http://www.centennialbulb.org/cam.htm

Der Plem

Hallo Fragewurm,

Wenn du eine Glühlampe konstruierst, dann hast du als Vorgabe
die 230V Spannung und die 100W Leistung.
Du kannst sie so bauen, dass sie wenig Licht abgibt, die
Glühwendel etwas gelblicher leuchtet, weil sie kälter bleibt -
dann hält sie DEUTLICH länger.
Du kannst sie auch so bauen, dass sie mehr Licht abgibt, aber
schon nach 100h defekt sein wird.

10% Unterspannung ergeben etwa die 10-fache Lebensdauer, aber die Leistung beträgt dann nur noch etwa 80%.

Das war früher üblich, bei Kontrollleuchten und Skalenbeleuchtungen, aber das ist dann wie wenn man die Beleuchtung gedimmt hat.

Entsprechend reduzieren 10% Überspannung die Lebensdauer auf 1/10, die Leistung erhöht sich dann auf etwa 120%.

Dies nutzte man früher für Projektorlampen.
Mit der Halogen-Technik kann man die Lebensdauer wieder verlängern.

Siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Halogenlampe#Lebensdauer

MfG Peter(TOO)

Hi

Zum Thema haltbarkeit von Glühbirnen ist ja inzwischen genügend gesagt worden und es wurden auch Zahlen genannt
ca 1000 Std für eine Glühbirne , ca 8000 Std für eine ESL
das die ESL aber nach Laufzeit an Lichtintensität verliert , erwähnte noch niemand
bei normalen gebrauch ist die Lichtintensität einer ESL meist irgendwann so schwach , das man sie freiwillig entsorgt.

Bevor ich in der Wohnung entweder auf Halogen oder auf Leuchtstoffröhre umgebaut hatte , tauschte ich jedes Jahr ca 6 - 10 ESL aus , da deren Lichtintensität auf das Niveau einer Kerze eingebrochen war.
Die 8000 Std sind wohl berechnet bis sie ganz aus ist .
realität ist wohl eher 500 Std , denn die paar normalen Glühbirnen die noch im Einsatz waren , überlebten alle ESL

gruss

Toni

Hallo Toni,

[…] das die ESL aber nach Laufzeit an Lichtintensität verliert ,
erwähnte noch niemand
bei normalen gebrauch ist die Lichtintensität einer ESL meist
irgendwann so schwach , das man sie freiwillig entsorgt.

Das liegt an der verwendeten Technologie.

Bei Leuchtstoffröhren geht die Lichtausbeute auch auf über die Hälfte zurück. Typischerweise sind es noch 40% am Lebensende.

Physikalisch gibt es keinen Unterschied zwischen ESL und Leuchtstoffröhre. Bei der ESL ist das Rohr halt aufgerollt oder gefaltet.
Die Alterung findet einerseits in den Veränderungen der Elektroden und anderseits in der Leuchtschicht (Die dauernde UV-Bestrahlung zertrümmert mit der Zeit die „Leuchtmoleküle“) selbst statt.
Durch die kleinere Oberfläche der Leuchtschichte bei den ESL ist der Effekt bei diesen stärker.

Weisse LEDs funktionieren übrigens nach dem selben Prinzip. Die LED erzeugt UV-Licht, welches dann mit der Leuchtschicht in ein weisses Spektrum umgesetzt wird.

MfG Peter(TOO)

Danke für die Antworten …
… müsste mich eigentlich etwas schämen: Als Elektriker hätte ich das eigentlich alles wissen müssen - ist aber alles lange, lange her.

Den Beitrag, dass das in den 1920er Jahren von der Industrie so gemacht wurde, um mehr verkaufen zu können (so wurde es jedenfalls dargestellt, die anderen Aspekte wurde gar nicht erwähnt), hatte ich auf arte gesehen. Zwar mag ich diesen Sender ganz gerne („ausser arte, Phoenix, 3sat, BRalpha gibt es eh keine vernünftigen Sender mehr“), er kommt mir manchmal aber recht tendenziös daher.

Unabhängig davon scheint mir die ganze Beleuchtungstechnik mit Glühlampen- (Energiefresser-) -Verbot aber doch eher etwas fadenscheing zu sein - mehr ein gigantisches Umsatzprogramm für die Leuchtmittelindustrie. Aber das hatten wir schon und ist ein anderes Thema.

Gruss
Laika