Leichtes Buch über DE ca. 1807 – 1871 – Deine Empfehlung?

Hallo, wer empfiehlt ein Buch über deutsche Lande ca. 1807 – 1871?

Notfalls kann es auch 1814 oder 1789 beginnen und bis 1914 gehen und evtl. Nachbargegenden mit berücksichtigen. Der Schwerpunkt sollte aber auf deutschen Landen oder einer Person von dort liegen. Ich suche

  • Sachbuch, ideal Biografie (nicht fiktional, nicht Autobiografie)
  • mindestens ordentlich, besser noch gut geschrieben (Passiv, Substantivierung, Fremdwörterhuberei, ausgewalzte Insiderdebatten, nicht Schulbuch- oder Wikipedia-artig)
  • für Einsteiger, der nicht viel von der Geschichte weiß
  • trotzdem inhaltlich perfekt seriös (keinesfalls historischer Roman oder Däniken)

Ich interessiere mich hier für Geschichtsbuchwissen, gern auch Soziales und Kultur. Eigentlich lese ich lieber Romane mit Spannung und perlendem Dialog. Ich weiß, dass ich bei einer Biografie besser mitkomme als bei allgemeinen Geschichtsbüchern oder anderen Monografien.

Das gesuchte Deutsche-Lande-Buch sollte mindestens nicht überflüssig drög geschrieben sein . Mit folgenden Autoren zum Thema bin ich nicht glücklich geworden, ich habe abgebrochen:

  • Gordon Craig
  • Golo Mann, 19. Jhdt. (obwohl vielgelobt)

Ich weiß, dass ich bei einer Biografie besser mitkomme als bei allgemeinen Geschichtsbüchern. Ich hatte diverse kleine „Einsteigerbücher“ über Julius Cäsar da und für mich klangen sie alle nach Insidertalk unter Professoren. Sowas brauche ich nicht. Wikipedia ist auch nichts für mich, auch nicht ausgedruckt.

Ich möchte das nur gedruckt lesen. Ein Putzger-Geschichtsatlas ist vorhanden.

Danke!

Servus,

wenn du den Einstieg ins 19. Jahrhundert über das Vierte Buch von Egon Friedells „Kulturgeschichte der Neuzeit“ vornimmst, kommst Du über den Spaß am Lesen von der Kulturgeschichte zur allgemeinen Geschichte und kannst dann auch z.B. mit der puren, drögen Sammlung von Ereignissen und Daten im „Ploetz“ was anfangen.

Schöne Grüße

MM

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MM, Danke für den Tip. Vielleicht ist der Friedell schon zu enzyklopädisch für mich - es muss auch unterhalten und einen Zug haben. Ich werde auf jeden Fall mir eine Leseprobe zu Gemüt führen.

Ein Ploetz oder Putzger könnte daneben liegen - zur Orientierung, aber gewiss nicht zur Unterhaltung.

hier hab ich eine hübsche:

https://www.projekt-gutenberg.org/friedell/kulturg1/chap06.html

Man mag Friedells Standpunkte teilen oder nicht (er ist im Sinn der Auseinandersetzungen seiner Zeit ganz dezidierter Idealist) - ich finde einfach seine Weise, zu schreiben - den Sog, den seine Texte beim Lesen entwickeln - wunderschön.

Schöne Grüße

MM

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Der Titel klingt verfänglich, aber ich kann Dir das Buch „Das Reich der Deutschen“ empfehlen.
ISBN 9783421047663
(Ich betone, nicht rechts zu sein)

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Danke - die Leseprobe gefällt mir auch gut. Bei der Adresse „projekt-gutenberg“ dachte ich erst, auweia, das muss ja (mehr als 70 Jahre) alt sein. Aber die Sprache liest sich wirklich gut (klar besser als der gerühmte Golo Mann für mein Empfinden). Ich würde mir daraus allerdings nur die Rosinen picken.

Obwohl’s das online gibt und ich gern mal Zeitung auf dem Tablet lese, hätte ich dies gern gedruckt gebraucht. Nun scheint es ja mehrere Ausgaben zu geben, u.a. dtv und C.H. Beck. Sollte eine dieser Ausgaben bekannte Vorteile (z.B. redaktionelle Aktualisierungen per Fußnote) oder Mängel haben, wäre ein Hinweis nett, evtl. kann ich den Rezensionen auch selbst etwas entnehmen.

Danke! Auch das wirkt passend, und der Untertitel „Wie wir eine Nation wurden“ trifft genau meine ursprüngliche Frage (ich würde das nicht mit „wir“ formulieren"). Ich werde noch weiter online reinlesen und dann entscheiden - man könnte es womöglich teils parallel zum oben empf. Friedell lesen, ich lese gern aus 2 Perspektiven.

Dass der Titel Erklärungsbedarf erzeugt, verstehe ich… bemerkenswert, dass so ein Titel genau aus dem Spiegel-Verlag kommt. Kalkül?