Lebensmittelallergien - Fragen zur Ernährung

Hallo zusammen,

ich habe einen Lebensmittelallergietest auf 90 Lebensmittel gemacht, weil ich seit einigen Wochen einen Ausschlag am Auge habe und mir nach dem Essen oft übel war. Bei dem Test gibt es 4 Allergiestufen, wobei 4 einer sehr starken Allergie entspricht.
Mit Stufe 4 habe ich auf Haselnüsse, auf Kuh-, Ziegen- und Schafsmilch und auf alle Sauermilchprodukte reagiert. Demnach habe ich nun schon versucht, meine Ernährung umzustellen und verwende nun stattdessen Sojaprodukte.
Leider reagiere ich auf Hühnerei mit Stufe 2 und dann noch auf einige folgende Lebensmittel mit Stufe 1: Hefe, alle Arten von glutenhaltigem Getreide (Dinkel, Gerste, Gluten, Hafer, Roggen, Weizen), Bohnen, Erbsen, Banane, Rindfleisch, Mohn, Honig.

Nun bin ich schon ziemlich verzweifelt, eine Allergie auf Stufe 1 ist zwar ziemlich niedrig, aber wenn ich das ignoriere kann es gut sein, dass ich nächstes Jahr auf diese Dinge mit Stufe 3 oder 4 reagiere. Deshalb suche ich Ernährungstipps zugeschnitten auf meine Allergien. Bisher habe ich zum Frühstück immer Müsli gegessen und abends belegte Brötchen/Brot. Gibt es überhaupt Müsli ohne Hefe und ohne glutenhaltiges Getreide? Und was soll ich dann noch abends essen?
Auf die Lebensmittel mit Stufe 1 muss ich mind. 2 Monate verzichten, um die Allergie in den Griff zu bekommen, was Stufe 4 angeht mind. 1 Jahr.

Könnt ihr mir sonst noch Tipps geben, wie ich mich trotzdem ausgewogen ernähren kann? Ich bin auch sehr dankbar über Kochrezepte (da ich Studentin bin muss ich aber auch auf Preis und Zeit achten).

In den Unterlagen des Allergietests steht auch, dass oft eine gestörte Darmflora für Allergien verantwortlich ist. Ich habe beim Arzt bereits eine Stuhlprobe abgegeben und bin auf die Ergebnisse nächste Woche ziemlich gespannt…

Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße
-Rubi-

Was war das für ein Test (Name?), wer hat ihn durchgeführt - und was hat er gekostet?

Was ist mit der Stuhluntersuchung - auch eine Eigenleistung oder Kasse?

Sind es Allergien oder Unverträglichkeiten?

Hast du vorher mal über Wochen ein Ernährungstagebuch geführt und notiert, was du wann gegessen und getrunken hast und wann dann welche Symptome auftraten?

Was war das für ein Test (Name?), wer hat ihn durchgeführt -
und was hat er gekostet?

Es war der Test „ImuPro 100 Plus“. Mein Heilpraktiker hat eine Blutprobe von mir an diese Firma geschickt und die haben das dann untersucht. Kosten ca. 180€, da gibt es aber auch noch größere Tests die dann dementsprechend teurer sind.

Was ist mit der Stuhluntersuchung - auch eine Eigenleistung
oder Kasse?

Kasse, wird über den Hausarzt gemacht.

Sind es Allergien oder Unverträglichkeiten?

laut Unterlagen sind es Nahrungsmittelallergien vom Typ III -> IgG-vermittelte Immunreaktionen. „Sie laufen mit einer erheblichen zeitlichen Verzögerung zum Verzehr des Nahrungsmittels ab. Die klassische allergische Reaktion vom Typ I erfolgt im Gegensatz dazu als IgE-vermittelte Sofortreaktion unmittelbar nach dem Verzehr des Produkts. Mit dem ImuPro-Test werden keine Nahrungsmittelallergien vom Typ I, keine pseudoallergischen Reaktionen und auch keine Enzymdefekte festgestellt und somit auch nicht ausgeschlossen.“

Hast du vorher mal über Wochen ein Ernährungstagebuch geführt
und notiert, was du wann gegessen und getrunken hast und wann
dann welche Symptome auftraten?

nein, leider nicht.

