Leistung Heizkessel

Liebe/-r Experte/-in,

wenn ich die Leistung eines Heizkesssels ermittle, kann ich das ja überschläglich (Tabelle) mittels Normheizlast über die Gebäudegeometrie machen. Nun stelle ich fest, dass eingebaute Heizkessel oft 2 oder 3 Mal höhere Nennleistungen haben als nach Normheizlast ermittelt. Kann es sein das die Warmwasserbereitung so viel mehr Leistung braucht? Danke René Mader

Sorry, René,

aber das ist absolut nicht mein Genre.

Neue Energie hat etwas mit Spiritualität zu tun.

Bitte frag einen anderen Experten.

LG
Johanna-Merete

Hallo René,

bin kein Heizungs"experte", trotzdem eine kurze Einschätzung.

Die Normheizlast hängt ja nicht nur von der Gebäudegeometrie ab, sondern auch von zugrundegelegter Außentemperatur etc. Desweiteren werden -wahrscheinlich überhöhte- Sicherheitszuschläge gemacht. Der Heizungsbauer verdient ja am Verkauf großer Kessel mehr. Auch meine Kesselanlage ist überdimensioniert.
Wenn ich dann noch als Basis für die WW-bereitung zwei Wannenbäder pro Stunde annehme…dann sind wir bei den überhöhten Leistungen.
MfG
Gerhard

Hallo Herr Mader,
für die WW-Aufbereitung wird ca. 1/6 der Heizenergie gebraucht. Die Heizkessel waren früher einfach weit überdimensioniert. Daher die hohe Nennleistung.
MfG
JM

6 von 10 Heizkessel sind unter- oder überdimensioniert. Wenn nicht der Kessel, dann die Umwälzpumpe oder andere Komponenten. Bei der Planung werden oft Fehler begangen.
Empfehlung: Zertifizierte Energieberater (oder ev. auch Heizungsbau-Installations-Meister) bieten einen hydraulischen Abgleich an, der die bestehende Anlage prüft, selbst kleinste Leckagen findet und informeirt, was verändert werden müsste, bzw. welches System optimal angepasst ist.

Kann es sein das die
Warmwasserbereitung so viel mehr Leistung braucht? Danke René
Mader

Hallo René,

die Praxis zeigt in der Tat, dass in Bestandsanlagen die Nennleistung der Wärmeerzeuger um ein vielfaches gegenüber dem rechnerischen Bedarf überhöht ist. Da kommt es zum Teil auch auf das Erstellungsjahrt der Anlage an. Während Wärmeerzeuger spätestens nach der HeizanlagenVO von 1995 nach der Heizlast/Bedarf ausgelegt werden sollten, sind ältere Anlagen überdimensioniert. Die Energiekosten spielten bis in die 1990er Jahre hinein eine eher untergeordnete Rolle. Der Warmwasserkomfort hingegen war da schon bedeutungsvoller. Bei vernünftig ausgelegten Trinkwassererwärmungssystemen war der von dir genannte Faktor allerdings auch nicht notwendig. Nach heutigen Gesichtspunkten richtet sich die Auslegung eines Wärmeerzeugers nach der Heizlast (DIN EN 12831; RH-Faktoren beachten), gemäß DIN 4708 auch zu einem kleinen Teil nach der Trinkwasererwärmung und nach dem eingesetzten System von Wärmeerzeugern. Ein Faktor zwischen 2 und 3 hinsichtlich Überdímensionierung sollte allerdings in jedem Fall der Vergangenheit angehören.

Bei weiteren Fragen gerne wieder.

LG SFN

Hi René,

natürlich benötigt der inhärente Boiler (falls er wirklich Teil des Kessels ist) zusätzliche Leistung, jedoch nur dann 2 bis 3 mal so viel, wenn dies aufgrund eines Wasseraufbereitungs- zu Heizleistungverhältnis so benötigt wird. Es handelt sich also in diesem Fall nicht um einen Wohnblock.
Höhere installierte Kesselleistungen sind natürlich auch bei Fehlplanungen, besonders bei älteren Anlagen möglich. Bitte frage doch einen Heizungsbauerbetrieb. Er kann deinen Fall am besten abschätzen und mit seiner Erfahrung die für dich erforderlichen Daten ermitteln.

Cu, Qquut

Hallo Renè,

früher wurden die Leistungen viel zu groß ausgelegt. Bei Gaswandgeräten (Durchlauferhitzer) ohne Brauchwasserspeicher sollte bei einer Badewanne oder kleiner Speicher die Leistung schon 18-21 kW betragen da sonst die Fülldauer zu lange dauert und das Wasser in der Wanne wieder kalt wird.

hoffe dir geholfen zu haben.

Gruß

Sascha