Letzte Ruhestätte

Hallo !

Du hast sicher recht, was Dich angeht. Es geht hier aber nicht ums Sterben und Beerdigung, sondern darum, dieses Brett auch für Jüngere attraktiv zu gestalten. Und mit Beerdigungsthemen kannst Du sicher keinen 20Jährigen locken.
Ich hatte auch schon einen Herzinfarkt und eine Herzoperation, mache mir aber keine Gedanken, über meinen Sarg. Wenn das so wäre, könnte ich mich doch gleich erschießen.
Ich lebe jetzt auch nicht intensiver, wie man es dauernd im Fernsehen hören muß, von angeblich dem Tod von der Schippe Gesprungenen.
Ich will leben und nicht andauernd über den Tod nachdenken. Das mache ich nach meinem 2. Infarkt auf der Intensivstation. Obwohl, wie ich mich kenne, werde ich dort dann über den Garten nachdenken, wie er wohl unter der Obhut der Ehefrau verwarlost.

Über den Tod und seine Folgen sollen doch die Philosophen nachdenken, die es auch bei www gibt, aber nicht die Betroffenen. Sie sind betroffen genug!

Gruß max

Hallo Max,

Ave, ihr Totgeweihten!

lebst Du ewig?

Nichts gegen diese Frage, aber wenn hier über unsere letzte
Ruhestätte, also unsere Beerdigung diskutiert wird, bestätigt
dass doch die Einwände der meisten Kritiker über dieses Brett.

Also hast Du doch etwas gegen diese Frage?

Noch tiefer fallen kann man wirklich nicht.

Ach, glaubst Du uns alle in der Hölle?

Gruß Max, der den Ort seines letzten Betten den Lebenden
überläßt. Und sich überhaupt keine Gedanken macht.

Das finde ich echt unfair! Warum soll meine Tochter grübeln müssen, was mit den einmal sterblichen Überresten ihrer Mutter passieren soll, wenn ich doch selber was dazu zu sagen (denken) habe.

Karin

1 Like

Das finde ich echt unfair! Warum soll meine Tochter grübeln
müssen, was mit den einmal sterblichen Überresten ihrer Mutter
passieren soll, wenn ich doch selber was dazu zu sagen
(denken) habe.

Hallo !
Bildest Du Dir wirklich ein, sie grübelt lange?! Sie packt Dich auf den nächsten Friedhof und das wärs dann. Schließt vielleicht noch einen Wartungsvertrag mit der teuren Friedhofsgärtnerei ab. Das ist dann das Problem, welches Du hinterläßt, die hohen Wartungskosten.

gruß max

Das finde ich echt unfair! Warum soll meine Tochter grübeln
müssen, was mit den einmal sterblichen Überresten ihrer Mutter
passieren soll, wenn ich doch selber was dazu zu sagen
(denken) habe.

Hallo !
Bildest Du Dir wirklich ein, sie grübelt lange?!

Ich bilde mir nichts ein, ich will es verhindern. BTW, woher kennst Du meine Tochter, dass Du so etwas so genau einschätzen kannst?

Sie packt
Dich auf den nächsten Friedhof und das wärs dann. Schließt
vielleicht noch einen Wartungsvertrag mit der teuren
Friedhofsgärtnerei ab. Das ist dann das Problem, welches Du
hinterläßt, die hohen Wartungskosten.

Eben die kann man z.B. im Friedwald sparen.

Gruß, Karin

1 Like

Ich hatte auch schon einen Herzinfarkt und eine Herzoperation,
mache mir aber keine Gedanken, über meinen Sarg. Wenn das so
wäre, könnte ich mich doch gleich erschießen.

