LED- Kleinspannungsnetze marktreif?

Hallo Experten,

der Bau wirklich schöner 230V- Retrofitlampen scheitert vor allem an den 230V. Was das Gehäuse klobig macht, ist der notwendige Inverter, um die 230V AC in die DC LED- Spannung umzuwandeln.

Meine Idee wäre: Der Inverter gehört in den Lampenbaldachin, zur Fassung geht die passende Kleinspannung. Der Vorteil: Man könnte das Design des LED- Kühlkörpers deutlich kompakter und effezienter machen. Der Verwechslungsgefahr der Schraubfassungen zwischen Kleinspannung und 230V Mittelspannung bin ich mir bewusst. Vielleicht muß da eine neue Norm her.

Der zweite Schritt wäre, grundsätzlich 12 DV oder 24V DC für die Installation der Lampen zu verlegen. Denkbar wären z.B. Folienkabel, die übertapeziert oder überstrichen werden. Man könnte überall hin Deckenleuchten verlegen, ohne den Putz aufstemmen zu müssen.

Was meint Ihr ist das marktreif?

Zhaga Consortium
Hallo,

der Zhaga-Standard wurde 2010 ins Leben gerufen, um einheitliche Standards für die Schnittstelle zwischen Leuchte und Lampe zu entwickeln.
http://www.itwissen.info/definition/lexikon/Zhaga.html
http://www.elektronikpraxis.vogel.de/opto/articles/2…
http://www.elektroniknet.de/optoelektronik/ledlighti…
https://docs.google.com/viewer?url=http://www.vde.co…
http://www.osram.de/osram_de/news-und-wissen/led-hom…

https://en.wikipedia.org/wiki/Zhaga_Consortium

Hallo!

Das hab ich mir schon zu Zeiten gedacht, als noch 24V Lampen (natürlich mit Trafo) üblich waren. Allerdings muss man den Querschnitt der Leitungen überdenken, denn 5-10 Ampére sind da nicht selten (oder gar mehr).
Bei den LED’s sähe ich da weniger Probleme, da die Stromaufnahme gegenüber Niedervoltlampen deutlich geringer ist.
Das könnte man ja noch mit einer Photovoltaik-Anlage plus Akkus kombinieren.

Gute Idee

Gollum

Hallo!

der Bau wirklich schöner 230V- Retrofitlampen…

Retrofits ermöglichen Anwendern den niedrigschwelligen Umstieg von bisher verwendeten Leuchtmitteln auf LED. Die alten Leuchten werden weiterhin verwendet, aber anstelle einer Glüh- oder Gasentladungslampe wird ein LED-Leuchtmittel eingesetzt. Dafür sind technische Verrenkungen erforderlich, die zu Lasten von Wirkungsgrad, Zuverlässigkeit, optischen Eigenschaften und zuweilen leider zu Lasten der el. Sicherheit gehen. Zudem sind etliche Retrofits hinsichtlich elektromagnetischer Verträglichkeit grenzwertig. Retrofits wie z. B. T8-Röhren sind nicht gasdicht, was ihren Einsatz z. B. in ammoniakhaltiger Umgebung einschränkt. Sie zeigen mindestens grenzwertige oder sogar unzulässige Fehlerströme zu berührbaren Metallteilen, gängige Feuchtraumabdeckungen der Sockelkontakte passen nicht und die Konstruktion ist mit den Anforderungen an Schutzisolation inkompatibel, was aber die vielen am einschlägigen Markt agierenden Glücksritter nicht hindert, das Zeichen für Schutzisolation nebst CE-Zeichen für die Einhaltung aller Vorschriften aufzudrucken.

Die Entwicklung steht noch am Anfang. Zu viele Beteiligte wissen nicht, was sie tun und es interessiert sie auch nicht, weil sie in Goldgräberstimmung nur Dollarzeichen sehen und das eher vorsichtige Agieren von Branchengrößen wie Samsung, Philips und Osram als Zeichen von Verlierern missverstehen.