Es war der Test „ImuPro 100 Plus“.

Ich würde mir an deiner Stelle keine Sorgen machen. Die Aussagekraft dieses Tests ist äußerst umstritten. Diesem Test zufolge dürfte selbst der Gesündeste unter zwei oder drei Dutzend Allergien leiden, denn er zeigt im Grunde nur auf, welche Lebensmittel der Proband in letzter Zeit zu sich genommen hat:

http://www.swr.de/odysso/-/id=1046894/nid=1046894/di…

HTH

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Was war das für ein Test (Name?), wer hat ihn durchgeführt -
und was hat er gekostet?

Es war der Test „ImuPro 100 Plus“. Mein Heilpraktiker hat eine
Blutprobe von mir an diese Firma geschickt und die haben das
dann untersucht. Kosten ca. 180€, da gibt es aber auch noch
größere Tests die dann dementsprechend teurer sind…

Ich habe es befürchtet. Diese Tests sind so unwissenschaftlich wie viele andere dieser teuren HP-Angebote. Lies mal dazu:

http://www.aerzteblatt.de/archiv/47571/Nahrungsmitte…

Zitat:

Die Kritik richtet sich weniger gegen die analytische Methodik, sondern betrifft vor allem die unzulässige Interpretation: IgG-Antikörper gegen Nahrungsmittel entsprechen einer intakten Immunantwort und sind keinesfalls als krankmachend im Sinne einer Nahrungsmittelunverträglichkeit (weder NMA noch NMI) einzustufen (10). Aus diesem Grund sind Diätempfehlungen und therapeutische Konsequenzen aufgrund von IgG-Bestimmungen gegen Nahrungsmittel als unbegründet abzulehnen (16).

Sprich: IgG zeigt nur an, dass der Körper damit in Kontakt war - und keine Allergie.

Was ist mit der Stuhluntersuchung - auch eine Eigenleistung
oder Kasse?

Kasse, wird über den Hausarzt gemacht.

Du solltest dich an einen Gastroenterologen wenden oder einen Internisten, der sich auch mit dem Thema intensiv befasst. Meine Erfahrng ist, dass das, was dein HP braucht, oft selbst bezalht werden muss.

Sind es Allergien oder Unverträglichkeiten?

laut Unterlagen sind es Nahrungsmittelallergien vom Typ III ->
IgG-vermittelte Immunreaktionen. „Sie laufen mit einer
erheblichen zeitlichen Verzögerung zum Verzehr des
Nahrungsmittels ab. Die klassische allergische Reaktion vom
Typ I erfolgt im Gegensatz dazu als IgE-vermittelte
Sofortreaktion unmittelbar nach dem Verzehr des Produkts. Mit
dem ImuPro-Test werden keine Nahrungsmittelallergien vom Typ
I, keine pseudoallergischen Reaktionen und auch keine
Enzymdefekte festgestellt und somit auch nicht
ausgeschlossen.“

Genau, eigentlich sagen diese Tests nicht wirklich etwas aus. Siehe Link oben.

Hast du vorher mal über Wochen ein Ernährungstagebuch geführt
und notiert, was du wann gegessen und getrunken hast und wann
dann welche Symptome auftraten?

nein, leider nicht.

Dann solltest du das tun, bevor du anfängst alles zu verändern. Dann kann nämlich ein richtiger Arzt dir auch schlechter helfen.

Such dir einen Gastroenterologen und besprech das Problem. Hole dir ein Buch und schreibe für 4 Wochen auf,

  • wann du
  • wass
  • in welcher Menge
  • gegessen oder getrunken hast.