Nö, Max, das sehe ich ein wenig anders.
Ich habe mir einmal darüber 'nen Kopf gemacht, bin zu einer Überzeugung gekommen und das isses dann auch schon. Ich grübele da nicht jeden Tag drüber.
Aber wenn hier die Frage auftaucht: „Wie hältst Du es mit dem eigenen Tod?“ dann gebe ich dazu meine Meinung kund, geradeso, wie wenn einer gefragt hätte, welche Wasserpumpe für einen Zweck die bessere ist.
Und mit genauso viel emotionaler Beteiligung - nämlich mit keiner.
Ob das für Jüngere interessant ist? Vielleicht, vielleicht auch nicht, ist mir eigentlich auch egal. Aber ich vermute mal, dass hier so mancher die Beiträge mitgelesen hat, auch wenn er Freund Hein eigentlich noch nicht in absehbarer Zeit treffen will.

Der alte Pionier-Gruß „Seid bereit- Immer bereit!“ gilt auch hier. Als junger Spund hatte ich immer ein Päckchen Kondome bei mir für den Fall, dass … Heute bereite ich mich genauso auf alle Eventualitäten vor - halt nur auf andere :smile: Und das tue ich rechtzeitig, dann kann ich das nämlich als „getan“ abhaken und denk nicht mehr dran.

Grüße
Eckard

2 Like

Art of dying
Hallo, Tamansari!

recht hat er !
man muß nicht alles in der öffentlichkeit breittreten.
everything goes - sagt man in der mode.

Ich wüsste nicht, was an diesem Thema so problematisch wäre, als dass man sich darüber nicht austauschen könnte. Ich finde es interessant.

*diverse Sätze entfernt*[MOD]

wieso wird dieses posting durch zensur verfälscht und in der
aussage beliebig gestaltet.

Ich glaube nicht, dass hier „durch Zensur verfälscht“ wird. Es wurde zudem angegeben, dass Sätze entfernt wurden.

wo sind wir denn ? ist hier freie meinungäusserung unerwünscht?

Ich kann mir anhand Deiner sonstigen hilfreichen Antworten lebhaft vorstellen, in welchem Ton diese Sätze gehalten waren.

sollte ich hierrauf keine befriedigende antwort erhalten - und
tschüß www.

Tu uns den Gefallen. Danke.

Gruß!
Chris

1 Like

The living years
Hallo, Max!

Du hast sicher recht, was Dich angeht. Es geht hier aber nicht
ums Sterben und Beerdigung, sondern darum, dieses Brett auch
für Jüngere attraktiv zu gestalten. Und mit Beerdigungsthemen
kannst Du sicher keinen 20Jährigen locken.

Ich finde das Thema durchaus interessant und auch relevant. Ich habe mit sehr viel Interesse gelesen, was andere bereits auf Beerdigungen erlebt haben und was sie sich vorstellen, das nach ihrem Tod mit dem Körper geschehen soll. Außerdem beschäftigt mich das Thema insofern durchaus, als dass zwischen Frühsommer 2001 und Spätsommer 2002 meine drei verbliebenen Großeltern gestorben sind und ich eine weitere Beerdigung im engsten Freundeskreis erlebt habe.

Ich habe mich bei drei von diesen vier Beerdigungen nicht recht mit dem zeremoniellen Ablauf der Beerdigung abfinden können, der sehr stark von christlichen Inhalten und Traditionen geprägt war. Ich hatte den Eindruck, dass eine große Inszenierung ablief, in der wenig Platz für Persönliches blieb.
Es war mehrfach sonnig und extrem heiß, Juli eben, und trotzdem durfte es in der konservativen Pfalz nur schwarze Kleidung sein. Wir schwitzten wie die Berserker, bis alle Trauergäste, von denen ich teilweise den Eindruck hatte, dass sie den Verstorbenen zu Lebzeiten kaum kannten, ihr Schäufelchen Sand versenkt hatten und mit einem halbdutzendfachen „Beileid …“ an der Familie vorbeigezogen waren. Doch man musste durchaus aufmerksam sein, da alle paar Minuten das Kreuzzeichen zu machen war. Noch besser wurde es im Gottesdienst, da die Kirche wider Erwarten stickig und brüllend heiß war, was der Pfarrer anscheinend nicht zur Kenntnis nahm und sich minutenlang in „Gott sei gepriesen“-Liedchen erging. Den Kredit, den er mit seiner sehr persönlichen und der langen Bekanntschaft mit der Familie angepassten Trauerrede verdient hatte, schmolz wie unsere Geduld. Da waren auch die Leidensfähigsten unter uns wirklich am Ende. Es mag ja sein, dass die Toten sehr kirchlich orientiert waren, aber ob wir ihnen einen Gefallen damit taten, stundenlang eine sture Zeremonie bei tropischen Temperaturen über uns ergehen zu lassen, die uns nicht interessierte, halte ich für fraglich. Es war halt so organisiert. Auch „halt so organisiert“ war der Schmaus danach, wo auf einmal noch mehr Leute als zuvor auftauchten, die die Dauer des Wortes „Beileid“ Trauer heuchelten und sich danach den Wanst mit Sahnetorte in fröhlicher Plauderrunde vollschlugen. Bevorzugt ältere Semester, denen die Einschläge auch schon näher zu kommen schienen.