Eines der grundsätzlichen Probleme: LED sind für den Betrieb an Festspannung ganz und gar ungeeignet. Sie brauchen zur Speisung eine Stromquelle (eben keine Spannungsquelle). Eine einzelne LED reicht für Anzeigezwecke, aber für Beleuchtungszwecke kommt man damit nicht weit. So bestehen LED-Leuchten aus einer Reihenschaltung mehrerer LED. Weil über einer LED bei Nennstrom etwa 2,5 bis 3 V abfallen, braucht man für ein leistungsfähiges LED-Array zunächst einmal eine Stromquelle, die bei Konstantstrom eine Spannung von 30 … 40 V abzugeben vermag (12 LED in Reihe hat sich als Standard bei vielen Arrays herausgebildet). Die Stromquelle braucht auch noch etwas für ihre Funktion, so dass man insgesamt noch innerhalb der Grenzen für Kleinspannung bleibt. Stehen aber nur 12 V oder 24 V DC zur Verfügung, braucht man in jeder Leuchte einen Schaltregler, der daraus eine höhere Spannung macht.

Bevor ich von Hölzchen auf Stöckchen komme und mich in zahllosen Details verliere: Ein Kleinspannungsnetz ist durchaus denkbar, wobei dabei auch etwas höhere Spannungen als 24 V vorstellbar wären. Verabschieden muss man sich dabei aber von allen Retrofits, denn es ist unvertretbar, für Nieder- und Kleinspannung die gleichen Sockel zu verwenden, so dass man für z. B. 40 V DC vorgesehene Leuchten versehentlich ans 230 V AC-Netz anschließen kann.

Retrofits haben noch einen weiteren Nachteil: Sie sind nicht dimmbar, obwohl nichts besser zum Dimmen geeignet ist als LED. LED sind sogar besser zum Dimmen geeignet als herkömmliche Glühlampen, weil sich bei LED das abgegebene optische Spektrum beim Dimmen nur geringfügig verschiebt, während Glühlampen zu gelbroten Funzeln werden, dabei ihren Wirkungsgrad gegen Null gehen lassen und die Farbwidergabe grausig wird. Zukunftstaugliche Standards für LED-Beleuchtungen und ihre Stromversorgung haben deshalb auch Dimmbarkeit zu gewährleisten.

Als jemand, der beruflich einen tiefen Blick in die Branche nehmen/erleiden durfte/musste, besuchte ich die diesjährige Light+Building und sah mir die Exponate ungezählter Aussteller an. Auf den meisten Ständen brauchte ich nur Augenblicke, um die immer gleichen fernöstlichen Quellen mit den immer gleichen Konzeptschwächen und den immer gleichen Sicherheitsmängeln zu erkennen. VDE und ZVEI verschicken zwar aufgrund gravierender Defizite freundlich gehaltene Rundschreiben an ihre Mitgliedsfirmen, sie mögen sich bitte die einschlägigen Vorschriften in Erinnerung rufen, aber das interessiert niemanden, weil man ja Dokumente aus China vorweisen kann.

Zusammenfassend kann man feststellen, dass Retrofits eine Übergangslösung sind, die über die Rolle einer Krücke auf dem Weg zu dauerhaft tragfähigen Lösungen nicht hinaus kommen. Auf diesem Weg verschlafen gerade etliche kleine Hersteller, die allesamt die gleichen chinesischen Retrofit-Billigkomponenten zusammenschustern, ihre Zukunftschancen.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Retrofits ermöglichen Anwendern den niedrigschwelligen Umstieg
von bisher verwendeten Leuchtmitteln auf LED. Die alten
Leuchten werden weiterhin verwendet, aber anstelle einer Glüh-
oder Gasentladungslampe wird ein LED-Leuchtmittel eingesetzt.

