Legitimität & Legitimation

Liebe Leute,
welche Unterscheidung gibt’s in der Philosophie in Bezug auf die Begriffe „Legitimität“ & „Legitimation“?

Vielen Dank im Voraus und viele Gruße!

Und noch mal Hallo Vitamalz,

ich verstehe nicht ganz, warum du davon ausgehst, dass grade innerhalb der Philosophie zwischen beiden Begriffen unterschieden wird. Meines Erachtens ist dies ebenfals eine sprachwisenschaftliche Angelegenheit.
Vielleicht denke ich das aber auch nur, weil ich zur Antwort einen ähnlichen Ansatz wähle, wie bei meiner Idee zu deiner Frage auf dem Sprachbrett.
Also:
Das Nomen Legitimation wird aus dem Verb legitimieren abgeleitet, denn das Suffix - ation kenzeichnet ein Nomen, dass aus einem Verb abgeleitet wird.
Nomen, die auf diesem Suffix enden drücken meist Handlungen, bzw. das Resultat der Handlung des zu Grunde liegenden Verbs aus. Wenn legitimieren also erlauben oder rechtfertigen bedeutet, dann bedeutet Legitimation Rechtfertigung oder Erlaubnis.
Das Nomen Legitimität dagegen wird von dem Adjektiv legitim abgeleitet, denn das Suffix -ität kennzeichnet ein Nomen, dass von einem Adjektiv abgeleitet wird. Nomen, die auf dem Suffix -ität enden bezeichnen einen Zustand (ebenso wie die Suffixe -heit und -keit).
Wenn legitim also rechtmäßig oder zulässig bedeutet, dann bedeutet Legitimität Rechtmäßigkeit oder Zulässigkeit.

Dies ist wieder nur eine Idee. Vielleicht hilft es dir weiter.

Lieber Gruß
Tini

Wenn

Legitimität verhält sich zu Legitimation wie zum Beispiel Rationalität zu Rationalisierung.

Das Legitime bedarf so wenig einer Legitimation wie das Rationale einer Rationalisierung. Man kann auch sagen: das Legitime ist „immer schon“ legitimiert und das Rationale „immer schon“ rationalisiert.

Nachträglich legitimiert werden kann nur Illegitimes, nachträglich rationalisiert nur Irrationales.

Illegitimes gibt sich in der politisch-moralischen Rhetorik gern den Anschein des Legitimen, Irrationales im weltanschaulich-ideologischen Denken gern den Anschein des Rationalen.

Wohlbegründete Moralkritik entlarvt Legitimiertes als illegitim, wohlbegründete Ideologiekritik Rationalisiertes als irrational.

„Wohlbegründet“ und „Entlarvung“ sind dabei Problembegriffe. Denn auch Moral- und Ideologiekritik können mit „guten“ Gründen problematisiert werden.

Philosophische Kritik ist sich des Umstands bewusst, nicht mehr leisten zu können, als das sich unproblematisch Gebende zu problematisieren, Selbstproblematisierung inklusive.