Leichtgebärende Indianermamas

Hallo,

wird im Medizinbrett erwähnt.

Ist das eine der klebengebliebenen Wandersagen aus der Nazizeit?
Ich weiß, in einem 1940 herausgekommenen Ratgeberbuch für Frau und Familie wird es als bekannt erwähnt: Indianer sind ständig auf der Wanderschaft, und zum Gebären zieht sich die Frau mal kurz hinter einen Busch zurück, um danach wieder (dann halt mit Baby) zum Treck aufzuschließen. Na, und so hart drauf sind wir Deutschen ja nicht, kommentiert das Nazibuch diese Story.

Oder ist es wahr? Denn für „Indianer kennen keinen Schmerz“ gibt es ja viele Berichte aus der ferneren Vergangenheit.
Und wenn es damals so war, ist es denn heute noch wahr?

LG

Gitta

Hallo,

Hi

Ist das eine der klebengebliebenen Wandersagen aus der
Nazizeit?

hm möglich aber eher sowas was die Bevölkerung als „Allgemeinwissen“ bezeichnet^^

Ich weiß, in einem 1940 herausgekommenen Ratgeberbuch für Frau
und Familie wird es als bekannt erwähnt:

in wie fern erwähnt? So als Anekdote wie es die „minderern“ Rassen machen oder was?

Indianer sind ständig auf der Wanderschaft

das stimmt schonmal defintiv nicht, denn es gibt (oder eher gab)
sehr viele Indianervölker, die für viele Jahrhunderte sesshaft waren und Ackerbau/Viehzucht betrieben haben

und zum Gebären zieht sich die Frau mal
kurz hinter einen Busch zurück, um danach wieder (dann halt
mit Baby) zum Treck aufzuschließen.

Hm naja ich glaube net das bei einer Erstgeburt (auch bei Indianer die Mädels d früherso verkraftet haben, wobei ich davon ausgehe, das sie ja ein Kind schon mit unter 20Jahren bekommen haben)

Na, und so hart drauf sind
wir Deutschen ja nicht, kommentiert das Nazibuch diese Story.

DAS ist ja mal eine seltene Aussage aus einen Nazibuch (auch wenn das „nur“ ein Ratgeber ist.

ALSO meine Meinung wär ja, dass da eher eine ältere Indianermama (mit mindestens schon 5Kinder) war wirklich mal auf Reisen mit Volk und war wieder einmal schwanger und die kann dann wirklich scnell hinterm Busch gehen und gebären. UND DAS hat mal ein weißer Cowboy oder so gesehen und das hat sich dann in Windeseile verbreitet und SCHWUPS war es allgemeinwissen:
Indianer haben keine Schmerzen bei Wehen und so^^

Oder ist es wahr? Denn für „Indianer kennen keinen Schmerz“

Naja das ist ja wohl doch in das Reich der Märchen zu verbannen.

gibt es ja viele Berichte aus der ferneren
Vergangenheit.

Erfahrungsberichte wie Winnetou? ^^

LG

Gitta

mfg Robert

Erfahrungsberichte wie Winnetou? ^^

Nona, der ist ja eine Kunstfigur und selbst als solche starb er christlich bekehrt an einer Schußwunde und nicht am Marterpfahl.

Es gibt aber durchaus Berichte, daß Indianer (und auch christliche Märtyrer) das zu-Tode-gefoltert-werden aushielten, ohne die Countenance zu verlieren. Die hatten wohl so Psychotechniken. Das ist Gegenstand meiner Frage.
Die neuesten solcher Berichte stammen meiner Kenntnis nach aus dem 18. Jahrhundert (aus Amerika und Japan).

LG

Gitta

in wie fern erwähnt? So als Anekdote wie es die „minderern“
Rassen machen oder was?

Ich denke, die nordamerikanischen Indianer sind von den Nazis eher als edle Wilde wahrgenommen worden denn als „mindere Rasse“.

sehr viele Indianervölker, die für viele Jahrhunderte sesshaft
waren und Ackerbau/Viehzucht betrieben haben

Schon klar, aber im Blickpunkt der Deutschen in der Zeit waren weniger z.B. die Navajos, sondern eher die kriegerischen Komantschen, Semiolen, Irokesen, Mohikaner usw.

Na, und so hart drauf sind
wir Deutschen ja nicht, kommentiert das Nazibuch diese Story.

DAS ist ja mal eine seltene Aussage aus einen Nazibuch (auch
wenn das „nur“ ein Ratgeber ist.

