Lehrer

Hallo Elke,

Wir Eltern hatten damals auch unsere
bedenken,da ja gerade die Kleinen doch eher eine feste
Bezugsperson in der Schule brauchen.

Warum eigentlich?

Das sieht man heute auch anders. Von einem Freund der Lehramt studiert weiß ich, dass man heutzutage in der Theorie davon ausgeht, dass es besser ist wenn die Kinder regelmäßig wechselnde Lehrer vor sich haben. Also für jedes Fach andere und für verschiedene Stufen verschiedene Klassenlehrer.
Was wohl u.a. dazu dienen „soll“ dass die Kinder sich nicht zu sehr festfahren, aber der große Sinn dahinter ist mir bisher auch verschlossen geblieben.

lg
Kate

Hallo

Aber wenn Ausbildung einerseits plötzlich so wichtig genommen
wird, ist es andererseits völlig unverständlich, weshalb
niemand ein Augenmerk auf die Qualität der Ausbilder / Lehrer
hat.

Viiieeeel zu teuer.
Wie soll man das denn machen, wenn nicht mit Supervision?

Viele Grüße
Simsy

Hallo

Das sieht man heute auch anders. Von einem Freund der Lehramt
studiert weiß ich, dass man heutzutage in der Theorie davon
ausgeht, dass es besser ist wenn die Kinder regelmäßig
wechselnde Lehrer vor sich haben.

Was ist denn das für eine Theorie? Und wer ist ‚man‘?

Was wohl u.a. dazu dienen „soll“ dass die Kinder sich nicht zu
sehr festfahren, aber der große Sinn dahinter ist mir bisher
auch verschlossen geblieben.

Ich hab seit Jahrzehnten das Gefühl, dass das Bildungssystem unter anderem das Ziel verfolgt, möglichst viele Bindungen der Menschen untereinander zu zerstören.

Ob das der leichteren Regierbarkeit dieser Menschen dienen soll, oder ob es eher wirtschaftliche Gründe hat (größere Suchtanfälligkeit, bessere Kontrollierbarkeit, bessere Beeinflussungsmöglichkeiten von außen), oder ob es einfach nur so irgendeine theoretische Vision irgendwelcher Leute ist, weiß ich nicht. Ich glaub aber kaum, dass das im Interesse der betroffenen Menschen ist oder sein soll.

Eins muss man natürlich zugeben: Wenn der Lehrer schlecht ist, dann ist es gut, wenn schnell gewechselt wird. Aber das sollte man doch nicht unbedingt als Normalfall annehmen.

Viele Grüße
Simsy

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Hallo

Das sieht man heute auch anders. Von einem Freund der Lehramt
studiert weiß ich, dass man heutzutage in der Theorie davon
ausgeht, dass es besser ist wenn die Kinder regelmäßig
wechselnde Lehrer vor sich haben.

Was ist denn das für eine Theorie? Und wer ist ‚man‘?

„Man“ ist in dem Fall wohl die vertretene Meinung der Lehramtspädagogik dozierenden Dozenten der Uni Bochum.

Soweit ich weiß soll es dazu dienen, den Unterricht abwechslungsreicher und interessanter zu gestalten. Also offiziell heißt es zumindest damit man sich nicht an einen Unterrichtsstil gewöhnt und irgendwann einschläft (ergo inoffiziell: Damit man sich als Schüler nicht auf die Macken des Lehrers verlassen kann).
Aber im Bezug auf die Klassenlehrer gibt es da noch geteilte Meinungen.

Die Wechsel zwischen den Fächern sind dafür schon gängige (und ziemlich stachlig verteidigte) Lehrmeinung.
Was ich auch nicht verstehe. Ich hatte damals Lehrer die Deutsch, Geschi und Politik unterrichteten oder Mathematik, Bio und Politik. Die konnten einen unter den Fächern viel mehr Zusammenhänge erklären was ich mir nicht als durchführbar vorstellen kann, wenn es für 11 Fächer 11 Lehrer gibt.

lg
Kate

Hallo

Also
offiziell heißt es zumindest damit man sich nicht an einen
Unterrichtsstil gewöhnt und irgendwann einschläft (ergo
inoffiziell: Damit man sich als Schüler nicht auf die Macken
des Lehrers verlassen kann).

Also, der Schüler soll nie so richtig wissen, woran er ist, was genau von ihm verlangt wird, und wo er mal eine Nische finden kann? Hmm …

Was ich auch nicht verstehe. Ich hatte damals Lehrer die
Deutsch, Geschi und Politik unterrichteten oder Mathematik,
Bio und Politik. Die konnten einen unter den Fächern viel mehr
Zusammenhänge erklären was ich mir nicht als durchführbar
vorstellen kann, wenn es für 11 Fächer 11 Lehrer gibt.

