Lehrermangel/Unterrichtsausfall

Hallo,

meine beiden Söhne besuchen die sechste und siebte Klasse eines Gymnasiums in NRW. Bereits in den vorangegangenen zwei Jahren sind wiederholt Fächer nicht bzw. nur teilweise erteilt worden (z.B. nur drei Monate Kunst, danach nicht bis Schuljahrsende nicht mehr; Deutschunterricht nur eingeschränkt). Dabei waren die Begründungen z.T. einleuchtend: plötzlicher Totalausfall einer Deutsch-Lehrkraft über Monate wg. Krankheit, der Unterricht wurde von wechselnden Vertretungen übernommen. In dem Fall begründete die Schulleitung in einem Gespräch die Situation damit, daß die kranke Lehrerin nicht andauernd krank geschrieben war, sondern immer mal wieder für zwei bis drei Wochen ausfiel, danach wieder für eine Woche anwesend usw.
In diesem Schuljahr nun fehlen offensichtlich soviele Lehrer, daß bei beiden Jungs je vier Wochenstunden im Stundenplan komplett fehlen. Je ein Nebenfach (Musik bzw. Kunst) und eine Naturwissenschaft werden nicht erteilt. Nach nur einer Woche Schule fällt heute bereits das erste Mal Lateinunterricht ersatzlos aus.
Ich würde a) gerne wissen, was mögliche Ursachen für so eklatanten Lehrermangel sind und b) an wen ich mich wenden kann, um der Unzufriedenheit darüber Ausdruck zu verleihen. Natürlich wird das Thema beim ersten Elternabend angesprochen und ggf. könnte ein Gespräch mit der Schulleitung stattfinden. Gibt es noch andere Wege? Würde genügend „Druck“ seitens der Eltenschaft (Gespräche mit Schulamt o.ä.) überhaupt Abhilfe schaffen können? Oder muß man es einfach hinnehmen, daß eben nicht genügend Lehrkräfte da sind?

Danke für Tipps und Ratschläge vom

Sams

Hallo,
also zuerst einmal: deine kinder haben ein recht auf bildung… und so kanns ja wohl nicht sein.
Also Druck machen wo es nur geht (Schulamt, Kultusministerium, Leserbriefe an die Zeitung)
oder darüber nachdenken ob das die richtige Schule ist…#
LG

Hallo Sams

Ich würde a) gerne wissen, was mögliche Ursachen für so
eklatanten Lehrermangel sind

Nach allen Schuldzuweisungen an Lehrer, die jeder Berufene so von sich gibt, ist Lehrer eben kein sinnvoller Berufswunsch mehr. Ich würde mir das sehr genau überlegen, wenn nochmal vor der Wahl stünde - und wahrscheinlich kein Lehrer mehr werden. 30 Berufsjahre lang Prügelknabe sein für alles Mögliche - nö!

…und b) an wen ich mich wenden
kann, um der Unzufriedenheit darüber Ausdruck zu verleihen.

An jeden x-Beliebigen. Vielleicht ist einer dabei, der jede Menge Nachschub aus dem Hut zaubern kann. Jeder, der ausreichend hell im Oberstübchen ist und über die nötigen Qualitäten verfügt, wird sich einen anderen Beruf wählen.

Oder muß man es einfach hinnehmen, daß eben
nicht genügend Lehrkräfte da sind?

Ja, Dank der jahrelangen Kleinarbeit in allen Medien ist nun endlich so weit. Ich bin richtig froh darüber.

tschüss

Herbert

naja…teile ich nicht so
Hallo Herbert,

ich selbst bin kein Lehrer. Habe 2 Lehrer in meinem Bekanntenkreis und habe selbst Kinder im Schulpflichtigen Alter. Somit kenne ich viele Argumentationsweisen.

Nach allen Schuldzuweisungen an Lehrer, die jeder Berufene so
von sich gibt, ist Lehrer eben kein sinnvoller Berufswunsch
mehr. Ich würde mir das sehr genau überlegen, wenn nochmal vor
der Wahl stünde - und wahrscheinlich kein Lehrer mehr werden.
30 Berufsjahre lang Prügelknabe sein für alles Mögliche - nö!

dazu muss ich folgendes sagen. Viele Lehrer sehen sich als Prügelknaben… das ist nicht unbedingt so. Sicherlich sind die Anforderungen an Lehrer gestiegen. Aber in der kompletten Wirtschaft ist das so. Nicht nur Lehrer müssen mehr arbeiten, sondern unser eins auch. Und Vergütung bekommen wir dafuer in der Regel auch nicht mehr.