Und dann auch, wann welche Beschwerden auftreten. Das nimmst du dann mit zum Arzt. Und vermutlich kannst du selber bereits vorher mögliche Unverträglichkeiten erkennen. Es ist viel Arbeit, weil du an jeden Bonbon denken musst, aber nur so kommst du den Dingen wirklich auf den Grund. Vergiss den Test - ich habe das auch mal gmacht, vor vielen Jahren.
14 Tage habe ich mich extrem dran gehalten - Essen machte keinen Spaß mehr, starker Verlust an Lebensqualität - weil spontan war gar nichts mehr möglich - und, es gab NULL Verbesserungen.

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hey,

haha ja der test ist quatsch, den wollte man mir damals auch einreden… also nicht gleich die nerven weghauen, hau lieber das testergebnis weg!

erstens fang schleunigst an, ein ernährungstagebuch zu führen.
dann vertrau nicht auf deinen heilpraktiker, weil diesen tip hätte der dir gleich von anfang an geben sollen, als du ihm erzählt hast, dass es dir mit der ernährung nicht gut geht!
is ja doof als erste massnahme einen test um 180 euro zu machen?!?!?!

wegen kuh/schafs/ziegenmilch etc - das klingt nach lactoesunverträglichkeit. hierzu könntest du einen test machen
http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffatemtest
oder aber du probierst mal eine zeit lang laktosefreie produkte. die findest du mittlerweile in jedem supermarkt. grad wenn du sensibel auf so viele (ungeklärte) dinge reagierst, würde ich sojamilch NICHT empfehlen! dann lieber mal ne zeit lang ganz auf milchprodukte verzichten, und im ernährungstagebuch festhalten wie sich das auswirkt.

wegen den glutenhältigen lebensmitteln- hierzu müsstest du eine zöliakie ausschließen, das geht aber nicht über einen bluttest! da müssen im zuge einer magenspiegelung zellen aus dem dünndarm entnommen werden.
guckst du da. die untersuchung tut nicht weh, ist nur unangenehm
http://www.gluten-unvertraeglichkeit-erkennen.de/de/…

gerade in der heutigen zeit können solche reaktionen auf die nahrung auch durch die flut an geschmacksverstärkern, konservierungmitteln, farbstoffen und sonstigem müll verursacht werden, der der raffinierten nahrung zugefügt wird. ich weiss ja nicht wie du dich ernährst, aber wenn es fastfood und fertigprodukte sind, würde ich mal anfangen selber zu kochen.

was mir damals extrem geholfen hat, war folgende methode:
http://www.wellfy.de/diaet/kartoffel-diaet/reis
sollte unter der aufsicht eines arztes oder eines qualifizierten ernährungsberaters stattfinden.
erst isst du eine woche lang reis und kartoffeln, um dem körper quasi eine erholungsphase zu gönnen, is ein bissi fad, ich weiss, aber die beschwerden sollten in dieser zeit verschwinden.
dann nimmst du jeden zweiten oder dritten tag ein nahrungsmittel dazu. reagierst du -> nahrungsmittel auf die rote liste setzen, reagierst du nicht -> gratuliere :smile:
wichtig ist da eben das ernährungstagebuch!!!

du brauchst da viel geduld und eine gute portion selbstdisziplin, aber wenn du das konsequent durchziehst, wirst du schon deinen weg finden!!!

liebe grüße und alles gute,
lili

ps: die meisten im volksmund als „allergien“ betitelten zustände sind medizinisch gesehen „unverträglichkeiten“ (so wie das, was man als grippe bezeichnet meist nur ein „grippaler infekt“ ist…)

Hallo,

ach ja , diese Tests… ich und ein paar Freundinnen haben die auch gemacht, wir waren damals sehr auf einem Gesundheitstrip. Zudem wurde dann noch versprochen, das man mit diesem Test abnehmen könnte.

Zum einen haben die Vorposter ja schon dargelegt, das das wissenschaftlich nichts aussagt.

