Leseschwäche rechts/links d und b

Mein Sohn geht seit 1.5 Jahren in die Schule,
hat Schwierigkeiten beim Lesen, die sich
dahingehend äußert, dass er häufig Worte nicht von links nach
rechts liest, sondern mit dem 3. Buchstaben von links beginnt,
nach links liest und dann den Rest ab 4. Buchstaben.
Z.B. statt „Bambus“ liest er „Mabbus“.
Darüber hinaus hat er ein Problem, das kleine „b“ und „d“ zu
unterscheiden.
Die Lesegeschwindigkeit ist auch unterdurchschnittlich im Vergleich zu Klassenkameraden.
Ansonsten das „übliche“ Problem mit allgemeiner Konzentrations-
schwäche und wenig ausgeprägtem Ehrgeiz (keine Motivation sich zu verbessern; zu den Besseren zu gehören; Fehler tun ihm nicht weh also kann er damit gut leben).
Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich meinem Sohn helfen kann
(z.B. bestimmte Aufgabentypen, Köderaufgaben, Motivation)?

Hallo Olaf

kANN dIR ALLENFALLS BEI DER sUCHE der Ursache helfen und tipps zur Behebung geben.
Auch wenn dies leider noch nicht so bekannt ist, haben doch solche Schwierigkeiten oft ein organisches Problem.
Manchmal ist es ein Omega3 Fettsäuremangel (ist zb in Sardinenöl), wenn er trockene Haut, trockene Lippen oder weiche eventuell sogar ausgefranste Fingernägel hat, îst dies sogar sehr wahrscheinlich. Empfehle Dir da Eye Q aus der Apotheke zu besorgen.
Wênn er diesen Mangel hat, könnte dieser wiederum auf eine zu hohe Quecksilberbelastung (Hg)zurückführbar sein.
Im weiteren sind auch andere Vitalstoffmängel (wegen dem Hg oder auch nicht deswegen) möglich, zb Vitamin B6. Wie ist eigentlich seine Verdaaung und sein Stuhlgang (weich) ?

Gruss Beat

Hallo Olaf,

es könnte auch eine Störung der Farbwahrnehmung (Irlen-Syndrom) sein. Meine Tochter hatte auch ähnliche Probleme, die so etwa in Richtung Legastenie gingen. Nachdem sie eine Brille mit einem speziellen Farbfilter bekommen hatte, hat sie einen richtigen Leistungssprung gemacht und geht heute aufs Gymnasium.

Du kannst ja mal hier einen Selbsttest machen: http://www.irlen-center.de/hauptseiten/main.php . Einen Versuch wäre es wert.

Gruß
Michael

Hi Olaf,

für mich Laien klingt das ein wenig nach Legasthenie (ich sah gerade letzthin einen Fernsehbericht darüber. Dort wurden explizit Probleme bei p, q und b, d genannt, wie auch Probleme bei der Silbenzusammenstellung, langsames Lesen etc.)

Schau mal vielleicht hier:
http://www.legasthenie.net/start.php

Da es nicht heilbar, aber bei frühzeitiger(!) Erkennung rel. leicht verbesserbar ist, solltet ihr vielleicht mal einen Test dorthingehend machen, bevor ihr den Kleinen „sinnlos“ quält.

Grüße
Jürgen

Handballtraining
Hallo Olaf,

soweit ich weiß, kommt diese Form von Legastenie in der 1./2.Klasse nicht selten vor, weil die Funktionsfähigkeit zwischen den beiden Hirnhälften durch Willenskraft nicht immer klappt. Lehrer, die sich mit Kinesiologie beschäftigen, machen vorm Lesen und Schreiben mit den Kindern körperliche Übungen: rechte Hand aufs linke Knie legen und dann wechseln oder linken Arm und rechtes Bein gleichzeitig heben usw. Auf dieses Weise wird der Gedankenfluß zwischen den Hirnhälften angeregt.
Meine Freundin unterrichtet Kinder in Handball, wobei manche Eltern einhellig bemerkten, dass sich die Schreib-Leseschwächen deutlich verbesserten. Im Handball wird zum großen Teil Koordinationsfähigkeiten von Händen und Füßen trainiert.
So möchte ich dir diese Sportart empfehlen.

Übrigens, meine Tochter war auch so eine Kandidatin, wovon heute (sie geht in die 4.Klasse Grundschule) nichts mehr zu bemerken ist. Ich weiß nicht, ob sich ihre Schreib/Leseschwäche auch ohne Sport gelegt hätte, aber demotivierende Übungen am Schreibtisch sind uns beiden erspart geblieben.

viele Grüße
grilla

Vielleicht auch lesenswert:

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/225576/

Danke für die vielen Hinweise (auch die noch folgenden).
Wir hatten bereits früh eine Schwäche bei der Koordination
herausgefunden, als Kleinkind tat er sich schwer mit Bällen fangen.
Vor 1 Jahr hat er sich ein Musikinstrument ausgesucht, das er lernen möchte. Er entschied sich für das Schlagzeug (!), erhält Einzeluntericht und spielt mittlerweile schon recht gut und macht schnell Fortschritte.

Ich meine, insbesondere das Schlagzeug ist eine gute „Therapie“
(mal vorausgesetzt, er hätte wirklich eine Schwäche re/li),
dem Handballspiel vielleicht ebenbürdig.

Ich werde die wertvollen Tipps und Hinweise prüfen und hoffe,
fündig zu werden.
Vielen Dank noch einmal.

