'Lebensraum'im Osten

Hallöchen Gemeinde,

mir ist da etwas nicht klar.
Hitler wollte den Osten für sich beanspruchen und ihn natürlich auch besiedeln.
Aber was hätt er dann mit den Bevölkerungsgruppen gemacht die dort leben?
Ich meine die Juden hätt er in die Kz’s gestopft und was hätt er mit den anderen gemacht?Die waren doch nicht alle „arisch“ da… .

Also ich bin zwar sehr interessiert an Geschichte (und weiß auch viel)aber das ist mir immer noch unklar…
Mfg Eduard

Hallöchen Eduard,

hier wirst du auf die Schnelle fündig:
http://de.wikipedia.org/wiki/Generalplan_Ost

Gruß Eva

ähm nur so nebenbei:
Der Führer des Deutschen Reiches hat die slawischen Völker ( also exakt die Menschen im Osten) als Untermenschen angesehen. Russen, Tschechen, Polen usw. wären bzw. sind erschossen, versklavt oder auf eine andere Art ausgelöscht worden. Warum denkst du gab es die SS-Totenkopfverbände? Beim Feldzug gegen Polen spez. diese Einheiten auf die Ermordung der ziv. Bevölkerung u.a. durch Hinrichtungen usw.

Hitler bezieht sich in seiner „Biografie“ Mein Kampf auf die Eroberung des Ostens und beanspruchte dieses Gebiet dort als „Lebensraum für die deutsche Rasse“, die dort ansässigen Menschen sollten versklavt und dann ermordet werden. In diesem Bezug wendete er das darwinsche Gesetz falsch an.

Grüße

Immortal

Hallo,

Hitler bezieht sich in seiner „Biografie“ Mein Kampf auf die
Eroberung des Ostens und beanspruchte dieses Gebiet dort als
„Lebensraum für die deutsche Rasse“, die dort ansässigen
Menschen sollten versklavt und dann ermordet werden.

Nein. Der Plan war, sie zu versklaven, dann unfruchtbar zu machen und sie weiterhin als Arbeitskräfte auszubeuten. Nur die „Intelligenz“ sollte ermordet werden. Die anderen konnte man ja noch brauchen …

Es gab deswegen Versuche zur Röntgenkastration an Häftlingen in Auschwitz. Dieser *zensiert* Plan sah vor, dass man die zu kastrierenden „Untermenschen“ vor einen Schalter treten und dort einige Minuten lang Formulare ausfüllen ließ. Der Beamte hinter dem Schalter schaltete die Röntgenröhren ein. Dadurch, so der Plan, sollte der „Untermensch“ kastriert werden, ohne etwas davon zu bemerken.

Es hat nur alles nicht so geklappt, wie sich das die Nazis fein ausgedacht hatten. Diese Apparatur mit den Röntgenröhren hat zu schweren Verbrennungen durch die Röntgenstrahlung geführt - da war nichts mit „unbemerkt“ kastrieren.

Schöne Grüße

Petra

1 Like

Wie gesagt, solche kranken Exp.gab es zu der Zeit einige, aber Fakt =

Ermordung, Versklavung oder Vertreibung!

Grüße

Immortal

Hallöchen Eduard,

ohne dir zu Nahe treten zu wollen: „Hallöchen“ und „in die KZs gestopft“ finde ich unangemessen formuliert für dieses grauenvolle Kapitel deutscher Geschichte. Ich weiß, das Thema „Darf man sich witzig zu Hitler, Holocaust, Nazi-Ideologie äußern“ ist schwierig, aber eine sachliche Formulierung hier im Geschichtsbrett fände ich schon besser.

Gruß!
Karl

mir ist da etwas nicht klar.
Hitler wollte den Osten für sich beanspruchen und ihn
natürlich auch besiedeln.
Aber was hätt er dann mit den Bevölkerungsgruppen gemacht die
dort leben?
Ich meine die Juden hätt er in die Kz’s gestopft und was hätt
er mit den anderen gemacht?Die waren doch nicht alle „arisch“
da… .

Also ich bin zwar sehr interessiert an Geschichte (und weiß
auch viel)aber das ist mir immer noch unklar…
Mfg Eduard

Behandlung der Slawen durch die Nazis
Hallo an alle,

die typische Einlassung der Wissenschaftler „das muss man differenziert betrachten“, gilt auch hier. Kleine Faustregel meinerseits: je östlicher, desto schlimmere Behandlung.

Hitlers Weltanschauung war auch in diesem Punkt nicht stringent. Gehen wir einige slawische Völker durch:

Jugoslawien (= Südslawien) wäre als Verbündeter recht gewesen, und wurde wegen des Bündniswechsels 1941 besetzt. Trotzdem blieben die slawischen Kroaten Verbündete.

Die westslawischen Slowaken waren als Quasi-Protektorat Verbündete. Selbst die Tschechen erfuhren, obwohl besetzt, nichz das Schicksal der Polen und konnten sich einer gewissen Selbstverwaltung erfreuen - man beließ es bis zuletzt beim Protektorat, was eine juristische (jaja, ich kenne den Unterschied zwischen Theorie und Praxis) Kontinuität des tschechischen Staates ermöglichte. Immerhin sagte Benesch 1938 noch: „Lieber Hitler als Habsburg.“ Was Otto von Habsburg später leicht süffisant kommentierte: „Das hat er dann ja auch bekommen.“

Besonderes Augenmerk verdient hier die Politik des an sich üblen Heydrich, der sich sehr um die Sympathie insbesondere der tschechischen Arbeiter bemühte. Gerade das war ein Motiv für das Attentat auf ihn. Auch Hitler äußerste sich positiv über die Leistungen der tschechischen Rüstungsindustrie (Skoda!) und unterband alle Versuche, diese Ingenieure und Arbeiter schlechter zu stellen. Der tschechische „Widerstand“ begann daher auch erst im Mai 1945, meistens danach. (Man lese Ota Filip zu dem Thema.)

Auch Polen, das so sehr unter der Besatzung leiden musste, war nicht von vornherein als Opfer auserkoren. Vielmehr dachte Hitler zunächst an ein Bündnis mit Polen gegen die Sowjetunion, was den polnischen Außenminister Beck entsetzt ausrufen ließ: „Ich glaube, Hitler will eine gemeinsame Grenze mit Japan!“

Im Endeffelt bleibt als Hauptziel der Rassepolitik das Gebiet der Sowjetunion, für das Polen in der Tat die Generalprobe lieferte.

Gruß,
Andreas