Wieviel Trivialliteratur aus dem Deutschland der Nazizeit hast Du gelesen?

kann dann wirklich scnell hinterm Busch gehen und gebären. UND
DAS hat mal ein weißer Cowboy oder so gesehen und das hat sich

Das halte auch ich für möglich, aber nicht für gewiß und deshalb war das Inhalt meiner Frage.

LG

Gitta

ot: Irokesen und andere Wilde
Hallo Gitta,

bevor Di irgendwelche Artikel zusammenklöppelst, solltest Du Dich vielleicht erst einmal etwas informieren - fang doch mit den Irokesen an, die nicht nur sesshaft waren, sondern sozusagen auch die ‚Urväter‘ der amerikanischen Verfassung:

http://de.wikipedia.org/wiki/Irokesen

http://en.wikipedia.org/wiki/Iroquois

Gruß

=^…^=

Hallo Gitta,

meiner Ansicht nach ist Deine Anfrage hier nicht richtig platziert, da sie nicht wirklich etwas mit Geschichte zu tun hat; mithin gibt es durchaus noch real existierende Indianer, und deren Anatomie dürfte sich in den vergangenen 200 Jahren nicht grundlegend geändert haben.

In einem Seitenstrang des bestehenden Threads im Medizinbrett wäre die Sache sicher besser aufgehoben; auch unter ‚Kultur und Gesellschaft‘ könnten sich eventuell noch Experten zu dem Thema anfinden.

Denn auch wenn ich jetzt speziell zu gebärenden Indianerinnen nichts sagen kann, so ist mir doch bekannt, dass die Stärke des Schmerzempfindens durchaus abhängig ist von den jeweiligen kulturellen Gegebenheiten - es wird in einem gewissen Maße ‚erlernt‘. Vergleiche dazu folgenden Filmausschnitt, in dem eine Trepanation ohne jedwede Betäubungsmittel gezeigt wird.: http://www.youtube.com/watch?v=2VDmjtK4hNc

Ach ja, und es wäre nett, wenn Du irgendwelche Nazi-Geschichtchen belegen könntest.

Gruß

=^…^=

Hallo Kamikazekatze,

ehrlich gesagt, bin ich froh, daß ich (weil ohne Mitgliedschaft vom Youtube) das Video der Trepanation nicht angezeigt bekam.

Und mein Frau- und Familienratgeberbuch von aus der Nazizeit ist nicht im Internet. Magst Du es geliehen bekommen?

LG

Gitta

Hallo Gitta,

na, aber Du wirst doch vielleicht Titel und Autoren nennen und eventuell sogar die entscheidende Passaage zitieren können?

Wer weiß - vielleicht hilft es mir ja sogar zu verstehen, was Nazis mit gebärenden Indianerinnen zu tun hatten … ;o))

Gruß

=^…^=

Ich kann jetzt nur aus dem Gedächtnis sagen.
Der Buchtitel ist glaub ich „Die Frau“, es war ein Bestseller in der Nazizeit, ist aber der großen Büchervernichtung entgangen und nach dem Krieg nochmal aufgelegt worden. Die Autorin hat nichts mehr veröffentlicht, aber bis Ende der 60er-Jahre (wohl in München) als Ärztin und Geburtshelferin praktiziert, der Name fällt mir jetzt leider nicht ein.

LG

Gitta

Indianer sind ständig auf der Wanderschaft

Selbst hartgesottene Jäger & Sammler sind nicht immer auf Wanderschaft. Wo sollen sie denn überhaupt hin ? Zumindest rennen sie nicht planlos durch die Gegend sondern haben durchaus begrenzte Gebiete. Meist starten sie von einem Lager- oder Wohnplatz zu einem Tagestrip - die Männer meist zur Jagd, die Frauen zum Sammeln - und das natürlich nicht alle gleichzeitig und nicht mit dem ganzen Troß.

Meist widmen Jäger und Sammler weniger Zeit der Nahrungsbeschaffung als Bauern, hätten also durchaus Zeit, ein Kind in Ruhe zur Welt zu bringen.

MfG
Klaus

Meist widmen Jäger und Sammler weniger Zeit der
Nahrungsbeschaffung als Bauern, hätten also durchaus Zeit, ein
Kind in Ruhe zur Welt zu bringen.

Sehr einleuchtend, was Du sagst.
Also wohl doch Wandersage, vielleicht nicht gerade aus der Nazizeit, sondern was älter?

LG

Gitta