Lektorin meldet sich nicht mehr

Hallo,

ich habe eine detaillierte Inhaltsangabe meines fertiggestellten Buches einer Lektorin gemailt, die im Internet einen guten Eindruck gemacht hat. Sie hat Referenzen vorzuweisen und gibt auch Schreibkurse.

Beim ersten Telefonat war sie sehr nett und interessiert das Expose mit mir zusammen auszuarbeiten. Sie wollte mir auch Infomaterial und Beispielexposes zusenden.

Seit sie meine Inhaltsangabe bekommen hat, habe ich nichts mehr von ihr gehört. In zwei Telefonaten hat sie mich jedesmal schnell abgewimmelt und mir erzählt sie bearbeite meine Sachen gerade und würde sich nachher melden, aber nichts kam, weder die Infoanhänge von ihr noch sonst etwas.
Jetzt habe ich die Befürchtung, sie will sich mit meiner Idee aus dem Staub machen. Was kann ich tun?

Lg Lena
(P.S. Ich weiß das ja mit dem Urheberrecht, aber wenn sie die Geschichte etwas verändert kann man ihr das ja nicht mehr nachweisen, oder?)

Über Antwort würde ich mich freuen

Hallo :smile:
Das Internet ist nie ein guter Ratgeber. Besser wäre gewesen du hättest in diesem Forum gefragt, ob jemand schlechte Erfahrungen mit ihr gemacht hat. Aber jetzt heißt es: sich nicht am Telefon abwimmeln lassen, vllt einfach geraderaus mit einer Anzeige drohen. Das kann sie dann nicht einfach so bei belassen und wird sicherlich mit dir reden.

Hallo,

vllt einfach geraderaus mit einer Anzeige drohen.

und mit welcher Begründung? Es besteht ja immerhin noch kein Vertrag.

Das kann sie dann nicht einfach so bei
belassen und wird sicherlich mit dir reden.

Klar, das verbessert die Stimmung sicher ungemein.

Gruß

=^…^=

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Hallo,

Jetzt habe ich die Befürchtung, sie will sich mit meiner Idee
aus dem Staub machen. Was kann ich tun?

es gibt keine neue Idee, sämtliche Grundmotive sind bereits seit der Antike bekannt. Entscheidend ist jeweils nur die Umsetzung.

Gruß

=^…^=

Das ist vollkommen richtig. Dieselbe Paranoia vor dem „Ideenklau“ gibts auch in der Drehbuch-Szene bei Erstlingsautoren. NIEMAND KLAUT IDEEN, wiederhole: NIEMAND.
Wenn eine Idee nicht gut ist, interessierts eh keinen. Wenn sie gut ist, wird man sie dem Autor abkaufen. Warum sollte ein anderer sie klauen und selber was draus machen, wenn doch kaufen viel einfacher geht.
Daher, an alle Erstlingsautoren auf dieser Welt: ES GIBT KEINEN IDEENKLAU. IDEENKLAU IST NUR EINE LEGENDE. Glaubt mir das.

Gruß, Michl

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Hallo,

vllt einfach geraderaus mit
einer Anzeige drohen.

Toller Tipp,
weswegen noch mal?

Das kann sie dann nicht einfach so bei
belassen und wird sicherlich mit dir reden.

Doch, das kann sie prima „bei belassen“, die Lust zum Reden wird dadurch nicht größer!

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Keine Panik…
Hallo Lena1402,

seit wann wartest Du denn? Vielleicht hat sie wirklich viel zu tun und hatte noch keine Zeit, sich näher mit Dir zu befassen?

Du hast der Frau nur eine Inhaltsangabe geschickt, also mache Dir nicht zu große Sorgen. Du hast ja Dein Buch!

Drucke Dein Werk doch einfach bei epubli oder so, dann steht Dein Name drauf, und eine ISBN-Nummer kannst Du da auch ziemlich günstig bekommen. Lasse Deinen Text aber vorher von ein paar kompetenten Leseratten aus Deinem Umfeld korrigieren! Man glaubt gar nicht, wie viele Fehler sich einschleichen, die man selbst niemals finden würde.

Dann machste Werbungwerbungwerbung - und die Tante aus dem Internet kann Dich mal sonstwo, aber vielleicht hat sie auch bloß z.Z. viel Stress?

@)->-- n.