Zusammenfassend kann man feststellen, dass Retrofits eine
Übergangslösung sind, die über die Rolle einer Krücke auf dem
Weg zu dauerhaft tragfähigen Lösungen nicht hinaus kommen. Auf
diesem Weg verschlafen gerade etliche kleine Hersteller, die
allesamt die gleichen chinesischen Retrofit-Billigkomponenten
zusammenschustern, ihre Zukunftschancen.

Das sehe ich auch so.

Die LED ist, im Gegensatz zu einer Glühlampe, kein Verschleissteil mehr, bzw. die Lebenserwartung der LED kommt in den Bereich der restlichen Elektronik.

Dadurch braucht man für LEDs keine Sockel mehr, was auch das thermische Management verbessert und die Lebenserwartung der LED weiter verlängert.

Im Bereich der Meldeleuchten wurde dieser Schritt recht schnell vollzogen, da sind die LEDs schon lange fest im Gerät eingebaut. Es gab eine Zeitlang auch Retrofits für Meldeleuchten, vor allem für T-Sockel.

MfG Peter(TOO)

Retrofits ermöglichen Anwendern den niedrigschwelligen Umstieg
von bisher verwendeten Leuchtmitteln auf LED. Die alten
Leuchten werden weiterhin verwendet, aber anstelle einer Glüh-
oder Gasentladungslampe wird ein LED-Leuchtmittel eingesetzt.
Dafür sind technische Verrenkungen erforderlich, die zu Lasten
von Wirkungsgrad, Zuverlässigkeit, optischen Eigenschaften und
zuweilen leider zu Lasten der el. Sicherheit gehen.

DIe Markenhersteller bekommen das seit Jahren gut hin.
Samsung, Philips und Toshiba haben LED-Lampen mit >80lm/W auf dem Markt.

Zudem sind
etliche Retrofits hinsichtlich elektromagnetischer
Verträglichkeit grenzwertig. Retrofits wie z. B. T8-Röhren
sind nicht gasdicht, was ihren Einsatz z. B. in
ammoniakhaltiger Umgebung einschränkt. Sie zeigen mindestens
grenzwertige oder sogar unzulässige Fehlerströme zu
berührbaren Metallteilen, gängige Feuchtraumabdeckungen der
Sockelkontakte passen nicht und die Konstruktion ist mit den
Anforderungen an Schutzisolation inkompatibel…

Das mag auf die Werke chinesischer Bastelstuben zutreffen, die Produkte europäischer Konzerne wie Philips oder Osram entsprechen allen gesetzlichen Vorgaben zur Elektrosicherheit.
Für Umgebungen mit Ammoniakhaltiger Luft wird es entsprechend konzipierte Leuchten geben. Bisher ist mir noch kein Fall von Ammoniakbelastung bekannt geworden, das ist ein Industriespezieller Fall.

Die Entwicklung steht noch am Anfang. Zu viele Beteiligte
wissen nicht, was sie tun und es interessiert sie auch nicht,
weil sie in Goldgräberstimmung nur Dollarzeichen sehen und das
eher vorsichtige Agieren von Branchengrößen wie Samsung,
Philips und Osram als Zeichen von Verlierern missverstehen.

Das mag 2010 zugetroffen haben, ist inzwischen aber so weit fortgeschritten dass selbst der größte Elektronikkonzern der Erde (Samsung) sich aus dem LED-Bereich zurückziehen will. Philips hat auch schon die Fahrradbeleuchtung aufgegeben.
Die Margen sind seit 2013 so sehr gesunken, dass die Chinesichen NoName-Bastler sich nur durch minderwertige Qualität unter miserablen Produktionsstandards halten können.

Retrofits haben noch einen weiteren Nachteil: Sie sind nicht
dimmbar, obwohl nichts besser zum Dimmen geeignet ist als LED.

