Hallo zurĂŒck,
natĂŒrlich lasse ich deine Argumentation gelten, denke jedoch
an Paracelsus, der schon sagte: es ist die Menge die ausmacht
ob es Gift oder ein Heilmittel istâŠ
das kommt darauf an, fĂŒr viele Stoffe gilt diese These in der Tat, auch was die Inhaltsstoffe des Zigarettenrauches betrifft. Viele Stoffe im Tabakrauch sind aber mutagen und da reicht potentiell schon ein MolekĂŒl um das Erbgut einer Zelle so zu schĂ€digen, dass dies auf lange Frist zu tödlichem Krebs fĂŒhrt. NatĂŒrlich steigt auch hier die Wahrscheinlichkeit mit der Dosis, aber es gibt eben keine Menge, die prinzipiell ungefĂ€hrlich wĂ€re. Deswegen werden fĂŒr mutagene und krebserregende Substanzen auch keine Grenzwerte in Lebensmitteln oder Bedarfsartikeln festgeschrieben, sondern diese werden generell verboten, wenn ihre Wirkung belegt ist (und sich keine starken Lobbys dagegenstellen).
Leider nimmst du keine
Stellung zu meine Vermutung, dass die Texte auf Raucherware
das Unterbewusstsein negativ beeinflĂŒssen.
Das denke ich auch. Das ist ja vermutlich auch genau das Ziel, das dahintersteht. Man kann sicher mutmaĂen, dass das bei einem Raucher, der das tĂ€glich vor Augen hat, in eine Depression fĂŒhren kann und ihn noch kaputter macht, als die Zigaretten an sich schon, wenn der entsprechend zartbesaited ist und aufgrund einer Suchtveranlagung trotzdem nicht vom Rauchen loskommt. Das wĂ€re dann wohl so etwas wie ein Kollateralschaden, ich denke trotzdem das der positive Effekt (viele Menschen mit diesen drastischen Methoden vom Rauchen abzubringen und deren Leben zu verlĂ€ngern und ihre LebensqualitĂ€t zu verbessern) ingsgesamt ĂŒberwiegt. Seien wir mal ehrlich, Zigarettenrauchen ist doch fĂŒr niemanden ein Genuss, sondern eher eine lĂ€stige, aber schwer loszubekommende Gewohnheit. Ich habe selbst viele Jahre lang geraucht und habe es nie genossen, sondern nur mit einem Ritual meine innere Unruhe und NervositĂ€t bekĂ€mpft.
Zudem sind Tiere extrem ungeeignet um die Wirkung von Tabak zu
testen.
Es kommt darauf an. Man kann im Tierversuch schon gut die mutagene Wirkung von Einzelsubstanzen testen, die sich im Tabakrauch befinden. Wenn man fĂŒr einen Stoff, wie bspw. Benzol, vermutet, dass dieser Krebs auslöst, testet man das natĂŒrlich an MĂ€usen und nicht an Menschen. Trotzdem sind solche Ergebnisse ĂŒbertragbar, da die mutagene Wirkung, also die SchĂ€digung der DNA an allen Zellen identisch ist. Man kann sogar Zellkulturen oder Bakterien nehmen, um eine mutagne Wirkung sicher nachzuweisen (der sog. Ames-Test). Ob die Ergebnisse von Tierversuchen verallgemeinerbar oder auf den Menschen ĂŒbertragbar sind, hĂ€ngt immer sehr von der KomplexitĂ€t des Versuches und dem gewĂ€hlten Versuchssetup ab. Die Leute, die sowas planen, machen sich in der Regel schon fundierte Gedanken dazu, nicht alle Wissenschaftler sind Idioten.
In diesem Fall sind sie das schon.
GruĂ, Jesse