Das sehe ich auch so. Die Idee, das Fach „Naturwissenschaft“, in dem mehrere Disziplinen gelehrt werden, fand ich gar nicht so schlecht, aber wurde ja direkt wieder abgeschafft (bei uns, NRW).

Viele Grüße
Simsy

Hallo

Warum eigentlich? In anderen Ländern wechseln die Schüler
jedes Jahr den Lehrer / die Lehrerin.

Nur deshalb, weil das in anderen Ländern so gemacht wird, muss es ncoh nicht gut sein. Meines Wissens wird zum Beispiel in Frankreich so gehandhabt. Da wechselt ja schon im Kindergarten jährlich die Erzieherin (bzw. in der Vorschule, oder wie auch immer es da heißt, ecole maternelle oder so).
Das wird von manchen Leuten jedoch durchaus als Problem des französischen Bildungswesens angesehen.

Auch schon in den
ersten vier Jahren (d.h. Frau Müller hat IMMER die erste
Klasse).

Die meisten Kinder wollen doch ihre Lehrerin behalten, sofern sie nicht ganz schlecht - bzw. wenn sie nett ist. Davon abgesehen finde ich es für die Lehrer auch nicht so toll.

Man ist doch als Lehrer wesentlich motivierter, wenn man seine Kinder auch mal ein paar Jahre weiterbegleiten darf, und nicht einfach nur Jahr für Jahr immer das selbe Programm abspulen muss, nur mit unterschiedlichen Kindern.

Irgendwie sollte man nicht vergessen, dass der Mensch Bindungen zu seinen Mitmenschen braucht, und wenn er nur gerade mal zu seiner engeren Familie dauerhafte Bindungen aufbauen darf, so ist das doch ein bisschen wenig.

Viele Grüße
Simsy

Hallo Simsy

Aber wenn Ausbildung einerseits plötzlich so wichtig genommen
wird, ist es andererseits völlig unverständlich, weshalb
niemand ein Augenmerk auf die Qualität der Ausbilder / Lehrer
hat.

Viiieeeel zu teuer.
Wie soll man das denn machen, wenn nicht mit Supervision?

Ich schätze, die einzige Chance, da etwas zu ändern läge in einer Vorauswahl der Lehramtsstudenten - manche haben es drauf, andere nicht.
Es wäre unfair, die Leute erst studieren zu lassen und dann auszusortieren. Das muß vor dem Studium oder spätestens im Grundstudium geschehen, am besten mit anspruchsvollen Praktika, so dass die ungeeigneten Kandidaten vielleicht auch selber merken, dass dieser Job nicht ihr Ding ist.
Das könnte sowohl den Schülern als auch den ungeeigneten Lehrern viel Elend ersparen.
Andererseits müßte man dann aber mehr Interessenten für den Lehrerberuf finden, sonst würden die Kandidaten schlicht nicht reichen.
Daher vielleicht schon in der Oberstufe die Schüler reinschnuppern lassen, mal Unterrichtsstunden in deutlich jüngeren Klassen geben lassen, so dass, wer ein Faible dafür hat, das auch merkt.

Einfach ist das alles nicht, das ist schon klar.
Aber z.Zt. läuft schlicht garkeine brauchbare `Qualitätskontrolle´, was einfach an der Zeit vorbei geht.
In keinem Job der Welt (außer ev. als anderer Beamter) kann man mit so wenig Fähigkeit so an einem Posten kleben.
Keine Putzfrau, kein Müllfahrer und kein Trödelhändler kann mit entsprechend schlechter Leistung den Job behalten oder vom Verdienst leben. Die Ausbilder unserer Kinder, unseres höchsten Gutes, können.
Das paradox zu nennen wäre eine gewaltige Untertreibung.

Gruß, Havke

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Hallo Simsy,
du siehst das viel zu sehr durch eine deutsche Brille. Es gibt bei beiden Systemen Vor- und Nachteile; nach unseren Erfahrungen würde ich keine vier Jahre lang den gleichen Lehrer wollen.

Gruß
eklastic

Hallo

du siehst das viel zu sehr durch eine deutsche Brille. Es gibt
bei beiden Systemen Vor- und Nachteile;

Wieso ‚beide‘ Systeme? Ich hab doch eigentlich nur vom französischen geredet, und gesagt, dass manche Leute den häufigen Lehrerwechsel dort als ein Problem dieses Systems sehen.

Ich denke, wenn man die Kinder schon so früh ganztags unterbringt, dann muss da irgendeine kleinkindgerechte Bezugsperson sein. Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass das in den meisten Fällen besser ist für die kleinen Kinder.

