Hallo, ich suche Tipps zur Steigerung der Leistungsdichte bei einem geschlossenen Getriebe bei dem die Kühlung nicht gesteigert werden kann. Das Problem ist, dass die gehärteten Zähne durch die Reibung weich werden und fressen. Gibt es warmfestes Material, dass besser ist als gehärteter Stahl und mindestens die gleich Bruchfestigkeit hat?
Hi
Hast du eine Skizze des Geriebes oder kannst du mir die Werkstoffbezeichnung und die Härte der Zahnräder mailen?
MFG
Thomas
Die geradverzahnten Zähne des Zahnrades sind aus 20MnCr5 einsatzgehärtet min 1,2 mm, angelassen, Oberflächenhärte 58 bis 62 HRC.
Es geht mir um den Zahnkontakt und das Material für die Zähne, den Rest des Getriebes betrachte ich als nicht veränderlich.
KED
Hallo,
über den Werkstoff dürfte da wohl nichts mehr zu holen sein.
Aber versuch es doch mal mit einer Beschichtung.
Lass Dich mal hier beraten
http://www.dicronite.de/automobiltechnik.htm
Gruß und einen reibungsarmen Rutsch ins neue Jahr
Peter
Hi
Ich sehe da keine andere Lösung außer Beschichten, außer vielleicht Nitritstähle, die wegen ihrer spröden Oberfläche bis 400°C wenig zum Fressen neigen.
Ansonsten käme mir noch die Idee einer teuren Ölnebelschmierung, wobei du allerdings Platz für die Zufürleitungen brauchst.
MFG
Thomas Magnet
Hallo KED,
wenn bei einem Getriebe die Grundvoraussetzungen wie Achsabstand,
korrekte Flankenform der Zähne, Verformungen der Wellen während des Betriebes im zulässigen Bereich, Schmierung, gegeben sind, hängt die
Lebensdauer von Verzahnungen wesentlich von 3 in der Praxis beobachtbaren Schadensfällen ab :
- Zahnbruch (Zahnfusstragfähigkeit)
- Grübchenbildung (Flankentragfähigkeit)
- Fressen (Fresstragfähigkeit)
Zu 1. ist wohl nicht das Problem !
Zu 2. Ist die Flankenpressung zu gross entstehen im Laufe der Zeit
grübchenartige Ausbröckelungen (Pittings) auf der Zahnflanke. Die
Ursache liegt in der Ermüdung des Werkstoffes. Fortschreitende Grübchen zerstören die Flanke und sind Ursache für Geräusch und Dauerbruch.
Die wirksamste Massnahme zur Erhöhung der Flankentragfähigkeit ist eine hohe Flankenhärte.
Zu 3. Fressen entsteht durch das Versagen der Zahnflankenschmierung.
Bei grossen Gleitgeschwindigkeiten (Warmfressen), oder bei kurzzeitigen Überlastungen und kleinen Gleitgeschwindigkeiten
(Kaltfressen) wird der Schmierfilm unterbrochen, was zu einem örtlichen Verschweissen der Zahnflanken führen kann. Diese werden
zwar sofort wieder auseinandergerissen, es werden jedoch beide Flanken
dabei verletzt.
Dies sind sehr komplexe Vorgänge und per Berechnung nur sehr schwer zu erfassen.
Die DIN 3990 bietet desshalb zwei gleichwertige Berechnungsverfahren
an. (Integraltemperaturverfahren und das Blitztemperaturverfahren)
Diese Norm 3990 " Teil 1 bis 41 " stellt den derzeitigen Stand der Technik bezüglich der Tragfähigkeitsberechnung von Stirnrädern dar.
Vielleicht ist dies ein Ansatz zur Lösung Deines Problems.
Gruss Wolfgang
Hallo, Wolfgang Hertstein, Peter Klaede, Magnet Thomas
Danke für die Hinweise, werde es Anfang nächsten Jahres mal mit einer Hartbeschichtung probieren.
Nur so am Rande, was haltet Ihr von Titan Zähnen oder Wolframstahl?
