Ich finde nach Ausbildungen nicht ins Berufsleben. Was tun?

Hallo zusammen,

Ich bin volle 45 Jahre alt und habe keinen Job. Dazu kommen noch : keine finanziellen Mittel , seit April 2019 kein Auto mehr (mußte es verschrotten lassen , weil das Geld zum Reparieren gefehlt hat) , und meine HWS (Halswirbelsäule zwischen C5-C7) ist ziemlich ramponiert und macht ständig Probleme.
Die 1. Lehre als KFZ-Mechaniker ging schief , obwohl volle Lehrzeit + bestandener LAP bin ich nicht mal in der Lage nen Zahnriemen bei meinem eigenen KFZ aufzulegen. Kurz nach der abgelegten LAP hat mich ein anderer Firmen-chef dringends davon abgeraten mich jemals als Mechaniker wieder zu bewerben.
Dann habe ich mich entschlossen , mich umzuschulen auf einen anderen Beruf: Nachrichtenelektroniker (Telekommunikationstechniker) , Nach dem 3. Modul von 12 wollten die mich nach Hause schicken ,weil ich negativ abgeschnitten hatte. Unter Tränen habe ich dem Hauptverantwortlichen Leiter gebeten mir noch eine chance zu geben. Durfte dann weitermachen , abgeschlossen + auch LAP geschafft. Nur hatte ich absolut keine Chance in diesem Beruf Fuß zu fassen ,weil ohne HTL oder Matura geht nichts.
Lebenslauf mit 3 Seiten ,wenn ich alle Firmen anführen würde (über 100) , alles nur kurzfristige Beschäftigungen zu 99% , pro jahr 2 Monate max.
Gott sei Dank! habe ich keine Freundin oder Kind.
ich weiß schon seit geraumer Zeit keinen Rat mehr ,was ich überhaupt noch machen soll. Mir steht absolut keine einzige Option zur verfügung weder finanziell noch körperlich ,weil ich nicht mehr als 25 kg heben sollte.

netten Gruß

[es handelte sich um einen Beitrag, der vom www Team in ein neues Thema umgewandelt wurde]

wie schafft man das denn? und was ist LAP? Und was ist HTL? Und warum hat es als Nachrichtenelektroniker auch nicht geklappt?
45 ist ja eigentlich noch nicht alt. Hast du schon aufgegeben?

So heißt die Lehrabschlussprüfung in Österreich. Dass es sich um Österreich handelt, lässt sich leicht am Begriff „Matura“ erkennen. Auf diese Weise kommt mann dann auch fix zur Höheren Technischen Lehranstalt.

Schöne Grüße

MM

Das klingt so „kurz erzählt“ schlimm, aber irgendwie ist da auch eine „Methode“ zu erkennen. In meinem Fall weiß ich wie ich „hier her gekommen bin“. Ein paar kleine Fehlentscheidungen im Leben haben mich dahin gebracht. Dann wurde da Bequemlichkeit draus und ein innerer Schweinehund.

Bei dir kann ich es ABSOLUT NICHT BEURTEILEN, denn mir fehlen da einfach die weiteren Informationen. Ich erinnere mich nur all zu gut an meine Ausbildungszeit. Da waren einige Mitschüler so „gelangweilt“ von der Schule, dass sie sich lieber in die letzte Reihe setzten und Karten gespielt haben. Die Schule war ja nicht wichtig. Praxis ist wichtig. Haben die Prüfung natürlich nicht geschafft. Verschwendete Zeit. Dann hatten wir in unserem Betrieb einen Lehrling von einer Sonderschule mit schlechten Noten. Unser Chef meinte, das wir den schon durch bekommen. Am ersten Tag motzte er schon beim ersten „Befehl“ rum und es ging auch so weiter. Er meinte, er mache das nur aus „Spaß“ und ich meinte: „Wenn du mich als ‚blöder Scheissgeselle‘ bezeichnest, ist das kein Spaß, sondern eine Beleidigung“.
Er hat den Führerschein nach dem dritten Versuch nicht bekommen. Er hat auch Beruflich nichts hinbekommen, weil er wirklich nicht 10cm von 60cm abziehen konnte.
Ich habe mich oft ganz ruhig mit ihn „hingesetzt“ um ihn was beizubringen, aber hatte wirklich keinen Zweck. Erst hat er versucht zu rechnen und dann hat er einfach nur geraten. War wirklich furchtbar. Ich glaube das war der erste Lehrling in der Firmengeschichte, der die Ausbildung nicht geschafft hat.