Das „Lehrer haben ja nur Ferien ->Traumjob“ - Argument existiert meiner Meinung nach unter den Eltern seit mitte der 90ziger nicht mehr. Somit empfinde ich es nicht unbedingt so, als waere der Lehrer im Mittelpunkt der aktuellen Zeigefingerdiskussionen… sondern mehr das Schulsystem selbst…

An jeden x-Beliebigen. Vielleicht ist einer dabei, der jede
Menge Nachschub aus dem Hut zaubern kann. Jeder, der
ausreichend hell im Oberstübchen ist und über die nötigen
Qualitäten verfügt, wird sich einen anderen Beruf wählen.

Auch hier ein Einwand. Es wurden Stellen reduziert und die Stundenpläne gestrafft. Dort wo früher noch ein Lehrer ein oder zwei Stunden Pause im Lehrerzimmer hatte und bei Ausfall mal eben eingesetzt werden konnte, gibt es heute Niemanden mehr und die Stunden fallen aus. Aus ist glaub ich in so ziemlich allen Schulen so.

Wenden kann man sich mit dem Anliegen zu allererst an die Schuldirektion, die für die Einteilung und Erstellung der Stundenpläne zuständig ist. Meist geschieht das von Seiten der Schulelternbeiräte.
Sollte dies nicht fruchten kann man sich im Extremfall an das Kultusministerium wenden… oder auch Presse…

Wenn man jedoch die ganze Situation mal so betrachtet, wo der Trend hingeht… sehe ich leider wenig Erfolgschancen… da es sich hierbei mit 100%iger Sicherheit um ein Geldproblem handelt… Weniger um Organisationsunfaehigkeit… Und in Zeiten in denen man in Europa selbst von Polen wirtschaftlich ueberholt wird denke ich kaum, dass man ploetzlich mehr Geld in Schulen pumpt… es sei denn man schreibt ein „ELITE“ vor die Schulform… also EliteSonderschule… *Grins*

In den Horts in Berlin werden zum Teil 60 Kinder von 2-3 Betreuern betreut… Wie da die Hausaufgabenhilfe aussieht kann man sich vorstellen. Es ist einfach eine Katastrophe. Und ich glaube daran, dass es noch schlimmer wird.

Willst Du das nicht? , dann musst Du ein paar Steine locker machen und auf eine Privatschule wechseln. Da merkt man davon nicht soviel.

Ja, Dank der jahrelangen Kleinarbeit in allen Medien ist nun
endlich so weit. Ich bin richtig froh darüber.

worueber bist du froh? dass die medien auf den lehrern rumhackten und nun keine mehr zur verfuegung stehen??? spuere ich da schadenfreude auf kosten unserer kinder? na danke. dazu sage ich mal nichts direkt.

es ist eine politische fehlentscheidung. nicht die schuld der medien. die leben vom groll des volkes. (das BILD-Syndrom/Melanom)

bye PixelKoenig

Da meine Schwiegermutter in Spee Lehrerin ist, kenne ich auch die Argumente. Zum einen ist es so das Lehrer ab einen gewissen Alter versuchen, früh pensioniert zu werden oder nur noch weniger Arbeiten zu müssen.
Man ist früh zu Hause hat nur gelegentlich Klassenarbeiten nachzusehen und kann auch 2-3 mal im Urlaub fahren.

Mein Schwager in Spee ist seit August Lehrer. 28Jahre alt, Einstiesgehalt 2400€, BWL - Sek2.

Natürlich ist das auch verständlich, wenn man sich als Lehrer teilweise als Prügelknabe versteht.

Aber nicht auf Kosten der Kinder, die stehen nachher in ihrer Abiprüfung doof da oder haben im Studium schwierigkeiten weil ihnen grundlegendes Wissen fehlt.

Ich denke wenn man sich mit mehrern Eltern zusammen setzt oder mehrer Eltern unabhängig von einander einen Brief ans Schulamt schreibt, wird sich garantiert etwas ändern. Das ist nämlich die Aktion, vor die die Lehrer Panik haben.

Danke und Gruß.

PS. Wollte damit aber nicht das Bild der Lehrer schlecht darstellen.

Hallo, Sams,
in den anderen Beiträgen klingt ja schon an, dass die Lehrer und die Schulen selbst hier die Mit-Leidtragenden politischer Fehlentscheidungen und Versäumnisse sind - nicht nur in NRW, sondern mehr oder weniger überall in der Republik.

Was dagegen zu tun ist? Kurzfristig leider nichts Effektives. Aber in Kürze ist Kommunalwahl in NRW: die Kommunen sind Schulträger! Da kann man gezielt in den Wahlveranstaltungen das Problem zu Sprache bringen.