Das ist völlig falsch! Woher hast du diese Information ?
Richtig ist, dass spätestens im Jahre 2009 mit der Philips Master LEDbulb eine dimmbare LED-Lampe auf den Markt kam.
http://www.idealo.de/preisvergleich/ProductCategory/…

Derzeit gibt es über 200 dimmbare LED-Lampen verschiedenster Hersteller.
http://www.idealo.de/preisvergleich/ProductCategory/…

Zusammenfassend kann man feststellen, dass Retrofits eine
Übergangslösung sind, die über die Rolle einer Krücke auf dem
Weg zu dauerhaft tragfähigen Lösungen nicht hinaus kommen. Auf
diesem Weg verschlafen gerade etliche kleine Hersteller, die
allesamt die gleichen chinesischen Retrofit-Billigkomponenten
zusammenschustern, ihre Zukunftschancen.

Es geht um die Anschaffungskosten, in Deutschland besteht aufgrund des zu hohen Lebensstandards viele Menschen eben nur Bedarf an günstigen oder billigen Lösungen.
Der geringe Prozentsatz an zahlungsfähig- und willigen Kunden verhindert den starken Preisverfall bei LED-Leuchten.
Die LED-Lampen da als Krücke zu bezeichnen, ist selbst beim Blick auf technisch fortschrittlichere Staaten wie die USA fehl am Platz.
Retrofits sind mehr als eine Übergangslösung.

Gruß

angerdan

Hallo angerdan,

Zusammenfassend kann man feststellen, dass Retrofits eine
Übergangslösung sind, die über die Rolle einer Krücke auf dem
Weg zu dauerhaft tragfähigen Lösungen nicht hinaus kommen. Auf
diesem Weg verschlafen gerade etliche kleine Hersteller, die
allesamt die gleichen chinesischen Retrofit-Billigkomponenten
zusammenschustern, ihre Zukunftschancen.

Es geht um die Anschaffungskosten, in Deutschland besteht
aufgrund des zu hohen Lebensstandards viele Menschen eben nur

Retrofits sind mehr als eine Übergangslösung.

Wenn ich eine neuen Leuchte kaufe speilt es keine Rolle ob das Leuchtmittel fest eingebaut ist oder auswechselbar ist.

Ein Problem liegt aktuell aber noch bei den Lampendesignern. Eine Fassung mit Kabel zu nehmen und da einen Lampenschirm drum zu basteln kann jeder, ganz ohne technischer Verständnis.
Für eine Leuchte mit integrierter LED braucht es etwas mehr Wissen, weil das thermische Management mit berücksichtigt werden muss. Mit dem entsprechenden Fachwissen eigentlich kein Problem…

MfG Peter(TOO)

Hallo!

Retrofits haben noch einen weiteren Nachteil: Sie sind nicht
dimmbar, obwohl nichts besser zum Dimmen geeignet ist als LED.

Stimmt doch gar nicht. Es gibt zunehmend dimmbare Exemplare!

LED sind sogar besser zum Dimmen geeignet als herkömmliche
Glühlampen, weil sich bei LED das abgegebene optische Spektrum
beim Dimmen nur geringfügig verschiebt, während Glühlampen zu
gelbroten Funzeln werden, dabei ihren Wirkungsgrad gegen Null
gehen lassen und die Farbwidergabe grausig wird.

Also die Aussage wundert mich zum Teil. Natürlich stimmt der Teil mit der Lichterzeugungs-Effizienz. LEDs werden gedimmt effizienter, Glühlampen das Gegenteil. Aber den Fakt der konstanten Farbtemperatur als generellen Vorteil zu verkaufen, ist kaum haltbar. Das mag bestenfalls in wenigen speziellen gewerblichen Bereichen stimmen. Im Privatbereich ist es aber ein gewünschter Effekt, wenn die Lichtfarbe mit abnehmender Helligkeit ins Rötliche geht. Man möchte dieses Licht ja nicht zum Lesen oder zum Auswerten grafischer Produkte, sondern als stimmungsvolle Hintergrundbeleuchtung. Es gibt da so eine Art Wohlfühlkurve, die den Bereich der als angenehm empfundenen Farbtemperatur in Abhängigkeit von der Beleuchtungsstärke darstellt. Leider finde ich die jetzt nicht auf Anhieb mit Google. Aber ich weiß auch so, dass man dort diesen Zusammenhang gut erkennen konnte. Es gab sogar mal ein dimmbares Retrofit-Leuchtmittel, bei dem man diesen Effekt extra mittels getrennt angesteuerten roten oder orangefarbenen LEDs eingebaut hat.

