LEDs präzise einmauern

Verehrte Experten,

ich möchte jede Stufe meiner Marmortreppe mit einer LED beleuchten. Damit das richtig gut aussieht, müssen die LEDs so präzise gesetzt werden, daß das stark ins Modellbauhafte changiert.

Ich habe mir die Vorgehensweise folgendermaßen gedacht und bitte um Alternativ- oder ergänzende Vorschläge:

  1. Ich haue ein Loch in die Wand, saue es mit Haftgrund ein und biege die Anschlußdrähte der LED erst zu einem Schwalbenschwanz auseinander und dann seitlich im Zickzack.
  2. Ich berechne den Punkt auf der Treppenstufe, auf den die LED zielen muß.
  3. Ich besorge mir ein steifes und gerades Röhrchen (was könnte man da nehmen?), in das der Kopf der LED (3 mm) gerade hineinpaßt, länge es passend ab und stecke die LED hinein.
  4. Mit diesem Röhrchen kann ich nun die LED mit der gewünschten Ausrichtung und Tiefe in das Loch in der Wand drücken, dabei werden die beiden Anschlußdrähte am Boden des Loches ein wenig auseinandergedrückt.
  5. Da, wo die Anschlußdrähte sich zur LED hin vom Boden des Loches in der Wand entfernen, fixiere ich sie mit Heißkleber und kann das Zielrohr wieder abziehen.
  6. Nun wird ein Batzen Fliesenkleber so hineinmodelliert, daß er den oberen Rand des Sockels der LED umfaßt. Die LED ist nun fest eingemauert.
  7. Anschlüsse verlöten und verbleibendes Loch mit Gips spachteln. Die Dachkuppel der LED ragt nun ca. einen Millimeter aus der Wand.

Gruß

Pavel

Es gibt auch Fassungen für LEDs:
http://www.reichelt.de/inhalt.html?SID=17bP%40eQKwQA…

Danke für den Hinweis, aber mit dem Thema LED-Fassung habe ich mich schon beschäftigt.
Die Fassung erleichtert das genaue Setzen nicht, weil ich keine Frontplatte habe, und die LED schräg nach unten schauen soll. Einen Reflektor benötige ich nicht, weil die lichtstarken LEDs nur 15 - 20° Abstrahlwinkel haben.
Hauptvorteil der Fassung wäre die Möglichkeit, die LED zu wechseln. Die Erfordernis hierfür sollte erstmals nach 10 - 15 Jahren auftreten, und dann müßte sich das Vorderteil der Fassung abschrauben lassen. Das geht nur, wenn die Fassung etliche Millimeter auskragt, aber wenn sie das tut, dann tritt im Laufe der Jahre irgendein Trottel dagegen, und schon ist neese.

Gruß

Pavel

Hallo Pavel,

  1. Anschlüsse verlöten und verbleibendes Loch mit Gips
    spachteln. Die Dachkuppel der LED ragt nun ca. einen
    Millimeter aus der Wand.

Diesen Punkt verstehe ichnicht ganz, du hast ja die LEG schon eingeklebt ???

Irgendwo musst du noch mit den Zuleitungen durch, also musst du die Wand auch noch aufschlitzen ?!

Eigentlich müsste es genügen 10mm Löcher zu bohren und einen Schlitz zum „Verdrahtungs-Schlitz“ machen.
Dann Heisskleber hinten ins Loch und die LED, mit den bereits angelöteten Drähten hineinstecken. Zum setzen wäre wohl ein kleines Brettchen mit einem eingesetzten Röhrchen geeignet, damit alle LEDs gleichmässig überstehen.
Nun kannst du Saft auf die LED, natürlich mit Vorwiderstand, geben und sie gemütlich ausrichten.
Danach kannst du den Rest noch mit Fliesenkleber oder Putz auffüllen, dazu ist dann wohl am besten eine Spritze geeignet.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

Hauptvorteil der Fassung wäre die Möglichkeit, die LED zu
wechseln. Die Erfordernis hierfür sollte erstmals nach 10 - 15
Jahren auftreten,

auch wenn LED im Grunde eine lange Lebensdauer haben, können sie kaputt gehen, auch nach zwei Monaten. Ich würde auf jeden Fall eine Möglichkeit vorsehen, die LED ohne Stemmarbeiten zu wechseln.