Dagegen wirkt die Beerdigung, wie ich sie bei meiner Oma mütterlicherseits erlebt habe, als ein eindeutiger Kontrast. Wir hätten mit Sicherheit weit über hundert Gäste laden können, aber wir wollten – und ich denke, das wollte auch die Tote zu Lebzeiten – ein stilleres, privateres Begräbnis, als die, die wir zuvor schon oft erlebt hatten. Anwesend waren die Kinder, deren Partner und die Enkel sowie ein Pfarrer, den wir zuvor nicht kannten, dem es aber gelang, nach einem langen Gespräch mit uns eine Trauerrede zu formulieren, die klang, als ob er uns schon lange persönlich kennen müsste. Wem es wichtig war, zu zeigen, dass ihm die Tote wichtig war und ist, hat Karten und Kränze geschickt oder angerufen. Meine Oma war katholisch und ihr Leben lang religiös sehr interessiert, aber dass der Pfarrer ein evangelischer war, hätte sie sicher mit einem freundlichen Augenzwinkern quittiert. Auf den Beerdigungen, die ich oben beschrieben habe, wäre das ein Eklat gewesen.

Und nicht, dass Du mir noch einmal schreibst, das Thema betreffe junge Leute nicht :wink: Mir macht es keine Angst, mir aus den Erfahrungen, die ich jetzt mache, den Ablauf meiner Beerdigung vorzustellen. So, dass ich selbst gerne lebendig zugegen wäre und so, dass ich niemanden aus meiner Familie in Zwänge stürze, die ich zu Lebzeiten vermieden hätte. Aber hat ja noch Zeit …

Ich hatte auch schon einen Herzinfarkt und eine Herzoperation,
mache mir aber keine Gedanken, über meinen Sarg. Wenn das so
wäre, könnte ich mich doch gleich erschießen.

Wenn Du Dir nur noch um Deine Beerdigung, um den Tod Gedanken machen würdest, dann wärst Du wahrscheinlich schon tot. Da hast Du Recht. Aber ich halte es für weder beängstigend, im Laufe der Zeit zu beobachten, wie sich in einem selbst ein Bild entwickelt, das zunehmend deutlicher wird und von dem ich dann in etwas höheren Jahren ablesen kann, wie ich möchte, dass nach meinem Tod mit mir verfahren wird. Weglaufen kann ich ohnehin nicht.

Ich lebe jetzt auch nicht intensiver, wie man es dauernd im
Fernsehen hören muß, von angeblich dem Tod von der Schippe Gesprungenen.
Ich will leben und nicht andauernd über den Tod nachdenken.

Ich hoffe doch, dass Du jetzt schon intensiv lebst …

Das mache ich nach meinem 2. Infarkt auf der Intensivstation.
Obwohl, wie ich mich kenne, werde ich dort dann über den
Garten nachdenken, wie er wohl unter der Obhut der Ehefrau verwahrlost.

Wie alt bist Du denn?

Über den Tod und seine Folgen sollen doch die Philosophen
nachdenken, die es auch bei www gibt, aber nicht die
Betroffenen. Sie sind betroffen genug!

