Lernen von Sofie

Hi,

bezüglich der zwei unmittelbar vorstehenden Threads über Hawking und Sofie gibt es evtl. einen interessanten Aspekt. Hawking wirft der Philosophie vor, sie sei - wörtlich - „tot“ und hätte es versäumt, sich den Entwicklungen der Naturwissenschaften, insbesondere der Physik, „anzupassen“.

Unzweifelhaft ist aber aus meiner Sicht, dass die Philosophie das ja längst getan hat und dass der Vorwurf von Stephen W. Hawking verfehlt ist!

Auch in der Psychologie und Hinrnforschung z. B. ist die Mechanik das weltanschauliche Konzept (dominiert durch Mathematik, Geometrie und Physik), das zur universellen Erklärung benützt wird, wie in archaischen Gesellschaften einst der Begriff „Gott“, mit dem die Welt und die eigene Existenz einen Sinn erhalten sollte bzw. soll (so musste zum Beispiel mein Neffe als Psychologe zuerst die mathematische Philosophie erlernen).

Eine Ausnahme ist unter anderen der deutsche Philosoph Prof. Hermann Schmitz, der „Neue Grundlagen der Erkenntnistheorie“ (Bouvier Verlag 1994) propagiert, um von der Dominanz der Naturwissenschaften und dem, wie er schreibt, „Physikalismus“ los zu kommen. Das Fazit aus seinem Buch lautet: „Die Philosophie ist seit Platon, eigentlich seit Parmenides und Heraklit, noch nie so wichtig gewesen, wie heute.“

Hierzu will ich noch einmal das Buch „Sofies Welt“ ins Spiel bringen und etwas zentral Wichtiges meiner Meinung nach aus diesem Buch zitieren: „Jorunn hielt das menschliche Gehirn für einen komplizierten Computer. Sofie war sich da nicht so sicher, ob sie da zustimmte. Ein Mensch musste doch MEHR sein als eine Maschine.“

Ich glaube, dass die Diskussion über dieses Problem (vgl. „Qualia“) die Zukunft der Philosophie bestimmen sollte und dass wir von „Sofies Welt“ darin noch etwas zentral Wichtiges lernen können, nämlich dass alles nicht genau so ist, wie es zunächst scheint.

Guten Tag!

Hierzu will ich noch einmal das Buch „Sofies Welt“ ins Spiel
bringen und etwas zentral Wichtiges meiner Meinung nach aus
diesem Buch zitieren: „Jorunn hielt das menschliche Gehirn für
einen komplizierten Computer. Sofie war sich da nicht so
sicher, ob sie da zustimmte. Ein Mensch musste doch MEHR sein
als eine Maschine.“

Auch wenn ich in solcherlei Fragen reichlich unbedarft bin, sehe ich, dass Sofie möglicherweise eine Blondine ist. Richtigerweise hätte sie stattdessen einwenden müssen, ein Mensch müsse doch mehr sein als sein Gehirn.

Dass das Gehirn vom angesprochenen „Physikalismus“ als komplexe Maschine verstanden wird, sollte Sofie eigentlich an ihrem süßen Allerwertesten vorbeigehen.

Ach ja:

Sofie war sich da nicht so
sicher, ob sie da zustimmte. Ein Mensch musste doch MEHR sein
als eine Maschine.

Himmel, was der Mensch doch alles sein MUSS. Frei muss er sein, vernünftig muss er sein, ein Individuum muss er sein. Kann er denn nicht einfach sein wie er ist?

E.T.

JA, ich will es wissen!!!
Hi,

Himmel, was der Mensch doch alles sein MUSS. Frei muss er
sein, vernünftig muss er sein, ein Individuum muss er sein.
Kann er denn nicht einfach sein wie er ist?

Und wie ist er denn, „der Mensch“, WAS???

Wenn du das ja zu WISSEN scheinst, bitte ich um Aufklärung, damit ich es endlich auch weiß (ist bekanntlich der Sinn dieses Forums, Wissen zu teilen).

JA, ich will es wissen!!!

Gruß
C.

Guten Abend!

Himmel, was der Mensch doch alles sein MUSS. Frei muss er
sein, vernünftig muss er sein, ein Individuum muss er sein.
Kann er denn nicht einfach sein wie er ist?

Und wie ist er denn, „der Mensch“, WAS???

JA, ich will es wissen!!!

