Legionellenminimierung und Warmwasserspeicher

Hi,

bezüglich eines elektrischen, geregelten Warmwasserspeichers (Boiler) einer Etagenwohnung und der Gefahr der Verkeimung durch z.B. Legionellen brauche ich einen Rat. Natürlich soll auch nicht unnötig Strom/Wasser verbraucht werden.

Der Speicher wird immer mehrere Tage hintereinander nicht benutzt, dann wieder einige Tage durchgehend. Muss ich mir Sorgen um Keime machen oder wäre das übertrieben? Soll in den unbenutzten Tagen der Boiler ausgeschaltet bleiben oder kann der auf „economic“ durchlaufen? Muss bei Wiederinbetriebnahme erst einmal der Regler auf Maximum gestellt und „durchgeheizt“ oder gar das Wasser einmal komplett ausgetauscht werden (Wasser 5Minuten laufen lassen…)?

Dank und Grüße,
J~

Wikipedia sagt:

Für die Errichtung und den Betrieb von Trinkwassererwärmungs- und Trinkwasserleitungsanlagen gilt das DVGW-Arbeitsblatt W 551 über die „Technischen Maßnahmen zur Verringerung des Legionellenwachstums“ vom April 2004. Danach muss am Austritt von Warmwassererzeugungsanlagen ständig eine Temperatur von mindestens 60 °C gehalten werden. Bei Anlagen mit Zirkulationsleitungen darf die Warmwassertemperatur im System nicht um mehr als 5 K beziehungsweise 5 °C gegenüber der Austrittstemperatur absinken. Somit muss die Rücklauftemperatur der Zirkulation in den Warmwasserbereiter mindestens 55 °C betragen.

Legionellen werden bei einer Temperatur von mehr als 70 °C in kurzer Zeit abgetötet. Bei der thermischen Desinfektion wird daher der Boiler und das gesamte Leitungsnetz inklusive der Entnahmearmaturen für mindestens drei Minuten auf mehr als 71 °C aufgeheizt. Eine periodische Desinfektion (Legionellenschaltung des Heizungsreglers, üblicherweise 1 x pro Woche) bei vollem Desinfektionsvolumenstrom (Zirkulation) mit anschließender Kühlung durch nachströmendes Kaltwasser lässt eine sichere legionellenfreie Versorgung von Warmwasserverteilungssystemen zu. Allerdings bereitet der - je nach Region ab 60 °C entstehende - Ausfall von Kalk große Probleme im Rohrnetz.

Bei der thermischen Desinfektion in Heimen etc. muss die Verbrühungsgefahr beachtet werden.

Hallo Jörg,

Legionellen werden bei einer Temperatur von mehr als 70 °C in
kurzer Zeit abgetötet.

Blöde Frage: heißt das im Umkehrschluss, dass ich Wasser, das aus einer ausschließlichen Kaltwasserleitung kommt, also nicht aufgeheizt werden KANN, besser nicht trinken respektive zum Zähneputzen benutzen sollte?

Grüße, Lizzie

Hallo,

Blöde Frage: heißt das im Umkehrschluss, dass ich Wasser, das
aus einer ausschließlichen Kaltwasserleitung kommt, also nicht
aufgeheizt werden KANN, besser nicht trinken respektive zum
Zähneputzen benutzen sollte?

das Problem ist nicht das Trinken legionellenbelasteten Wassers sondern das Einatmen z.B. beim Duschen. In kaltem Wasser (deutlich unter 20°C) vermehren sich Legionellen eher langsam.

Gruß, Niels