Sicher kommen die meisten auch mit häufigen Wechseln klar, aber ich denke, dass das innerlich ein bisschen hart oder unempfindlich macht (theoretisch jedenfalls), und das sehe ich nicht als positiv.

nach unseren
Erfahrungen würde ich keine vier Jahre lang den gleichen
Lehrer wollen.

Klingt so, als seien das alles schlechte Lehrer gewesen.

Viele grüße
Simsy

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Hi,

Wieso ‚beide‘ Systeme?

Einmal vier Jahre lang gleicher Lehrer, einmal wechselnde Lehrer jedes Jahr. DAs habe ich gegeneinander gestellt, ohne mich auf ein Land zu beziehen.

Ich denke, wenn man die Kinder schon so früh ganztags
unterbringt, dann muss da irgendeine kleinkindgerechte
Bezugsperson sein.

Wir reden vom Schulbesuch. Nicht von Ganztagsbetreuung. Das ist ein anderes Gebiet.

Sicher kommen die meisten auch mit häufigen Wechseln klar,
aber ich denke, dass das innerlich ein bisschen hart oder
unempfindlich macht (theoretisch jedenfalls),

Praktisch sind meine Erfahrungen eben ganz andere.

nach unseren
Erfahrungen würde ich keine vier Jahre lang den gleichen
Lehrer wollen.

Klingt so, als seien das alles schlechte Lehrer gewesen.

Da interpretierst du aber wild. Es waren sehr gute, gute und zugegebenermaßen, auch weniger gute Lehrer unter den Lehrern meiner Kinder.
Dadurch das es überhaupt keine Alternative gab, zu dem Lehrerwechsel wurde das nicht als Problem gesehen. Meine Kinder haben gelernt, sich anderen Menschen anzupassen und sich nicht an der Methode eines Lehrenden „festzubeißen“, sondern sich auf verschiedene persönliche Ansätze einzustellen. Im englischen System (die ersten vier Schuljahre) ist allerdings der Lehrplan sehr restriktiv, d.h. die Lehrer haben nicht soviel Spielraum wie in Deutschland. In der internationalen amerikanischen Schule, wo sie dann waren, war das wieder anders, aber auch da ging es die nächsten drei Jahre ganz gut.

Ein großer Vorteil bei Lehrerwechsel in einer eher kleinen Grundschule (je zwei Parallelklassen pro Altersstufe) ist, dass die Kinder ALLE Lehrer gut kennen und sich in der Schule zuhause fühlen, nicht nur bei ihrer Lehrerin.

Gruß
eklastic

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Moin,

willkommen im Schulalltag.
Massenweise Unterichtsausfall aufgund von kranken Lehrern scheint heute normal zu sein. Trotzdem ich einige wenige motivierte Lehrer kenne, die Mehrzahl scheint sich dessen bewust zu sein das man sie nicht wegen Unfähigkeit in die Wüste schicken kann.
Anstatt zu motivieren werden die Kinder drangsaliert, verängstigt und entmutigt, sofern der Unterricht nicht im Sinne des Lehrers verläuft.
Natürlich haben einige Lehrer schon mit Kindern eines gewissen Kalibers zu kämpfen, aber das gehört auch zum Schulalltag und damit sollte ein Lehrer fertig werden können.
Ich muss auch teils mit garstigen Kunden leben :wink:
Die andere Seite ist natürlich auch in einigen Elternhäusern begründet. Was man da auf so einem Elternabend von den Eltern zu hören bekommt ist fernab jeglicher Realität.
Viele Eltern schieben ihr eigenes Versagen dann den Lehrern in die Schuhe.
Aber die krassen realen Beispiele, wie z.B. im Fall der Schule meiner Tochter wo die Lehrerin im Untericht ständig rauchen ging und um bei Vergleichsarbeiten nicht dumm da zu stehen die Ergebnisse offen liegen liess, nicht eingriff wenn die Schüler während der Klassenarbeiten in die Bücher und auf Spickzettel schauten…
Das man solche Lehrer nicht, besonders wenn sich Schüler und Eltern bereits massenhaft beschwerten, nicht kündigen kann ist ein absolutes Unding.
Trotz Unterschriftensammlung (und das schon über mehrere Jahrgänge) wurde man diese Lehrerin nicht los.
Das es viele Lehrer sicher nicht leicht haben unterschreibe ich gerne, aber Narrenfreiheit ohne Konsequenzen?
Einige Lehrer haben eine natürliche Autorität und kommen gut klar, andere haben diese nicht und lassen ihre eigene Hilflosigkeit an den Schülern aus.
Im Gegenzug gehen auch viele Gespräche mit den Eltern ins Leere, die Eltern wollen nicht einsehen dass sie vielleicht auch eine Schuld trifft. Optimal wäre, wenn Eltern und Lehrer zusammenarbeiten würden, denn eigentlich haben sie ja das Gleiche Ziel:
Den Kindern eine möglichst gute Bildung zu verschaffen.
Nun habe ich viel geschrieben ohne Dir wirklich helfen zu können, aber dazu ist es meist viel zu Einzelfallbezogen um eine Pauschalantwort zu geben.

