Legasthenie als Ausrede?

Hi…

Ich habe immer mehr und mehr das Gefühl, das Legasthenie eine Ausrede ist. Ich bin in diversen Foren unterwegs und finde immer wieder ganz eklatante Fehler sowohl in der Orthographie wie auch Interpunktion.

Es geht mir nicht darum jeden noch so kleinen Fehler zu kritisieren, da ich selber auch nicht das große Ass bin. Jeder hat mal nen Tipp/Denkfehler und jeder hat auch das ein oder andere Wort, wo er sich nicht ganz sicher ist wie man es jetzt genau schreibt. Aber es kann doch nicht so ausarten, oder doch?

Ich mag jetzt auch keine Legastheniker als Faul oder ähnliches hinstellen. Es gibt ja durchaus diese Krankheit.

Heute war wieder einer am schreiben ( Altersklasse 14-16 ), hatte nur ein paar Satzzeichen vergessen und 1-2 Wörter falsch geschrieben. Diese habe ich korrigiert und freundlich geschrieben, das ich die vergessenen Satzzeichen mal eben dazugefügt habe.

Hier mal der geschriebene Text von ihm …

N5ero am 11.06. um 14:50 Uhr Zitieren Bearbeiten Löschen
Finde Stämme auch einfacher. Travian ist VIEL schwerer, da hatte der
beste 80 Dörfer.
Travian endet mit einem WW, das heißt es tauchen auf der Spielwelt
Dörfer auf. Diese muss man versuchen zu adeln, denn nur Dort kann man
ein WW bauen (Weltwunder). Ja und dann gehts darum welche Allianz ihr
WW als erstes auf 100 hat. ^^

Edit: Interpunktion 6 setzen ^^
Hab es aber mal korrigiert.

N5ero heute um 15:00 Uhr Zitieren Bearbeiten Löschen
Nur weil ich Legasthenie hab.

Könnte ein Legastheniker überhaupt Legasthenie richtig schreiben. Er hat es ja getan. Groß-/Kleinschreibung hatte er auch in dem vorhergehenden Text größtenteils richtig.

Wie gesagt… ich habe nur die Satzzeichen korrigiert. Das waren ein paar Kommas und Punkte.

Besonders fällt es mir bei der jüngeren Generation auf. Da wird einfach vor sich hin getextet und wenn man sie denn höflich auf ihre Fehler aufmerksam macht, bekommt man nur allzuhäufig die Antwort das sie Legastheniker seien.

Ich kann mir aber schwer vorstellen, das wir eine ganze Generation Legastheniker großziehen.

Sehr schön fand ich z.b. folgenden Beitrag
http://mm.iserve4u.ch/forum/thread.php?postid=378

Vielen Dank schonmal für eure Antworten.
Wäre auch gerne an weiterführenden Links zu dem Thema interessiert.

gruß Martin

Und welche Ausrede hast du?
Moin Martin,

nichts für ungut, aber ich hab in deinem Beitrag 8 (acht) Rechtschreibfehler und 4 Fehler bei der Zeichensetzung gefunden.

Ich empfehle dir, dich mal mit der neuen Rechtschreibung, sowie dem Wörtchen „dass“ und Kommaregeln auseinanderzusetzen, sonst wirkt dein Beitrag allenfalls wie Satire.

Gruß
Marion

Sehr schön fand ich z.b. folgenden Beitrag
http://mm.iserve4u.ch/forum/thread.php?postid=378

Hallo, Martin,
ich möchte speziell auf diesen Link eingehen.
Um kommunizieren können ist eine Sende- und eine Empfangsseite, ein Kommunikationsmedium und eine beiden Seiten gemeinsame Kodierung des Mediums erforderlich.

Sprache ist das Medium, auf das sich die Menschheit für lautliche Kommunikation geeinigt hat (vor etlichen Millionen Jahren). Und vor etlichen tausend Jahren wurde Sprache auch Grundlage für schriftliche Kommunikation.

Die Codierung des Mediums Sprache kann unterschiedlich erfolgen und tut das auch in Sprachfamilien, Sprachen und Dialekten.

Es mag zwar eine reife Lestung des Schülers sein, sein eigenes Volapük entwickelt zu haben, aber zur Kommunikation kann es nur dann taugen, wenn auch die Empfängerseite dieses Volapük und diese Codierung verwendet. Ist dies nicht der Fall, scheitert die Kommunikation.

So einfach ist das.

Es gibt Legasthenie. Aber dies kann nicht als Entschuldigung herhalten, sondern bestenfalls als Erklärung. Und wer als Legastheniker (das klingt schon fast wie ein Beruf, - zumal sich viele darauf berufen) Probleme hat, sich schriftlich zu äußern, der muss sich eben auf die lautliche Kommunikation beschränken - genauso, wie ich mit einem Chinesen nur mimisch und gestisch kommunizieren kann (und dies auch nur eingeschränkt) weil mir dessen Sprache weder mündlich noch schriftlich zur Verfügung steht.

