Leere Patronen bei Jagdflugzeugen

Hallo

Ich habe mich letztens gefragt, was eigentlich mit den leeren Patronenhülsen geschieht, bei einem Jagdflugzeug ausdem Zweiten Weltkrieg und bei heutigen modernen Jets. Werden die gesammelt im Flugzeug, oder gibt es hinter dem schiessenden Jäger eine „Wolke“ aus Messinghülsen die zu Boden fallen?
Wie lange kann ein Jäger eigentlich Dauerfeuer geben, das heisst wie gross ist der Munitionsvorrat der MGs? Vorallem der vergleich zweiter Weltkrieg und heute würde mich da interessieren.

Kennt sich da jemand näher aus? In Büchern werden solche Fragen meistens kaum behandelt.

Gruss
Christian

Hallo

Ich habe mich letztens gefragt, was eigentlich mit den leeren
Patronenhülsen geschieht, bei einem Jagdflugzeug ausdem
Zweiten Weltkrieg und bei heutigen modernen Jets. Werden die
gesammelt im Flugzeug, oder gibt es hinter dem schiessenden
Jäger eine „Wolke“ aus Messinghülsen die zu Boden fallen?

Bei ZW Flugzeugen waren meiner Meinung nach in der Regel (gibts Ausnahmen ? ) Auswurfschaechte für die Huelsen vorhanden. Die von Dir beschriebenen Wolke an Huelsen habe ich in Orginalaufnahmen als Vorspann eines Simulationsspiels mal gesehen. Da rieselten Unmassen an Huelsen an vier Stellen unter dem Fluegel raus. Wie das bei modernen Flugzeugen ist, weiss ich nicht.

Wie lange kann ein Jäger eigentlich Dauerfeuer geben, das
heisst wie gross ist der Munitionsvorrat der MGs? Vorallem der
vergleich zweiter Weltkrieg und heute würde mich da
interessieren.

Rein intuitiv und mit einem bisschen MG- Schiesserfahrung aus meiner Wehrdienstzeit wuerde ich sagen, dass die maximale Dauerfeuerzeit nicht vom Munitionsvorrat, sondern von der Erhitzung der Rohre abhaengt. Ich vermute, dass die Board MG und MK nur kurze Feuerstoesse abgeben koennen und dann eine Abkühlzeit brauchen.

Tschuess !

Andreas

Kennt sich da jemand näher aus? In Büchern werden solche
Fragen meistens kaum behandelt.

Gruss
Christian

Hi Christian,

soweit ich mich noch erinnern kann, hat der Tornado der Luftwaffe eine Aufbewahrungskammer für die leeren Hülsen, sodaß diese wiederverwendet werden können.

Da heutzutage eine MG bei Flugzeugen nicht mehr zu der Hauptbewaffnung zählt, hat ein Kampflugzeug auch nicht mehr soviel Munition aus Gewichtsgründen dabei. Der Tornado hat glaub ich 2 Gatling MG mit 30mm Munition. Diese MG’s haben eine Schußrate von 8000 Schuß/min. Bei einer Munitionsbestückung von schätzungsweise 300 Schuß kannst du dir ausrechnen wie lange das hät. Die Rohre erhitzen sich aufjedenfall nicht so schnell wie die Munition leer ist. :smile:

Alle Angaben ohne Gewähr, da ich schon wieder zu lange von der Luftwaffe weg bin.

Viele Grüße
Michael

Die Rohre erhitzen sich
aufjedenfall nicht so schnell wie die Munition leer ist. :smile:

Sicher? Ich habe irgendwo gelesen, daß der Läufe hinüber wären, wenn man die gesamte Munition in einer Salve abfeuert. Es kann allerdings auch sein, daß das nur für den A110 galt, bei dem die 30mm Geschütze zur Hauptbewaffnung gehören (panzerbrechende Uranmunition).

Hi!
Bei modernen Flugzeugen werden die Hülsen grundsätzlich in einer speziellen Kammer gesammelt.
Der Tornado hat keine Gatling-Kanone im eigentlichen Sinne, sondern eine Revolverkanone mit einem festen Lauf und einer mehrschüssigen Patronenkammer.
Dadurch ist auch eine nur entsprechend geringere Kadenz möglich als bei einer 20mm-Vulcan z.B., allerdings spricht die Mauser des Tornado spontaner an.
Bis eine mehrläufige Kanone ihre volle Schussfrequenz erreicht, vergehen wertvolle Zehntelsekunden.
Die Revolverkanone schiesst sofort mit voller Geschwindigkeit und ohne Verzögerung.
Allerdings streiten sich die Experten über jeweilge Vor- und Nachteile.
Gruss
Krischan

Frag mal im Brett Militärhistorie
da gib’s wahrscheinlich auch gute Fachleute
für sowas.
Gruß Uwi

Luftkühlung
Die Läufe werden durch den ‚Fahrtwind‘ recht gut gekühlt, Hitze ist weniger das Problem.

Hallo

Die Hülsen fliegen einfach raus, es wäre zu viel Aufwand für nix: Hülsen werden nicht wiederverwendet, sind sozusagen Einwegdosen. Übrigens hat der Tornado eine Mauser 27mm Kanone, keine Gatling. Dafür haben alle amerikanischen Maschinen haben „Vulcan“-Kanonnen nach dem Gatling-Prinzip: Zwischen 3 und 6 Läufe die sich im Kreis drehen, von einem E-Motor angetrieben.

Die Überhitzung von MGs tritt immer bei Dauerfeuer auf, aber das heißt ein paar hundert Schuss ununterbrochen zu feuern. Mal davon abgesehen, daß der Munitionsvorrat höchstens 30 Sekunden Dauerfeuer erlaubt, macht es im Luftkampf oder bei der Bodenzielbekämpfung keinen Sinn. Salven von 1-2 Sekunden dauer können aber, wenn man die reichliche Luftkühlung berücksichtigt, nie zur Überhitzung führen.

Ciao
Thud