Gruss Jakob

Hallo,

natürlich sind nicht alle Eltern tolle Eltern - aber wie soll man da ansetzen, etwas zu ändern??

Lehrer hingegen sind staatlich beauftragt, werden für ihr Tun und Lassen bezahlt und könnten theoretisch auf ihre Eignung geprüft werden (das kann man mit Eltern wohl kaum machen).

Kurz, mit schlechten Eltern werden wir wohl irgendwie leben müssen, kleinere Klassen und kostenloser Kindergartenbesuch könnten da sicher einige Auswüchse beheben oder in Grenzen halten, Unterstützung überforderter Eltern ist sicher auch sinnvoll. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

Deshalb muß es nicht obendrein noch so viele unqualifizierte Lehrer geben, die auch die bravsten Kinder bestenfalls langweilen können, die auf Elternabenden geradezu goldig sind, im Unterricht dagegen teils träge, teils wirklich gemein.
Ließ mal spaßeshalber die Leherzitate bei Spickmich.de - Sprüche wie in alten Zeiten, teils mit entsprechenden Bärten. Diese Lehrer sind unsere Generation, aber von denen kommen Komentare, die vor 30 Jahren schon daneben waren.

Das ist ja ungefähr so, als würde ich meine Kinder schlagen, weil ich als Kind auch nicht prügelfrei aufgewachsen bin - aber von mir als Elternteil erwartet man zu Recht, dass ich anders erziehe, als ich erzogen wurde.
Lehrer scheinen derweil nicht viel dazugelernt zu haben.

Gruß, Havke

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Hi Havke,

natürlich sind nicht alle Eltern tolle Eltern - aber wie soll
man da ansetzen, etwas zu ändern??

Wie recht Du hast,ändern kann man da leider gar nichts.
Auch ich mache in der Erziehung fehler,die mir hinterher leid tuen,aber wenigstens habe ich noch so viel respekt vor meinen Kindern,das ich der Lage bin,mich für mein Fehlverhalten zu entschuldigen.
So kommt es auch return von meinen Kindern zurück.;o)

Leider gibt es auch heute noch Eltern,die zwar von ihren Kindern bedingungslosen Respekt erwarten,aber selber eher dazu neigen ihr Kind quasi nieder zu schmettern.Die Zimmer und Schränke der Kinder durch wühlen und sich wundern das Kind es auch so macht…
Die ihre Kinder schlagen und sich wundern das Kind agressiv ist…
Die mit ihren Kindern nicht reden und sich wundern das sie so wenig über ihr Kind wissen…u.s.w ;o(

Lehrer hingegen sind staatlich beauftragt, werden für ihr Tun
und Lassen bezahlt und könnten theoretisch auf ihre Eignung
geprüft werden (das kann man mit Eltern wohl kaum machen).

Der Meinung bin ich auch,wenn ich meine Arbeit schlecht mache fliege ich im hohen Bogen aus dem Betrieb.Lehrer scheinen mir da Narrenfreiheit zu geniesen.

Kurz, mit schlechten Eltern werden wir wohl irgendwie leben
müssen, kleinere Klassen und kostenloser Kindergartenbesuch
könnten da sicher einige Auswüchse beheben oder in Grenzen
halten, Unterstützung überforderter Eltern ist sicher auch
sinnvoll. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

Ja.

Deshalb muß es nicht obendrein noch so viele unqualifizierte
Lehrer geben, die auch die bravsten Kinder bestenfalls
langweilen können, die auf Elternabenden geradezu goldig sind,
im Unterricht dagegen teils träge, teils wirklich gemein.

Stimmt,ungerecht den Kindern gegenüber.

Ließ mal spaßeshalber die Leherzitate bei Spickmich.de -
Sprüche wie in alten Zeiten, teils mit entsprechenden Bärten.
Diese Lehrer sind unsere Generation, aber von denen kommen
Komentare, die vor 30 Jahren schon daneben waren.

Da schau ich nachher auch mal rein.

Das ist ja ungefähr so, als würde ich meine Kinder schlagen,
weil ich als Kind auch nicht prügelfrei aufgewachsen bin -
aber von mir als Elternteil erwartet man zu Recht, dass ich
anders erziehe, als ich erzogen wurde.
Lehrer scheinen derweil nicht viel dazugelernt zu haben.

Ganz Deiner Meinung.;o)

LG Biene