Gerhard

Hallo,

Hauptvorteil der Fassung wäre die Möglichkeit, die LED zu
wechseln. Die Erfordernis hierfür sollte erstmals nach 10 - 15
Jahren auftreten,

auch wenn LED im Grunde eine lange Lebensdauer haben, können
sie kaputt gehen, auch nach zwei Monaten. Ich würde auf jeden
Fall eine Möglichkeit vorsehen, die LED ohne Stemmarbeiten zu
wechseln.

Stimmt (leider). Laut Murphy müsste mind. eine der eingemauerten LEDs kaputt sein…
Ich würde nicht auf die Langlebigkeit der LEDs vertrauen und mit Stecksockeln arbeiten. Stecksockel einmauern wie beschrieben, LED kann ohne Probleme von vorne gewechselt werden. Das Ausrichten der Stecksockel fällt sogar noch leichter, ein Holzstab mit 3mm Durchmesser reicht.

Solltest du jedoch so vorgehen wie von dir beschrieben, nimm einen 5mm Holzstab und bohre ein 3mm-Loch rein, in das die LED passt. Dann hast du ebenfalls eine Ausrichtungshilfe.

mfg
Jolly

Hallo!

…haue ein Loch in die Wand, :saue es mit Haftgrund ein
und biege die Anschlußdrähte :der LED…

So wird das nix. Eine Led und ihre empfindlichen Beinchen haben direkt in Mörtel oder Gips nichts verloren. Außerdem muß ein Leuchtmittel, egal welches, ohne Hammer und Meißel auswechselbar sein. Auf die hohe Lebensdauer kann man nicht bauen. Niemand garantiert, daß die Led nicht doch morgen ihren Geist aushaucht, jemand mit der Kehrschaufel dagegen dengelt oder die Stromversorgung einen Strich durch alle Zuverlässigkeitshoffnungen macht. Etwas mechanischer Aufwand, der Montage und Instandsetzungen erleichtert, wird nicht zu vermeiden sein. Es fängt damit an, daß an geeigneter Stelle ein Kabel aus der Wand kommt, man vor der Wand die Led montiert, um sie dann samt Kabelenden in der Wand verschwinden zu lassen. Dabei sollten mechanische Spannungen vom Bauelement und seinen Anschlüssen fern gehalten werden.

Vorschlag: Eine Fassung mit Schraubanschlüssen für das anzuschließende Kabel wird in ein kurzes Rohrstück (nur einige zig mm) aus z. B. Messing eingebaut. Das Rohr trägt an seinem vorderen Ende einen Flansch mit zwei Bohrungen an den äußeren Enden. Damit wird die Konstruktion in der Wand mit Schrauben und Dübeln befestigt. Das hintere Ende des Rohrs ist groß genug, um das Kabelende (man montiert vor der Wand, hat also ein paar Zentimeter Kabel beim Einsetzen in die Wand unterzubringen) aufzunehmen. Für eine sichere Montage sollte man das aus der Wand kommende Kabel mit eine Schelle oder per Kabelbinder am Rohr mechanisch abfangen. In der Wand sind mehrere Bohrungen zu setzen. Eine Bohrung mit Rohrdurchmesser, z. B. 20 mm, und 2 Bohrungen für Dübel zum Festschrauben des mit dem Rohr verlöteten Befestigungsflansches. Sichtteile wie der Flansch müssen mechanisch sauber hergestellt, gestrahlt und z. B. matt vernickelt werden.

Je nach Bauart der Treppe kann man die in kleine Gehäuse eingebauten Leds auch unter die Stufen montieren, z. B. an der vorderen Kante unter dem Auftritt, so daß die jeweils darunter liegende Stufe beleuchtet wird.

In einer weiteren Variante montiert man an der Wand ein Rohr mit ovalem, runden oder rechteckigen Querschnitt. Im Rohr sind Kabel und Leds untergebracht und das Rohr selbst ist vernickelt oder wie auch immer passend zur Treppe beschichtet.