Hintergrund ist, dass ein kaltweißes schwaches Licht in der Natur dem Zustand eines dicht bewölkten grauen Himmels am nächsten kommt. Ist es noch bläulicher, aber sehr hell, könnte es von einem klaren blauen Himmel ausgehen. Das eher ins orange gehende typische Warmweiß, wie von Glühlampen bekannt, strahlt durch die Ähnlichkeit mit dem Licht kurz vor Sonnenuntergang oder kurz nach Sonnenaufgang wiederum Behaglichkeit aus.

MfG,
Marius

Hallo,

Retrofits sind mehr als eine Übergangslösung.

nein, das sind mehr oder weniger Krücken, um alte Leuchten weiter betreiben zu können.
Technisch macht es keinen Sinn, auf solche Leuchtmittel zu setzen, wenn man neue Leuchten entwirft.

Alle LED-Leuchtmittel, die als Ersatz für traditionelle Glühlampen angeboten werden, sind ein mehr oder weniger schlechter Kompromiss. Zugegeben, von einigen Markengerstellern gibt es da akzeptable Lösungen. Dabneben gibt es leider auch viel Müll, der oft nicht mal billig verkauft wird.

Bei Glühlampen und Kompaktleuchtstofflampen wird das Licht in einem engen Volumen erzeugt. Bei LED muß man die Strahler aber auf eine große Fläche verteilen, so dass die LED gut gekühlt werden.
Das hat auch den Charme, dass völlig neue Lampendesigns möglich werden.

Sehr viele dieser LED-Leuchtmittel haben auch einen zu geringen Abstrahlwinkel, so das nur ein mehr oder weniger großer Fleck auf dem Boden angestrahlt wird. Dann hat man das Problem wie bei allen Strahlern (Spots), die als allg. Beleuchtung
eingesetzt werden. Es gibt zwar einen großen Lichtstrom aus der Lampe, aber die Hütte wird nicht hell, weil 95% des Lichts vom Boden absorbiert wird.

Diese sogenanntnen „Maiskolben“-LED habe zwar diesen Mangel nicht, aber gerade bei denen ist das Kühlkonzept prinzipbedingt eher eine Katastrophe. Entwerder die Teile haben eine zu geringe Lichtleistung oder sind in der Bauform überdimensional groß.
Meist auch beides.

Diese ganzen Klimmzüge kann man dich sparen, wenn die LED-Lampe gleich richtig designed wird. Dann gehören die Strahler selbst mit minimalen Wärmeübergang auf großzügig bemessene Kühlflächen.
Auch bezüglich der Dimmung sind LED von Natur aus perfekt.
Aber wie Wolfgang schon erklärt hat, ist das Dimmen über die KSQ eher eine elektronische Umständlichkeit. Mit speziellen Steuerchips kann man das allerdings eher noch akzeptabel lösen.
Gruß Uwi

Hallo,

die Sache mit „spielt keine Rolle“, sehe ich anders. Auch eine/mehrere LED können mal deutlich vor der an sich erwartbaren statistischen Lebensdauer den Geist aufgeben. Und dann hat man eine ggf. teure Leuchte, die man dann insgesamt auf den Müll schmeißen kann/zumindest nicht mehr anständig aussieht.

Bei der Taschenlampe oder der billigen 08/15 Wand-/Deckenleuchte für Keller und Garage kann einem dies noch recht egal sein. Aber wenn ich mir ein neues Designerstück für Büro, Ess- oder Wohnzimmer, … anschaffe, das dann gerne auch mal den ein oder anderen Hunderter mehr kosten darf, sind für mich fest installierte LED ein echter Ausschlussgrund. Und dann merkt man schnell, wie die Auswahl schrumpft.