Hallo Olaf,

für mich sieht das auch nach Legasthenie aus. Ich kann dir nur leider nicht sagen, wie stark sie ausgeprägt ist, dafür weiß ich zu wenig. Ich selbst fördere Kinder mit Lese-/Rechtschreibschwäche und habe auch einige Kinder in der Gruppe die, genau wie dein Sohn, unmotiviert, unaufmerksam sind, gleichgültig bzgl. ihrer Fehler sind. Im Laufe der Zeit konnte ich aber feststellen, dass die Kinder bedeutend besser mitarbeiten, wenn man sie sehr lobt.
Nehmen wir das Bsp. mit dem Bambus. Wenn dein Sohn Mabbus liest, wirst du ihm wahrscheinlich sagen, dass er es falsch gelesen hat. Oder? Besser ist, wenn du ihn ermutigst und ihn lobst, dass er 50% des Wortes richtig gelesen hat -nämlich den hinteren Teil. :wink:)
Am besten ist es, wenn du dir professionelle Hilfe holst. Als Elternteil hat man oft nicht die Geduld, die Erfahrung mit dem eigenen Kind - und kommt vielleicht auch nicht so an das Kind heran. Frag in der Schule nach. Dort müsste man dir helfen können. Ein Schulpsychologe kann feststellen, ob es wirklich Legasthenie ist und wird dir dann auch weitere Stellen sagen können, an die du dich wenden kannst.

Viel Erfolg und verlier nicht den Mut.

Tanja

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

HI,
ich muss vorweg sagen, dass ich zu faul war, mir alle Beiträge zu diesem Eintrag durchzulesen. Deshalb kann es gut sein, dass ich mich wiederhole. Trotzdem schreibe ich jetzt einfach mal, was mir dazu durch den Kopf geht:
Also, hier liegt meiner Meinung nach folgende Schwierigkeit vor. Dein Sohn hat die Synthese von Buchstaben noch nicht begriffen. Das geht heute vielen Schülern so, denn meiner Meinung nach wird das Lesen einfach falsch gelehrt, also nach einer falschen Methode.
Mein Rat dazu:
Suche dir eine kompetente Fachkraft (dass muss keine Deutschlehrer sein, sondern ein einfühlsamer Mensch, der mit Kinder umgehen kann) und beauftrage diesen damit, mit deinem Sohn den Leselehrgang „Lesenlernen mit Hand und Fuß“ von Ulrike Marx und Gabriele Steffen aus dem Verlag Sigrid Persen. Das dürfte so in etwa 1 Jahr in Anspruch nehmen bei ca. 3 Stunden in der Woche. Wenn dein Sohn danach immer noch Schwierigkeiten hat, dann liegt ein ernstes Problem vor. Aber ich glaube eher, danach ist er besser als manch anderes Kind in seiner Klasse. Ich selbst habe nach dieser Methode ein Kind 1 Jahr unterrichtet. Es war in der 3. Klasse und konnte gerade mal seinen eigenen Namen fehlerfrei schreiben. In der 4. Klasse war es eines der besten Deutschschüler.
Viel Erfolg! Vor allem für deinen Sohn.

Zur Beruhigung
Hallo Olaf,

ich bin weit davon entfernt ein Experte zu sein (und fand die Beiträge die hier bisher eingegangen sind sehr beeindruckend), allerdings kann ich mich doch zum thema äußern, denn ich hatte in der Grundschule genau das selbe Problem (b/d).
Wie Du siehst bin ich auch ohne Sonderbehandlungen und Vitamin-präparate darüber hinweggekommen. Es ist aber in der Tat so, dass ich längere Zeit eine winzige links/rechts-Schäche hatte (so ca. bis zur Pubertät). Ich denke also, dass wird bei Deinem Sohn auch der Fall sein.
Mit Intelligenz (soweit man diese überhaupt messen kann), hat das übrigens überhaupt nichts zu tun, ich hab’ mal so einen Test gemacht und hatte einen „IQ“ von 141 (bin allerdings nicht Mitglied in diesem Selbstbeweihräucherungsverein, Tisch oder wie der heißt :smile:.
Ich hatte übrigens ähnliche Probleme (Motivation etc.) wie Dein Sohn, also anstatt ihm gleich irgendwelche Präparate zu geben, solltest Du zunächst mal nachforschen, ob ihm das Ganze nicht eher etwas zu langsam voran geht. Wie „augeweckt“ ist er denn so? Ein gutes Indiz für so etwas ist übrigens, ob er, für sein Alter, schon in der Lage ist, komplexe Sätze zu bilden. Achte mal darauf, ob das so ist.
Falls ja kannst Du ihn ja immer noch zu irgendeinem Test schleppen. :smile:

Grüße,

Anwar

Hallo Olaf

Wenn er weitere normabweichende Sachen hat und in gewissen BEREICHEN ÜBERDURCHSCHNITTLICH ist es möglich, dass er ein kleiner ADS oder ein kleiner PDD (entwickluingsstörungen) hat.
Dies wäre ein Hinweis auf weitere organische Defizite als (Mit-)Ursache.
Dies mit Sicherheit zu erkennen ist schwierig, aber ver^mutungen kann man aufgrund äusseren Anzeichen machen. Habe da so einen Fragebogen, der Vermutungen zulassen würde, welche Du dann medizinisch abklären kannst. Soll ich ihn Dir uafs Mail schicken?

Gruss
Beat