Lehre "im Alter"?

Das ist tatsächlich die Kernfrage, auf die du im Anschreiben und erst recht im Vorstellungsgespräch eingehen musst:

für dich ergibt es Sinn, weil du dazulernen und anspruchsvollere Arbeiten machen willst (setze ich einfach mal voraus).
Noch wichtiger: Was bringst du dem Arbeitgeber? Lebenserfahrung, Durchhaltevermögen, Zuverlässigkeit, vielleicht bereits Erfahrungen in dem Gebiet, in dem du die Lehrer machst: Wenn du mit sowas punkten kannst, dann erwähne das auch. Sieh dich nicht als Bittsteller, der als „älterer Azubi“ untergebracht werden will, sondern als potenziellen Gewinn für die Ausbilder. Vielleicht kannst du auch durch Praktika Kontakte knüpfen…
Stell dich aber auf Fragen ein, wie und ob du mit dem niedrigen Lehrlingsgehalt auskommst - das solltest du auf jeden Fall vorher klären, kein Betrieb hat Lust auf einen Mitarbeiter, der die Lehre nach ein paar Wochen schmeißt, weil er mit dem Geld nicht auskommt…
Viel Glück!

Nun ich habe auch mal eine Umschulung gemacht, ging auf ende 20 zu, dann in den Job gearbeitet und in den end 30igern haben ich noch mal eine Fortbildung über 2,5 Jahren durchgezogen.

Hatte hier und da auch viel Glück mit der Arbeitspaltzfindung sodass es sich bei mir gelohnt hat.

Als Bäcker hat man sicher auch gute Karrierechancen… Möchte ich aber auch nicht machen :wink:

Danke für die Hinweise. Finanziell ist das kein Problem, weil ich zum einen derzeit auch nicht viel mehr verdiene und da meine Frau sehr gut verdient, kommen wir faktisch sogar ohne mein Gehalt aus :slight_smile:

Servus,

jetzt grade noch, aber warte nicht mehr zu lange mit diesem anompfirsich sehr schönen Projekt. Das ist nicht bei allen gleich, aber die Wahrscheinlichkeit ist einigermaßen groß, dass Du jetzt grade noch lange genug für eine Berufsausbildung Dir Dinge gut einprägen und das Eingeprägte abrufen kannst. Diese Fähigkeit baut zwar schon ab etwa dreißig ab, aber zuerst ziemlich langsam, und man kann das auch durch wachsende Erfahrung und wachsenden Verstand noch recht gut ausgleichen. Aber ab knapp hinter fünfzig (wie gesagt, individuell unterschiedlich) kann dieser Abbau recht schnell ziemlich heftig werden. Das spricht selbstverständlich nicht gegen „lebenslanges Lernen“, aber altersgerechte Portionierung ist dabei sicher nicht verkehrt.

Kurz - wie man hier herum sagt: Alla hopp! (zu Deutsch: Los geht’s!)

Gutes Fortkommen wünscht

MM

Dann MACH DAS! UNBEDINGT!

Meine LAG war in ähnlicher Situation (mit gut verdienendem Partner) und hat mit 45 was ganz anderes neu angefangen. Da war sie nicht die Einzige in der Altersgruppe.

Wobei es immer mehr „Spätentschlossene“ gibt, die erst mit Ende 20 oder Mitte 30 „die Kurve kriegen“.

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Von Ende 20/Mitte 30 bis Mitte 40 ist aber schon noch eine ganze Spanne. :wink: (soll nicht dagegen sprechen, ich habe ihn weiter oben auch ermuntert, es zu tun, nur ist es nicht ganz vergleichbar)

Natürlich.
Aber das ist dann doch schon auch was ganz anderes als „nur“ 16-20-jährige Mitschüler.
Man hat es immer häufiger mit einigermassen lebenserfahrenen Erwachsenen zu tun.
Aber es kommt immer auch auf die Branche an, in die man einsteigen/ umsteigen will.

Mit Mitte 40 in einen (auch!) körperlich anstrengenden Bauberuf einzusteigen, wo man als Azubi regelmässig auch der „Läufer“ ist, stelle ich mir schwierig vor.

Als sprichwörtlicher Altgeselle mit über 40 Jahren Berufserfahrung darf ich hier zum Glück tendenziell etwas kürzer treten und das Wichtigste: Ich habe immer noch Freude am Beruf und darf mein Wissen und die vielen kleinen Tricks und Kniffe, die das Leben leichter machen, an die Azubis vermitteln.