So würde ich z.B. gerne den richtigen „Brenner“ im Esszimmer austauschen, der mit zwei kleinen Halogenröhren bis zu 300W umsetzt, und finde ja diese ganz flachen LED in Glasplatte Leuchtenvarianten durchaus auch ganz nett. Aber die sind mir bislang alle nur ohne wechselbares Leuchtmittel über den Weg gelaufen, und ich habe keine Lust dann nach einiger Zeit dunkle Punkte auf dem Esstisch zu haben, wenn da mal einzelne LED ausfallen sollten. Insoweit fallen diese Leuchten alle für mich aus. Gilt auch für die wirklich schönen Leselampen, die ich vor ein paar Tagen in einem Designerladen in der Stadt entdeckte, die ebenso aufgebaut waren, …

BTW: Technische Antiquitäten aus unserer Zeit wird es auch immer weniger geben! Kann ich heute noch problemlos eine alte Designerleuchte auch mit einem LED-Leuchtmittel mit E14/27er Fassung betreiben, wird das Designerstück von heute morgen nur noch Schrott sein, wenn es auf fest eingebaute Leuchtmittel gesetzt hat.

Gruß vom Wiz

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Hallo Wiz,

die Sache mit „spielt keine Rolle“, sehe ich anders. Auch
eine/mehrere LED können mal deutlich vor der an sich
erwartbaren statistischen Lebensdauer den Geist aufgeben. Und
dann hat man eine ggf. teure Leuchte, die man dann insgesamt
auf den Müll schmeißen kann/zumindest nicht mehr anständig
aussieht.

Du hast gesetzlich 2 Jahre Gewährleistung und Garantie.

Wenn der Hersteller vertrauen in seine angegebenen 50’000h hat, kann er dir auch 5 Jahre Garantie geben.

Defekte LEDs kann man mit einem Lötkolben austauschen (lassen).
Wäre halt eine neue Dienstleistung und als Kunde muss man sich etwas umgewöhnen.
Aber bei den Handys sind auch die ganzen unabhängigen Reparaturdienstleister aus dem Boden geschossen …

Mit Sockel wird so ein LED-Leuchtmittel gleich riesig. Das Problem ist, dass die Wärme abgeführt werden muss und dies braucht dann Platz.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

ob Du Garantie bekommst, und was die dann umfasst, ist einzig und alleine Sache des jeweiligen Herstellers (Garantie ist eine rein freiwillige Leistung, und hat nichts mit der gesetzliche Gewährleistung zu tun). Und dass ein kleiner Produzent mit hohem Designanspruch Garantie auf zugekaufte LED geben wird, steht nicht wirklich zu erwarten. Zudem hast Du selbst bei der Gewährleistung schon nach sechs Monaten das Problem des Nachweises, dass der Mangel schon beim Kauf vorgelegen haben muss, und nicht anderweitig entstanden ist. Also da bewegen wir uns in zeitlich für mich nicht akzeptablen Zeiträumen.

Denn ich rede hier von ganz anderen zeitlichen Dimensionen. Eine wirklich gute und auch teure Leuchte (nur mal so ein Betrag in den Raum geworfen, der dabei gar nicht so selten überschritten wird: € 1.000,–) sollte so gebaut sein, dass sie durchaus auch als Antiquität in >50 Jahren noch einsetzbar ist. Das war bislang noch nie ein Problem, weil die Leuchtmittel selbst normalerweise kein Gestaltungsmerkmal waren, und auch problemlos austauschbar waren (notfalls kann man eine veraltete Fassung recht problemlos durch eine neuere ersetzen, weil dafür Platz vorhanden ist, …). Aber selbst im normalen Haushaltseinsatz darf ein gutes und teures Stück bitte > 10 Jahre Lebenserwartung mitbringen.