Wenn man von der Bastelei nicht genug bekommen kann, bieten sich Lichtleiter aus Kunststoff, lichtleitende Folien oder Acrylstäbe für Beleuchtungszwecke an. Und dann kann man noch ein i-Tüpfelchen setzen, indem man auch am Tage beleuchtet und zwar mit Sonnenlicht. Dafür gibt’s Spiegelfolien zur Herstellung lichtleitender Schächte. Und schließlich lassen sich mit Leuchtstoffröhren tolle Sachen realisieren. Es gibt verschiedene Methoden, eine gerne auch sehr lange Leuchtstoffröhre nur einseitig angeschlossen als Leuchtstab zu verwenden und Leuchtstofflampen zu dimmen. Das ist dann die Beleuchtung für die Zeit zwischen Tageslicht und Notbeleuchtung per Led. Eine immer breiter werdende Szene aus Architekten, Künstlern, Handwerkern und phantasievollen Laien beschäftigt sich inzwischen mit den vielfältigen Möglichkeiten.

Hier lassen sich schlecht konstruktive Details beschreiben. Insgesamt ist es ein bißchen Aufwand, aber eben an jeder Led genau die gleiche Konstruktion. Unter dem Strich wird es einfacher und vor allen Dingen mit besserem Ergebnis, als irgendeine Wuselei mit elektrischen Teilen direkt in Gips oder Mörtel.

Deine Möglichkeiten, mechanische Sachen herzustellen, kann ich natürlich nicht einschätzen. Wenn Du dafür einen Handwerker beauftragen mußt/willst, sind Metallbildner für solchen Fummelkram mit Beleuchtungen die geeigneten Leute. Das wird dann zwar nicht so ganz billig, aber für viele Jahre jeden Tag eine Freude fürs Auge.

Gruß
Wolfgang

Vielen Dank dafür, daß Du Dir so Gedanken machst zu meiner geplanten Bastelei.

Warum bist Du so sehr dagegen, einen fliegenden Aufbau zu vergießen? Das war im Amateurfunk in den 60er-Jahren eine beliebte Technik, um kleinere Transistorgeräte möglichst klein zu bauen, als man noch mit den großen passiven Bauteilen aus der Röhrentechnik vorlieb nehmen mußte. Man lötete alles platzsparend kreuz und quer; und nachdem die Trimmer etc. justiert waren und alles gut funktionierte, goß man das ganze mit Epoxidharz zu einem stabilen Block, der war unverwüstlich und brauchte kein Gehäuse mehr.

Dein Vorschlag mit dem Messingflansch hat den Nachteil, daß er 7 Quadratmillimeter Leuchtfläche mit einer sichtbaren Fassung von gut 1000 Quadratmillimetern erdrückt.
Für mich sind die winzigen Abmessungen der 3mm-LED ein Vorteil, den ich dadurch nutzen will, daß die Lampe selbst ins Unsichtbare zurücktritt.

Allerdings habt Ihr alle mich davon überzeugt, doch Fassungen zu verwenden. Ich neige jetzt dazu, eine Fassung für gedruckte Schaltungen präzise im Mauerwerk zu setzen, vielleicht mit einem Flexmörtel. Die auf dieser Fassung sitzende LED wird dann zwar eingegipst, vorher aber mit einem winzigen Rohrstück aus Alu oder Edelstahl bekleidet, das man nötigenfalls aus dem Gips herausklopfen kann, um die LED auszutauschen.
Vielleicht könnte man später das Rohrstück auch mit Paraffin in das gipserne Loch kleben. Zum Auswechseln bohrt man ein Loch in die kaputte LED, schraubt eine Schraube hinein, erwärmt das ganze auf 70 Grad und zieht die LED mitsamt Rohrhülse heraus.

Gruß

Pavel

Guten Abend!

Warum bist Du so sehr :dagegen, einen fliegenden :Aufbau zu vergießen? Das war :im Amateurfunk in den :60er-Jahren eine beliebte :Technik, um kleinere :Transistorgeräte möglichst :klein zu bauen, als man noch :mit den großen passiven :Bauteilen aus der :Röhrentechnik vorlieb nehmen :mußte. Man lötete alles
platzsparend kreuz und quer; :und nachdem die Trimmer etc.
justiert waren und alles gut :funktionierte, goß man das :ganze mit Epoxidharz zu einem :stabilen Block, der war :unverwüstlich und brauchte :kein Gehäuse mehr.