Die Betroffenen? Davon dürfte es auf der Welt ungefähr sechs Milliarden geben, die meisten mehrfach. Außerdem möchte ich es nicht den ach so klugen Philosophen überlassen, sich über ein derart interessantes Thema zu unterhalten und Gedanken zu machen. Man sieht ja, wie sich die Meinungen trennen.

Gruß!
Christopher

7 Like

Der alte Pionier-Gruß „Seid bereit- Immer bereit!“ gilt auch
hier. Als junger Spund hatte ich immer ein Päckchen Kondome
bei mir für den Fall, dass … Heute bereite ich mich genauso
auf alle Eventualitäten vor - halt nur auf andere :smile: Und das
tue ich rechtzeitig, dann kann ich das nämlich als „getan“
abhaken und denk nicht mehr dran.

Also, mit einfachen Worten, Dein Sarg steht schon im Gästezimmer. Das letzte Hemd gebügelt und der Platz auf dem Friedhof schon mit Buchsbaum eingezäunt.

Mir gruselt!!!

gruß max

Also, mit einfachen Worten, Dein Sarg steht schon im
Gästezimmer. Das letzte Hemd gebügelt und der Platz auf dem
Friedhof schon mit Buchsbaum eingezäunt.
Mir gruselt!!!

Mir gar nicht, lieber Max :smile:
ich mußte wirklich herzhaft lachen.
Was Du verwechselst, sind die materiellen Vorbereitungen mit den - na sagen wir mal - geistigen Vorbereitungen. Ich lasse mich nicht gern und von nichts überraschen. Überraschungen habe ich schon immer gehaßt, denn meist waren sie nicht angenehm.

Was ist falsch daran, sich darüber Gedanken (wohlgemerkt, Gedanken! Keine praktischen Vorbreitungen wie Du sie beschreibst inclusive Probeliegen :smile: zu machen, wie man abtritt? Wie man seine Dinge ordnet, mit wem man noch in Streit liegt und wie man mit ihm Frieden schließt, wem man irgendwann einmal Unrecht getan hat und wie man das wieder gradebiegt. Solcherart Gedanken sind, meine ich, schon vorher angebracht, denn hinterher richtest Du nichts mehr.

Lies mal das Posting von Christopher. Der Junge hat genau das beschrieben, was auch mir immer bei Beerdigungen übel aufgestoßen ist.

Diese alberne Vogel-Strauß-Manier, sich um das Unausweichliche zu drücken, mag zwar nicht so recht in unsere Fun&amp:stuck_out_tongue_winking_eye:leasure-Gesellschaft passen, aber ich halte mich an den alten Spruch, den mir mein Lateinlehrer beibrachte: Quidquid agis, prudenter agas et respice finem (Was du auch tust, tu’s mit Vernunft und bedenke das Ende)

Grüße
Eckard.

2 Like

So, ich nochmal ('n Abend zusammen!), und ich widerrufe mein Posting von gestern teilweise. Für mich ist die Vorstellung, unter einem schönen Baum endgültig zu ruhen (hab mal einen wunderschönen Waldfriedhof in Münster gesehen, da blühten im Frühjahr sooo viele Narzissen, da dachte ich, ja, das isses, ob mit Grabstein oder anonym…), schon sehr schön. Wobei MIR aus heutiger Sicht egal wäre, ob dann noch jemand zu meinem Grab pilgerte oder nicht. Dazu würde ich auch meine Kinder in keiner Weise verpflichten wollen.