Gruß KED
Danke für die Hinweise, werde es Anfang nächsten Jahres mal
mit einer Hartbeschichtung probieren.
Nur so am Rande, was haltet Ihr von Titan Zähnen oder
Wolframstahl?
Gar nichts! Man kann doch nicht Zahnräder immer mehr härten und dann glauben, sie lösen sich nicht auf. Hart auf hart!!!
Wo haben denn normale Getriebe Auflösungserscheinungen, dass man die Zahnoberflächen verbessern muß?. Normale Getriebe überleben doch jeden Antriebsmotor.
Gruß Max
Hallo,
hier mal eine Hartbeschichtung - plasmaborieren - die ist echt hart, nur die Reibwerte sind nicht ganz so toll.
http://www.plasmaceramic.de/
Ansonsten stimme ich Max zu.
Danke für die Hinweise, werde es Anfang nächsten Jahres mal
mit einer Hartbeschichtung probieren.
Nur so am Rande, was haltet Ihr von Titan Zähnen
NEIN;NEIN; Titan hat von allen Werkstoffen, die ich kenne - mal Tantal ausgenommen - so ziemlich das besch… Reibverhalten
Gruß
Peter
Hallo !
Ich habe bei MAN mal miterlebt, dass sie die Nocken und Nockenrollen von Großdieseln „trafulgieren“. Ob ich diesen Begriff noch richtig in Erinnerung habe, weiß ich nicht.
Aber mit diesem Trafulgieren wurden die Oberflächen widerstandsfähiger gegen Abbrechen. Das Trafulgieren war eine Behandlung der Oberflächen der sich berührenden Teile. Es wurde eine Paste einpoliert. Ich glaube Molykote.
Nach dieser Behandlung gab es keine Schwierigkeiten mehr mit Aus- oder Abbrechen von Oberflächenvergütungen.
Ob man das mit Zahnrädern auch machen kann, weiß ich nicht.
Aber eine Verbesserung der Härte auf allen Zahnrädern bringt nichts. Zwei harte Teile zerstören sich gegenseitig. Oder man nimmt eine Opferseite, dann genügte aber auch minderes Material für alles.
Gruß max
Gruß max
Hallo !
Ich habe bei MAN mal miterlebt, dass sie die Nocken und
Nockenrollen von Großdieseln „trafulgieren“. Ob ich diesen
Begriff noch richtig in Erinnerung habe, weiß ich nicht.
Aber mit diesem Trafulgieren wurden die Oberflächen
widerstandsfähiger gegen Abbrechen. Das Trafulgieren war eine
Behandlung der Oberflächen der sich berührenden Teile. Es
wurde eine Paste einpoliert. Ich glaube Molykote.
Nach dieser Behandlung gab es keine Schwierigkeiten mehr mit
Aus- oder Abbrechen von Oberflächenvergütungen.
Ob man das mit Zahnrädern auch machen kann, weiß ich nicht.
Aber eine Verbesserung der Härte auf allen Zahnrädern bringt
nichts. Zwei harte Teile zerstören sich gegenseitig. Oder man
nimmt eine Opferseite, dann genügte aber auch minderes
Material für alles.Gruß max
Hallo,
deshalb war mein erster Vorschlag auch die Beschichtung mit Dicronite.
Aber leider bringt der Frager ja auch gar nix zum Getriebe selbst.
Übersetzungsverhältnis: so ab 10:1 wird es selbst mit Unterschneidung kritisch - da würde nur noch eine andere Zahngeometrie helfen (z.B.Turmuhrverzahnung). Habe damit beste Erfahrung (Getriebe im UHV; Werkstoff 1.4841; Übersetzungsverhältnis 1x 1:12 Antrieb - vom gleichen Rad 2x Abtrieb 12:1; allerdings langsame Drehzahl und geringe Last - aber eben absoluter! Trockenlauf.
Am Ende sind die Zähne gar nur gestoßen
Über welche Drehzahlen unterhalten wir uns?
Superultrahart und warmfest - ist „nur“ eine Preisfrage: Stellit
Da wird halt guter Rat schwierig
Gruß
Peter