Lernblockade im Masterstudium

Meine Tochter macht einen Masterstudiengang in 1 Jahr. Er ist sehr komprimiert und sie hat so viel zu tun, dass sie nicht mehr weiss, wo sie anfangen und aufhören soll. Sie ist überfordert und leidet momentan an einer Art Lernblockade. Sie sitzt und liest und nimmt doch nichts auf und die Zeit ist weg. Dabei ist sie eine intelligente, fröhliche, junge Frau, die ihre Ziele verfolgt und auch das Leben neben dem Studium nicht vergisst. Wo ist Hilfe und wie kann sie aussehen?

Hallo!

Wo ist Hilfe und wie kann sie aussehen?

Ich denke, am sinnvollsten wäre es, wenn deine Tochter sich an die (kostenlose) psychologische Beratungsstelle ihrer Universität wenden würde.

Wie die Hilfe dort aussieht, kann ich nicht vorhersagen, aber ein wenig spekulieren mag ich dennoch, auch um dir zu zeigen, dass man dort in der Regel ganz nah und zielorientiert am Problem arbeitet und nicht etwa an deiner Tochter herumdoktern würde …

Ich denke, man wird deiner Tochter zunächst vor allem darin helfen, den ganzen unüberschaubaren Lernstoff in (auf ihr individuelles Lernverhalten abgestimmte) kleinere überschaubarere Einheiten zu zerlegen, um damit dieses lähmende Überforderungsgefühl wegzubekommen, das sich bei uns allen automatisch einstellt, wenn wir mit Aufgaben völlig überschüttet werden.
Also z.B. Erstellen konkreter Tages- und Wocheneinheiten, so dass deine Tochter wieder das gute Gefühl zurückbekommt, dass sie vorwärtskommt, und dass sie immer wieder konkrete Teilziele erfolgreich erreichen kann.

Gruß
Tyll

Hallo Tyllmesz,

Danke für Deine Anwort. Das hört sich in der Theorie jedenfalls schon einmal ganz gut an. Ich werde meiner Tochter Deinen Vorschlag unterbreiten. Mal schauen, wie sie ihn aufnimmt bzw. ob sie ihn in die Tat umsetzen kann. Könnte jedenfalls eine große Hilfe darstellen und so die Freude am Arbeiten wieder zurückbringen. DANKE!

Gruß
Literatur

!
Danke für die Antwort,

gebe gerne alles an meine Tochter weiter. Problem ist halt die Zeit gegen die sie gleichzeitig arbeiten muss. Werde ihr jedenfalls auch den Link zukommen lassen. DANKE!

Gruß
L.

Moin,

der Tip mit der psychologischen Beratungsstelle der Hochschule wurde ja schon gegeben und den möchte ich hier bestätigen.
Daneben sollte sie Ihr Lernverhalten prüfen. Versucht sie alles allein zu buckeln? Dann wäre vielleicht eine Lerngruppe besser, da kann man sich gegenseitig stützen. Das hat mir bei Prüfungen, die mir nicht so lagen bestens geholfen.

Gandalf

Hallo Gandalf,

Danke für die Antwort. Meine Tochter muss in kürzester Zeit 3 Ausarbeitungen fertigstellen mit insgesamt 90 Seiten und sich danach der Prüfung im Mai stellen. Da kann sie evtl. mit anderen hinsitzen zur Vorbereitung. Die anderen Dinge muss sie alleine auf die Reihe kriegen. Und die Blockade muss weg. Ich hoffe, an Ihrer Uni gibt es eine psycholog. Beratungsstelle und sie geht auch hin bzw. sie bekommt schnell einen Termin, der schnell eine Wirkung erzeugt! Sonst…wird es eng!

LG L.

Schön, wenn sich auch mal einer bedankt. KOmmt leider selten vor.
Wünsche viel Erfolg und gutes Gelingen.

Und die Blockade muss weg. schnell einen Termin…

schnell eine Wirkung …! Sonst…wird es eng!

Hallo,
das ist genau die Haltung, mit der man einer Blockade gegenüberteten sollte… Damit sie bleibt!

Wichtig: Gelassenheit.
Klar muss sie lernen, aber mehr als lernen kann niemand.
Wenn es nicht „schnell“ klappt- so what?
Prüfungen kann man widerholen.
Selbst WENN es die letztmögliche Prüfung WÄRE - selbst da gibt es Möglichkeiten, sein Leben auch nach der vergeigten Prüfung sinnvoll zu gestalten.