Zum anderen kann ich dir nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten:

Laut dem Test sollte ich hochgradig allergisch auf Milchprodukte und Eier und Fisch sein. Hefe und Soja wurde nicht angemerkt. Und ich liebe Fisch und vor allem Milchprodukte.

Nach einer längeren Krankheitsgeschichte und diversen Untersuchungen (Laktoseintoleranz, Zoeliakie, etc) stellte sich dann raus, das ich an einem Darmpilz litt. Nach einigen Wochen einer bestimmten Diät waren die ganzen Reizdarmbeschwerden weg.

Nach dem führen eines Ernährungstagebuches und den og Untersuchungen stellte sich dann raus, das ich Fisch , Eier und Milchprodukte anstandslos vertrage. Soja, Mais, und bestimmte Hefeprodukte wie Glutamate uä führen jedoch wieder zu diesen Beschwerden.

Seitdem essen wir keine „Tüten“ mehr und ich meide diese ganzen Milchersatzprodukte aus Soja. Eine Freundin von mir ist überzeugte Veganerin, alles was ich da esse , führt direkt zu einem intensiven Badbesuch. :wink:)

Daher bin ich aus eigener Erfahrung ein ganz großer Skeptiker dieser Methode . Ich selber habe mittlerweile einen Arzt, der auch homöopathisch uns behandelt, und bin diesem Konzept Naturheilkunde gegenüber wirklich aufgeshclossen, aber diese Allergietests finde ich nicht sehr zuverlässig.

Zumal meine damaligen Freundinnen ähnliche Erfahrungen auch gemacht haben. Durch weglassen aller dieser Zutaten und Lebensmittel erfolgte nämlich keine Besserung.

lg

Brenna

Hallo Rubi,

du kannst die Ergebnisse aber nur für bare Münze nehmen, wenn sie vom Fachmann erhoben wurden. Also Facharzt mit Spezialausbildung Allergologie.
Heilpraktikertests sind komplett unsinnig, da dies medizinische Laien sind und parawissenschaftliche Tests durchgeführt werden. Dann kannst du auch gleich das Ergebnis pendeln oder würfeln lassen. Lebensmittelallergien sind viel seltener, den meisten leuten werden sie durch Heilpraktikerinnen eingeredet:
http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article…

Und:
In letzter Zeit werden verstärkt nicht evaluierte Testmethoden für die Diagnostik einer Nahrungsmittelallergie (NMA) oder -unverträglichkeit angeboten. Dazu gehören auch Bestimmungen von IgG-Antikörpern gegen zahlreiche Nahrungsmittel. Die Kritik betrifft nicht unbedingt die Methodik der IgG-Bestimmung, sondern die unzulässige Interpretation, da eine IgG-Produktion gegenüber Nahrungsmittelproteinen zur normalen Immunantwort gehört und keinerlei Krankheitswert hat. Andere untaugliche Diagnoseverfahren mit Nahrungsmitteln sind Zytotoxizitätstests, Kinesiologie, Bioresonanz- und andere elektrische Verfahren (beispielsweise Elektroakupunktur). Eine seriöse und rationale Abklärung von NMA und -unverträglichkeit beruht auf einer diagnostischen Pyramide aus Anamnese, Hauttests, IgE-Bestimmungen und spezialisierten Labortests (basophile Allergenstimulationstests). Positive Testergebnisse sind nur bei korrespondierenden Symptomen klinisch relevant. Bei unklarem Zusammenhang kann eine (kontrollierte) orale Provokation die Diagnose sichern. Dies gilt besonders für die seltenere, nicht immunologisch vermittelte Nahrungsmittelintoleranz gegenüber kleinen Molekülen, die durch Allergietests nicht diagnostiziert werden kann.
Mehr hier:
http://www.aerzteblatt.de/archiv/47571

Lass dich nicht verar***, besonders nicht von Heilpraktikerinnen.

Strubbel
L:open_mouth:)