Wirklich Abhilfe kann nur die Politik schaffen. Der Druck muß vom Wahlvolk ausgehen. Klar die Kassen sind leer, ich kann das Gejammere nicht mehr hören. Dennoch muß für die Schulen mehr getan werden. Wesentlich mehr als bisher. und nicht nur in Sonntagsreden und Pisadebatten sondern konkret. Die Lehrer sind da, sie müssen nur eingestellt werden.

Gruß
Eckard

Hallo Sams!

Unterrichtsausfall ist ein immerwährendes Thema und Abhilfe eher selten, leider.

Unser Sohn ist mittlerweile in der Oberstufe angekommen, seit Kindergartenzeiten bin ich Elternvertreterin.

Mein Tipp:

Jede ausgefallene Unterrichtsstunde aufschreiben. Diese Dokumentation bringt Euch in die Lage, mit Fakten aufzuwarten.
Unterrichtsstand der Parallelklassen erfragen, in Fremdsprachen die Lektion etc.

Stufe 1:
Zusammenkunft der Teilnehmer Schulpflegschaft außerplanmäßig, ggf. auch privat
Über die Klassen- und Schulpflegschaft Schreiben an die Bezirksregierung aufsetzen.
Anhand der Aufzeichnungen für jede Klasse exakt darlegen, wieviel Unterricht ausgefallen ist.
Dabei spielt der Grund keine Rolle.
Fakt ist nur, es sind XYZ Stunden nicht erteilt worden.
Abschließend um Vorschläge zur Abhilfe bitten.

Das Ganze über den Dienstweg, also über den Tisch der Schulleitung nach oben reichen.
Oder aber, falls Eure Schulleitung nicht kooperativ ist, den Postweg wählen und einen Durchschlag der Schreiben an die Schulleitung.

Stufe 2:
Verschärfte Ausdrucksweise, aber immer sachlich bleiben.
Durchschlag an das Schulministerium.

Stufe 3:
dto, Hinweise auf Interesse der örtlichen Presse, ggf. Presse einschalten.
Bundestagsabgeordnete des Wohnortes aufsuchen und ihnen persönliche Schreiben an den jeweiligen Bildungsminister aushändigen mit der Bitte um direkte Übergabe.

Stufe 4:
Persönlicher Gesprächstermin bei der Bezirksregierung
Persönlicher Gesprächstermin beim Schulministerium

Das wird an der Unterrichtsverteilung zwar nur bedingt etwas ändern, aber in den Behörden wird klar, dass sich immer weniger Eltern diese Misere gefallen lassen.

Leider wird der Personalschlüssel durch die Bezirksregierungen für die Schulen auf nicht nachvollziehbare Weise errechnet, und die armen Stundenplan-Austüftler müssen mitunter wahre Kunststücke vollbringen, um das Allerschlimmste zu verhindern.

Es wurde uns z.B. gesagt, dass ein einigermaßen vollständiger Stundenplan Priorität habe vor pädagogischen Gründen. (Es ging um Klassenzusammenlegungen mit Größenordnung von 34 Schülern)

Auch die Schulleitungen können relativ wenig Einfluss nehmen und gelten als Nestbeschmutzer, wenn sie sich auf die Seite der Eltern stellen.

Dennoch denke ich, man darf das alles nicht einfach so schlucken. Wichtig finde ich, dass man nicht die Schulleitungen oder Lehrer dafür verantwortlich macht und das auch deutlich zeigt.
Im stillen Kämmerlein nämlich stellen sich Schulleitungen oft sehr erfreut hinter ihre engagierten Elternvertreter, dürfen das aber offen nicht zeigen oder sagen.
Jede Schule muss Statistik darüber führen, wieviel Unterricht nicht erteilt werden konnte. Diese Zahlen dürfen aber, aus welchen Gründen auch immer, nicht an Eltern herausgegeben werden.

Angelika

Hallo

Man ist früh zu Hause hat nur gelegentlich Klassenarbeiten
nachzusehen und kann auch 2-3 mal im Urlaub fahren.

…und ansonsten dreht man Däumchen. Deswegen drängen ja auch ausserordentlich viele Bewerber in diesen Traumberuf :smile: Du hast ja echt viel Einblick, was ein Lehrer zu machen hat.

Ich denke wenn man sich mit mehrern Eltern zusammen setzt oder
mehrer Eltern unabhängig von einander einen Brief ans Schulamt
schreibt, wird sich garantiert etwas ändern. Das ist nämlich
die Aktion, vor die die Lehrer Panik haben.

