Leitungswasser gegen mineralwasser

hallo

ich habe mal im internet geschaut wie der vergleich ist. mineralwasserkonsumenten sei ökologischer unsinn.
mineralien soll sogar mehr im leitungswasser sein als bei den meisten mineralwassern.
zusätzlich soll leitungswasser in allen belangen bessere qualität haben.

wie seht ihr das?

Hallo !

Mineralwasser in Flaschen wird nur selten überprüft. Das Datum auf den Flaschen sagt alles.
Leitungswasser wird permanent überprüft.

Wenn man es genau nimmt, ist Flaschenwasser Leitungswasser plus Kohlensäure.

Gruß max

Hallo Kevin,

fraglos ist Leitungswasser unbedenklich, aber ob es deshalb die gleichen Komponenten wie Mineralwasser hat, wage ich sehr zu bezweifeln.

zusätzlich soll leitungswasser in allen belangen bessere
qualität haben.

Welche Belange genau? Sicher gehört es zu den am häufigsten untersuchten Lebensmitteln, doch auch die Mineralquellen unterliegen stengen Untersuchungen. Es kommt hin und wieder auch vor, dass Dinge nur sehr schlampig zitiert werden und dabei etwa folgender Rückschluss entsteht:
In Mineralwasser A ist beispielsweise eine höhere Magnesiumkonzentration als für das Trinkwasser zulässig. Mineralwasser A dürfte daher niemals die Deklaration Trinkwasser führen. Folglich ist A nicht lebensmittelgerecht…

mineralwasserkonsumenten sei ökologischer unsinn.

Könnte eher für die Bezeichnung Tafelwasser zutreffend sein.
Hierzu das Zitat von Max (weiter unten)
„Wenn man es genau nimmt, ist Flaschenwasser Leitungswasser plus Kohlensäure“
Das betrifft nur das Produkt, das unter der Bezeichnung Tafelwasser im Handel ist!
Mineralwasser kommt aus Quellen, durchfließt vor dem Abfüllen kein Leitungsnetz und wird daher auch nicht von einem Wasserversorgungsunternehmen aufbereitet. Ein gravierender Unterschied.

Über die unterschiedlichsten Inhaltsstoffe in Mineralwässern kannst du dich hier informieren
http://www.mineralwaters.org/

Grüße
Heidi

Hi Kevin,

das lässt sich nicht so pauschal beantworten. Natürlich kAnn es sein, dass
einzelne Leitungswässer mit einzelnen Mineralien die Mineralwässer übertreffen.
Aber eine Stadt wäre blöd, wenn sie so gutes Wasser hat und das dann nicht als
Mineralwasser deklariert, sich Bad nennt und das Wasser teuer in Flaschen
verkauft (davon lässt sich dann leicht Leitungswasser aus Nachbargemeinden
bezahlen).
Dass Leitungswasser besser kontrolliert ist und in der Regel hygienischer als
Flaschenwasser, ist bekannt, das kommt bei Untersuchungen immer wieder heraus.
Laitungswasser hat auch den Vorteil, dass es immer fließt, in der regel erst am
Wasserhahn des Verbrauchers mit Luft und Licht zusammenkommt, und es ist von der
Quelle nicht so lange unterwegs wie Flaschenwasser.
Unser Münchener Wasser zum Beispiel ist von hoher Qualität; es kommt zu 80% aus
vielen Quellen und Brunnen im Mangfalltal, zu 20% aus dem Loisachtal. Es hat
schon fast sowas wie Mineralwasser-Qualität. Dagegen ist das Wiesbadener Wasser
zu großen Teilen Rheinufer-Filtrat (und schmewckt und kostet auch entsprechend)
Gruß
Bolo2L

ich habe mal im internet geschaut wie der vergleich ist.
mineralwasserkonsumenten sei ökologischer unsinn.
mineralien soll sogar mehr im leitungswasser sein als bei den
meisten mineralwassern.
zusätzlich soll leitungswasser in allen belangen bessere
qualität haben.