Mensch, Claus, ruhig Blut :wink:

Können wir -du, Sofie und ich- uns darauf einigen, dass das WAS nach dem substantiellen Sein des Menschen fragt, hingegen das WIE nach seinem qualitativen Sein?

Nun, das ist deine heutige Aufgabe:

Worin unterscheiden sich diese beiden Weisen des Fragens nach dem Sein des Menschen?

E.T.

Sehr schwere Aufgabe
Hi Ernst,

Können wir -du, Sofie und ich- uns darauf einigen, dass das
WAS nach dem substantiellen Sein des Menschen fragt, hingegen
das WIE nach seinem qualitativen Sein?

Nun, das ist deine heutige Aufgabe:

Worin unterscheiden sich diese beiden Weisen des Fragens
nach dem Sein des Menschen?

Das ist eine sehr schwere Aufgabe, über die ich mir überhaupt erst einmal mehr Klarheit verschaffen muss, was ich auf die Schnelle nicht kann. Aber spontan denke ich, dass das, was nach dem Sein fragt, auch das Sein ist, allerdings unbewusst und undeutlich, d. h. unreflektiert. Während das „Wie“ den Weg aufzeigen müsste, um dort hin zu gelangen an dieses ersehnte „Sein“. Das ist das Bemühen von Philosophen schon seit Jahrtausenden (und gilt für heute und erst recht für die Zukunft als Aufgabe).

Gruß
C.

Können wir -du, Sofie und ich- uns darauf einigen, dass das
WAS nach dem substantiellen Sein des Menschen fragt, hingegen
das WIE nach seinem qualitativen Sein?

Nun, das ist deine heutige Aufgabe:

Worin unterscheiden sich diese beiden Weisen des Fragens
nach dem Sein des Menschen?

Das ist eine sehr schwere Aufgabe, über die ich mir überhaupt
erst einmal mehr Klarheit verschaffen muss, was ich auf die
Schnelle nicht kann.

Wenn man die WAS-Frage als Frage nach der Substanz, und die WIE-Frage als Frage nach der Qualität definieren mag, dann sollte die Aufgabe nicht so schwer sein, denn Substanz und Qualität sind bekanntlich einigermaßen klar umrissene philosophische Begriffe.

Um es beispielhaft zu sagen:
Der Mensch ist Gottes Ebenbild.
Der Mensch ist die einzige sich selbst auslöschende Spezies (bezogen z.B. auf das atomare Potential).

Du erkennst die Unterschiede.

E.T.

Hi Ernst,

Um es beispielhaft zu sagen:
Der Mensch ist Gottes Ebenbild.
Der Mensch ist die einzige sich selbst auslöschende Spezies
(bezogen z.B. auf das atomare Potential).

Du erkennst die Unterschiede.

Sollte ich in der Lage sein, die gleichen Unterschiede wie du erkennen, wenn Gott nach Nietzsche nicht nur tot ist, sondern auch tot bleiben soll?!

Angenommen, ich wäre wirklich in der Lage, die gleichen Unterschiede zu erkennen, wie das? Das wäre reines Wunschdenken und niemals wirklich realistisch.

Hätte dann aber, wenn man es idealistisch sehen will, mit meinem individuellen BEWUSSTSEIN zu tun, das die Unterschiede, die du meinst, überhaupt erst wahrnehmen und verstehen müsste.

Gruß
C.

Sollte ich in der Lage sein, die gleichen Unterschiede wie du
erkennen, wenn Gott nach Nietzsche nicht nur tot ist, sondern
auch tot bleiben soll?!

Angenommen, ich wäre wirklich in der Lage, die gleichen
Unterschiede zu erkennen, wie das? Das wäre reines
Wunschdenken und niemals wirklich realistisch.

Hätte dann aber, wenn man es idealistisch sehen will, mit
meinem individuellen BEWUSSTSEIN zu tun, das die Unterschiede,
die du meinst, überhaupt erst wahrnehmen und verstehen müsste.

Ich weiß nicht, was du mir damit sagen möchtest. Ich weiß aber wohl, dass ich dir etwas anderes sagen wollte :wink:

Lassen wir das an dieser Stelle einfach so stehen.

E.T.

Hi Ernst,

Ich weiß nicht, was du mir damit sagen möchtest. Ich weiß aber
wohl, dass ich dir etwas anderes sagen wollte :wink:

Lassen wir das an dieser Stelle einfach so stehen.

Genau um dieses Wissen sollte es doch eigentlich in einem Brett über Philosophie gehen, ODER?

Lassen wir das… :wink:

Gruß
C.