Wieso sollten Lehrer DAVOR Panik haben? Im Gegenteil - endlich kommt mal Unterstützung von Ausserhalb!

tschüss

Herbert

Da meine Schwiegermutter in Spee Lehrerin ist, kenne ich auch
die Argumente. Zum einen ist es so das Lehrer ab einen
gewissen Alter versuchen, früh pensioniert zu werden oder nur
noch weniger Arbeiten zu müssen.
Man ist früh zu Hause hat nur gelegentlich Klassenarbeiten
nachzusehen und kann auch 2-3 mal im Urlaub fahren.

Mein Schwager in Spee ist seit August Lehrer. 28Jahre alt,
Einstiesgehalt 2400€, BWL - Sek2.

Sorry, sind sie Lehrer wegen diesem netten Weltbild oder wegen der Kinder??

Natürlich ist das auch verständlich, wenn man sich als Lehrer
teilweise als Prügelknabe versteht.

die Einstellug einiger Lehrer macht sie dazu

Aber nicht auf Kosten der Kinder, die stehen nachher in ihrer
Abiprüfung doof da oder haben im Studium schwierigkeiten weil
ihnen grundlegendes Wissen fehlt.

so wie dir in Physik

Ich denke wenn man sich mit mehrern Eltern zusammen setzt oder
mehrer Eltern unabhängig von einander einen Brief ans Schulamt
schreibt, wird sich garantiert etwas ändern. Das ist nämlich
die Aktion, vor die die Lehrer Panik haben.

PANIK? ja, die die net arbeiten wollen schon, die die diesen beruf lieben sicher nicht!

PS. Wollte damit aber nicht das Bild der Lehrer schlecht
darstellen.

Nein, das hast du auch gar nicht getan

LG

Hallo

…Somit empfinde ich es nicht unbedingt so,
als waere der Lehrer im Mittelpunkt der aktuellen
Zeigefingerdiskussionen… sondern mehr das Schulsystem
selbst…

Ich halte es für sehr wirkungslos, irgend ein abstraktes „System“ anzuklagen und dem die Schuld zuzuweisen. Was ändert sich dadurch? Die einzig richtigen Ansprechpartner sind die Entscheidungsträger - und die sitzen ganz oben. Ein Schulleiter kann nur das zugeteilte Kontingent Lehrer auf die vorhandenen Schüler verteilen, mehr kann er nicht.

An jeden x-Beliebigen. Vielleicht ist einer dabei, der jede
Menge Nachschub aus dem Hut zaubern kann. Jeder, der
ausreichend hell im Oberstübchen ist und über die nötigen
Qualitäten verfügt, wird sich einen anderen Beruf wählen.

Auch hier ein Einwand. Es wurden Stellen reduziert

das stimmt

…und die Stundenpläne gestrafft.

und das trifft nicht zu. Seit Jahren ist alles unverändert.

Dort wo früher noch ein Lehrer ein
oder zwei Stunden Pause im Lehrerzimmer hatte und bei Ausfall
mal eben eingesetzt werden konnte, gibt es heute Niemanden
mehr und die Stunden fallen aus.

Lehrer haben unverändert Zwischenstunden, die sind aber gefüllt mit Verwaltungsaufgaben. Die Zahl der Sekretärinnen (4 pro 100 Lehrer - wo gibt es vergleichbare Verhältnisse?)wurde reduziert nach dem Motto: Das können die Lehrer ja auch selbst erledigen.

Sollte dies nicht fruchten kann man sich im Extremfall an das
Kultusministerium wenden… oder auch Presse…

Das ist eine gute Adresse, ausschlaggebend ist aber das Finanzminsterium. Dort wird die Anzahl der beschäftigten Lehrer vorgegeben.

Ja, Dank der jahrelangen Kleinarbeit in allen Medien ist nun
endlich so weit. Ich bin richtig froh darüber.

worueber bist du froh? dass die medien auf den lehrern
rumhackten und nun keine mehr zur verfuegung stehen???

Genau. Es wäre Aufgabe des Arbeitgebers (Kultusminister…) gewesen, rechtzeitig dagegen zu argumentieren. Die haben sich aber vornehm zurückgehalten und sind nun voll am Rudern. Das sei denen gegönnt.

spuere
ich da schadenfreude auf kosten unserer kinder? na danke. dazu
sage ich mal nichts direkt.