Jetzt war ich ABER gestern bei meiner Mutter in meiner alten Heimatstadt. Wir gingen auf den Friedhof (mein Vater ist noch nicht lange tot, aber da gibts auch noch das Grab von Opa, Oma, Onkel, Großtante usw.). Für meine Mutter ist dieser Ort immens wichtig. Und für mich hatten Friedhöfe auch schon immer was Besonderes. In meinem Dorf ist der Friedhof (da kenne ich keinen) direkt um die Ecke. Nie käme ich auf die Idee, ihn als Abkürzung mit dem Fahrrad zu benutzen, dabei würde ich damit erheblich an Weg sparen. Für mich ist ein Friedhof mit den Grabmälern und darauf eingravierten Daten ein sehr besonderer Ort. Da muß ich nicht mal auf diese besonderen Friedhöfe gehen (der Melatenfriedhof in Köln ist so einer, neulich waren wir in Prag auf dem Judenfriedhof, und selbst unser kleiner Judenfriedhof, auf den ich nicht drauf kann, weil er wahrscheinlich aus guten Gründen abgeschlossen ist, nötigt mir immer, wenn ich dran vorbeikomme, einen Augenblick Stille und Respekt ab. Gestern nun waren wir auf dem gut katholischen Friedhof meiner Heimatstadt. Meine Mutter erinnerte sich bei jedem dritten, vierten oder fünften Grab an einen Volksschullehrer, Nachbarn, Cousin oder sonstigen Bekannten. Ich ging mit und nahm Anteil. Wenn wir keine Friedhöfe mehr hätten, ginge ein sehr schönes und großartiges Stück Kultur verloren, wollen wir das? Von meiner Person mal unabhängig, ich kann mir nicht vorstellen, daß es in einer Stadt, die ich besuche, mal keinen Friedhof mehr gibt. Und mich rührte es gestern sehr an, daß meine Mutter so viele Dinge über Leute wußte, an deren Grabsteinen wir vorübergingen.

Und wer von uns kann sagen, daß so etwas eines Tages nicht auch für ihn/sie wichtig werden kann?

Ich fand jedenfalls gestern Trost für meine Mutter darin, daß sie sich so über das jetzt schön aussehende Grab freuen kann (da liegt schon ihr Vater). Insofern weiß ich nicht, wie wir alle in 30 Jahren über das Thema denken werden…

Gruß
Aia

Hallo Aia,

was du schreibst, kann ich sehr wohl nachvollziehen. Aber es betrifft nicht mehr meine Generation. In meinem Heimatort kennt mich jetzt schon kaum einer mehr, wenn ich in schaetzungsweise 60 Jahren tot bin (vorher will ich ungern und nur gezwungenermassen den Loeffel abgeben :wink:) , wohl gar niemand. Und bei mir (ich lebe ja im Ausland) ist das vielleicht nur extrem, was bei anderen aber auch immer mehr Ueberhand nimmt, naemlich die Mobilitaet. Wobei wir uebrigens wieder bei MEINER Frage von vor kurzem waeren, ueber den „Altersruhesitz“. Es ist einfach anders geworden, man verbringt nicht mehr von der Wiege bis zur Bahre in der gleichen Gegend. Und vor diesen Realitaeten sollte man nicht die Augen verschliessen.

Abgesehen davon, was noch keiner erwaehnt hat: Friedhoefe brauchen Platz. Eine Loesung ist der Verkauf der Graeber auf 20 Jahre. Irgendwie find ich es pietaetloser, dass es das Grab meines Opas nicht mehr gibt, sein Grabstein verschwunden ist und da jetzt jemand anderes liegt, als gar keinen Ort mit der leiblichen Huelle zu verbinden, sondern ein Erlebnis.

Gruesse, Elke

hallo Chris

Ich wüsste nicht, was an diesem Thema so problematisch wäre,
als dass man sich darüber nicht austauschen könnte. Ich finde
es interessant.

ich finde es toll,dass du dich auch dazu äußerst. Es ist in meinen Augen in der Tat kein Thema eines gewissen Alters. Schlimm finde ich das „Todschweigen“ des Themas. In südlichen Ländern ist es übrigens absolut normal, dass darüber gesprochen wird. Das hat mich als junge Frau brüskiert… aber dann als ich selbst Kinder hatte, sah ich es anders.

Das bedeutet wohlgemerkt nicht – immer daran zu denken. Beileibe nicht.

Vor 3 oder 4 Jahren waren wir auf einem sog. Betriebsausflug mit der „Langeland“ sprich von Kiel zur Insel Langeland. Irgendwo auf halber Strecke, wir standen so mit 6 Leutchen oben an der Reling, streckte ein Kollege seinen Arm aus und sagte: „Meine Frau hat gesagt, hier werde sie meine Asche verstreuen lassen“. – Schweigen-- wir waren alle geschockt. Anschließend haben wir über das Thema diskutiert… so dumm war das gar nicht – sondern lediglich ungewohnt.

