Letze Worte Jesu

Hallo Experten,

ich bin es direkt noch einmal.
Wieder aus meinem Religionsunterricht:
Die Frage was sind die letzten Worte Jesu Christi gewesen?
Mir ist klar es gibt für nichts was solang zurück ist einen 100%-igen Beweis … trotzdem die Frage :
Was waren denn jetzt die letzten Worte?

Im Markus-Evangelium steht:
Mein Gott, mein Gott warum hast du mich verlassen

Im Lukas-Evangelium:
Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.

und Johannes sagt:
Es ist vollbracht!

Was ist es denn nun? Gibts da ne Art Einigung, was ist das am meisten genutze oder am wahrscheinlichsten?
Was könnt ihr mir generell an Informationen zu diesem Thema geben?

vielen vielen Dank im vorraus

euer Cologne

Tach Cologne,

die letzten Worte Jesu lassen sich mit Sicherheit nicht ausmachen; alles, was die Evangelisten schreiben, hat eine Aufgabe und eine Funktion innerhalb ihrer Theologie.
Es ist möglich, daß Jesus den 22. Psalm gebetet hat, der mit „mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ beginnt.
Es ist möglich und manche halten es für wahrscheinlich, daß er mit einem Schrei gestorben ist.

Gruß - Rolf

:

Was waren denn jetzt die letzten Worte?

Im Markus-Evangelium steht:
Mein Gott, mein Gott warum hast du mich verlassen

Im Lukas-Evangelium:
Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.

und Johannes sagt:
Es ist vollbracht!

Mhm, welches davon richtig ist weiß natürlich keiner (sicher). Aber man kann eigentlich ganz gut sehen wie Jesus idealisiert wurde.
Der Satz vom Markus ist ja noch recht menschlich, ich meine, wenn ich am Kreuz rumhängen würde mit Nägeln in den Handgelenken würd ich das auch fragen… und wenn ich mich nicht irre ist das Markus Evangelium älter, man vermutet eine Abfassung um das Jahr 70 n.Chr.
Aufgrund der Zeitnähe hat es noch einen menschlichen und realistischen Touch. Jesus ist also mehr Mensch als Gottessohn was man auch nachlesen kann, ich glaube bei Wikipedia stehen einige Bibelstellen.

Das Lukas Evangelium ist etwas älter, man schätzt es auf 80 n. Chr. Das erscheint uns nicht viel aber in einer Zeit ohne wirkliche Nachrichtenverbreitung und Kommunikation…
Jedenfalls ist die Ergebenheit Jesu gegenüber seines Vaters stark ausgeprägt in diesem Satz und stellt somit eine Tugend (Demut gegenüber dem Vater (in dem Fall Gott)) dar, eine kleine Idealisierung.

Das Johannes-Evangelium ist das älteste (und mMn seltsamste) von allen. Die ältesten Teile sollen um 125 n. Chr. entstanden sein.
Hier hat Jesus schon eine starke Idealisierung als Gottessohn erfahren. Es ist nicht mehr das Leid, das im Vordergrund der Kreuzigung steht, sondern der Auftrag für die Menschen zu sühnen, der Auftrag, den Jesus sein Leben lang trug.
Dementsprechend das episch pompöse „Es ist vollbracht!“

mfg
Kate

Hallo cologne,

Die Frage was sind die letzten Worte Jesu Christi gewesen?
Mir ist klar es gibt für nichts was solang zurück ist einen
100%-igen Beweis … trotzdem die Frage :
Was waren denn jetzt die letzten Worte?

genau kann man das nicht sagen, weil wir ja nicht dabei waren :wink:

Aber nach einem gründlichen Vergleich aller 4 Evangelien würde ich sagen, dass es in dieser Reihenfolge geschah:

  1. "Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun! (Luk.23,34)

  2. "Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein. (Luk.23,43)

  3. "Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebhatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn! Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! (Joh.19,26-27)

  4. "Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Matth.27,46)

  5. "Mich dürstet. (Joh.19,28)

  6. "Es ist vollbracht! (Joh.19,30)

  7. "Und Jesus rief laut: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! (Luk.23,46a)

"Und als er das gesagt hatte, verschied er. (Luk.23,46b)

Vielleicht ist das eine gewagte Interpretation, aber es könnte so gewesen sein.

Gruss Harald

Hallo Kate,

Das Lukas Evangelium ist etwas älter, man schätzt es auf 80 n.

Das Johannes-Evangelium ist das älteste (und mMn seltsamste)

Du meinst zweifellos „später“ oder „jünger“, gell?

Aber Du hast mit der zeitlichen Ansetzung nur insoweit Recht, als Markus in der tat das älteste Evangelium ist - nach 70.
Dann folgt Matthäus - wohl so ca 10 Jahre später,
dann Lukas - wiederum ca 10 Jahre später.

Und als letztes dann Johannes gegen Ende des 1. Jhdts.