Die Psychologische Beratungsstelle kann sicher helfen, auch ein Methodentraining, wenn sie effektivere Lernmethoden braucht.
Aber im Schnellverfahren, quasi instant kurz vor der Prüfung wird nichts davon klappen - also nehmt Druck raus, dann klappt es schon!
sagt Bixie

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Moin,

Danke für die Antwort. Meine Tochter muss in kürzester Zeit 3
Ausarbeitungen fertigstellen mit insgesamt 90 Seiten und sich
danach der Prüfung im Mai stellen. Da kann sie evtl. mit
anderen hinsitzen zur Vorbereitung. Die anderen Dinge muss sie
alleine auf die Reihe kriegen. Und die Blockade muss weg. Ich
hoffe, an Ihrer Uni gibt es eine psycholog. Beratungsstelle
und sie geht auch hin bzw. sie bekommt schnell einen Termin,
der schnell eine Wirkung erzeugt! Sonst…wird es eng!

wie bereits geschrieben wurde kann ich aus eigener leidvoller Erfahrung nur bestaetigen, das sind Dinge, die nicht „schnell“ eine Wirkung zeigen und man muss damit leben, dass man vllt. auch die Pruefungen eines Semesters oder Jahres verschiebt oder gar vergeigt. Den Druck muss man auf jeden Fall rausnehmen (d.h. nicht, dass man nichts mehr tun muss, aber wenn die Psyche der Belastung nicht standhaelt und kapituliert, kann der Terminplaner noch so voll sein, erledigt wird davon Nichts).

Auch wuerde ich empfehlen, hinsichtlich der Hausarbeiten mit den entsprechenden Dozenten zu reden. Ich weiss zwar nicht, was „kuerzeste Zeit“ ist, aber 90 Seiten in vllt. einigen Wochen zu schreiben ist - je nach Fach - sportlich.

Es liest sich fuer mich alles irgendwie so, dass man/sie/ihr versucht, das Studium nun so schnell wie moeglich durchzupruegeln. Das wird vmtl. so nicht funktionieren. Wenn man zur psychologischen Beratungsstelle hinmarschiert, wird da kein Schalter im Kopf umgelegt und auf einmal ist alles wieder gut, sondern es wird versucht zuerst in Einzelgespraechen das Problem richtig einzuordnen, ggf. mit der Empefehlung, doch einen Facharzt aufzusuchen, parallel dazu bekommt man Gelegenheit, an Gruppensitzungen mit bestimmten Problemschwerpunkten teilzunehmen. Das dauert seine Zeit (ein Jahr oder so, wenn ein Facharzt hinzugezogen wird, kann die Behandlung auch viel laenger andauern) und damit muss man leben.

Gruss
Paul

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Druck rausnehmen
Hallo

Dieser Rat gilt ausdrüklich nur zusätzlich zur bereits empfohlenen Beratung und entspringt nur eigener Lernerfahrung.

In einer derartigen Situation gilt es, Druck rauszunehmen, den Tag zu strukturieren und gut zu sich selber zu schauen. Das heisst zum Beispiel:

  • Jeden Tag eine Stunde an der frischen Luft einen ordentlichen Spaziergang machen, bei jedem Wetter. Die Bewegung wirkt blockadenlösend in jeder Hinsicht und die Sauerstoffzufuhr hilft auch.

  • Freiräume schaffen: Ich habe beispielsweise auch bei grossem Druck strikt nur bis zum Abendessen hin gearbeitet, nach dem Abendessen war Freizeit. Manchmal habe ich das Abendessen halt bis 22 Uhr hinausgezögert, aber den Grundsatz habe ich durchgezogen. Auch habe ich mir einen Tag pro Woche (Sonntag) komplett frei gegönnt (bzw. manchmal eher: mich zum Freimachen gezwungen).

  • Bei akuter Müdigkeit sich ein kleines Nickerchen gönnen. 25 Minuten Nickerchen und nachher wieder produktiv sein bringt mehr als 90 Minuten unproduktiv gegen das Einschlafen kämpfen.

Die Zeit für solche Pausen ist vorhanden, auch wenn deine Tochter wohl anderer Meinung ist! Denn wenn sie „sitzt und liest und doch nichts aufnimmt“, kann sie in dieser Zeit genau so gut einen Spaziergang machen oder eben etwas Freizeit geniessen - dafür läuft es dann plötzlich wieder, wenn sie sich wieder an den Tisch setzt, und im Ergebnis kommt sie am Ende so schneller vorwärts.

Gruss
M.