Verguß findet bis heute statt, aber nicht als Notlösung, sondern im Interesse feinster Qualität, um z. B. Luftfeuchtigkeit und mechanische Schwingungen von einer Schaltung fern zu halten. Epoxydharz ist beim Vergießen elektrischer Bauelemente i. d. R. ungeeignet. Mengenabhängig exotherme Reaktion und während der Aushärtung als Folge von Schrumpfung entstehende mechanische Spannungen machen das Ergebnis zum Glücksspiel. Ähnlich ungeeignet in direkter Verbindung mit elektronischen Bauteilen ist übrigens Gips. Zwar hält sich die Wärmeentwicklung beim Erhärten in Grenzen, aber Gips bringt mechanische Spannungen auf das Bauelement und Gips ist hygroskopisch, empfindliche Bauelemente und Kontakte werden darin vergammeln.

Gruß
Wolfgang

Ja schon, Gips macht Korrosion, aber der Gips würde kaum in Berührung mit der LED kommen und nur ein bißchen mit dem LED-Sockel. Die elektrischen Leitungen und Lötstellen würde ich in Fliesenmörtel einbetten. Gips oder Gipsputz kommt dann oben drauf als letzte Schicht.
Meinst Du, die 30 Jahre alte Wand (aus Bims gemauert) bewegt sich noch so stark, daß sie eingemörtelten Kupferdraht zerreißt?

Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr gefällt mir die Idee, rund um die LED einen Luftspalt von 1mm zu schaffen und mit Stearin (nicht Parafin) zu füllen, so daß man die LED ganz ohne Stemmarbeiten auswechseln kann.

Verguß findet bis heute statt, aber nicht als Notlösung,
sondern im Interesse feinster Qualität, um z. B.

Ja, und um Experimentatoren von spannungsführenden Teilen fernzuhalten.

elektrischer Bauelemente i. d. R. ungeeignet. Mengenabhängig
exotherme Reaktion und während der Aushärtung als Folge von
Schrumpfung entstehende mechanische Spannungen machen das
Ergebnis zum Glücksspiel.

Als man die ersten Silizium-Transistoren kaufen konnte, baute ich mir ein Ukw-Taschenradio aus ein paar Transistoren BC weißnichtmehr, einem Transistor AC 126 und Teilen aus einem alten Fernseher. Das Gerät war letztlich ein epoxidvergossener Block, kleiner als eine Packung Tempos. Nirgends konnte man damals so ein kleines UKW-Radio kaufen.
Technisch handelte es sich um einen sog. Pendel-Empfänger. Ich hatte ihn mit einem Audio-Eingang versehen, und in Verbindung mit z.B. einem Plattenspieler war er ein Piratensender, den jeder UKW-Empfänger im Umkreis von 100m hören konnte.

Gruß

Pavel

Guten Abend!

Meinst Du, die 30 Jahre alte :Wand (aus Bims gemauert) :bewegt sich noch so stark, :daß sie eingemörtelten :Kupferdraht zerreißt?

Gewiß nicht. Wenn Kupferdraht in einer Wand zerreißt, hat man andere Sorgen als Treppenstufenbeleuchtung, dann fällt vermutlich die Bude zusammen. Kupfer kann man abscheren, aber zerreißen wird Kupferdraht nicht. Er wird einfach nur länger und ein bißchen dünner. Durch Ziehen wird der Draht ja auch hergestellt.

mit z.B. einem Plattenspieler :war er ein Piratensender, den
jeder UKW-Empfänger im :Umkreis von 100m hören :konnte.

Senderbau - natürlich illegal - zog mich vor seeehr langer Zeit wie magisch an. Als Jugendlicher hätte ich noch sagen können „Herr Richter, ich wußte gar nicht…“, aber heute nimmt mir das keiner mehr ab und der Reiz daran ist mir auch längst abhanden gekommen.

Gruß
Wolfgang