Hallo, ente,
besonders wichtig wäre zu wissen, wie stark, bzw. in welchem Grade beide Organe geschädigt sind. Wie steht es um Blutdruck, Harnausscheidung, Bewegungsfähigkeit, etc. Euer Hausarzt müsste darüber Bescheid wissen.
Vor allem die Nierendiät ist in den verschiedenen Stadien einer Nierenschädigung unterschiedlich. Da dein Opa nicht zur Dialyse muss, ist anzunehmen, dass die Nieren noch relativ ausreichend funktionieren. Hier gilt (zum Unterschied von der Dialysediät, die die Flüssigkeitsmengen/Tag radikal beschränkt) möglichst viel zu trinken um die Harnausscheidung anzuregen und von Zeit zu Zeit auch die Menge des noch ausgeschiedenen Harns in einer 24 Stunden Messung festzustellen. Ziel ist mindestens 2 bis 4 Liter Harn am Tag zu produzieren. Damit wird erstens die (Rest-)Funktion der Nieren aufrecht erhalten und zweitens garantiert, dass so viel wie möglich Giftstoffe ausgeschieden werden.
Je nach Stadium der Niereninsuffizienz ist die Einschränkung von Eiweiß noch nicht so problematisch. Im Prädialysestadium wird die Zufuhr von etwa 0,6–1,0 g/kg Körpergewicht empfohlen, wobei pflanzliches Eiweiß zu bevorzugen ist.
Dein Opa sollte möglichst alles vermeiden, wo künstliche Zusatzstoffe drin sind (phosphathältig) und auch Unmengen von frischem, rohem Gemüse und Obst sollte er vermeiden.
Reis, Nudeln, magerer Fisch, mageres Rindfleisch sind gut, nichts Geräuchertes, nicht zu viel Milchprodukte, möglichst keine Nüsse und nicht zu viele Süssigkeiten gilt sowohl für Leber (teilweise), als auch für Niere,
Salzfrei ist übrigens keine typische Leberdiät, sondern eher eine typische Nierendiät.
An das salzarme bis salzfrei Essen sollte sich dein Opa allerdings langsam gewöhnen. Andere Gewürze und vor allem Kräuter ersetzen das Salz nach und nach. Aber solange dein Opa keine Ödeme oder starken, dauernden Bluthochdruck hat, muss man auch da nicht übertreiben.
Du sagst nichts, wie alt er ist - auch da ergeben sich Schwierigkeiten eher in der verlangten Flüssigkeitsaufnahme, als im Essen.
Du kannst die Zeit bis zur genauen Diätplanung durch die Diätologin ziemlich leicht überbrücken. Schmackhafte Nudelgerichte, Aufläufe mit Huhn, Fisch, Reisfleisch, Salat dazu, Quarkaufstriche, Quark mit Früchten, Früchtetees, Mineralwasser, alles in Maßen und gut ausgewogen.
Absolute No-Gos (für beide Diäten) sind fettreiche Speisen (Achtung auf „versteckte“ Fette), Pommes, Mayo, Pizzen, Cola, Knabbereien wie Chips/Soletti/ gesalzene Nüsse, dicke Torten und andere zu süße Sachen, Schokolade, fetter Käse, Schmalz, Hülsenfrüchte.
Obst und Gemüse sollte gekocht werden und das Kochwasser weggeschüttet (das hilft der Niere), Nüsse wären zwar für die Leber gut sind aber für die Nieren suboptimal:smile:
Du siehst, da geht noch viel!
Mein Rat (ich bin keine Medizinerin):
eher auf die Niere achten, die Nieren machen bei einer langsam fortschreitenden Insuffizienz keine Schmerzen und versagen immer mehr, die „Leberdiät“ ist etwas „einfacher“ und bei entsprechender Diät können sich Leberzellen auch wieder regenerieren - das ist bei der Niere nicht möglich. Daher im Internet nach schmackhaften Nierendiäten suchen (gibt es hunderttausendfach).
Wichtig für beide Organe: soviel wie möglich Bewegung machen
Eine Tabelle in der du
von Fett und Kohlenhydrate über Mineralstoffe und Vitamine bis zum Wassergehalt und den Kalorien von sehr vielen gängigen Lebensmitteln alles berechnen kannst ist enorm wichtig. Gut finde ich die hier:
http://www.naehrwertrechner.de/cgi-bin/naehrwertrech…
(rechts die Liste unter Datenschutzinfo ist die relevante)
Jede Menge Links findest du unter den konkreten Stichwörtern
Leberdiät, Nierendiät, Ernährung bei Niereninsuffizienz, etc.
Gute Besserung deinem Opa.
Gruß, Maresa
(Dialyse ist lebbar)