Dann machste Werbungwerbungwerbung - und die Tante aus dem
Internet kann Dich mal sonstwo

Ja klasse. So kommt man sicher an einen exzellenten Text.

aber vielleicht hat sie auch
bloß z.Z. viel Stress?

Vielleicht ist ja die UP nicht die einzig existierende Autorin auf der Welt und vielleicht auch nicht die einzige (potentielle) Auftraggeberin der Lektorin. Vielleicht macht sie ja eins nach dem anderen (was sehr klug wäre und anders auch kaum möglich ist) und die UP ist einfach noch nicht „dran“?

Mit einem Text - ganz gleich ob „nur“ Exposé oder 1000-seitiges Roman-Manuskript - muss man sich befassen, ihn analysieren, vielleicht sogar noch recherchieren, auf jeden Fall braucht man dazu Ruhe. Wenn ein anderer Text sich vorgedrängelt hat (oder verzögert, weil der Autor später als vereinbart geliefert hat) verschiebt sich alles nach hinten. Es ist nicht so wie Stullen schmieren (ach, dann mach doch einfach eine mehr). Jede Unaufmerksamkeit wird sich rächen, nicht zuletzt für den Autor.

Und: Warum sollte eine Lektorin eine Idee klauen? Abgesehen davon, dass das wirklich nicht geht, hat sie vermutlich weit mehr Ideen je zu Gesicht bekommen, als ein einzelner Autor je allein ausbrüten kann. Es herrscht in der Literatur kein Mangel an Ideen - höchsten an Autoren, die sie umsetzen können.

Gruß
Plappa,
der Auftrageber(innen) mit Ideenklau-Paranoia gestohlen bleiben können und solche, die mit Klage drohen, erst recht

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Hallo Lena1402,

wenn sich die Lektorin nach 6 Monaten noch nicht gemeldet hat, kannst Du mal nachfragen. Vorher - siehe auch die Dir bereits gegebenen Antworten - hat das wenig Sinn.
Lektorieren eines Manuskripts ist richtig Arbeit!

viel Erfolg
Geli

salve,

ja, genau!
Was regste dich auf?

Gruß
Plappa,
der Auftrageber(innen) mit Ideenklau-Paranoia gestohlen
bleiben können und solche, die mit Klage drohen, erst recht

Achso… darum:smile:

@)->-- n.

Hallo Lena,

Was mich viel mehr interessieren würde:

Hast du auch eine Vereinbarung über eventuelle Kosten?

@ lena

ich bin selbst lektorin und arbeite mit professionellen autorInnen und mit jungautorInnen.

wie seid ihr denn eigentlich verblieben? du hast ihr das exposé zum lektorieren geschickt? oder entscheidet sie aufgrund des exposés, ob sie manuskript lektoriert?

hat sie dir gesagt, dass du innerhalb einer bestimmten zeit von ihr hörst? worum geht’s genau: um ihre zusage an dem lektoratsauftrag oder um das lektorat?

aus eigener erfahrung kann ich dir sagen, dass ein lektorat sehr zeitaufwändig ist. ein lektorat ist ja etwas ganz anderes als ein korrektorat. man arbeitet am textmaterial, schaut sich dramaturgie, konfliktführung, spannungsbau, figurenkonstellaton, dialogführung, perspektive, erzählstimme und einiges mehr. man gibt empfehlungen, empfehlungen, empfehlungen. pro normseite (1.800 zeichen) erhält man als lektorin ca. 5,30. dann weißt du, wieviel wir pro stunde etwa schaffen. anmerkung: wir gehören n i c h t zu den gutbezahlten berufsgruppen. :wink:)

man verbringt sehr viel zeit mit einem text, wenn man seinen beruf ernst nimmt. für ein romanmanuskript brauche ich selbst mehrere wochen. es bleibt ja nicht bei dem text selbst. man schreibt seitenweise extravorschläge, telefoniert häufig auch mit dem autor, trifft ihn manchmal sogar zu gesprächen.

und dann ist der erste lektoratsdurchgang ja auch nicht immer der letzte. manchmal macht man zwei oder gar drei durchgänge, je nachdem, wie sensitiv der autor/die autorin ist oder in welchem zustand das rohmanuskript ist.

schreib ihr - wenn du sichergehen möchtest, was los ist - doch einmal eine mail und frage sie, bis wann du etwa mit einer rückantwort rechnen kannst. wahrscheinlich habt ihr das einfach nicht gut abgesprochen.