Das hat mit Kindern nix zu tun. Es gäbe ausreichend viele Lehrer, wenn die politischen Führer rechtzeitig den Mund zugunsten ihrer Untergebenen aufgemacht hätten. Und die Eltern waren jahrelang so einfältig, zu glauben, dieser Dauerbeschuss eines Berufsstandes hätte keine Langzeitwirkung. Jetzt ist der Jammer gross.

tschüss

Herbert

Hi erstmal,

Man ist früh zu Hause hat nur gelegentlich Klassenarbeiten
nachzusehen und kann auch 2-3 mal im Urlaub fahren.

Man ist früh zu Hause und hat nix zu tun? Wasn dat fürn Lehrer? Der könnte mir mal ein paar Tipps geben, die kann ich nach dem Studium bestimmt gut gebrauchen.
Mein Freund kommt frühstens um halb 5 aus der Schule, meist später. Dann hat er daheim noch einiges zu tun (auch wenn ich die Klassenarbeiten und Hausaufgaben checke) und sitzt dann noch ca. 2 Stunden an der Stundenvorbereitung für den nächsten Tag. Im übrigen geht sein gesamter Sonntag auch für den Schulkram drauf. Das ist also nicht nur heiter Sonnenschein mit viel Urlaub.

Mein Schwager in Spee ist seit August Lehrer. 28Jahre alt,
Einstiesgehalt 2400€, BWL - Sek2.

Und wieviel verdienen andere Hochschulabsolventen (wenn sie denn einen Job bekommen)?

Natürlich ist das auch verständlich, wenn man sich als Lehrer
teilweise als Prügelknabe versteht.

Wenn der Rektor und die Eltern Druck machen? Natürlich ist das verständlich. Lehrer ist schon lange nicht mehr der „Traumberuf“, der er früher vielleicht mal war.

Aber nicht auf Kosten der Kinder, die stehen nachher in ihrer
Abiprüfung doof da oder haben im Studium schwierigkeiten weil
ihnen grundlegendes Wissen fehlt.

Meinst du denn sämtliche Lehrer denken sich „ach, heute mach ich mal wieder blau und geh einfach net zur Schule“? Die meisten werden doch nicht aus Spass an der Freude krank und fallen aus. Die Schulleitung versucht in solchen Fällen (wenn Lehrer längere Zeit krank sind) aber Abhilfe zu schaffen. Meist geht das aber einfach nicht, weil das Geld nicht da ist oder aus anderen Gründen kein Ersatz gefunden werden kann. Ich hab selbst 2 Monate in der 13. Klasse kein Mathematik gehabt (und es war mein Prüfungsfach). Da hilft nur sich bei den richtigen Stellen zu beschweren oder daheim alleine lernen bzw. in andere Mathekurse ausweichen. In unteren Klassen geht das aber meist nicht.

Ich denke wenn man sich mit mehrern Eltern zusammen setzt oder
mehrer Eltern unabhängig von einander einen Brief ans Schulamt
schreibt, wird sich garantiert etwas ändern. Das ist nämlich
die Aktion, vor die die Lehrer Panik haben.

Warum sollten die davor Panik haben? Versteh ich jetzt nicht. Soll das Schulamt vielleicht kommen und die Lehrer ausschimpfen? Wahrscheinlich werden die meisten Lehrer eine derartige Aktion eher begrüßen, weil das nämlich auch zu ihrem Vorteil ist. Wenn mehr Lehrkräfte eingestellt werden, könnte nämlich z.B. die Klassengröße sinken und ggf. auch der administrative Aufwand, den ein einzelner Lehrer zu leisten hat.

Schönen Gruß
Kel

Sammel-Dankeschön und Ergänzung
Hallo,

danke für die Antworten - es waren gute Tipps und Hinweise dabei. (c:
Zur Erklärung:
Es geht mir nicht darum, die Lehrer/Schulleitung/Schule ganz allgemein für die Misere verantwortlich zu machen. Nur wüßte ich eben schon gern, ob der Lehrermangel daran liegt, daß zwar Geld und Bereitschaft da sind, Lehrer einzustellen, es aber keine gibt. Oder ob irgendwo jemand gepennt hat, für Ersatz zu sorgen in Fällen von Schwangerschaft bzw. Elternzeit. Oder ob das Geld fehlt, Lehrer einzustellen. Oder was sonst für Gründe vorliegen könnten. Und ich weiß eben nicht, wen ich danach fragen kann, ohne daß der „schwarze Peter“ von einem zum anderen geschoben wird. An drei Gymnasien im Nachbarort und einer Gesamtschule weiß ich jedenfalls, daß a) keine Wochenstunden fehlen und b) der Unterricht insgesamt sehr viel seltener ersatzlos ausfällt oder von Vertretungskräften übernommen wird.

Danke jedenfalls für eure Anregungen -

Sams