Leckerlie, was für ein Wort? Fragezeichen wird verlangt

…gehört vielleicht ins Plauderbrett, aber…
…warum bekommt ein Hund, der ausnahmsweise mal keinen Fehler im Menschensinn gemacht hat, dann zur Belohnung Futter ins Maul gestopft?
Mit geht das ewige Leckerliegereiche auf den Wecker. Ich bin bestimmt kein Fachmensch i. S. Hund, hatte aber schon einige Familienmitglieder dieser Spezies und niemals, nicht ein einziges Mal hat einer unserer Hunde ein Leckerlie bei Wohlverhalten bekommen (ich glaube sowas gab es früher auch gar nicht).
Mein jetziger Hund kommt strahlend auf mich zugerannt, wenn ich ihn rufe (meistens im Wald) und ich zeige ihm, dass ich mich darüber freue, wir lachen uns an und das wars.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

LG Sylvia

1 Like

Hi.

Was genau meinst du denn mit „keinen Fehler gemacht hat“? Und klar, eine Belohnung, in welcher Form auch immer, sollte immer drin sein bei positivem Verhalten.
Aber ich bin irgendwie deiner Meinung, was die Verhätschelei angeht. Stimmt schon.

Jep, so kenne ich das auch. So sollte es sein, ist aber leider nicht der Normalfall.

P.S. Und mal ehrlich jetzt, gegen ein ab und an Leckerlein hat doch niemand etwas einzuwenden.

Nun ja, wenn Hund und Herrchen keine wirklche Bindung zueinander haben - und dss ist nun mal leider öfters der Fall als es sich viele eingestehen wollen- dann hat ein Leckerchen halt immer noch mehr Zugkraft als alles andere.

Daß vieles nur per Leckerchen funktioniert ist also auch oftmals einfach ein Erziehungsproblem.

Es ist eben ein übliches Belohnungssystem. Man könnte genauso gut streicheln oder mit Worten loben…
Analog zur Kindererziehung, viele Kinder bekommen bei guten Zensuren Geld :wink:

Beatrix

Und dann wundert man sich warum die Bratzen dann später alle so materiell und oberflächlich geraten :wink:

Hallo,
manchmal reicht es, einfach Hund zu sein!
Warum bekommen manche Hunde regelmäßig Häppchen am Tisch? Weil sie es gelernt haben und im Zweifelsfalle penetrant betteln und der Mensch dem Blick nicht wiederstehen kann. (Schlechtes Gewissen).
Also, ich habe noch nie neben meinem fressenden Tier gehockt und ihm regelrecht bis in den Hals geguckt…
Den Fehler macht da wohl eher der Mensch.
Bei Omi`s süssen Tüttelhund mag es u.U. vertretbar sein, aber sobald es das Dominanzverhalten des Hundes beeinflusst, finde ich diese Leckerli-Fütterei bedenklich.
Als Hundebesitzerin fand ich es echt anstrengend, dem fütterwütigen Volk zu erklären, dass ich dies nicht möchte. Dann folgten Kommentare wie: „Ach, nur noch eins…“, (so wie die letzen fünf Leckerlis bereits die letzten waren), oder „Du gönnst dem Tier aber auch nichts“!
Das sind so meine Erfahrungen.
LG, Mao

Geht nicht anders, also hier an dieser Stelle:
Nachtrag: eigentlich wollte ich eine andere Überschrift wählen, da man aber eine Frage stellen muss, kam diese seltsame Wortverbindung zustande. Ich verbessere auf: „Was soll das mit diesen „Leckerlies“ und was ist das überhaupt für ein Wort?“

@valdez: Fehler im menschlichen Sinne: der Hund kommt nicht sofort, sondern muss dringend einen Duftfleck unter langem Nachdenken und auch noch mit Feuchtlecken zur Intensivierung aufnehmen, 1 Minute Wartezeit für die Herrschaft: Fehler! Kein Leckerlie!. Im Ernstfall böse Schelte!
Kein Fehler im menschlichen Sinn: der Hund kommt sofort: also Leckerli!

Na, bei guten Noten haben die Bratzen vorher ja eine Leistung erbracht. Könnte man eher als Vorbereitung für das Berufsleben sehen ?!
LG, Mao

@maoming: wobei ich diese „Leckerlies“ als Erziehungsmethode meinte…
LG Sylvia
Im Übrigen habe ich ja meinen jetztigen Hund auch als „gebraucht“ übernommen und er mir, als ich etwas aß, sofort auf die Pelle rückte. Ich erinnerte mich an alte Zeiten kurz vor dem aufrechten Gang, habe ihm die Zähne gezeigt und ihn wirklich ganz plötzlich angeknurrt. Er hat das niemals wieder gemacht.
Zum Glück hat er keine Ahnung von Menschenzähnen und ich war wirklich gut.

Eben. Leben und leben lassen, auch den Hund oder die Katz (meine Katzen bekommen auch mal ein Leckerli, obwohl sie immer ihren eigenen Kopp haben).

Gruß, Paran

Jaja, mein Hund darf auch mal von meiner Leberwurststulle abbeißen, aber darum gings ja überhaupt nicht. Es ging um diese unsäglichen Leckerlies aus dem unsäglichen Leckerliebeutel an der Taille zur Belohnung, weil der Hund endlich mal Sitz gemacht hat…oder dies und das nicht gemacht oder sonstwas doch gemacht hat.
Meine Güte

hi

man kann mit Clickertraining (im Sinne von positiver Verstärkung auf mehreren Ebenen) sehr, sehr viel erreichen in Sachen Hunde-/Pferdeerziehung - wesentlich mehr als mit einem „Lob“-Wort oder „Lob“-Gesten.

ABER man muss es beherrschen … denn es ist eben NICHT sinnloses Vollstopfen mit Leckerlie, auch wenn es von außen betrachtet oft so aussieht. Man muss das Timing für die Futterbelohunng (in Verbindung mit einem „lob“-Signal) im richtigen Sekundenbruchteil bringen, weil man sonst ggf. genau das falsche Verhalten bestätigt!

Es ist damit auch möglich „NICHT“-Verhalten positiv zu bestätigen …(also z.B. Stillliegen statt Herumzappeln) aber dazu braucht es extrem gute Beobachtungsgabe des Besitzers (und die haben die meisten Nicht-Hundehalter nun mal definitiv nicht) und verdammt gutes Timing. Das sieht dann von außen so aus als müsste der Hund nur „besonders“ gucken, damit beim Menschen ein Keks rausfällt … stimmt aber nicht

Sprich wenn man keine Ahnung hat von Clicker-Training

  • als Hundebesitzer : sollte man tunlichst die Finger von der Keksfütterei lassen …

  • als Zuschauer : könnte man ja mal bei genau diesem einen Hundebesitzer nachfragen (und nicht im Internet) bevor man den Keksgeber verurteilt :wink: kann sein man liegt richtig - kann sein man liegt völlig daneben

Gruß H.

Damit wird meiner Ansicht nach einfach ein falscher Anreiz gefördert … zumindest wenn dieses Belohnungssystem zu inflationär eingesetzt wird.

2 Like