Lesen im Mittelalter?

Hallo Experten,

gibt es (seriöse) Schätzungen darüber, wie viel Prozent der Bevölkerung im Mittelalter in Mitteleuropa, im deutschen Sprachraum oder in bestimmten Regionen lesen konnte?

Vor dem Jahr 1000 war der Anteil ja offenbar verschwindet klein und wuchs dann im Spätmittelalter deutlich.

Es würde mich auch interessieren, welchen Anteil Klerus, Adel und die langsam wachsene Kaufmannschicht, die ja Schrift zunehmend benötigte wohl an der Gesamtbevölkerung hatten?

Gruß!
Karl

Hallo Experten,

gibt es (seriöse) Schätzungen darüber, wie viel Prozent der
Bevölkerung im Mittelalter in Mitteleuropa, im deutschen
Sprachraum oder in bestimmten Regionen lesen konnte?

prozente kann ich dir nicht geben. aber sicherlich war er hoher als er noch heute im manchen teilen des orients ist. schatze ein drittel konnte lesen.

Vor dem Jahr 1000 war der Anteil ja offenbar verschwindet
klein und wuchs dann im Spätmittelalter deutlich.

nee. lange vor 1000 wurden schulen im angelsachsischem england eingerichtet. auch im romanischen bereich herrschte verbreitet litaritat. und in „byzanz“ gab es ebenfalls einen geordneten schulbetrieb, der erst durch die verwustungen der turkischen einfaelle endete.

Es würde mich auch interessieren, welchen Anteil Klerus, Adel
und die langsam wachsene Kaufmannschicht, die ja Schrift
zunehmend benötigte wohl an der Gesamtbevölkerung hatten?

auch so mancher bauer lernte lesen und schreiben :wink:

aber sicherlich war er hoher als er noch heute im manchen teilen des orients ist.

Du lässt wirklich keine Gelegenheit aus, Deine Islamfeindlichkeit zu verbreiten, was?

schatze ein drittel konnte lesen.

Auch das möchtest Du doch sicher irgendwie halbwegs seriös belegen.

auch so mancher bauer lernte lesen und schreiben :wink:

Darf ich Dich zitieren?

Ist das hier wer weiss was oder wer phantasiert was?

=^…^=

3 Like

Sehe ich anders
Hallo Songbird,

schatze ein drittel konnte lesen.

Kann ich mir nicht vorstellen!

Also um 800 konnten ja selbst die meisten Könige und Fürsten nicht lesen, jedenfalls im fränkischen Gebiet. Dort müsste meiner Meinung nach die Analphabetenrate bei über 99 % gelegen haben. In Byzanz mag sie sehr viel niedriger gelegen haben.

auch so mancher bauer lernte lesen und schreiben :wink:

In die Schule ging damals doch nur der, dessen Eltern das wollten und bezahlen konnten!
Gruß!
Karl

3 Like

auch so mancher bauer lernte lesen und schreiben :wink:

Die waren selbst um 1800 noch Analphabeten. Lesen und schreiben konnten Angehörige des Klerus. Darum wurden die Kinder gerne zu deren Schulen gebracht. Selbst Könige und andere vom Adel konnten nicht schreiben. Im Mittelalter haben praktisch andere unterschrieben, wenn es Herrscher nicht konnten. Die durften was hinmalen.

2 Like

Vielleicht 1 bis 2% konnten lesen und schreiben.
Selbst Mönche konnten es oft nicht, denn Lesen und Schreiben galt als „weibisch“, deshalb konnten es oft die Nonnen, nicht aber die Mönche. Für Männer war das Kämpfen wichtiger, auch als Mönch.

Friedrich Barbarossa und Heinrich VI konnten weder lesen noch schreiben, Philipp von Schwaben konnte es, denn er war zuvor Bischofselekt von Würzburg.
Friedrich II. konnte es auch und schrieb sogar ein Buch.

Bis ins 16.Jhd. hinein studieren Adelige normalerweise nicht.

Hallo!

Also ich schließe mich den hier bereits erwähnten Meinungen an, das im Mittelalter ca. 95 bis 99 Prozent NICHT lesen oder schreiben konnten. Man kann sich das ganz gut aus den Bevölkerungsschichten herleiten. Wie hier auch bereits erwähnt wurde, bestand die größte Bevölkerungsschicht aus Bauern. Diese Bauern mussten zwangsläufig um nicht verhungern zu müssen ihre Felder bestellen. Ein Bauer war froh wenn er ein kräftiges Kind bekam das ihm auf dem Feld half die Arbeit zu erledigen. Da konnte man das Kind auf keine „Schule“ schicken bzw. ins Kloster. Das musste arbeiten. Dann der Klerus. Dieser war gebildet, ja, aber viele konnten auch nicht lesen oder schreiben. Diese „Pfarrer“ befanden sich in einem Dorf und versuchten das Wort Gottes zu verbreiten. Der Adel hatte sich auch lange nicht umschreiben und lesen gekümmert, dies kann man erst so ganz ca. ab dem 12/13. Jhd. Nachweisen.

Ich denke vieles muss man auch in einem römischen Kontext in Europa sehen. Nachdem sich Rom langsam aus Europa zurückgezogen hat, hat auch der Analphabetismus wieder zugenommen. Viele Römer konnten lesen und schreiben. Das haben die Römer auch in Ihre Provinzen mitgebracht.

Falls Du Quellenangaben von mir benötigst muss ich diese Dir nachliefern. Aber vielleicht facht ja mein Beitrag die Diskussion nochmal neu an!