Ich kann mir anhand Deiner sonstigen hilfreichen Antworten
lebhaft vorstellen, in welchem Ton diese Sätze gehalten
waren.

da schließe ich mich deiner Meinung an…

Gruß kikut

Habt ihr euch schon Gedanken darüber gemacht?

Klar, nur aber andersrum: es soll ein Ort sein, wo die Hinterbliebenen hingehen dürfen, wenn sie es dann wollen.
Mein Friedwald ist das Herz, mich deprimieren Friedhöfe, wenn ich
die Namen meiner Familie auf Stein sehe (und es ist ein wundervoller
Friedwald), dennoch…

Und ab wann?

Das ist unerheblich, glaub ich, und auch egal! Man lebt in denen weiter, die einen lieben.

Und was schwebt euch da so vor.

Na so eben…:smile:. Mach Dir keine Gedanken, irgendwie bist Du
genau dort gut aufgehoben, wo man Dich immer schätzt, über/mit Dir redet.

Liebe Grüße und ein langes Leben
d.

Hallo,

mein Vater ist letzten Monat im Alter von 50 Jahren gestorben.
Hieraus habe ich viel gelernt. Ich habe für mich entschlossen, es meinen Angehoerigen es so einfach wie möglich zu machen.
Nachfolgend beschreibe ich mal die Dinge, um die ich mich jetzt kümmern werde und empfehle es Jedem anderen auch. Ich habe 4 Tage damit zugebracht die Papiere meines Vaters zusammenzusuchen, um keinen Fehler zu machen. Von morgens bis Abends mit meiner Tante zusammen.

1.) Ich will verbrannt werden !
Grund:

  • Die Erdbestattung ist teuer.
  • Ich finde es bedenklich in der Erde zu verrotten und
    eventuell das Trinkwasser zu verderben.

2.) Ich möchte keine Erdbestattung
Grund:

  • Eine Urnenwandbestattung hat folgende Vorteile:
    Verwandte müssen meine Grabstätte nicht pflegen oder für viel Geld
    pflegen lassen. In der Regel ist die Mietwohnung des Hinterbliebenen
    Partners zu gross und er/sie wird umziehen. Eventuell in eine
    andere Stadt? In die Nähe der Kinder? Wer pflegt dann das Grab?
    Deshalb ist eine Wandbesttattung von Vorteil. Es gibt da sehr
    hübsche Wände, die sogar im gewissen Rahmen eine Gestaltungsfreiheit
    erlauben.

3.) Testament

  • Unabdingbar. Sollte Erbmasse hinterlassen werden, so erleichtert
    ein Testament viele Formalitäten. Erbscheine (Wenn kein Testament vorliegt erforderlich)kosten Geld und werden Anteilig an der zu erbenden Masse berechnet.

4.) Beerdigungsinstitut
Wer sagt, es gaebe da keine Unterschiede, der hat keine Ahnung.
Meine Mutter ist an ein schlechtes Unternehmen geraten. Die unterscheiden sich geringfügig im Preis…Aber dennoch in der Leistung. Meist möchte man sich als Hinterbliebener wenig um diese Sachen kümmern da man mit sich selbst und der Situation beschäftigt ist.
Da setzen die Aasgeier in Form eines Bestattungsinstitutes an, die oft mit Krankenhauesern zusammenarbeiten. Deshalb meine Empfehlung: So markaber das klingen mag… Suche Dir dein Institut selber aus. Leistungen besprechen. Eventuell Vorverträge machen, da eine Beerdigung mit allen drum und dran sehr viel Geld kostet. Die Beerdigung meines Vaters war „relativ günstig“… hat aber immer noch über 6000 Euro gekostet.

