Hallo,
Die Ursachen des Alterns sind Gegenstand aktueller Forschungen. Es gibt noch keine ultimative Theorie. In den letzten Jahren hat sich aber folgende Hypothese als die beste herauskristallisiert:
Wir altern, weil das Erbgut unsterer Körperzellen Schäden ansammelt. Die betroffenen Zellen arbeiten nicht mehr so gut, letzlich geht die Zelle daran auch zugrunde. Je mehr Zellen je mehr Schäden haben, desto weniger kann das Gewebe und letzlich das Organ seine Aufgabe erfüllen. Dann ändert sich systemisch auch das Zusammenspiel: Giftstoffe werden zB. weniger gut abtransportiert und verursachen so noch mehr Schäden. Schließlich reicht die Leistung eines oder meherer wichtiger Organe nicht mehr aus und der Organsimus stirbt.
Die Rate, mit der sich Schäden im Erbgut ansammeln, bestimmt, wie schnell wir altern. Diese Rate hängt einmal ab von der Entstehung der Schäden und von der Reparaturleistung der Zellen.
Stoffwechsel erzeugt reaktive Zwischenprodukte, welche Schäden anrichten. Ein höherer Stoffwechsel führt so zu schnellerer Alterung. Die schädlichen Produkte werden von verschiedenen Enzymen „entgiftet“. Menschen bzw. Tiere, die diese Enzyme in höheren Mengen produzieren, altern langsamer. Neben der Reparaturleistung ist auch diese Entgiftungsleistung genetisch festgelegt.
Es gibt zwei Formen von schneller Vergreisung beim Menschen (Werner-Syndrom und Progerie). Beide Erbkrankheiten haben ihre Ursache im Ausfall von Reperatursystemen. Die Steuerung dieser Reparatursysteme ist sehr komplex und wir sind fern davon, medikamentös oder gar gentechnisch sinnvoll in diesen Prozess eingreifen zu können. So gibt es für diese o.g. Erkrankungen auch keine Heilung, ja nichtmal eine Therapie, welche den jungen Greisen auch nur etwas das kurze Leben verlängert.
Gewebe bzw. Organe, die andauernden schädigenden Einflüssen ausgesetzt sind, altern schneller (zB. die Haut von Sonnenanbetern).
Hormone beeinflussen den Stoffwechsel und können daher indirekt auch Einfluss auf die Alterung haben. Homone haben aber immer viele Wirkungen. Es ist weniger entscheidend, wie viel von einem Hormon da ist, sondern wann genau welches Verhältnis verschiedener Hormone da ist. Es gibt nicht die eine Schraube, wo man einfach dran dreht und alles wird gut. Der Eingriff in den Hormonhaushalt ist in aller Regel schwerwiegend und nicht gut steuerbar. Es ist zB. nicht unbedingt wünschenswert, den Alterungsprozess weitgehend aufzuhalten, zu dem Preis, mit 60 Jahren an Krebs zu erkranken und daran zu sterben…
VG
Jochen