Und was die Reparaturen angeht: Dinge, die nicht auf Austausch von Verbrauchsmaterialien ausgelegt sind, sind recht regelmäßig so aufgebaut, dass man sie kaum zerstörungsfrei öffnen kann/dass das Öffnen und Verschließen zu einem recht aufwändigen und damit teuren Akt werden kann. Das begrenzt dann schon wieder deutlich die Wirtschaftlichkeit von Reparaturen. Abgesehen davon ist es natürlich schon etwas anderes, ein ohnehin mobiles Gerät wie ein Handy mal jemand für eine Reparatur einfach in die Hand drücken zu können, oder die Wohnzimmerlampe von der Decke schrauben zu müssen.

BTW: Es muss ja auch nicht mal um den Austausch einzelner LED gehen. Es wäre ja auch durchaus ein standardisiertes Panel (bzw. eine gewisse Leistungs- und Formenvielfalt an Panels) denkbar, die man dann im Falle des Falles komplett austauschen kann, wenn eine oder mehrere Einzel-LED den Geist aufgegeben haben. Also statt in der Esszimmerleuchte 24 Einzel-LED in Reihe in eine Glasplatte einzusetzen, eben zwei Standardstreifen a 12 nehmen, die für sich so gebaut/spezifiziert sind, dass sie beim Einbau in hierfür gedachte Leuchten damit problemlos funktionieren, aber eben austauschbar sind.

Gruß vom Wiz

Hallo,

Du hast gesetzlich 2 Jahre Gewährleistung und Garantie.

Garantie ist nicht gesetzlich vorgeschrieben.
Gewährleistung heißt eigentlich Sachmangelhaftung und ist in keiner Weise eine Mindesthaltbarkeit, sondern bezieht sich AUSSCHLIESSLICH auf Mängel, die bereits beim Kauf vorliegen.
Gruß

Hallo Wiz,

Eine wirklich gute und auch teure Leuchte (nur mal so ein
Betrag in den Raum geworfen, der dabei gar nicht so selten
überschritten wird: € 1.000,–) sollte so gebaut sein, dass
sie durchaus auch als Antiquität in >50 Jahren noch einsetzbar
ist. Das war bislang noch nie ein Problem, weil die
Leuchtmittel selbst normalerweise kein Gestaltungsmerkmal
waren, und auch problemlos austauschbar waren (notfalls kann
man eine veraltete Fassung recht problemlos durch eine neuere
ersetzen, weil dafür Platz vorhanden ist, …). Aber selbst im
normalen Haushaltseinsatz darf ein gutes und teures Stück
bitte > 10 Jahre Lebenserwartung mitbringen.

Du vergisst die nötige Elektronik zum Betrieb einer LED.
10 Jahre erreichen so in etwa die Elkos, bei einem guten Schaltungsentwurf und wenn man den Gewinn nicht optimiert.

Ob ein Gerät zerstörungsfrei auseinander genommen werden kann oder nicht, ist keine grundsätzliche rechtliche oder technische Forderung.
Dies ergibt sich nur aus den Herstellungskosten.

Das Problem ist halt, das die meisten Leute zu blöd sind Anschaffungs- und Unterhaltskosten gemeinsam zu betrachten…

BTW: Es muss ja auch nicht mal um den Austausch einzelner LED
gehen. Es wäre ja auch durchaus ein standardisiertes Panel
(bzw. eine gewisse Leistungs- und Formenvielfalt an Panels)
denkbar, die man dann im Falle des Falles komplett austauschen
kann, wenn eine oder mehrere Einzel-LED den Geist aufgegeben
haben. Also statt in der Esszimmerleuchte 24 Einzel-LED in
Reihe in eine Glasplatte einzusetzen, eben zwei
Standardstreifen a 12 nehmen, die für sich so
gebaut/spezifiziert sind, dass sie beim Einbau in hierfür
gedachte Leuchten damit problemlos funktionieren, aber eben
austauschbar sind.