Naja. Ich erzähle das jetzt nur, weil ich mir vorstelle, dass diese „Kinder“ auch mal älter werden und dann wirkliche Probleme haben.
Ich meine, wenn du die LAP geschafft hast, dürftest du ja eigentlich nicht dumm sein. Aber nach einer Lehre nicht mal einen Keilriehmen aufziehen? Ich meine, das schaffe ich ja schon ohne Lehre durch reine Logik (OK, ich habe nen 1990er Golf). . Und wenn man so oft und so schnell aus einem Betrieb fliegt, dann muß ich mich schon wundern, woran das liegt?

Wie gesagt: Soll jetzt keine Standpredigt oder Vorwurf sein.
Es kommt ja auch immer drauf an, was man machen möchte. Wenn ich das Jobportal bei Ebay Kleinanzeigen aufrufe finde ich da Haufenweise Jobs, die ich aber sicher nie annehmen würde. Wenn ich was besseres will, dann muß ich mich halt auch anstrengen. Das fängt beim Arbeitsergebnis an, hört aber auch nicht beim Umgang mit Kollegen und Kunden auf.

Ich für meinen Teil muß schon sehr in mich gehen, ob ich mir den „Stress“ noch mal geben will. als Mittvierziger wieder die Schulbank drücken. Haufenweise Nachpubertierende Halbstarke in der Klasse, Büffeln bis der Arzt kommt, 8 Stunden Arbeit statt wie jetzt nur 4… Usw.
Aber man darf auch nicht nur das schlechte sehen. Ich kann mir auch vorstellen, dass ich JETZT bedeutend interessierter den Unterricht folgen kann, als damals als Junger Wilder.

Wie bereits erwähnt, hättest du das bei einer Umschulung durch einen Träger höchstwahrscheinlich nicht. :slight_smile:

Guter Vorsatz!

Ich habe ab und zu Studienabbrecher im Unterricht sitzen, die sind dann auch immerhin ca. Mitte 20, und im Gegensatz zu denen, die vielleicht direkt von der Realschule kommen, wissen sie deutlich besser, was sie wollen, und verfolgen ganz stringent ihre Ziele. Das kann ich mir bei dir auch vorstellen. :slight_smile:

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danke Wegfish für die LAP erklärung. :+1:

Tut mir leid , ist ein bißchen lang geworden , mein Absatz vom 13.1. …
ja mein Mechaniker-Geselle hat mich am Motor kaum schrauben lassen. Habe die 4 Jahre Lehrzeit hauptsächlich nur Auto gewaschen oder Öl gewechselt beim Auto.
LAP=Lehrabschlußprüfung (Zeugnis) ; HTL= Höhere technische Lehranstalt (Abschluß = Reifeprüfung oder Diplom). Es gibt Berufe ,bei denen eine normale Lehrausbildung viel zu wenig ist.
Jedes Jahr min. 30 Bewerbungen getätigt ,davon hat erst jede 30. zum Ziel Job geführt , seit 1995.
Pro Jahr , jährlich 2 Monate reine Arbeitszeit , 99% nur leider Kurzzeitjobs.
Ich hatte schon immer mit Lernschwäche zu kämpfen , brauche im durchschnitt 3 mal so lang um etwas zu verstehen als all die anderen. :wink:

Nachrichtenelektroniker (den Begriff gibt es jetzt auch nicht mehr) ist so ein Beruf ,da reicht eine Lehrausbildung nicht aus. Ohne weit höherer Ausbildung nahe Studium oder Diplom hat man keine Chance hier eine Arbeitsstelle zu finden. Die meisten Firmen ,wo ich mich beworben hatte , haben mich meist am Telefon regelrecht zusammengestaucht , „was ich mich überhaupt erlauben würde , mich mit einer minderwertigen ausbildung bei Ihnen zu bewerben…“

schönen Gruß

Vielen Dank , für deine Hilfe und Erklärung. :+1:
(LAP ,usw).
War mein Fehler , hab auf die schnelle nicht daran gedacht ,das es nur bei uns diese Bezeichnungen gibt. :wink:

Mh, ein schwieriger Fall, finde ich. Erst einmal musst du herausfinden, warum du die Ausbildungen nicht schaffst und warum du keine dauerhaften Anstellungen schaffst. Du erwähnst die Lernschwäche - das erklärt vielleicht das Problem bei den Ausbildungen, aber erklärt das auch die vielen Jobwechsel?
Da musst du sehr ehrlich zu dir sein, auch wenn es sehr schmerzen sollte. Aber die Ursache muss beseitigt werden, bevor es besser werden kann - und dafür musst du die Ursache kennen.
Warum wurdest du immer entlassen: Was wurde dir gesagt, was stelltest du selber fest? Was hielt deinen Ausbilder davon ab, dich mehr machen zu lassen als Handlangerarbeiten?

