Behandlung der Slawen durch die Nazis
Hallo an alle,
die typische Einlassung der Wissenschaftler „das muss man differenziert betrachten“, gilt auch hier. Kleine Faustregel meinerseits: je östlicher, desto schlimmere Behandlung.
Hitlers Weltanschauung war auch in diesem Punkt nicht stringent. Gehen wir einige slawische Völker durch:
Jugoslawien (= Südslawien) wäre als Verbündeter recht gewesen, und wurde wegen des Bündniswechsels 1941 besetzt. Trotzdem blieben die slawischen Kroaten Verbündete.
Die westslawischen Slowaken waren als Quasi-Protektorat Verbündete. Selbst die Tschechen erfuhren, obwohl besetzt, nichz das Schicksal der Polen und konnten sich einer gewissen Selbstverwaltung erfreuen - man beließ es bis zuletzt beim Protektorat, was eine juristische (jaja, ich kenne den Unterschied zwischen Theorie und Praxis) Kontinuität des tschechischen Staates ermöglichte. Immerhin sagte Benesch 1938 noch: „Lieber Hitler als Habsburg.“ Was Otto von Habsburg später leicht süffisant kommentierte: „Das hat er dann ja auch bekommen.“
Besonderes Augenmerk verdient hier die Politik des an sich üblen Heydrich, der sich sehr um die Sympathie insbesondere der tschechischen Arbeiter bemühte. Gerade das war ein Motiv für das Attentat auf ihn. Auch Hitler äußerste sich positiv über die Leistungen der tschechischen Rüstungsindustrie (Skoda!) und unterband alle Versuche, diese Ingenieure und Arbeiter schlechter zu stellen. Der tschechische „Widerstand“ begann daher auch erst im Mai 1945, meistens danach. (Man lese Ota Filip zu dem Thema.)
Auch Polen, das so sehr unter der Besatzung leiden musste, war nicht von vornherein als Opfer auserkoren. Vielmehr dachte Hitler zunächst an ein Bündnis mit Polen gegen die Sowjetunion, was den polnischen Außenminister Beck entsetzt ausrufen ließ: „Ich glaube, Hitler will eine gemeinsame Grenze mit Japan!“
Im Endeffelt bleibt als Hauptziel der Rassepolitik das Gebiet der Sowjetunion, für das Polen in der Tat die Generalprobe lieferte.
Gruß,
Andreas