Daran hatte ich ach schon gedacht, war aber zu faul dies auch noch zu schreiben.

Dazu müsste sich die Industrie aber mal zusammensetzen und einen Standard definieren. Oder in Hersteller prescht vor und hat damit einen solchen Erfolg, dass alle anderen kompatibel nachbauen :frowning:

Die andere Frage ist, wie lange LEDs noch im Einsatz sein werden, da ist vom Wirkungsgrad noch viel Luft für etwas besseres.
Vor 50 Jahren dachte man noch nicht an LEDs für Beleuchtungszwecke, da waren Na-Dampflampen als Sparlampen im Einsatz und man nahm das orange Licht in Kauf.
Damals dachte man eher an EL-Folien als Glühlampen-Ersatz, aber die haben sich nur eine Weile als Hintergrundbeleuchtung von LCDs durchgesetzt.

MfG Peter(TOO)

Zhaga Consortium

Dazu müsste sich die Industrie aber mal zusammensetzen und
einen Standard definieren. Oder in Hersteller prescht vor und
hat damit einen solchen Erfolg, dass alle anderen kompatibel
nachbauen :frowning:

Wie der ersten Antwort von mir zu diesem Thema ersichtlich ist, geschah dies bereits :wink:

Hallo,

die Elektronik sehe ich eigentlich weniger als ein ernstes Problem an. Die hat normalerweise den Platz, dass man die recht problemlos insgesamt austauschen kann, oder z.B. einen Elko mal schnell tauschen kann. Da die Miniaturisierung hier ohnehin fortschreitet, wird das vermutlich künftig sogar eher einfacher als komplizierter.

Was die Sache mit dem Öffnen der Leuchten angeht, so sehe ich da weniger die wirtschaftliche Frage bei richtig teuren Leuchten, an denen man genug verdienen kann, als das notwendige Bewusstsein, dass man ein Produkt entwickelt, das von vorne herein auf - hoffentlich zunehmend verfügbare - tauschbare Komponenten zurückgreift. So lange diese Komponenten aber nicht da sind, und jegliche Reparatur ein individuelles Bastlervergnügen wäre, das sich kaum jemand zutraut, wird man dieses Bewusstsein nicht schaffen.

Die Sache mit Zhaga finde ich diesbezüglich natürlich hoch interessant, wundere mich aber darüber, dass die ganzen Links auf Produkte aus 2012 verweisen, und ich mich nicht erinnern kann, jemals vorher über diesen Begriff gestolpert zu sein. Spaß macht so eine Geschichte aber natürlich nur dann, wenn Zhaga-Module in ausreichender Auswahl so wie jede klassische Glühbirne in jedem beliebigen Dorfsupermarkt zu finden sind. Das ist aber natürlich ein Henne-Ei-Problem, das angesichts der hohen durchschnittlichen Lebensdauer von LED nicht wirklich leicht zu lösen sein wird. Wer bislang jährlich 10.000 Glühbirnen mit 4.000h Lebenserwartung verkauft hat, und künftig nur noch 800 LEDs mit 50.000h (hab die Werte jetzt nicht alle nachgesehen, aber so ungefähr dürften die wohl stimmen) umsetzen kann, wird die Ladenfläche für entsprechende Module nicht sonderlich groß ausfallen lassen. Das kann dann nur mit einer nicht zu großen Vielfalt funktionieren.

Und natürlich ist auch die Frage, was nach der LED kommt, nicht unberechtigt. Ob die LED eine ähnliche Lebensdauer wie die klassische Glühbirne haben wird, halte ich für fraglich. Und dann geht es wieder um die Frage, wie der Migrationspfad aussieht. Und wenn man sich da heute keine Gedanken über entsprechende Standardisierungen macht, könnte es schnell passieren, dass die nächste Technologie zwar nach wie vor als Retrofit problemlos in der alten Wagenfeld Leuchte einsetzbar sein wird, dummerweise aber nicht in all den aktuellen LED-Leuchten.

Gruß vom Wiz