4.) Patientenverfügung
Würde ich Jedem dringend empfehlen… Die machen sonst mit einem was sie wollen. Einer Verwandten ist es passiert, dass sie nach dem Herzinfakt Ihres Mannes keine Entscheidungsgewalt im Krankenhaus über Ihren Mann hatte… da dieser nicht mehr artikulieren konnte, wurde vom Arzt ein gesetzlicher Vertreter bestellt, der dann entscheidet. Ehefrauen/Maenner haben dann nichts mehr zu sagen. Das allerdings liegt im Entscheidungsfeld des Arztes.

hmmm…bin ich am Thema vorbeigerutscht? Auf jedenfall sind es gutgemeinte Hinweise.

Vielelicht noch hinzufügend… Ich bin nicht religiös erzogen worden und lege für mich keinen großen Wert auf Pietät…
Der Tod ist ein Geschäft… Und das muss man sich vor Augen führen. Und es ist kein Tabuthema… wie es von den Institutionen oft gehandhabt wird…

Grusz

Michael

Hallo!

für Jüngere attraktiv zu gestalten. Und mit Beerdigungsthemen
kannst Du sicher keinen 20Jährigen locken.

Mag sein, dass ich die einzige mit einer 2 vornedran bin, die diesen Thread liest, aber es gibt solche 2x-jährigen! Ich mache mir mit 22 sehr wohl Gedanken. Im Übrigen finde ich nicht das Alter entscheidend, sondern das Thema, und wenn es um die Sorgen von Leuten geht, die das Alter meiner Eltern haben, dann bin ich ganz glücklich, darüber lesen zu können.

Ich hatte auch schon einen Herzinfarkt und eine Herzoperation,
mache mir aber keine Gedanken, über meinen Sarg. Wenn das so
wäre, könnte ich mich doch gleich erschießen.

Wie mein Sarg aussehen soll weiss ich nicht, aber mein Mann weiss sehr wohl, wie mein Grab sein soll. Soll ich mich jetzt auch erschiessen, nur weil ich mit 22 nicht die Augen davor verschliesse, dass ich irgendwann sterben werde?

Ich will leben und nicht andauernd über den Tod nachdenken.

Das tue ich auch nicht, aber wie gesagt, ich verschliesse auch nicht die Augen davor.

Das mache ich nach meinem 2. Infarkt auf der Intensivstation.

Den Zeitpunkt fände ich wiederum etwas spät, aber jeder selbst muss wissen, wie er mit so einem Thema umgehen möchte. Ich finde es aber schade, wenn Du den anderen das Recht absprichst, darüber zu reden, nur weil sonst keiner mehr hier liest (weil Du meinst andere fänden das Thema unpassend…).

Über den Tod und seine Folgen sollen doch die Philosophen
nachdenken, die es auch bei www gibt, aber nicht die
Betroffenen. Sie sind betroffen genug!

Die sollen den Tod einfach ignorieren?
Ich finde es generell schade, dass dieses Thema so totgeschwiegen wird. Jeder von uns wird früher oder später nicht nur mit dem Tod von Angehörigen, sondern auch mit dem eigenen konfrontiert, warum soll man darüber nicht reden? Wenn ich sehe, was die Leute für Probleme damit haben, dann wünsceh ich mir die Zeiten, in denen die Menschen zu haus egestorben sind und dort bis zur Beerdigung aufgebahrt wurden, zurück. Wir sind nicht unsterblich, keiner von uns, und jeder von uns stirbt, auch wenn er noch so sehr die Augen davor verschliesst.

Und ich finde es schön, dass sich so viele Leute Gedanken machen, wie ihre letzte Ruhestätte denn sein soll, ich zumindest für meinen Teil bin froh, wenn meine Eltern mir sagen, wie sie es möchten, wird es doch am Ende das Einzige sein, was ich nach ihrem Tod noch für sie tun kann. Umso schöner, wenn es dann genau so ist, wie sie es sich vorgestellt haben.