Klar, aber deshalb schrieb ich auch:

:slight_smile:

Ähnlich sehe ich das übrigens auch mit den Pflegeberufen, die weiter oben erwähnt wurden, wo man sich möglicherweise um Bettlägerige kümmern muss.

Aber @Takima hat uns noch gar nicht verraten, was ihm vorschwebt. :slight_smile:

Hallo

Ich kann mir vorstellen, dass es durchaus einige Arbeitgeber geben könnte, die einen Mitarbeiter mit 20 Jahren Berufserfahrung, dem sie nur ein Azubi-Gehalt zahlen müssen, sehr gerne einstellen würden.

Viele Grüße

Berufserfahrung in einem fremden Metier nützt nicht sehr viel.
Als ich allerdings - frisch ausgelernt - eine 2. Ausbildung in einem verwandten Beruf aufgenommen habe, war das Salär dann doch deutlich mehr als die übliche Ausbildungsvergütung.

… sind ein Thema für sich.
Pflegeassistent wird man mit einer 3-6 monatigen Schulung und der Verdienst ist nicht üppig.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies das Ziel von Takima ist.
Als examinierter Kranken- oder Altenpfleger sieht das schon anders aus.
Aber das braucht auch einen besonderen Menschenschlag…

Bei mir verhält es sich eher umgekehrt. Ich habe jetzt einen Körperlich sehr Anspruchsvollen Job und merke so langsam, dass dies nix ist, dass ich noch 20 Jahre weiter machen möchte/kann :slight_smile:
Aufm Bau habe ich übrigens ursprünglich gelernt. Würde ich vermutlich auch mit Kusshand wieder genommen werden, wie unser Haustechniker mir kürzlich mitteilte. Aber ich glaube, das ist auch nichts mehr für mich :slight_smile:

Tipp: Es werden wie verrückt Lokführer gesucht.

Hallo,

es ist zwar nicht üblich, aber in der derzeitigen Situation auf dem Arbeitsmarkt nicht unüblich, daß sich Unternehmen auf Azubis mit ungewöhnlichen Lebensläufen einlassen.

Und wie bereits von Simsy_Mone geschrieben, plakatiert die DB derzeit die ganze Republik zu mit Werbung für den Beruf Lokführer - ausdrücklich für „Quereinsteiger“.

Wenn aber das hier

eine Rolle spielt, solltest Du Dir unbedingt einen Termin bei der Reha-Beratung Deines Rentenversicherungsträgers geben lassen, da derartige gesundheitliche Probleme sehr wohl einen Grund für eine Berufliche Reha/Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (im Volksmund „Umschulung“ genannt)sein kann. Die RV-Träger haben für eine komplette Neuausbildung mittlerweile die Altersgrenze auf ca. 50 angehoben.

Alberca

Servus,

und diese Tätigkeit ist körperlich für Leute in fortgeschrittenem Alter relativ gut geeignet: Wenn das Bedürfnis nach regelmäßigem Schlaf mit den Jahren nachlässt, kann man sich eher mit dem ziemlich lebensfeindlichen zeitlichen Rhythmus (bzw. der Abwesenheit eines Rhythmus’) abfinden, in dem Lokführer arbeiten müssen.

Schöne Grüße

MM

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Nebenfrage: Wie spricht man das eigentlich aus? „Dreißigigern“?

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Stimmt. Ich hab das mit knapp 50 angefangen und dabei auch mein Schlafverhalten entsprechend „erforscht“ und angepaßt. Allerdings: Wenn ich früh um halb drei aus dem Bett muß, kommt spätestens beim Hellwerden die Müdigkeit, egal, wie lange man vorher geschlafen hat. Abhilfe: Bei der nächsten Wende ein paar Minuten im Führersitz dösen; das hilft tatsächlich unglaublich.

Gruß T

9 Beiträge wurden in ein neues Thema verschoben: Ich finde nach Ausbildungen nicht ins Berufsleben. Was tun?

Kaum jemand heutzutage hat mit einer Ausbildung oder einem Studienabschluss für immer ausgelernt. Lebenslanges Lernen ist längst Realität und damit bist du nicht alleine. Wenn du dir eine Ausbildung leisten kannst und Potential darin siehst, würde ich sagen: Mach es. Du hast noch einen Haufen Arbeitsjahre vor dir und eine Ausbildung ist nur ein relativ begrenzter Zeitraum. In meinem Umfeld gibt es ein paar Leute, die sich mit 40+ beruflich nochmal umorientiert haben und zufrieden damit sind.

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