Hallo!
Ein Tip:
Ich habe die örtlichen Stadtwerke per eMail gefragt, ob sie mir die Ergebnisse der letzten Wasseruntersuchung schicken könnten. 2 Wochen später hatte ich exakte Angaben, aus was mein Leitungswasser besteht.

Ciao
Kaj

hallo,

folgender link liefert eine menge an informationen zu diesen thema:

http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~er3/Web/Kapitel…

leiser Widerspruch
Hi Heidi,

doch auch die Mineralquellen unterliegen stengen Untersuchungen.

bei der Abfüllung von Mineralwasser wird die hygienische Unbedenklichkeit gewährleistet, das macht McWürg auch nicht anders. Die Messung der Inhaltsstoffe erfolgt einmal und dann nie wieder; auf der Flasche, die vor mir steht, lese ich
Analysen-Auszug: Institut für Wasserchemie, TU München vom 01.10.1996, bestätigt durch laufende Kontrollen. Was „laufende Kontrollen“ bedeutet - frag mal einen Lebensmittelchemiker.

Ach so - ich bin auf Arbeit in einem Büro-Hochhaus, und hier schmeckt das Leitungswasser tatsächlich wie Laterne ganz unten, deshalb steht Mineralwasser auf dem Tisch. Mir würde nie einfallen, das Zeug nach Hause zu schleppen.

Gruß Ralf

Hallo Kevin,

dazu gab es hier neulich eine Sendung. Folgende Aussagen sind mir dabei noch in Erinnerung:

  1. Leitungswasser kann mehr Mineralien als z.B. Quellwasser wie Evian enthalten, weil solche Wasser auf natürliche Weise (z.B. vulkanisch) stark durchgefiltert werden. (Die Betonung liegt auf „kann“)

  2. Je schlechter das Leitungswasser für die Haushaltsgeräte (Verkalkung) desto eher sind viele Mineralien für die Menschen drin.

  3. Bei Mineralwasser gibt es ja meist eine Zusammenstellung der Mineralien auf der Falsche: Anschauen und die beste wählen, bzw. mit dem Leitungswasser vergleichen (Zusammensetzung erfragen).

  4. Nicht jedes Wasser in der Falsche ist Mineralwasser (Quellwasser), z.B. Bonaqua ist wirklich nur Wasser mit Kohlensäure - da dürfte fast jedes Leitungswasser mit „Wassermax“ besser sein.

Fazit: Ich trinke sowieso (7. Stock, Schlepperei) viel Leitungswasser, ich lasse es im Sommer immer ein bisschen laufen, bis es ganz kalt ist - und dann: Wohl bekomm’s.:smile: Es muss halt schmecken - und wie schon Bolo sagte - das kann von Leitungswasser zu Leitungswasser sehr unterschiedlich sein von der Qualität.

Grüßle,

barbara

Hallo Ralf,

ich glaube der Analysen-Auszug dient ausschließlich der Bestimmung der Mineralischen Inhaltsstoffe, das müsste ja dann nicht so häufig geprüft werden, da sich die Quelle in ihrer mineralischen Zusammensetzung kaum verändert.
Interessant wäre aber der tatsächliche Intervall der Lebensmittelrechtlichen (hygienischen) Kontrolle.
In Trinkwasserspeichern wird so weit ich es weiß von wöchentlichen Intervallen bis einmal täglich, bei Bedenklichkeiten wie starken Regenfällen auch mehrmals täglich gemessen, kommt darauf an, wie tief der Brunnen und wie groß die Schüttung ist, etc. Ich dachte dass Quellen, die abfüllen im Grunde ähnliche Vorschriften hätten.
Weisst du mehr darüber?

Gruß
Heidi

Hi Heidi,

in welchen Intervallen die lebensmittelrechtlichen Prüfungen laufen, weiß ich nicht, kann mich aber am Wochenende aufschlauen. Das wird wohl nicht anders sein als bei jedem Abfüller, ob Wasser, Saft, Wurst oder Suppe.