Was mir schon sehr gut gefällt: Deine Betriäge sind sauber strukturiert und sehr verständlich und ohne Rechtschreibfehler. Wenn da nicht jemand massiv nachgeholfen hat, liegt es also nicht an mangelhafter Intelligenz. Das führt mich zur nächsten Frage: Was kannst du? Wo sind deine Fähigkeiten? Worauf bist du stolz? Kannst du das verwenden bei der Orientierung?

Und drittens: Was willst du machen? Was sind deine Interessen, was deine Neigungen? (Ich hoffe nicht, nur Trash-TV glotzen :wink: ) Auch das ist ein Ansatz, um etwas Neues zu finden.

Viertens: Ich kenne die Situation in Österreich nicht, aber gibt es etwas Vergleichbares wie eine Arbeitsagentur, die Berufsberatung bieten? Vielleicht musst du sehr kleine Brötchen backen, ungelernte Arbeit machen - mies bezahlt, aber besser als nichts, anstrengend (ja, ich habe die Stelle mit den 25 kg gelesen) - aber Arbeit und dann ein Lohn, von dem du sagen kannst, dass du ihn selbst erarbeitet hast.

Viel Erfolg wünsche ich dir
Bombadil

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Diese Aussage ist falsch. Heißt das im Umkehrschluss, dir mangelt‘s an Intelligenz, weil du die ganzen Fehler in seinen Texten nicht gesehen/erkannt hast? :stuck_out_tongue: (Wer sagt, dass Intelligenz und Rechtschreibung zusammenhängen?)

Mist, ja, hast Recht :slight_smile: Ich hatte mich von meinem Gesamteindruck leiten lassen, und diese Teilaussage nicht noch einmal verifiziert. Mea culpa.
Nee, aber mein Eindruck war, dass ich seine Aussage beim ersten Lesen gut verstanden hatte (und das ist bei w-w-w leider nicht immer der Fall), und das wollte ich positiv anmerken. Hinter dieser Meinung stehe ich weiterhin, auch wenn ich etwas über das Ziel hinausgeschossen bin, wie du richtig erkannt hast.
Und nein, korrekte Rechtschreibung ist nicht ausreichend für eine hohe Intelligenz. Aber einen Sachverhalt darstellen zu können ist ein Zeichen für Nichtdebilität. (Schwach genug formuliert, dass du nicht widersprichst?)
Aber unabhängig davon, ob du da Einspruch erheben möchtest: Der Kern meiner Aussage ist, dass der UP Stärken hat. Und dass er sich auf diese besinnen soll. Einerseits um Selbstvertrauen zu tanken, andererseits aber auch, um auf diese aufbauend Ziele zu entwickeln.
Im Interesse des UPs wäre ich dir dankbar, wenn wir hier keine Kleinkleindiskussion anfangen, die niemandem hilft. Merci

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Das war auch ok, allerdings kenne ich genug Leute, die sicherlich nicht doof sind und trotzdem auf Kriegsfuß mit der Rechtschreibung stehen. Deswegen fand ich die „Schlussfolgerung“ etwas seltsam, zumal die „Prämisse“ nicht stimmte.

Klar, hast Recht.

Ganz überwiegend tust Du Dir selber nach x - mal erfolgten Fehlschlägen selber leid! Das so deutlich zu sagen, ist mir schwergefallen., ich muss es aber sagen.
Mit 45 Jahren hat jeder Mensch irgendwas gelernt, was er gegen Bezahlung im Abeitsmarkt loswerden kann: nicht gerade Traumjobs vielleicht, aber durchaus eine gute Beschäftigung mit Lohn oder Gehalt. Die gibt es auch, wenn man 25 kg nicht mehr heben kann. Ich konnte das noch nie, und hatte trotzdem immer Arbeit.
Überlegt mal, was Du kannst bitte!
Und dann versuchst Du es damit.
LG
Amokoma1

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