Letzte Schlacht der Bismarck

Hallo Frank,
ich fürche da überschätzt du die Größe dieser Ventile und unterschätzt die Zeit die es braucht, dass ein so großes Schiff genug wasser nimmt, um seine Schwimmfähigkeit zu verlieren.
(Nebenbei bemerkt sind die Seeventile in der Regel verteilt, so dass ein Schiff dann eher auf ebenen Kiel sinkt.)

Es gibt aber eine gute Referenz, die das ganze aus dem Bereich des Meinungsstreites herausheben kann.

Bei der Selbstversenkung der deutschen Hochseeflotte versank das erste (Linien)Schiff nach gut 75 Minuten.
Dabei handelte es sich um koordinierte, in Ruhe vorbereitete Maßnahmen, die während eines Gefechtes bei bereits zum Teil zerstörten Kommunikationsstrukturen und Zugangswegen auf der Bismark kaum wirkungsvoller durchgeführt worden sein können.
Von daher halte ich deine „wenige Minuten“ für völlig unrealistisch.

Übrigens: Die meisten anderen Linienschiffe der Hochseeflotte brauchten drei bis vier Stunden, ein Schlachtkreuzer geschlagene 8 Stunden!

Gruß
Werner

Hallo,

wenn du auf die Selbstversenkung der deutschen Hochseeflotte in Scapa Flow ansprichst…das war keinesfalls in einem Gefecht und auch nicht mit normaler Besatzungstärke…
Die in Scapa Flow internierte Deutsche Hochseeflotte war zum Zeitpunkt der Kommandogabe zur Selbstversenkung nur mit einer Minimalbesatzung versehen…genau deswegen dauerte es auch so lange…

Um es noch einmal deutlich zu machen…gerade Großkampfschiffe wie Schlachtkreuzer sind Konstruktionbsbedingt gegen über normalen Schiffen mit weitaus weniger Reserve-Auftriebskraft ausgestattet.
Im normalen Schiffbau wird mit mindestens 100 % Reserve gearbeitet…bei den deutschen Schlachtschiffen lag dieser Wert aber nur bei 50 %. Folglich wurde schon bei der Konstruktion der Schiffe darauf geachtet, das man diese so schnell wie möglich bei einem Treffer unterhalb der Wasserlinie wieder austarieren konnte.
Genau dafür waren die See(Flut)-Ventile eingebaut…auf jedem Schiff gab es einen Ober-Pumpenmeister mit nachgeordneten Pumpenmeistern,deren Hauptaufgabe es war,das Schiff schwimmfähig zu halten.
Diese Pumpenmeister sorgten durch das Öffnen der verschiedenen Ventile für einen Ausgleich…denn in einem Schlachtschiff gibt es zahlreiche Möglichkeiten für das Seewasser einzudringen…
-direkt über Seeventile
-indirekt über die Luftzufuhrleitungen zu den Decks
-direkt über Seewasser führende Leitungen im Schiff
-indirekt über Kühlleitungen
usw.

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genau
Hallo,

…das war keinesfalls
in einem Gefecht und auch nicht mit normaler
Besatzungstärke…

Und habe ich irgendwas anderes behauptet?
Genau, es war nicht in einem Gefecht bei dem alle Schotten geschlossen sind und fast alle an Bord was anderes zu tun haben, als Schotten und Seeventile zu öffnen - sofern sie überhaupt noch in der Lage sind irgendwas zu tun und viele durch gefechtsschäden an Kommunikationsanlagen auch von möglichen Anweisungen gar nichts mehr mitbekommen können.

Die in Scapa Flow internierte Deutsche Hochseeflotte war zum
Zeitpunkt der Kommandogabe zur Selbstversenkung nur mit einer
Minimalbesatzung versehen…

Die bei einem Großlinienschiff immer noch aus wieviel Leuten bestand ? um wieviele Seeventile zu öffnen ?

Die Notbesatzungen bestanden im Übrigen überwiegend aus technischem Personal, das sich eher mit den Einrichtungen zum Fluten des Schiffes auskennt. Bei einem vollbesetzten Schiff im Gefecht hast du zusätzlich Hunderte von Artilleristen, Signalgasten, Stewards, Sanitätern usw. an Bord.
Ich glaube darum nicht, dass die Leute in Scapa Flow wirklich im Nachteil waren, als sie nach vorheriger Einweisung in Ruhe alle Schotten öffnen und verkeilen, sich auf die entsprechenden Positionen verteilen und dann koordiniert die Ventile öffnen mussten.

…genau deswegen dauerte
es auch so lange…

Ich geb es auf. Glaube du nur weiterhin daran, dass man ein 50.000 t Schlachtschiff innerhalb von Minuten durch das öffnen von Seeventilen zum Sinken bringen kann.

Gruß
Werner