Auch ich habe gelegentlich den Eindruck, dass Legasthenie vielfach als bequeme Ausrede herhalten muss, um sich der Mühe zu entziehen, die Schriftform richtig anwenden zu lernen. Und dann ist es in der Tat, wie im Linnk zu lesen, Legastöhnie.

Gruß
Eckard

Leider fehlt in diesem Forum der Edit Button, sonst würde ich die Fehler, die mir im nachhinein aufgefallen sind selber beheben.
( Auch wenn ich meine Texte vor dem abschicken nochmal überfliege )

Zudem glaube ich kaum, das man von einem Text der diese Länge hat, wo 8 Rechtschreibfehler drin sind und das ein oder andere Kommata vergessen wurde, gleich von Legastheniesatiere reden kann.

Ausserdem will ich mich nicht als das das Deutschmonster hinstellen, das Germanistik mal nebenbei studieren könnte. Das kann ich nicht und das weiß ich. ( Und habe ich nebenbei bemerkt auch im ersten Artikel erwähnt. )

Oder wolltest du mir jetzt sagen, das ich Legastheniker bin? Ich bin überrascht über deine schnelle Diagnose. Womit wir wieder beim Thema wären.

Ich bin der Meinung, das den Kindern heutzutage viel zu schnell Legasthenie oder andere Krankheiten wie ADHS zugedichtet werden.

Und darum geht es mir!
Eure Meinungen sind mir wichtig, um festzustellen, ob mein subjektives empfinden mich trügt oder nicht.

gruß Martin

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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Moin Martin,

Zudem glaube ich kaum, das man von einem Text der diese Länge
hat, wo 8 Rechtschreibfehler drin sind und das ein oder andere
Kommata vergessen wurde, gleich von Legastheniesatiere reden
kann.

Wenn jemandem Rechtschreibkenntnisse richtige Zeichensetzung offenbar so wichtig sind, dass er sogar andere Leute darauf aufmerksam macht, jedoch selbst nicht in der Lage ist, einen was Rechtschreibung und Zeichensetzung angeht halbwegs akzeptablen Text zu verfassen, dann sollte einem das schon zu denken geben. Auch in diesem Posting von dir hab ich auf die Schnelle aml eben 7 (sieben) Rechtschreib- und Grammatikfehler bei dir entdeckt, und das obwohl das bereits der zweite Text von dir ist, nachdem du den ersten gelöscht hast. Man sollte also meinen, dass du ausreichend Zeit hattest, diesen korrekt zu verfassen, wenn du denn dazu in der Lage wärst. Dazu muss man nicht Germanistik studiert haben.

Wenn so jemand nun also meint, sich für gute Rechtschreibung im Internet stark machen zu müssen, dann wirkt das reichlich lächerlich. Vielleicht fängst du erstmal bei dir selbst an. Mehr wollte ich zu dem Thema nicht sagen.

Gruß
Marion

5 Like

Hi Marion,

sei mir nicht böse, aber ich finde dein Posting doch ein wenig zu harsch. Die Frage, die der OP gestellt hat, ob heute zu oft und zu schnell Legasthenie, Dyskalkulie o.ä. für entsprechende Schwächen bei Kindern verantwortlich gemacht werden, stellt sich nämlich, wie ich finde, durchaus zu Recht. Allerdings kann ich sie mangels genauerer Informationen nicht beantworten.
Weißt du da mehr?

Viele Grüße
WoDi

Is alles Faulheit!

Sacht meine Frau neulich: Ich telefoniere gerade!
Korrigier ich: Du bist gerade am Telefonieren!

Schreibt mein Kind: Ich mach gerade Hausaufgaben.
Schreib ich: Sie ist gerade am Hausaufgaben machen!

Sacht mein Hund: Ich hab Hunger!
Sach ich: Der is gerade am Bellen tun!

Aber, Martin, wer hört denn noch auf uns? Heut sind doch die Politiker am Bestimmen tun, wie man Auwah schreit! Früher ging das noch ohne -w- und -h- und heute vielleicht auch wieder. Aber wer soll dat so schnell wissen tun, wie die die Regeln ändern?

Ratlos…

Horst

Mehr wollte ich zu dem Thema nicht sagen.

Gruß
Marion

Schön.
Jetzt bekomm ich vielleicht auch mal gescheite Antworten auf meine Frage.

gruß Martin

Hallo Martin,

manche Kinder lernen in der Schule recht mühelos fehlerfrei zu schreiben, bei anderen wiederum klappt das einfach nicht. Der Großteil liegt irgendwo in der Mitte. Inwieweit diese Fehler auf mangelndes Lernvermögen oder auf schlichte Interesselosigkeit zurückzuführen ist, kann ich nicht sagen.

Früher haben nur Lehrer, Eltern und die Klassenkameraden, später der Chef und vielleicht noch die Kollegen davon erfahren, wie gut - bzw. wie schlecht - jemand das Schriftliche beherrscht.