Nebenbei: Trotz der Hygiene beim Abfüller, die ich keineswegs bezweifle, graust mir vor dem Wasser ohne Kohlensäure wie Volvic. Wasser lebt nun mal, und in ihm viele Tierchen…

Gruß Ralf

Hallo,

ich habe mal im internet geschaut wie der vergleich ist.
mineralwasserkonsumenten sei ökologischer unsinn.
mineralien soll sogar mehr im leitungswasser sein als bei den
meisten mineralwassern.
zusätzlich soll leitungswasser in allen belangen bessere
qualität haben.

fangen wir hinten an: Das ist ein beliebter Werbespruch der Wasserwerke. Für Mineralwasser gelten die gleichen Vorschriften wie für jedes Lebensmittel.

Die Frage ist nicht, wieviele Mineralien im Wasser sind, sondern welche. Es gibt ekliges Mineralwasser und es gibt ekliges Leitungswasser. Soviel zur Geschmacksfrage. In der Tat sollte man sich mal die Inhaltsangabe seines Mineralwassers durchlesen. An Natrium+ sollte nicht zuviel drin sein, ähnliches gilt für Nitrat (NO3-).

Und der für mich entscheidende Punkt: Die Stadtwerke garantieren und haften für die Qualität des Wassers bis zum Übergang ins traute Heim. D.h. vom Fuße des Hauses, in dem Du lebts, bis zum Wasserhahn fließt das Wasser durch Leitungen aus meist unbekanntem Material, die seit Bau des Hauses keinerlei Kontrolle unterliegen.

Wohl bekommts.

Christian

Bleirohre im Altbau
…besonders problematisch können Bleirohre im Altbau sein. Es reicht ja, wenn sie beim Sanieren ein winziges Stückchen an irgendeiner Ecke übersehen haben…

grüße,

barbara

(war nur ne Ergänzung)

…besonders problematisch können Bleirohre im Altbau sein. Es
reicht ja, wenn sie beim Sanieren ein winziges Stückchen an
irgendeiner Ecke übersehen haben…

Hallo Barbara !

Was meinst Du damit? Ist Dir ein Fall bekannt, wo jemand an einem „Bleirohr im Altbau“ erkrankt ist?? Dann wären Generationen an Bleivergiftung gestorben!!

Gruß max

Dann wären Generationen an Bleivergiftung gestorben!!

Hallo, Max,
das sind sie in der Tat, wenn auch nicht unmittelbar gestorben so doch erheblich erkrankt.
Vitruv, Architekt und Ingenieur im 1.Jh v.Chr, berichtet in seinem Werk „De architectura“ über die Probleme, die die Römer mit ihrer durch Bleirohre geführten Wasserversorgung hatten:

_„Etiamque multo salubrior est ex tubulis aqua quam per fistulas, quod plumbum videtur esse ideo vitiosum, quod ex eo cerussa nascitur; haec autem dicitur esse nocens corporibus humanis.[…] Itaque minime fistulis plumbeis aqua duci videtur, si volumus eam habere salubrem.“

(Auch ist Wasser aus Tonröhren gesünder als das durch Bleiröhren geleitete, denn das Blei scheint deshalb gesundheitsgefährlich zu sein, weil aus ihm Bleiweiß entsteht. Dies aber soll dem menschlichen Körper schädlich sein.[…]Daher scheint es ganz und gar nicht gut, daß man Wasser durch Bleiröhren leitet, wenn wir der Gesundheit zuträgliches Wasser haben wollen.)_

Man geht mittlerweile davon aus, dass schleichende Bleivergiftung zum Niedergang des Römischen Reiches beigetragen hat.

Grüße
Eckard.

Hallo !

