Letztes Buch in Nikomachische Ethik

Hallo Zusammen!

Habe ein paar Fragen zu dem zehnten Buch der Nikomachischen Ethik von Aristoteles.

Stimmt es also, dass der Weise, also der Philosoph, als einziger in der Lage ist, die betrachtende Tätigkeit auszuführen und somit zur vollkommeneden Glückseligkeit zu gelangen?

Die anderen versuchen mit den sonstigen Tugenden wie Tapferkeit zur menschlichen Glückseligkeit zu gelangen.

Braucht die betrachtende Tätigkeit keine äußeren Güter? Ich denke, auch der Philosoph braucht Nahrung und alles andere, da die Natur allein zur Betrachtung nicht reicht.

Was sollen die letzten Textzeilen über den Staat? Will Aristoteles damit skizzieren, wie man am besten zur Tugend kommt?

Warum erläuert er die betrachtende Tätigkeit als die vollkommende Glückseligkeit, wenn er im ersten Buch einen für den Menschen realisierbaren Weg finden will??

Puh! War jetzt doch mehr als geplant :wink:

Ich hoffe, ihr habt Antworten!

Liebe Grüsse*Diana

Hi,

nun, wie immer gibt es da verschiedenste meinungen …

Stimmt es also, dass der Weise, also der Philosoph, als
einziger in der Lage ist, die betrachtende Tätigkeit
auszuführen und somit zur vollkommeneden Glückseligkeit zu
gelangen?

nein, auch die götter leben dem reinen bios theoretikos :smile:

Braucht die betrachtende Tätigkeit keine äußeren Güter? Ich
denke, auch der Philosoph braucht Nahrung und alles andere, da
die Natur allein zur Betrachtung nicht reicht.

offensichtlich doch … nun kann man sich das entweder als arbeitsteilung innerhalb der polis vorstellen (die einen hacklen, die anderen denken) oder aber so, dass auch der philosoph ein „normales“ leben führt. dann ist das entscheidende, dass auch die art und weise, wie er dieses leben führt, nicht gleichgültig für die erreichung der glückseligkeit ist - deswegen handelt der großteil der NE von den tugenden des praktischen lebens.

Was sollen die letzten Textzeilen über den Staat? Will
Aristoteles damit skizzieren, wie man am besten zur Tugend
kommt?

ganz pragmatisch, weil die schrift über die politik direkt anschließt; dahinter steht die einsicht, dass ethik praktisch-politisch konkretisiert werden muss.

lg
täubchen