und - eine lektorin stiehlt gewiss keine ideen! wozu? glaubst du, irgendjemand kauft ideen? ideen gibt es wie sand am meer. und eine idee alleine ist nichts wert.

ich kenne dieses phänomen der idee-klau-paranoia. das betrifft vor allem jungautorInnen.
weißt du, die idee ist im grunde ziemlich nebensächlich beim schreiben. es ist die art und weise des schreibens, die einen text zu einem guten text macht, nicht die idee. die beste idee ist für die katz, wenn man sie nicht gut schreibt. im gegensatz dazu kann ein guter autor auch eine ganz schlichte, ganz unspektakuläre handlung spannend wie einen thriller schreiben. und das ist wirklich keine übertreibung.
es geht beim schreiben darum, dass man die literarischen mittel beherrscht. es gibt hervorragende bücher, die eigentlich nur eine ganz einfache geschichte erzählen, den leser total an die seiten fesseln können, sodass eigentlich gar nicht auffällt, dass es „nur“ eine einfache geschichte ist.

je erfahrener man beim schreiben wird, desto mehr weiß man das. berufsautorInnen haben diese idee-klau-paranoia in den seltensten fällen, weil sie die realität kennen und wissen, worauf es wirklich beim schreiben ankommt. schreibanfängerInnen haben dieses wissen noch nicht und glauben oft, die idee wäre wichtigste an einem buch.

liebe grüße!

Aber was ist denn mit dem Urhebergesetz?
Da muss es doch was in den Grundgesetzen geben?
Warum sind hier alle immer so unhöflich launisch?
Ich wollte doch nur helfen…!!

-.-

@ ladysummer

aber nein, hier ist niemand launisch. ich hab jedenfalls nicht das gefühl. die sache ist: was willst du der lektorin vorwerfen? dass sie ihre arbeit macht und dazu gehört, dass sie eben nicht die jüngsten aufträge zuerst erledigt, sondern zuerst die älteren?

was meinst du denn mit urheberrecht? hat die autorin denn tatsächlich konkreten anlass zur sorge, ihr könnte die idee gestohlen werden? wenn ja, was hat die lektorin denn getan, dass sie diesen handlungsbedarf sieht? geht es hier nicht v.a. um eine angst der autorin, nicht um realistische betrugsanzeichen?

wie ich gestern schon unter meinem ersten namen „fina44“ (ich hab noch mal meinen nick geändert, fina kam mir einfach zu langweilig vor *g*) geantwortet habe: lektoren stehlen keine ideen! das ist völliger humbug.

ich arbeite selbst lektorin, und ich arbeite mit professionellen und mit jungautorInnen. ich weiß wirklich, wovon ich rede. glaubst du denn, dass irgendjemand ideen kauft? wenn ja, sag’s mir - ich hab nämlich selber genug ideen. weißt du, ideen gibt es wie sand am meer. es ist die art und weise, in der ein autor schreibt, die einen text zu einem guten text macht, nicht die idee. eine idee ist das nebensächliche an einem guten text. das wichtigste ist, dass ein autor die literarischen mittel beherrscht. denn wenn er das tut, kann er eine ganz unspektakuläre geschichte ungemein spannend schreiben. ein guter autor braucht überhaupt keine „superidee“, er braucht einfach den willen zur arbeit, erfahrung, wissen, gutes handwerk und sensitivität. ich kann dir versprechen: ein guter autor würde über den einfall, jemandem eine idee zu klauen nur lachen. man quillt ja selber fast vor ideen über.

bitte lies noch mal mein gestriges posting (steht ganz oben als antwort auf die frage der autorin), da hab ich das mit dieser paranoia, die v.a. jungautorInnen betrifft, noch mal ausführlicher geschrieben.
jungautorInnen haben einfach noch nicht genug erfahrung, um zu wissen, worauf es wirklich beim schreiben ankommt. denn das ist eben nicht die idee.

und dann muss ich dir noch sagen, ich würde die arbeit mit einem autor sofort aufkündigen, der mir mit einer anzeige drohen würde. ganz egal weswegen, ob wegen einer absurden ideen-klau-paranoia oder weil er will, dass seine arbeit zuerst dran kommt. niemand, der ernsthaft arbeitet, lässt sich gern unter druck setzen. außerdem handelt es sich um einen groben vertrauensbruch. und das ist keine gute arbeitsbasis.

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