Das sind natürlich nur Näherungswerte, weil wir da viel konstruieren und rekonstruieren müssen.

Gruß - Rolf

danke euch dreien!
Also großes Dank an euch drei!
Ich glaube das wird mir weiter helfen.
Ganz besonders desshalb weil auch unser Lehrer öfters gerne diskutiert und damit wieder viele neue Ideen den weg in die Runde.
Besonders Dank an Rolf …, Ich glaube die Sache mit dem Psalm (22) ist ernsthaft ein sehr wichtiger Punkt.
(ich hab in dein Profil gespinkst, und so wie du rüber kommst muss ich sagen: die Welt bräuchte mehr Pfarrer wie dich :smile: *beide Daumen hoch!* )

Mehr Nägel - ich rutsche! *SCNR*

GrööööööÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖöl!!!
Ich kann nicht mehr… wär beinahe glatt vom Stuhl gefallen!!!
Schade dass man nur ein Sternchen vergeben kann.

Danke, du hast den Abend gerettet!

*mitimmernochtränenindenaugenhabendegrüße*

Michael

Hallo Cologne,

ich bin es direkt noch einmal.
Wieder aus meinem Religionsunterricht:
Die Frage was sind die letzten Worte Jesu Christi gewesen?
Mir ist klar es gibt für nichts was solang zurück ist einen
100%-igen Beweis … trotzdem die Frage :
Was waren denn jetzt die letzten Worte?

Im Markus-Evangelium steht:
Mein Gott, mein Gott warum hast du mich verlassen

Im Lukas-Evangelium:
Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.

und Johannes sagt:
Es ist vollbracht!

Was ist es denn nun? Gibts da ne Art Einigung, was ist das am
meisten genutze oder am wahrscheinlichsten?
Was könnt ihr mir generell an Informationen zu diesem Thema
geben?Die ersten Evangelien wurden erst viele Jahre nach Jesu geschrieben.

Wie Du siehst hat jeder Schreiber dieser Buecher seine eigene Ansicht mit eingebracht.
Was für Dich am Wahrscheinlichsten ist hängt auch von Deinem Glauben ab.

Für mich am Wahrscheinlichsten ist Rolfs Ansicht.
Ein ans Kreuz genagelter Mensch gibt kurz vor seinem Tode allenfalls noch ein Schrei oder Stöhnen von sich.

Gruß
Markus

wie wärs noch mit den hier:

Allway look on the bright side.
Tschö mit ö.

wobei eigentlich ist’s ja ein ernstes Thema

Hallo,

und noch ein bißchen was zum weiterlesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Sieben_Letzte_Worte

Traditionellerweise gibt es in der kath. Kirche die „Sieben letzte Worte Jesu am Kreuz“. Aber im Wikipediaartikel ist es schöner erklärt, als ich es hier in ein paar Worten könnte.

Gerhard

Da alles gesagt wurde war es wahrscheinlich genau uin der reihenfoklge die Du aufgeführt hast.

Hallo Cologne.

Was könnt ihr mir generell an Informationen zu diesem Thema
geben?

Papst Benedikt gibt auch eine Antowrt, nachzulesen in „Einfuehrung in das Christentum“,

http://www.amazon.com/gp/product/3466204550/sr=1-1/q…

Da ich das Buch nicht zur Hand habe, kann ich nur aus der Erinnerung schreiben:

Die letzten Worte seien „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Damit trete Jesus in die Hoelle ein, die dort als der Zustand des Getrenntseins von Gott verstanden wird. So richte Jesus eben dort, mitten in der Finsternis der letzten Einsamkeit, das Kreuz als Zeichen der Gottesnaehe auf und fuehre in diesem Sinne die Toten zum ewigen Leben.

Gruss,
klaus

Hallo Zusammen

Obwohl ich als nicht Katholik die Weisheit und Lehre des jetzigen Papst sehr schätze, kann ich dieser Aussage nicht zustimmen.

Die letzten Worte seien „Mein Gott, warum hast du mich
verlassen?“ Damit trete Jesus in die Hoelle ein, die dort als
der Zustand des Getrenntseins von Gott verstanden wird.

Jesus trägt die Sünden aller Menschen auch die der zukunft. Durch Sünde ist man aber von Gott getrennt, dh man baut sich dadurch bildlich gesehen eine mauer zischen einem selber und dem Vater im Himmel

So
richte Jesus eben dort, mitten in der Finsternis der letzten
Einsamkeit, das Kreuz als Zeichen der Gottesnaehe auf und
fuehre in diesem Sinne die Toten zum ewigen Leben.

Das ist völlig unbiblich. Jesus sagt an eine anderen stelle 8auf wunsch kann ich sie suchen), dass zwischen dem Himmel und der Hölle einen tiefen Graben liegen der NIEMAND überwinden kann. Keiner kann je von der einen Seite auf die andere Seite!

Gruss
beat