Sicher, das ist bekannt. Auch tranken sie aus Bleibechern. Nur, die Rohre waren weitaus länger und die Srömung nicht wie heute, im Kreislauf, sondern bei Nichtverbrauch stand das Wasser tagelang in der Leitung.
Und - wie hat so ein Urzeitler festgestellt, dass es die Bleirohre waren, die die Leute krank machte? Dazu würde man heute auch lange Untersuchungen brauchen, das festzustellen.

Auch an verzinkten Rohren wird man krank, wenn diese lange nicht durchflossen wurden. Deshalb soll man nach dem Urlaub das Wasser zu Haus erstmal laufen lassen.

Gruß Max

Hallo,

nach einem Glas Wasser aus einem Bleirohr fällt man nicht sofort tot um, sondern eine Bleivergiftung verläuft schleichend. Die Symptome müssen bei einer solchen Vergiftung nicht so deutlich auftreten, daß das der Arzt bzw. der Leichenbeschauer später auch merkt, was Sache ist. Die Folge muß auch nicht ein plötzlicher, offensichtlich unnatürlicher Tod sein, sondern schlicht eine Verkürzung der Lebenserwartung. Wer weiß schon, ob der Mann, der mit 65 Jahren vermeintlich an Alzheimer starb, ohne Bleirohr 75 geworden wäre? Die Leute von der Franklin-Expedition waren auch erstmal einfach tot. Daß die an einer Bleivergiftung aufgrund der verwendeten Konservendosen starben, hat man auch erst 130 Jahre später herausgefunden. Eine Untersuchung auf Blei wird heute nur bei konkreten Verdachtsfällen durchgeführt. Also wer weiß schon, wie sich das Blei in einigen Leitungen heute noch auswirkt?

Die Lebenserwartung war früher deutlich kürzer. Lebensverkürzend wirkten da verschiedene Faktoren, die man gar nicht mal alle eindeutig feststellen kann.

Die Zigarette heute, der Aufenthalt in der Innenstadt, die Currywurst mit Pommes und extra Mayonnaise, all dies wirkt sich, wenn auch jeweils einzeln betrachtet, auf unsere Lebenserwartung aus. Die Frage ist, ob wir uns heute einen bekannten und vermeidbaren Faktor „gönnen“ sollen, der möglicherweise auch lebensverkürzend wirkt.

Gruß,
Christian

1 Like

Hallo,
Wir hier in München haben das beste und gesündeste Leitungswasser in europa (und die Leute in Wien)
In den " Zulaufzentren" werden Fische gehalten die bei der geringsten Abweichung Bauch nach oben schwimmen würden.
Genaue Nachfragen 6 ct pro Anruf 01802796796 (servicecenter der Stadtw.München
Bei uns macht es noch Spass Durst zu haben Uwe

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi Heidi,

meine Nachforschungen waren nicht so ergiebig wie erhofft. Für Bier und Saft gilt die Messung nach Chargen, damit jede belastete Charge ausgesteuert werden kann. Das Mineralwasser läuft jedoch stetig, und den Fall hatte mein Braumeister noch nie bedenken müssen. Er vermutet aber, dass da willkürlich Chargen aufgebaut werden, um belastetes Wasser noch vor der Auslieferung aus dem Verkehr ziehen zu können. Auf Mineralwasserflachen ist neben dem Verfallsdatum noch eine Nummer aufgedruckt (zB L1403), das sieht sehr nach Chargennummer aus.

Gruß Ralf

Hi Ralf,

vielen Dank für die Recherche!
Klingt doch eigentlich nach einer sauberen und (relativ, wie alles halt …)sicheren Geschichte.
Ich hab mal etwas gegoogelt, nach Chargen (vielen Dank für den Begriff :wink:!) und Mineralwasser, war ganz interessant.
Übrigens, Volvic kann man echt nicht trinken, da geb ich dir ganz recht! Mein Favortit ist derzeit Mattoni, vorhers wars lange Zeit Bad Brambacher, beides Top-Wässer aus meiner Region.

Liebe Grüße
Heidi