Bine

2 Like

Hallo Dilarah,

deine Ueberschrift trifft’s genau.
Mein Vater hat mich immer mit zum Friedhof geschleift: Oma giessen (woertlich!)
Als dann mein Opa starb, als ich sieben war, und mich weigerte auf den Friedhof zu gehen (bis ich 16 war), weil ich mir das einfach zu detailiert vorgestellt habe, hat er oefter mal ausgerastet und dann hoerte ich dieses:
„Und wenn ich dann mal tot bin, kommst du dann auch nicht auf den Friedhof und mein Grab verludert und DIE LEUTE DENKEN DANN, DASS ICH DIR NICHTS WERT GEWESEN BIN!“

Nun ja, dieser TAge gehe ich einmal im Jahr auf den Friedhof und stelle Blumen drauf (einmal im Jahr oder seltener, weil ich ja sonst ueberhaupt nicht in der Naehe bin), meine Schwester kuemmert sich zum Glueck, so dass die DIE LEUTE nicht denken und reden muessen, und ansonsten trage ich meinen Papa und inzwischen leider auch meine Mama in meinem Herzen und hoffe, meine Kinder nie unter solchen Druck zu setzen.

Gruesse, Elke

PS: in Bezug auf irgendein Posting weiter unten: mein Ort der Trauer ist nicht geographisch festlegbar - wenn ueberhaupt, dann wenn ich zufaellig Bilder sehe, von Orten, wo ich mit meinen Vater mal war und wo wir schoene Zeiten zusammen verbracht haben - oder wenn ich irgendwas mache (z.B. mit meinen Jungs) und denke: das haett dem Paps auch gefallen, der haett einen Mordsspass dabei gehabt. Nur weil viele Leute einen Ort brauchen, trifft das nicht auf alle zu. Vielleicht trifft es auch nur deshalb zu, weil sie es nie anders versucht haben.

2 Like

LG … fast vergessen
d.

Mensch Bine,

Und ich finde es schön, dass sich so viele Leute Gedanken
machen, wie ihre letzte Ruhestätte denn sein soll, ich
zumindest für meinen Teil bin froh, wenn meine Eltern mir
sagen, wie sie es möchten, wird es doch am Ende das Einzige
sein, was ich nach ihrem Tod noch für sie tun kann. Umso
schöner, wenn es dann genau so ist, wie sie es sich
vorgestellt haben.

Das wird sicher nicht das letze sein, was Du für Deine Eltern tun kannst. Wenn Du und ggf. Deine Kinder die Wertvorstellungen weiterträgst, die Du von Deinen Eltern hast, dann ist das viel mehr wert. Auch Erinnerungen an einen Menschesn sind ja auch ein bisschen: Für den Menschen tun (gegen das Vergessen eben) Zumindestens sehe ich das so im Umgang mit meiner Tochter. Gerade, weil in unserer Gesellschaft viel Erwartung in den „pietätvollen“ Umgamg mit den Toten gesetzt wird, halte ich eine Vorausverfügung für die beste Absicherung der nachfolgenden Generation.

Aber dieser Absatz Deines Postings stellt m.E. aus der Sicht der „Jungen“ vor, was dieser Thread zurecht hier in diesem Formu zu suchen hat.

Gruß, Karin

1 Like

Auf der Verbraucherseite ist der Sargdeckel schmucklos !!

Gruß
Uwe

Habt ihr euch schon Gedanken darüber gemacht?

Ja, schon oft. Man sollte auch das ein wenig planen meine ich.

Und ab wann?

Meine letzt Ruhestätte möchte ich erst in Anspruch nehmen wenn ich mal gestorben bin. Nicht früher - wozu auch, nicht wahr?

Und was schwebt euch da so vor.

Ich denke ernsthaft über einen Sarg oder eine Feuerbestattung nach. Vielleicht liegt das auch daran daß einfach wenig weitere Alternativen zur Verfügung gestellt werden, man so also bereits konditioniert an die Sache herangeht.

Was denkt ihr über „Friedwälder“?

In meinem Schrebergarten verwende ich Asche aus dem Grill um sie an die Blumen zu geben. Die Asche enthält den gebundenen Sauerstoff der beim Verbrennen ja beteiligt ist. Somit haben die Bäume sicherlich nichts dagegen, denke ich.

Diese Frage habe ich im Brett „Religion und Ethik“ schon gestellt.

Ja… find ich gut.
Hoffe geholfen zu haben.