In der Tat, unsere Herren Inschenöhre haben sich da was Tolles ausgedacht:
Wenn man einen Zähler an das Internet anschließen möchte, etwa um auf der Firmentoilette sitzend am Smartphone nachgucken zu können, dass man gerade 10,5W zu Hause verbraucht, dann ist das „die Zukunft“, das intelligente Netz, denn so sagt man, nur so könne man die Energiewende auch für sich persönlich umsetzen.
Und da niemand aufwändig Leitungen verlegen möchte, hat man sich gedacht: Na, dann sehen wir doch schon im Neubau Leerrohre vor, um den Zählerschrank ins Internet zu bringen. Dann muss man nur noch eine Leitung einziehen und gut ist.
Aber wohin, meine Herren, wohin denn?
Der Praktiker sagt:
Internet ist da, wo der Router ist. Der Praktiker verlegt einfach schon im Neubau einen Cat7 Leitung vom Routerstandort in den dafür vorgesehen Raum innerhalb des Zählerschranks, alles super.
Die Herren Inschenöhre sagen:
Das Internet kommt aus dem Netz, was in der Straße liegt. Da müssen wir hin! Also, hopp, legt ein Rohr zum Abschlusspunkt des Netzbetreibers.
Der Fachmann wundert sich. „Hömma, da kommt doch fast immer ein Signal an, was man gar nicht nutzen kann, wenn man keinen Router hat!“
Die Inschenöhre sagen: „Ja sicher, der Router kommt ja deshalb auch in den APZ-Raum innerhalb des Zählerschranks!“
Der Kunde sagt: „Soll ich dann extra einen 40€-Vertrag abschließen für diesen doofen Zähler??? Oder soll ich dann den Router, der meinen Haushalt versorgen muss, in den Zählerschrank packen? Verplombt??? Und WLAN aus einem Blechkasten? Wie komme ich an die LAN und Telefonbuchsen dran? Was soll das!“
Und da sagen alle: „Na, das ist nicht unser Problem, darüber müssen wir nicht nachdenken, WIR haben unsere Schuldigkeit getan, WIR haben für ein tolles Leerrohr gesorgt, schau mal, wie schön das glänzt!“
Kapiert?
Wir Elektriker nämlich nicht.
Es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit NIE dazu kommen, dass der EFH-Besitzer einen separaten Internetvertrag für den Zähler abschließt. Im EFH ist es absolut sinnvoll, die Netzwerkverkabelung so zu planen, dass man auch am Zählerschrank eine Netzwerkdose hat. Dass man im Neubau Leerrohre auf Putz (!!!) verlegt zur Vorbereitung der Verbindungsleitung vom „Abschlusspunkt Zählerplatz“ (=Router zum Zähler) und „Abschlusspunkt Liniennetz“ (=Hausanschluss Telekom/Kabel/Glasfaser) ist natürlich der absolute HOHN.
Diese Rohre könnte man auf Putz ja immer, jederzeit, nachträglich verlegen.
Wer hat sich so einen Mist ausgedacht?
Ach so, siehe oben, die Herren Inschenöhre vom VDE, der übrigens ein privater Verein ist, ganz so wie euer Fußballclub und Schützenverein im Dorf.
Dass das Rohr dort schon liegt, ist nur eine Abwälzung von Kosten für den Internetanschluss des Zählerplatzrouters auf den Hausbesitzer. Wenn der Messstellenbetreiber mal irgendwann so etwas bauen will, muss er lediglich ein Fernsehkabel/Netzwerkkabel/Glasfaserkabel einziehen. Darum geht es.
Ach so, kann das weg, war die Frage?
Warte bis zur Endabnahme, ist meine Antwort, nimm dann den Akkuschrauber.
Und warum eigentlich ZWEI Leerrohre? Kannst du mal ein Foto machen, am besten zwei (mich würde interessieren, wie der Zählerschrank bei geöffneter Tür aussieht. Und dann noch eins als Übersicht, wie/wo die Rohre abgehen.).
Eine Online-Fernablesung des Einspeisezählers wird es nicht geben. Nicht auf absehbare Zeit.