Seit es Internetforen gibt, melden sich in der Öffentlichkeit halt auch Nutzer zu Wort, die nicht sonderlich gut schreiben können. Noch vor 15 Jahren hätte ‚die Welt‘ nichts von diesen Menschen und ihren Fehlern erfahren.

Ja, auch ich stelle fest, dass manche einfach nicht richtig schreiben können, abgesehen von Tipp- oder Flüchtigkeitsfehlern. Das war aber vor 20 Jahren auch nicht anders. Ich habe damals in der Personalabteilung Bewerbungsunterlagen auf den Tisch bekommen. Manche wimmelten geradezu vor Fehlern, mir stäubten sich regelrecht die Haare. Allerdings sah ich es nicht als meine Aufgabe, wildfremde Menschen auf Schreibfehler hinzuweisen.

Ich denke, dass es sehr wohl Menschen gibt, die einen gehörten, gelesenen oder gedachen Satz nicht fehlerfrei niederschreiben können, obgleich sie vom Intellekt her ‚eigentlich‘ dazu in der Lage sein müssten. Es soll ja auch Menschen geben, die eine Sehschwäche haben, obwohl sie ansonsten ganz gesund sind. Ich wage keine Prognose, ob die Rechtschreibschwäche in der Bevölkerung ähnlich weit verbreitet sein könnte wie die Sehschwäche.

Beste Grüße
Maralena

Moin WoDi,

sei mir nicht böse, aber ich finde dein Posting doch ein wenig
zu harsch.

Wenn jemand, dem korrektes Deutsch offenbar sehr wichtig ist, und zwar so wichtig, dass er sogar versucht andere ungefragt zu korrigieren, selbst kaum in der Lage ist, einen korrekten Satz zu verfassen, er aber andererseits versucht, Diagnosen wie Legasthenie, ADS etc. zu verdammen, dann macht es für mich ein wenig den Anschein, dass sich dieser jemand selbst im Weg steht. Vielleicht sollte sich dieser jemand erstmal mit seiner eigenen Rechtschreibschwäche auseinandersetzen, dies kann er aber nur, wenn er u.U. für entsprechende Diagnosen auch grundsätzlich offen ist. Daher mein etwas harscher Ton und mein wiederholtes Nachfragen, wie er sich denn seine eigene Rechtschreibschwäche erklärt.

Die Frage, die der OP gestellt hat, ob heute zu oft
und zu schnell Legasthenie, Dyskalkulie o.ä. für entsprechende
Schwächen bei Kindern verantwortlich gemacht werden, stellt
sich nämlich, wie ich finde, durchaus zu Recht.

Hier muss man wohl unterscheiden zwischen dem, was Laien, gut meinende aber wenig wissende Eltern und ähnliche so von sich geben und einer tatsächlich durch Fachleute diagnostizierten Legasthenie oder Dyskalkulie. Tatsache ist, dass erstmal die Ursache für ein Problem erkannt werden muss, damit man den richtigen Weg zu Besserung einschlägt. Somit kann eine fachkundig diagnostizierte Dyskalkulie oder Legasthenie nie „zuviel“ sein, da sie erst die Grundlage dafür bildet, diesen Kindern (oder auch Erwachsenen) überhaupt zu helfen. Meine Vermutung geht eher dahin, dass hier viel zu selten eine fachkundliche Diagnose gesucht wird, sondern der Laie eher mal nuschelt, der sei halt faul, das sei ihm eh egal, bzw. Eltern zwar was von Legasthenie blubbern, diese aber tatsächlich nie diagnostiziert worden ist.

Die trendigste Ausrede für mangelnde Rechtschreibkenntnisse bei Eltern ist übrigens nicht (nie diagnostizierte) Legasthenie, sondern (nie diagnostizierte) Hochbegabung. Soviel dazu.

Gruß
Marion

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Legasthenie auch bei Mathematik?
Hallo!

ich habe eine andere Frage: gibt es auch eine Art Legasthenie bezogen auf die Mathematik? Ich war nich gerade ein Ass in Mathe und da wurde man eher als faul oder blöd dargestellt, aber wenn jemand nicht schreiben konnte, war er einfach Legastheniker. Das hat mich deprimiert. Kann mich vieleicht jemand aufklären? Danke.

Gruß,
Julia

Hallo!

Ja, Dyskalkulie!

Gruß Volker

Hallo Julia,

ich habe eine andere Frage: gibt es auch eine Art Legasthenie
bezogen auf die Mathematik?

http://de.wikipedia.org/wiki/Dyskalkulie

Davon sind interessanterweise mehr Frauen als Männer betroffen. Bei der Legasthenie ist es umgekehrt.

Gandalf

Hallo!

Ja, Dyskalkulie!

Gruß Volker

http://de.wikipedia.org/wiki/Dyskalkulie

http://de.wikipedia.org/wiki/Dyskalkulie

Interessant. Gibt es auch sowas wie Dyshistorie? Wenn ja, leide ich wahrscheinlich darunter… :S

Gruß,

  • André